Messmethode zur U-Wert Bestimmung der Verglasung von Fenstern
BAU-Forum: Bauphysik

Messmethode zur U-Wert Bestimmung der Verglasung von Fenstern

Wie geht man so eine Messung vernünftig an?
Hat jemand Ideen oder Links?
  • Name:
  • Helmut Raiger
  1. Hatten wir schon mal

    Ergebnis: im Prinzip gar nicht.
    Bitte präzisieren Sie Ihre Frage.
    • Name:
    • Martin Beisse
  2. Woher weiß man, ob Lieferung stimmt

    Ja, die Frage hatte ich auch; mir sind Fenster mit zugesagtem K-Wert von 1,1 eingebaut worden  -  aber woher weiß ich, ob das auch stimmt (man glaubt ja mal grundsätzlich nichts  -  siehe BSE-Tests ...) Aber so kalt, wie die Fensteroberfläche sich anfühlt, habe ich so meine Zweifel ...
    (zwischen den Scheiben steht zwar Krebs GmbH, aber die Firma habe ich nirgends gefunden.)
  3. Wo gab's das schon?

    Wenn wir's schon hatten, wo bitte? Die Suche war ziemlich erfolglos. Ein Ansatz könnte meiner Meinung nach die Oberflächentemperatur der inneren Scheibe sein. Da das hier das Bauphysikforum ist hatte ich gedacht, dass sich vielleicht auch die Physiker dazu äußern. Welche Präzisierung hätten Sie denn gern Herr Beisse?
    • Name:
    • Helmut Raiger
  4. @jürgen voigt: Mangel!

    "zwischen den Scheiben steht zwar Krebs GmbH"
    Das hätte ich niemals akzeptiert.
    Bei uns ist außen ein Schild, dass der Bauherr dann bei Bezug entfernen kann!
    Das wäre ja noch schöner:
    Ich sitze am Frühstückstisch, will in den Garten schauen und was sehe ich in großen Lettern: "Krebs GmbH".
    Sachen gibt's ...
    :-)
  5. OT: @JDB

    das sind Anti-Raucher-Fenster!
  6. Wo ist denn jetzt das Problem?

    Wird der k-Wert (jaja, U-Wert) angezweifelt?
    • Name:
    • Martin Beisse
  7. U-Wert-Messung

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Der U-Wert ist natürlich immer zu bestimmen. Der Aufwand richtet sich nach geforderter Genauigkeit, Rechtsrelevanz usw. Aber für den Hausgebrauch reichen 2 Temperaturdifferenzen und ein bekannter Wärmewiderstand. Als bekannter Wärmewiderstand reicht evtl. schon der innere Wärmeübergangswiderstand von 0,13 m²K/W. An einem möglichst kühlen und trüben Tag wird die Außentemperatur, die Oberflächentemperatur der inneren Glasfläche und die Zimmertemperatur gemessen. Zur Oberflächentemperaturmessung braucht man ein schnelles Oberflächenthermometer. Kostet ca. 40 €. Der Rest ist sorgfältige Messung und Rechnen. Beispiel: Ein Fenster sollte k-Wert kleiner 2,6 W/ (m²K) haben. Schätzung nach der beschriebenen Methode ca. 4 W/ (m²K), genaue Messung 3,96 W/ (m²K).
    Mit freundlichen Grüßen
  8. Warum gibt ihm denn keiner die Formel?

    Stimmt, die war schon mal da und ich habe'se mir kopiert.
    T i  -  T oi

    0,13 x (T i  -  T a)

    T i = Temperatur innen
    Toi = Temperatur Oberfläche innen
    T a = Temperatur außen
    0,13= Wärmeübergangswert
    Die Messung der Oberflächentemperatur kann man auch mit einem normalen Thermometer mit externem Fühler durchführen. Einfach den Fühler in Styropor einpacken (natürlich nicht zur Scheibe) an die Scheibe drücken und lange genug warten, bis sich der Wert nicht mehr ändert. Das reich auf jeden Fall für eine Schätzung. Bei mir kam 1,5 bei einem Fenster mit 1,3 raus also es geht.

  9. Die Grundlagen sind mir schon klar, aber ...

    Danke Herr Ebel für die Nebenbedingungen, die meiner Meinung nach das Hauptproblem sind! Da der innere Übergangswiderstand ja hauptsächlich durch Konvektion bestimmt wird, sind hier sicher größere Unsicherheiten zu erwarten. Wir haben "Thermofenster" aus den 70 ern drin und ich möchte einen Schätzwert haben, ob ein Glastausch sinnvoll ist. Thermographie ist wahrscheinlich das Vernünftigste, aber ich habe' halt keine Infrarotkamera zur Verfügung.
    Danke auch Herr Taubmann.
    Übrigens sollte es schon erlaubt sein in diesem Forum auch mal eine theoretische Frage zu stellen, die möglichweise auch keinen praktischen Hintergrund hat.
    • Name:
    • Helmut Raiger
  10. Was soll denn die Thermografie?

    Die zeigt auch nichts anderes an als Temperaturen. Die Formel ist so richtig.
    Wir fragen übrigens öfter mal nach, wozu. Aus dem einfachen Grund, weil sich dann zielgerichteter Antworten lässt.
    Die Konvektion ist doch schon in 1/alpha i eingerechnet. Vergessen Sie nicht, den Rahmen mitzuberechnen. Und dann haben Sie immer noch keinen Anhaltswert, ob sich ein Tausch lohnt.
    • Name:
    • Martin Beisse
  11. Es soll doch sogar Normen darüber geben ...

    z.B. die folgenden, die die Beuthsche Normensuchmaschine liefert, wenn man den Suchbegriff "u-Wert" eingibt:
    DINAbk. EN 673:2001-01: Glas im Bauwesen  -  Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert)  -  Berechnungsverfahren (enthält Änderung A1:2000); Deutsche Fassung EN 673:1997 + A1:2000
    DIN EN 674:1999-01: Glas im Bauwesen  -  Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert)  -  Verfahren mit dem Plattengerät; Deutsche Fassung EN 674:1997
    DIN EN 675:1999-01: Glas im Bauwesen  -  Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert)  -  Wärmestrommesser-Verfahren; Deutsche Fassung EN 675:1997
    Und mit nur schlappen 100 € sind Sie dabei ...
  12. Danke, und ...

    ich dachte, dass der Temperaturfühler das Messergebnis möglicherweise massiv beeinflusst, deshalb Thermographie. Ebenso ist die Konvektion sehr stark vom Temperaturgefälle zwischen oben und unten am Glas beeinflusst: 0,13 m²K/W sind da möglicherweise nur ein über das Jahr halbwegs richtiger Schätzwert. Dieser Fehler würde in die Messung direkt eingehen. Wenn also ein Heizkörper direkt unterm Fenster steht und drüber ein unisolierter Rollkasten, stimmt alpha i vermutlich nicht mehr. Ich werde jetzt einfach mal mehrere Messungen an den an sich gleichen Fenstern durchführen und vielleicht auch die Ergebnisse präsentieren, wenn Interesse besteht.
    Danke nochmal ..
    • Name:
    • Helmut Raiger
  13. Einen habe ich noch ...

    Gestatten Sie mir noch anzumerken, dass Sie sich einen saftigen Fehler einhandeln können, wenn Sie den U-Wert aus (pseudo- / quasi-) stationären Temperaturmessungen ermitteln. Relative Fehler von 50 % und mehr sind dabei Aufgrund der Fehlerfortpflanzung keine Seltenheit.
    In der im Link angegebenen pdf-Datei von der Uni Kassel (ca. 1,5 MByte) finden Sie in Kapitel 4 eine Beschreibung solcher Messungen sowie in Bild 6 auf S. 13 die zugehörigen relativen Fehler. Dabei wird bereits vorausgesetzt, dass die Übergangswiderstände fehlerfrei sind! D.h. wenn diese nicht stimmen, wird Ihr Ergebnis noch ungenauer!
    Im Prinzip könnten Sie sich die Messung also sparen und stattdessen eine Zahl zwischen 0 und 3 ausdenken, wobei wir wieder bei MBs erster Antwort sind.

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