Wird der Blower-Door-Test (BDT) durch die neue EnEV jetzt Pflicht?
BAU-Forum: Energiesparendes Bauen / Niedrigenergiehaus

Wird der Blower-Door-Test (BDT) durch die neue EnEV jetzt Pflicht?

Foto von Helmuth Plecker

Ich werde mich nun zwischen den Feiertagen mit den Ausführungen und Konsequenzen der neuen Energieeinsparverordnung auseinandersetzen. Aber eines vorweg: Wird der BDT nun zur Pflichtsache? Was ändert sich denn noch so konstruktives bei der Bauausführung im Bereich des Einfamilienhausbaus?
  1. Pflicht

    ist der BDT auch jetzt nicht.
    Aber wie will man ansonsten nachvollziehbar gewährleisten, dass die vorgeschriebenen Werte eingehalten werden?
    Und als AN muss ich dem AG ja nachweisen können, dass die Vorgaben eingehalten werden. Könnte ja sein, dass dieser sonst die Abnahme verweigert wegen begründetem Verdacht auf Mängel in der Konstruktion!?
  2. Nein

    Definitiv nicht Pflicht. Es wird einfach eine aus der Luft gegriffene Luftwechselzahl angenommen, weil man voraussetzt, dass die Ausführung korrekt durchgeführt wird.
    Das ist Schwachsinn, daher auch den Text von AxD beachten: er hat Recht.
  3. Bei mechanisch betriebenen Lüftungsanlagen ...

    Foto von Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger Jürgen Sieber

    Bei mechanisch betriebenen Lüftungsanlagen wird nach 2.10 der EnEV2000 ein Nachweis verlangt. Dieser Nachweis wird in Anhang 4 Nr. 2 kurz beschrieben. Es kann sich dabei m.M. nach nur um einen BDT handeln.
    MfG Jürgen Sieber
  4. Butter bei die Fische

    Nachweispflicht besteht, wenn
    mechanisch betriebenen Lüftungsanlagen eingesetzt werden
    zur Berechnung des Heizwärmebedarfs die Vergünstigung eines 0.6-fachen Luftwechsels angesetzt werden soll. (anstatt 0.7-fach)
    Dies gilt sowohl im Heizperiodenbilanzverfahren als auch im Monatsbilanzverfahren.
    Da aber in jedem Fall luftdicht gebaut werden muss, wird der Blower-Door-Test (BDT) zur Regel werden :
    Befinde ich mich während meiner Nachweisführung jenseits des zulässigen Primärenergiebedarfs, ist der Blower-Door-Test (BDT) wahrscheinlich die wirtschaftlichste Lösung, den Primärenergiebedarf zu drücken.
    Gruß
    Thorsten Deichmann
    Hatte ich zwar schon mal reingestellt, aber:
  5. Richtig

    Bei Lüftungsanlagen schon. Aber eben nicht ohne. Natürlich ist es Blödsinn, den B-D-T wegzulassen, aber es ist eben keine Pflicht.
    Bleibt also der übliche Weg: Abnahme verweigern wegen Zweifeln an der Luftdichtigkeit. Hätte man auch einfacher haben können.
  6. FALSCH!

    Mehr als 80 % werden im Nachweis den Bonus benötigen und sind somit verpflichtet den Nachweis zu führen!
  7. Das war aber nicht die Frage

    Die Frage war, ob die EnEVAbk. grundsätzlich den Blower-Door-Test (BDT) vorschreibt. Und das tut sie eben nicht.
  8. Wortklauberei

    Was nutzt es einem Planer ohne weiteren Kommentar zu sagen, dass der BDT nicht Pflicht wird, wenn man nicht wenigstens den Vorteil der "6-8 %igen Primärenergiebedarfssenkung per Knopfdruck" ebenfalls erwähnt.
    Das ist entweder unlauter oder unwissend.
    Das kommt vom " auf-Teufel-komm-raus-Antworten-wollen" :-)
    (Prozentangaben geschätzt, je nach Technik und Dämmstandard)
    Gruß
  9. Das ist die exakte Antwort

    Sonst verlangt der Bauherr nämlich auch ohne WRG einen Blower-Door-Test (BDT), weil er meint, ein Recht drauf zu haben. Hat er aber nicht nach EnEVAbk.. Und das ist Fakt.
    Interpretieren können Sie viel, aber das beantwortet die Frage eben nicht. ob 80 % den "Bonus" benötigen ist spekulativ.
  10. Qual der Wahl?

    Ich glaube nicht!
    Szenario:
    Ich bin Bauträger, Architekt oder Bauunternehmer.
    Ich will möglichst so weiterbauen wie zuvor.
    Also liege ich beim ersten Nachweis in der Regel über dem Grenzwert.
    Jetzt kann ich überlegen:
    1. Verzichte ich auf den Blower-Door-Test (BDT), packe 7 cm mehr Dämmung aus die gesamte Außenwand und laufe dabei noch in Gefahr, den Blower-Door-Test (BDT) wegen irgendwelcher "Verdachtsmomente" des Bauherrn trotzdem noch durchführen zu müssen?
    2. Oder drücke ich auf das "Wunder-Knöpfchen" und reduziere meine Lüftungsverluste per Knopfdruck am Schreibtisch, weise die Luftdichtheit nach und spare mir die 7 cm zusätzliche Dämmung.
    Indirekter Zwang für die meisten aller Neubauten!
    Es ist nicht explizit vorgeschrieben, aber die Kosten des Blower-Door-Test (BDT) sind dann das kleinere Übel.
    Haben Sie geschickt gemacht, die Aufsteller der EnEVAbk. ...
  11. Genau das meine ich ja

    Es ist schlichtweg blödsinnig, den Test nicht vorzuschreiben, wenn er in der Praxis ohnehin mehr oder weniger Zwangsweise gemacht werden muss.
    Jetzt aber die Gefahr: Bauträger / Generalübernehmer / Architekt bieten den als Zusatzleistung an. Wer hindert die daran, völlig überhöhte Preise zu nehmen?
    Also Tipp an die Bauherren (war aber schon immer so): Beim Unterzeichnen des Vertrages Blower-Door-Test (BDT) vereinbaren. Pauschalpreis ausmachen, egal wie oft gemessen werden muss.
  12. Bauherren-Szenario

    Welcher Bauherr weiß denn überhaupt, was ein BDT ist, geschweige denn Luftdichtigkeit?
    Und wieviel Prozent der Neubauten haben eine Lüftungsanlage?
    Und wie viele Bauherren machen den Innenausbau selbst und sind dann sozusagen selbst dafür verantwortlich und sparen sich das alles? EnEVAbk. auf dem Papier schön und gut, aber wenn es keiner kontrolliert, ist doch teilweise bei der WSVO so? Und da der Nachweis zwar erbracht werden muss, egal ob richtig oder falsch gerechnet, aber nicht als Grundlage für Fördermittel dient, wer soll den denn jemals prüfen?
    Ich denke, die Bauträger werden den BDT wenn überhaupt gegen Geld anbieten. Wer sparen will sagt, Bauträger muss sowieso luftdicht bauen. Selbst wenn der Bauherr Luftdichtigkeit reklamiert als Mangel, wird der Bauträger entweder nicht darauf reagieren oder sagen, ist alles schon so OK (schätze betrifft die Mehrzahl). Nun muss der Bauherr entscheiden, den Fall auf sich bewenden lassen, oder BDT erst einmal selbst zahlen mit Wahrscheinlichkeit, ist doch alles OK
    Kenne eine evtl. billigere Methode für den Bauträger, die ersten Jahre zu überstehen, in jedes Loch Bauschaum oder Acryl spritzen.
  13. is doch klar ...

    das mit BDT schindluder getrieben werden wird.
    rechtlich hat mb recht (toller Satz, gell), baupraktisch hr.deichmann.
    wobei noch a paar schmankerl dazukommen, s. folgendes Szenario  -  extra für nette Bauträger :-)
    grundlegend bedeutet EnEVAbk. in etwa Niedrigenergiehaus (NEH)-Standard (naja ... a bissi strenger, aber
    mehr rechenkunststücke möglich). Niedrigenergiehaus (NEH) ham'ma bisher auch
    hingebetet ...
    also, womit will ich Niedrigenergiehaus (NEH) erreichen? massiv? OK. vielleicht Ziegel? ... echte
    homogene Ziegel (oder meinetwegen Liapor)  -  jedenfalls kein Poroton t9 (mit
    Perlitfüllung), kein liaver (der mit der Styro-Füllung) sondern was "solides".
    (ich persönlich denk nicht nur in 1,5 geschosskategorien, auch nicht beim EFHAbk.)
    dem U-Wert sind damit Grenzen gesetzt.
    und jezz kommt das angedeutete Spielchen: Lüftungsanlage! (eigentlich wie
    bisher beim Niedrigenergiehaus (NEH)).
    rund die hälfte Energie wird zum Fenster rausgelüftet. da kann man rechnerisch
    sparen (vielleicht praktisch auch, aber darum geht's hier nicht!) ,
    genau da muss man sparen  -  oder man schwenkt auf andere Bauweisen um.
    bisher war der Niedrigenergiehaus (NEH)-Nachweis nie eine Angelegenheit, die man "mal eben so" erledigt -
    bei EnEV wird's genauso sein, sogar noch trickiger.
    bisher (bei Niedrigenergiehaus (NEH)) war kontr. Lüftung der Rettungsanker, bei EnEV wird's genauso sein.
    das heißt in letzter Konsequenz: Luftdichtigkeit prüfen und rechnerisch nutzen.
  14. Mein Reden seit 1888

    Jetzt müsste man Jurist sein. Naja, sollen die das genauer klären. Jedenfalls sollte im Vertracg entweder explizit die Luftwechselzahl GARANTIERT werden, oder eben tatsächlich, wie oben geschrieben, Blower-Door-Test (BDT) im Angebot enthalten sein.
    Wie oben geschireben, gibt es da mit Sicherheit juristische Fallen. Was ist z.B. wenn der erste Test nicht bestanden wird?
    Jetzt rede ich von der Praxis und den schwarzen Schafen unter den Bauträgern / Architekten /Generalübernehmer's. Wir wissen doch alle, dass die sich gerne stur stellen.
    Es kann aber auch passieren, dass die sich eine Spezi holen, der alles schön rechnet (ist für den Anbieter billiger ein paar Mark dem Spezi zuzustecken als machzubessern). Denn welcher Baulaie kann schon einen Blower-Door-Test (BDT) kontrollieren?
    Und ich sach noch: vor Vertragsunterzeichnung immer eigenen RA prüfen lassen.
  15. Die reine Lüftungsanlage bringt weniger als der Blower-Door-Test (BDT) auf dem Papier ...

    Erst die WRG bringt's
    WSVO: 0,8-facher Luftwechsel
    EnEVAbk.: 0,7 ohne Nachweis
    EnEV: 0,6 mit Nachweis
    EnEV: 0,4 + 0,15=0,55 mit mechanischer Lüftungsanlage
    Jetzt kommt die WRG ... 0,4 * x + 0,2 = y
  16. Endlich ich mal: "Sie machen das bauen zu teuer! " :-)

    Das wird sonst mir immer vorgeworfen, hehe.
    Im Ernst: Sie haben natürlich Recht, aber bringen Sie den Bauherren mal bei, dafür noch mehr Geld auszugeben.
  17. eben nicht zu teuer ...

    is doch klar, das es sich um e. Optimierungsprozess handelt. man kommt ja ohne kontr.
    Lüftung, BDT usw. aus  -  aber die Konsequenz: die Baukonstruktion wird erheblich teurer;
    ob sie gleichzeitig besser wird, ist die Frage. über die klassischen Leichtziegel
    oder über Porenbeton wurde schon gefrotzelt: "milky-way-Mauerwerk" ... aber die
    vorhin genannten "composite"-baustoffe spotten ja jeder Beschreibung.
    wenn ich dann die Wahl habe, mit einem halbwegs anständigen v. plus und Lüftung oder
    alternativ mit irgendeinem legozeug zu bauen, ist doch klar was ich bevorzuge.
    natürlich gibt's noch ks+WDVSAbk. (statisch und bauphysikalisch top)  -  aber die kosten?
    bleibt noch der Holzbau: hier kann sich wahrer innovationsgeist beweisen und die kosten
    können durchaus im Rahmen bleiben. problematisch ist aber für e. Bauträger wohl,
    zumindest teilweise, das erfolgreiche Marketing und die schier unendliche systemvielfalt.
    kleine Ergänzung noch zu deichmann:
    x ist 1  -  Wirkungsgrad, damit wird die rechnerische luftwechselrate auf unter 0,3 gedrückt!
    das ist der springende Punkt, weil dieser Hebel wiiiirkt! und das für rel. wenig Geld.
  18. Mich braucht da keiner überzeugen

    Ich baue ja auch nicht :-)
    Aber wie viele Bauherren gucken denn ausschließlich, und nur ausschließlich, auf den Preis. Denen ist es egal, was es für den Preis gibt.
    350.000 DM sind nun mal mehr als 330.000 DM. Da wird nichts hinterfragt, wie auch als Baulaie?
  19. Au man!

    Foto von Helmuth Plecker

    Also, der BDT ist nicht Pflicht, kann aber als Pflicht hineininterpretiert werden, wenn man feststellt, dass man dem Bauherren ein luftdichtes Haus schuldet und das nur per BDT nachweisen kann. OK. Die Konsequenz der EnEVAbk. ist also, nicht die Wärmedämmung der Außenbauteile zu erhöhen, sondern lieber mit einer Lüftungsanlage zu arbeiten, da hier die rechnerischen Werte "schöner" und leichter umsetzbar sind und kostenmäßig der break-even-point durchbrochen werden kann. *** Aber nun zur Praxis, die ich hier vermute und auch erwarte: Die "billigen" Bauträger bauen genau so weiter wie bisher, weil keine Kontrolle  -  Bauämter prüfen nicht mehr (Freistellung von der Genehmigung in NRW z. B) und die Bauherren haben keine Ahnung und werden natürlich auch nicht darauf hingewiesen. *** Die gewissenhaften Bauträger, Generalunternehmer, Generalübernehmer setzen alles um und achten mitunter peinlich genau auf Ihre Pflichten und verteuern die Leistungen dadurch und erhalten somit Wettbewerbsnachteile *** Der Bauherr, der vielleicht froh ist, ein billiges Haus zu erwerben, ist für die bessere (und somit auch geschuldete Mindestleistung) erst gar nicht mehr zu sensibilisieren, da er ja preisgesteuert ist. Welche Handhabe hat man den nun den Mitbewerbern gegenüber, wenn man mit bloßem Auge feststellt, dass er sich nicht an die EnEV hält bei der Ausführung?
  20. Mal eine Frage zur Luftdichtigkeit

    Wer braucht die denn? Was soll ich mit einem "Luftdichten" Haus? Wenn ich keine Lüftungsanlage habe, ist Luftdicht aus biologischer Sicht Mist. Eine Lüftungsanlage, wenn sie nicht richtig installiert, gewartet und gereinigt wird auch. Also Wärmedämmung bis zu einem gewissen Grad OK. aber Luftdicht? Unser Haus soll angeblich auch den BDT bestehen, wenn ja, nehme ich die Gummidichtungen der Fenster raus. Wer sich jetzt ein schönes dichtes Haus holt (ohne entsprechende Lüftung) wird bald sehr viele kleine Freunde haben.
  21. es gibt auch sogenannte "Grundlüftungssysteme"

    bei denen im Fensterrahmen eine Art Schlitz ist, innen mit einer Klappe, die sich bei Sturm durch den Winddruck schließt, um Zugerscheinungen auszuschließen. Darüber gab es mal eine Diskussion hier im Forum, aber ich konnte es auf die Schnelle nicht finden.
    Einfach wild drauflos die Dichtungen herausnehmen halte ich für keine besonders gute Lösung, denn 1.) sollte die Grundlüftung genau abgestimmt sein für die Raumgröße (zu viel = Wärmeverluste), und 2.) kann es unangenehme punktuelle Zugerscheinungen geben, dabei spreche ich aus eigener Erfahrung: Denn bei meinem Fenstereinbau gab es Undichtigkeiten an den Fensterrahmen und ich bin jetzt richtig froh, dass das endlich ein Ende hat und die Fenster endlich "luftdicht" sind. Bei Sturm hat's richtig gezogen (deutlich spürbar und teilw. sogar hörbar), obwohl es wirklich nur minimale Undichtigkeiten waren. Wenn ich mir vorstelle, an jedem Fenster die Dichtungen herauszunehmen ... nee nee um Gottes Willen, bloß nicht.
    Übrigens:
    Wir sind dabei, uns 2-3 mal tägliches Lüften anzugewöhnen (volle Pulle für einige Min.), und haben ohne Lüftungsanlage ein subjektiv angenehmes Raumklima dabei. Raumfeuchte gegenwärtig im optimalen Bereich bei 50-55 %.
  22. Wer braucht Luftdichtheit?

    Jeder, denn luftdicht bauen ist Pflicht. Sowohl WschV 95 als auch EnEVAbk. 2002 schreiben Luftdichtheit vor. Zu EnEV siehe Link.
    Luftdichtheit ist auch sinnvoll, wenn man bedenkt, dass mehr als 50 % der Wärmeverluste Lüftungswärmeverluste sind.
  23. da hat der jens was nicht verstanden

    Foto von Stefan Ibold

    6 setzen, kann ich nur sagen. Ich meine, Sie können ja machen was Sie wollen, nur kommen sie nicht nachher mit Klagen wegen zu hohem Energieverbrauch und Tauwasser an den Fenstern.
    Vielleicht lesen Sie ja aber im Forum nochmal nach und werden dann Ihre Meinung revidieren.
    Grüße
    si
    • Name:
    • si
  24. mag ja sein das ich da was nicht verstehe ...

    aber ich halte es aber weiterhin für nicht "gesund". Ich glaube das wir ein ein paar Jahren die gleichen Probs bekommen wie einige Nordländer, die es auch versucht haben. Natürlich ist das herausnehmen der Gummidichtungen nicht wirklich gut und ich werde auch nicht alle Fenster gleich auseinander rupfen, aber vor allem am Anfang kenne ich zur Entfernung der Baufeute nur langes dauerndes Lüften. Wenn das nicht mehr aktuell ist, lasse ich mich gerne belehren!
    Aber das Problem mit den Lüftungsanlagen bleibt. Die Verschimmeln Ihnen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit schneller als ihnen lieb ist :-((Und soviel ich weiß (Baubiologen kommen immer wieder gerne damit) haben die Nordländer ein arges Problem mit Schimmel, da auch sie "Luftdicht gebaut haben.
    Aber ich lasse mich gerne überzeugen, schließlich habe ich noch nicht angefangen zu bauen;-))
  25. Sie werden schon nicht ersticken

    Bei Wärmerückgewinnungsanlagen schon gar nicht. Luftdicht heißt ja nicht im wörtlichen Sinne luftdicht also n50 = 0, sondern eben n50 z.B. = 0,6. Es findet also schon noch Luftaustausch statt. Und das in ausreichender Menge.
    In der Praxis ist doch ohnehin so, dass mehrmal, wenn auch unfreiwillig, gelüftet wird. Zum Beispiel jedesmal, wenn die Haustür geöffnet wird.
    Also Luftdicht nicht mit 100 % Luftdicht verwechseln.
    @HP: genau das habe ich gemeint.
  26. das will ich doch hoffen ...

    dann hätte ich zwar keinen Ärger mit der Finanzierung des Baues, würde ihn ja aber auch kaum nutzem;-)
    Außerdem glaube ich, dass bei einer Wand von 17,5 Poroten, 16 cm Mineralwolle und Klinker genug Feuchtigkeitstransport möglich ein sollte, um nicht den Schimmel von den Wände zu klopfen und wenn Sie auf die Richtige Ausführung achten, sollte doch alles OK sein;-)
  27. Aufklärung

    Der n50-Grenzwert (also BDT-Bedingungen) für Fensterlüftung ist = 3 [1/h].
    Rückschlüsse auf den vorhandenen Leckluftwechsel kann man annähernd bei halbfreier Lage mit Multiplikation mit dem Faktor 0.07 ziehen:
    nz= 3 x 0.07 = ca. 0.2 [1/h]
    Das ist natürlich der Wert, der gegen "Null" gehen soll!
    Gelüftet wird durch die Fenster!
    Und natürlich ist es ein Problem, wenn man ein luftdichtes Haus hat, und bisher nur nach Lust und Laune die Fenster geöffnet hat.
    Eine latente Gefahr zur "Miefbude" ist vorhanden.
    Deswegen werden auch Lüftungsanlagen in nächsten Jahren den begonnenen Boom weiter fortführen.
    Energiebewusst bauen, heißt luftdicht bauen!
    Dann mit Lüftungsanlage oder BEWUSSTER Fensterlüftung.
    Den Spruch mit den "Dichtungen rausreißen" kann ich nicht mehr hören.
    T. D.
  28. Jens fehlen Grundlagen der Bauphysik

    Da scheint das Problem zu sein. Der beschriebene Aufbau mag vielleicht Feuchte durchlassen, aber in welcher Form? Klar, als Wasserdampf und eine Teil auch kapillar.
    Und dann? Ja richtig, Wasserdampf kühlt nach außen hin ab und wird? Genau: Wasser. Und genau das liebt der Schimmel.
    Es ist sicherlich richtig, dass an der Oberfläche kein Schimmel auftaucht (unabhängig von der Luftdichtigkeit), aber ist er weniger gefährlich, wenn er nicht sichtbar ist?
  29. Klar fehlen mir die Grundlagen, ..

    bin ja weder Bauphysiker, noch Baugutachter.
    Aber wie kommt denn dann die Feuchte raus?
    Angenommen KS-Wand, WDVSAbk. (oder wie das genau heißt), BDT bestanden, keine Lüftungsanlage
    Ich bin absolut lernwillig, denn man muss es ja wohl wissen
  30. Stoßlüftung wenn manuell

    Richtige manuelle Lüftung siehe Stoßlüftung. Es gibt etliche Merkblätter, wie richtig gelüftet werden soll, Verbraucherzentrale, Energieberatung, etc.
  31. Ok, ..

    aber es bleibt für mich die Frage nach dem Sinn. Ich weiß, die stellt man nicht, aber macht man sich nicht zum "Sklaven"?
    Wenn ich hier lese das Leute schon Lappen um die Leitern binden damit sie nicht in ihre Dämmung einbrechen finde ich das schon problematisch. Mag sein das ich das zu eng sehe und man froh sein darf Energie zu sparen, um wirklich das letzte Quentchen rauszuholen, aber dann sollte ich lieber mein Hobby weglassen, das spart mehr Energie und und Sprit.
  32. Das ist eben der Zwang

    Wenn das Heizen nichts kosten würde, könnten wir die Dämmung soweit reduzieren, dass eben nur der Tauwasserausfall ausgeschlossen wird und den Rest ordentlich lüften.
    Ich persönlich habe auch nichts dagegen.
    Der Gesetzgeber also schon. Persönliche Meinungen spielen daher keine Rolle.
    Meine letzte Ausrede bei einer roten Ampel, dass ich allergisch auf Rot reagiere, hat ja auch nicht gezogen :-)
  33. Lernen ist Schwimmen gegen den Strom, wer damit aufhört wird abgetrieben (Lao Tse)

    Na das ist ja ein schöner Schlamassel.
    Ein Freund hat mir geraten, mich doch einmal dumm zu stellen und ganz naiv zu fragen.
    Vielleicht erwecken einfache naive Fragen den Geist der Philister, und der helfende Charakter versucht schließlich ohne Polemik, sachlich und fachlich, sicher und klug zu Antworten.
    Ich bitte um ein hilfreiches Forum!
    1. Ich habe Verstanden, dass die Messung nur bei Gebäuden vorgeschrieben wird, die kontrolliert belüftet werden. Heißt das, egal ob es zur Erreichung der entsprechenden Kwh/m³a notwendig ist oder nicht?
    2. gibt es tatsächlich einen diffusionsoffenen Wandaufbau in der Holzbauweise der dem Standard nach dem neuen Niedrigenergiegesetz gerecht wird? Wie sieht dieser aus, wenn er in biologischer Weise ausgeführt wird? (Sehr wichtig bei geringer Luftwechselrate ...) Könnte dieser Wandaufbau (auch bei Verzicht auf eine Lüftungsanlage und daher mangelnder Pflicht) einer Messung zu mindest standhalten?
    Wie müsste die Luftwechselrate aussehen?
    Wie wird sie berechnet? (Formel? Größen?)
  34. Zu 1.) Es ist eine ...

    Zu 1.) Es ist eine Voraussetzungen für die Anrechnung mechanisch betriebener Lüftungsanlagen (siehe Link zu der entsprechenden Stelle in der EnEVAbk.). Wenn man auf die Anrechnung verzichten kann und will, darf man das. So verstehe ich es.
    Aber ein undichtes Haus und Lüftungsanlage sind nicht vereinbar!
  35. Zu 2)

    Zwei ragen:
    1. Was meinen Sie mit diffusionsoffen?
    2. Was meinen Sie mit biologisch?
  36. auch zu 2.)

    es gibt diff. offene Aufbauten, z.B. innen sd=2 m (Osb-Platte oder natronpapier  -  das blaue
    zeug halt) und außen sd=0,2 m (wfp oder entspr. Folie).
    dazwischen natürlich Steinwolle oder chem. imprägnierte "bio"schnitzelchen ...
    Herbert hat auf s. Homepage ein spektrum gemessener n50-werte veröffentlicht, s. Link.
    die o.g. Konstruktion ist geeignet, "ganz vorne" mitzuspielen.
    diese Konstruktionen sind aber nicht primär dafür gedacht, mangelhaftes
    Lüftungsverhalten zu kompensieren.
    angesichts der immer wilderen Konstruktionen (Holz und Stein!) empfehle ich, jeden
    bau "abzudrücken" (d.h. BDT)  -  auch um Mängel o. spätere Schäden zu vermeiden.
    frage 1 hat heerbert ausreichend beantwortet, oder?
    die anderen fragen verstehe ich nicht, deshalb m. rückfragen:
    • was hat "bio" mit geringer luftwechelrate zu tun?
    • warum wollen sie die erf. lwr berechnen, wenn sie die nicht einhalten können?
  37. Und ab wann ist diffusionsdicht?

    Ab 2 m, ab 20 m, ab 100 m? Deswegen habe ich nachgefragt. Herr Sollacher, Sie und ich wissen, was Diffusion und Wasserdampf ist, die meisten Fragesteller haben aber ganz falsche Vorstellungen davon.
    Vor allem über die Geschwindigkeit des Diffusionsstroms (setzen Sie mal das Verhältnis von freier Strömung dazu, also parktisch fehlende Luftdichtigkeit). Soviel zu meiner 1. Nachfrage.
    Zur 2. Was ist denn biologisch? Doch wohl nicht die in Borsalz und was weiß ich noch nicht alles getränkten sog. biologischen Dämmstoffe (Schafwolle, Zellulose etc.) Sind Betondachsteine weniger biologisch als Tonziegel? Ist Holz biologisch oder auch etwa Nägel und Verbinder?
  38. jaja, ich weiß ...

    diffusionsoffen ist für manche Leute fast ein bisschen wie atmungsaktiv
    und man hört die Wand auch leise schnarchen ;-)
    nochmal zur Klarstellung:
    das Diffusionsverhalten und auch Vorteile einer diffusionsoffenen Konstruktion
    wirken sich über e. jahreszeitraum aus.
    Feuchtigkeit, die evtl. in der heizphase in die Konstruktion eindringt, kann insbes.
    in der warmen Jahreszeit zum Teil ausdiffundieren (also nach außen, klar) und zum
    Teil nach innen verdunsten.
    diese doppelte Trocknung ist der hauptvorteil diffusionsoffener Bauteile.
    es gibt noch 2 andere Vorteile, die die Gutachter und die Holzwürmer kennen,
    aber das bleibt unter uns, gell? :-))
    diffusionsoffen ist natürlich Unfug, wenn im Winter soviel Kondensat in die
    Wand gelangt, dass man da drin schwimmen kann ... also ein paar m Sperrwirkung sollten
    es schon sein
  39. Ich schweige wie ein Grab :-)

    : -$#124;
  40. Was kostet denn der BDT

    und wo kann ich mich über Anbieter (wohne im Land Brandenburg) informieren? Ist ja wohl sinnvoller, einen zu nemen, der mit der Baufirma nicht verquickt ist oder? zu welchem Zeitpunkt des Hausbaus führt man den BDT am besten aus?
  41. So um die 1000 DM

    Es gibt eine Seite, da sind die alle aufgelistet. Einfach mal "Blower Door" in

    eingeben, oder Herbert fragen:

  42. Dienstleister für Blower-Door-Test (BDT)

    siehe Link
  43. Inzwischen gibt es die Luftdicht-Karte

    Dienstleister in Ortsnähe können jetzt mittel der Luftdicht-Karte gefunden werden.

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