Meinung zum LV
BAU-Forum: Dach

Meinung zum LV

Liebe Forumsgemeinde,
wir errichten kommendes Jahr ein Einfamilienhaus in Massivbauweise. Leider hat sich der Architekt unseres "Vertrauens" in ein paar Punkten bereits als nicht ganz auf dem neuesten Stand herausgestellt. Wir haben nunmehr von ihm das LVAbk. für unseren Sichtdachstuhl bekommen (siehe Link). Nachdem ich schon einige Beiträge gelesen habe, bin ich mir auch bei dem LV für das Dach nicht sicher, ob dies der Weisheit letzter Schluss ist. Daher würde ich gerne das LV mal zu Diskussion stellen und wäre dankbar für Verbesserungsvorschläge bzw. Anregung welches Dämmmaterial und welches Material für die Dampfsperre und die Abdichtung verwendet werden sollte.
Vielen Dank im Voraus
  1. das ist es ...

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    ... wirklich nicht (der Weisheit letzter Schluss).
    Architekt scheint älteres Semester und hat wohl die eierlegendewolfsmilchsau erfunden.
    [Zitat]Feuchtigkeitssperre aus Bitumenglasvliesbahn V13 nach DINAbk. 52143, Dampfdurchlässigkeit muss Gewährleistet sein (Dämmung wird nicht Hinterlüftet)
    [zitatende]
    Ein Widerspruch in sich = unlogisch und fachlich zumindest fragwürdig.
    [Zitat]Aussparungen für Öffnungen und Anschlüsse an Dachdurchdringungen sind in den EP mit einzurechnen[Zitatende] ist nicht VOBAbk.-konform, da nicht ausreichend beschrieben.
    [Zitat] Mineralfaster-Dämmung beidseitig mit Aludampfsperre, oberseitig mit
    einer Polymer-Bitumendichtbahn mit allseitigem Überstand von 8 cm
    besichichtet [zitatende]
    Mineralfaser mit beidseitiger Dampfbremse UND oberseitiger Bitumenbahn gibt es nach meinem Kenntnisstand nicht.
    Ich vermute mal stark, dass hier eine PURAbk.-Dämmung verbastelt werden soll.
    [Zitat] 225,000 m
    Luft-Lattung (was ist denn das?), bestehend aus Nadelholz GKL II, druckimprägniert n. DIN, liefern und winkelgerecht zur Traufe in Sparrenabständen über der Feuchtigkeitssperre verlegen, sowie mit feuerverzinkten Nägeln auf der Holzunterkonstruktion befestigen. Die Lattung muss scharfkantig sein. Sparrenabstände von 35 bis 100 cm. Lattenquerschnitt 40/60 mm [zitatende]
    Also, wenn die als Dachlattung angenommen werden soll, dann bitte Sortierklasse S10 und nicht GKL II.
    Wenn als Konterlattung und gleichzeitige Befestigung für die Aufsparrendämmung, dann mit Sicherheit nicht nur mit einfachen feuerverzinkten Nägeln!
    1. Geht nichts ohne Konterlattung als gleichzeitige Befestigung für die WDAbk.,
    2. irgendeine der Lattungen fehlt in dem LVAbk. und kann zu einer bösen Nachforderung führen.
    Was soll denn als Eindeckung kommen?
    Grüße
    Stefan Ibold
  2. Sehr geehrter Herr Ibold, vielen Dank zunächst für ...

    Sehr geehrter Herr Ibold,
    vielen Dank zunächst für Ihre Antwort.
    Über die Eindeckung haben wir uns noch keine Gedanken gemacht. Wir leben im Süden der Republik (nähe München). Gibt es hier Empfehlungen?
    Allmählich weiß ich nicht mehr, was ich mit dem Architekten machen soll. Bereits beim LVAbk. für den Rohbau habe ich von einigen Baufirmen Kopfschütteln geerntet (beispw. beim Ringanker, welchen er treppenförmig gestalten wollte, aber auch hinsichtlich einiger anderer Punkte (Kehren des Rohbaus!?). Noch habe ich die Leistungen für das LV nicht gezahlt. Soll ich ihm zum Teufel jagen, oder wie soll ich weiter Verfahren. Schließlich brauche ich ja auch noch den Werkplan und Mitten in der Planungsphase den Architekten zu wechseln, scheint mir auch wenig ratsam.
    Darf ich Ihre Äußerungen nutzen und meinen Architekt damit konfrontieren?
    Beste Grüße
  3. er sollte sich ...

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    ... einfach mal seine Texte ansehen. Notfalls in den gelben Seiten nachlesen und jemanden finden, der was davon kennt.
    Fachregeln studieren würde ebenfalls helfen.
    Er kann mich (gegen einen geringen Aufpreis :) ) auch telefonisch kontaktieren. ER bekommt für die Erstellung ein Entgelt, ICH für eine Beratung für ihn nen warmen Händedruck.
    (sorry, bin heute etwas auf Krawall gebürstet)
    si
    PS: wenn Sie ihn damit konfrontieren, dann bitte nicht mit dem Originaltext, sondern nur mit den rein fachlichen und sachlichen Inhalten.
  4. Habe wohl zu früh den Stab gebrochen

    habe erst jetzt gesehen, dass mein Architekt Teile der Lattung in das LVAbk. für den Dachdecker mit aufgenommen hat. Hier dürften auch die richtigen Schrauben verzeichnet sein. "Luftlattung" ist wohl eine zusätzlich Lattung. Unter dem o.g. URL findet Ihr auch das LV für den Dachdecker und Spengler.
    Habe im Forum schon öfters nach dem optimalen Dachaufbau bei Sichtdachstuhl gesucht und dabei gelernt, dass es diesen wohl nicht gibt oder jeder etwas anderes darunter versteht. Hängt ja wohl auch vom Haus selbst ab. Weiterhin habe ich gehört, dass dies auch vom sog. "Taupunkt" abhängig ist. Wäre dankbar, wenn mir jemand sagen könnte, auf was ich bei der Ausführung achten soll. Es gibt zwar einige Seiten die zeigen wie man es nicht macht, aber keine wo erklärt ist, wie eine gute Ausführung auszusehen hat. Bin auch bzgl. Bitumenglasvliesbahn V13 unsicher. Im Forum wird oft geschrieben, dass man diese nicht verwenden soll, andererseits ist sie wohl DINAbk.-konform und wird z.B. bei ISOVER auch als Dampfsperre empfohlen. Auch hinsichtlich des Dämmmaterials gibt es wohl unterschiedliche Meinungen. Einige sagen Mineralfaser wäre OK andere sagen wieder man solle besser PURAbk.-Dämmung nehmen.
    Da ja immer geschrieben wird, dass es von der individuellen Situation abhängt, habe ich auch mal den Querschnitt unseres Hauses hochgeladen
    Viele Fragen und wäre für eine Antworten dankbar.
    G. B.
  5. Ein LV in dieser Form

    gehört normalerweise Kommentarlos wieder zurückgeschickt:
    Nur mal auszugsweise:
    Bauholz für Sichtdachstuhl  -  Hier sollte mndestens KVH Si gefordert werden
    Brettschichtholz resorzinharzverleimt  -  macht meines Wissens keine BSH Hersteller mehr, dies ist eine Textvorlage von vor Jahrzehnten
    Abbund und Aufrichten werden nach VOBAbk. in lfm und nicht in m³ berechnet
    Die Sichtschalung ist nicht wirklich klar definiert, hier steht nur unterseitig gehobelt und mit Fase, A-Sortierung wäre hier angebracht
    Regenschutz und Dampfsperre aus Top TS 40, habe ich auch schon so ausgeführt, dann allerdings sollten alle Stöße verklebt werden und die Anbschlüsse zu den Giebel  -  und Kniestockwände verklebt und mit Kompriband versehen sein, eventuell Schalung trennen!
    Diese Details sind nicht im LVAbk. vorhanden!
    Dämmung wie SI schon schrieb als Mifa alukaschiert ist Quatsch. Entweder hier PURAbk. Dämmung welche alukaschiert ist oder eben MIfa ... oder auch eine alternative Dämmung wie Homatherm Holzflex (

    "Luftlattung 40/60 verlegen und mit verzinkten Näglen befestigen" ... den möchte ich sehen der die Konterlattung mit verzinkten Nägeln durch die Aufdachdämmung nagelt.
    Alles in allem wird Ihnen diese LV eine Menge Nachträge, oder eine sehr fehlerhafte Bauausführung einbringen. Stoff für SI 's Baumurksseite.
    Mehr schreib ich besser nicht.
    PS: Im DachdeckerLV sind auf Seite 5 + 6 unten noch die Architektendaten zu sehen.

  6. ganz einfach ..

    ohne an jedem Eck des lv's oder mit den fachregeln rumzufieseln:
    • Schalung
    • Dachscheibe
    • Abdichtung, luftdicht verklebt und angeschlossen
    • zugelassene Dämmung
    • wasserableitende und winddichte Bahn
    • Lattung+Befestigungsmittel laut Statik
    • Dachlatten+Eindeckung

    ein traufdetail ist sinnvoll und notwendig  -  daran ersieht man
    auch die Schichtung in der Fläche.
    ich gehe soweit, konkrete angeben (Hersteller, typ ..) zu den
    baustoffen zu machen  -  ich weiß, was ich will ;-)
    alternativ kann man auch Maurer/Zimmerer/Dachdecker ungeplant
    rumwurschteln lassen ;-))

  7. erst jetzt gelesen

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    > 2. Holzteile sind mit einem Holzschutzmittel auf Salzbasis durch
    Tränken im Tauchverfahren zu verwenden<
    Das ist Sondermüll und keine Imprägnierung im Sinne der DINAbk. 68800.
    > Notwendige Klammern sind in die EP's miteinzurechnen. <
    Dann ist gem. Fachregeln mit jed. 3. Dachstein diagonal versetzt zu klammern.
    > Lüftersteine in die Dachfläche einbauen an ausgewählten Stellen, Farbe Rotbraun<
    Wozu sollen die dienen?
    > Zulage für das Andichten der Dunstabzugsrohreinfassungen an die vorhandene Dachpappe<
    ähh, ich denke es ist ein Dach mit einer Eindeckung. Ganz pinelig nachgefragt: was ist DachPAPPE?
    > Zulage für Hauben als schlagregensichere Abdeckung der Dunstabzugsrohre<
    Sind das wirklich Hauben für eine Dunstabzugsanlage oder nur die Belüftungsrohre für die Grundleitung? In letzterm Fall sollten die keine Haube haben.
    > Einbau erfolgt im Bereich des Sichtdachstuhls. Alle Anschlüsse müssen dafür geeignet sein! Dies betrifft die Winddichtigkeit und die sichtbaren Anschlüsse zur Holzschalung. <
    Gemeint ist sicherlich die Luftdichtheit.
    nee, das wird spaßig.
    Grüße
    Stefan Ibold
  8. Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten (habe ...

    Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten (habe nicht mit soviel Resonanz gerechnet). @Herrn Knauber: Danke für den Hinweis, die beiden Seiten sind mir gestern Nacht beim editieren wohl durchgerutscht.
    Wie ich festgestellt habe, ist die Forumsgemeinde wohl teilweise deckungsgleich mit einem anderen Forum, wo ich auch gepostet habe (aber vielleicht ja nicht 100 %ig und ich bin an jeder Meinung, insofern bitte ich um Verständnis hierfür.)
    Etwas ratlos stehe ich der Frage gegenüber, wie ich mit den Erkenntnissen hinsichtlich meines Architekten umgehen soll. Es scheint ja tatsächlich von Grund auf zu fehlen. Er ist übrigens kein älteres Semester (schätze so Anfang 40). Er soll eigentlich für uns auch noch den Werksplan erstellen, aber mir graut schon davor, wenn ich bedenke, was allein bei dem Dach-LVAbk. alles falsch war. Die Bauüberwachung werde ich ihn auf jeden Fall nicht machen lassen, aber soll ich die Zusammenarbeit mit ihm gleich ganz kündigen und auch den Werksplan nicht mehr erstellen lassen oder ihm doch noch eine zweite Chance geben und hoffen, dass er mehr drauf hat, als er bisher gezeigt hat?
    Stelle mir es auch recht schwierig vor, jetzt noch einen anderen Architekten zu beauftragen; dieser müsste wahrscheinlich nochmals von Null anfangen (von den Kosten ganz zu schweigen).

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