Erfahrungen mit Warmluftheizung?
BAU-Forum: Fußbodenheizungen / Wandheizungen

Erfahrungen mit Warmluftheizung?

Beim Lesen der Baubeschreibung eines Bauträgers (viterra) stieß ich im Zusammenhang mit einem Niedrigenergiehaus auf eine "Warmluftheizung". Ein Besuch im Musterhaus zeigte dann eine Heizung, die aussschließlich mit warmer Luft, die aus Lüftungen im Boden und im Fußbereich der Wand strömt. Die Regulierung der Wärme erfolgt über Verstellung der Öffnungsgröße (z.B. Tellerventil mit Gewinde). Der Haustyp verfügt immer über eine mechanische Lüftung mit Wärmetauscher, sodass keine/wenige zusätzlichen Lüftungen gelegt werden müssen. Die Erwärmung der Luft erfolgt über ein Heizregister, dass von einer Brennwerttherme, die auch für die Warmwasserbereitung (Speicher) zuständig ist, versorgt wird. Meine Fragen:
  • Hat jemand Erfahrungen mit einer solchen Heizung?
  • Gibt es im Niedrigenergiehaus (NEH) Zugerscheinungen  -  bei strengem Frost?
  • Wie sieht es mit der Regulierbarkeit aus? Ist es möglich im Raum eine definierte Temperatur zu fahren?
  • Kann man eine definierte Nachtabsenkung (z.B. Kinderzimmer nachts 18 Grad) realisieren?
  • Gibt es Anhängigkeiten der Temperaturen in den einzelnen Räumen  -  z.B. Wohnzimmer wärmer, alle anderen Zimmer wärmer/kälter?
  • Kann man kühle Frischlufträume relisieren (Schlafzimmer)?
  • Würdet ihr wieder sowas einbauen oder ist eine Fußbodenheizung oder Plattenheizkörper bzw. eine Kombination von Lüftung mit WRG und Wasserheizung zu bevorzugen?

mbG

  • Name:
  • Michael Hoenen
  1. 2 Monate Erfahrung ...

    als Niedrigenergiehaus (NEH)-Erwerber mit Viterra-Gebläse reichen wahrscheinlich nicht, um das abschließend zu beurteilen, dennoch einige erste 'Impressionen':
    • Die Heizung ist ziemlich schnell
    • Eine Art 'Zugerscheinung' tritt auf, sobald die Zieltemperatur erreicht/überschritten ist, oder wenn Du zurzeit der (einstellbaren) automatischen Nachtabsenkung mit dem Rücken in den Ausblasstrom geräts. Es wird gnadenlos heruntergekühlt. Das geht fix und ist im Sommer bestimmt ganz brauchbar.
    • Die Regulierbarkeit im Zentralraum ist OK, einen alternativen Messfühler z.B. für's Kinderzimmer ist technisch möglich, aber wie so viele andere Details eine Frage der Vereinbarung. Das Hantieren mit den Tellerventilen ist eine Wissenschaft für sich. Und Achtung mit den Türspalten, die spielen eine wichtige Rolle im Heizsystem.
    • Da Heizung und Lüftung miteinander gekoppelt sind, bleibt für kühle Frischlufträume nur das offene Fenster. Alternative: Absenkung genügend weit runterfahren und die eiskalten Badezimmerfliesen nachts mit dem Heizstrahler auftauen ;-)
    • Einige kleine technische Veränderungen würd ich aufnehmen lassen: Schallisolierung der 4 (oder sind's 5) Lüfter- und Pumpenmotoren (Lüftermotoren, Pumpenmotoren). Bedienmöglichkeit vom Schlafzimmer. Eine knappere Dimensionierung der Gastherme mit der man mit seinem Niedrigenergiehaus (NEH) in einen günstigeren Gas-Tarif kommt. (Viterra =>Veba =>eon ) Dann noch die Frage an die Fachleute: Wo kommt denn eigentlich die Frischluft her? Das Rohr ist oberhalb des Drempels in der Dachschräge angeflanscht, aber außen gibt es hierfür keine direkte Öffnung. Müssen wir nun mögliche Emissionen aus der Dachpackung wegschnuppern? : -C
    • Abschließend: Ich würd's noch mal machen. Das Ding scheint mir ökologisch und vom Gebrauchswert her ganz vernünftig.

    nun Gruß und Schluss für weitere Fragen auch gern via email

    • Name:
    • franzK
  2. Erfahrungen mit Warmluftheizung?

    Zunächst vielen Dank für den Erfahrungsbericht aus erster Hand. Das mit den Zugerscheinungen finde ich schon ziemlich lästig. Zumal man mit Kindern scheinbar die Wahl hat, sich ab 20 Uhr warme Socken und einen Pullover anzuziehen oder die Kinder schwitzen zu lassen. Die zentrale Regelung scheint da sehr auf eine Einregelung der Zieltemperatur (heizen/kühlen) rauszulaufen. Die Geschichte mit dem Bad habe ich so geahnt. Bei einem Abluftraum kann wohl ohne (elektische) Zusatzheizung keine höhere Temperatur herrschen als im Rest des Hauses. Ich habe jetzt aber auch gehört, dass es die Möglichkeit der Einzelregelung für die Räume moglich ist (Sie haben es auch angesprochen). Dann gibt es in jedem Zimmer einen Thermostaten, der die Zuluft regelt und das Schrauben an den Tellerventilen entfällt. In dem Fall würde für die Zeit zwischen Schlafen der Kinder und Nachtabsenkung einfach keine Warmluft mehr in die Kinderzimmer einströmen. Scheint ein gangbarer Weg zu sein. Als weitere Alternative fallen mir Heizregister mit mehreren Kammern ein, die für verschiedene Zonen unterschiedlich warme Luft zur Verfügung stellen. Steuerung dann wieder über (mehrere) Thermostaten. Hört sich aber eher teuer an. Fazit: Das Ganze macht eine Menge Sinn, wenn die Temperatur im Haus relativ gleichmäßig ist (alle Räume zu einer Zeit gleich warm). Wenn man anfängt zu differenzieren, steigt der Aufwand für die Regelung dramatisch an, zumal da über den Luftverbund für einen regen Austausch gesorgt wird. Das Lüften mit dem offenen Fenster halte ich jedenfalls nicht für der Weisheit letzten Schluss  -  zumindest nicht im Winter. Noch eine Frage zur Geräuschentwicklung: Ist bei Ihnen auch der Technikraum unter dem Dach? Kann man dann im Studio noch schlafen  -  oder ist das schlicht zu laut? mbG
    • Name:
    • Michael Hoenen
  3. Tipp gerade noch rechtzeitig gelesen ... Danke

    Moin, Moin,
    Ich plane auch gerade eine Lüftung mit WRG und versuchte verzweifelt einen Hersteller für eine (allerdings Gas-Direktbefeuerte) Luftheizung zu finden. Es scheint sich, wie auch bei Ihnen, aber zu zeigen, dass eine Strahlungs-Heizung (Bad), in Kombination mit einem WW-Nachheizregister (2-3 kW) in der Zuluft, ein annehmbarer Kompromiss ist (kein Niedrigenergiehaus (NEH), deshalb diese Leistung).
    Zu der Regelung: Noch komplizierter als nur (motorgesteuerte) Tellerventile zu verstellen.
    Typischerweise sitzen in der Lüftung min. 2 Ventilatoren (Frisch/Zuluft und Ab/Fortluft, manchmal sogar auf einer Achse). Die sind so geregelt, dass beide das gleiche Volumen schaufeln. Zudrehen eines Ventils bringt damit einiges durcheinander. Es gibt aber unabhängige Regelung verschiedener Stränge, wobei aber immer die unterschiedliche Temperatur über den Volumenstrom geregelt wird (da gibt es auch automatische und KonstantRegler im Rohr). Mehrere Kammern sind mir noch nicht untergekommen. Für Infos wäre ich aber auch dankbar.
    Beste Grüße
    Gerd
  4. Viterra Warmluftheizung

    Wir haben auch seit Mitte letzten Jahres unsere Erfahrungen mit der Viterra Luftheizung sammeln müssen. Auch nach zehn Monaten funktioniert die Heizung nicht korrekt und der Heizungskundendienst sieht sich außerstande die Tellerventile richtig einzustellen. Da es nur einen Temperaturfühler im Wohnzimmer gibt, ist es nur schwer möglich einzelne Räume, wie z.B. das Kinderzimmer bei kranken Kindern hochzuheizen. Zudem ist die Heizung sehr laut und braucht nicht unerheblich Strom für die permanent laufenden Pumpen. Wir würden die Heizung auf keinen Fall mehr kaufen.
    • Name:
    • Frank Bettin
  5. Viterra Warmluftheizung

    Hallo Herr Bettin, vielen Dank für den Beitrag. Er bestätigt genau das, was ich befürchtet habe. Nach der Diskussion hier und in rec. heimwerken.de bin ich zu dem Schluss gekommen, das sowas allenfalls im (Nahezu) Passivhaus Sinn macht.

    1. Wenn ich noch einen ansehlichen Anteil an Heizleistung benötige, ist die Warmluft eher schlecht geeignet, weil Luft als Wärmeträger nicht gut geeignet ist. D.h. es muss viel Luft bewegt werden.

    2. Durch den Lüftungsverbund gelingt es mit auch nicht unbedingt die Räume auf verschiedenen Temperaturniveaus zu halten (z.B. Schlafzimmer kalt). Das hört völlig auf, wenn ich das Kinderzimmer tags warm und nachts kalt haben möchte. Um diese Steuerung mit der Warmluftheizung hinzukriegen braucht man viele (teure) thermostatisch geregelte Klappen. Die sind in dem Entwurf von Viterra nicht enthalten.

    3. Konvektionswärme (Luft) "passt" scheinbar weniger gut zum Menschen als Strahlungswärme (Kachelofen). Wasserheizungen befinden sich je nach Heizkörpertyp irgendwo dazwischen. Mit Wasser  -  das vergleichsweile viel Wärme transportieren kann  -  kann ich eine gezielte Steuerung der Wärme und einen angenehmen Anteil Strahlungswärme hinbekommen. Bei (Beinahe) Passivhäusern ist die Wärmeverteilung ohnehin gleichmäßiger und ich muss nicht so viel nachheizen. Daher komme ich mit sehr moderaten Lufttemperaturen aus der Luftheizung aus. Daher ist die Verteilung, welcher Raum wieviel abbekommen darf, auch nicht so kritisch. Vorteil der Luftheizung von Viterra ist wohl die kontrollierte Be- und Entlüftung (Belüftung, Entlüftung), die ich als Zugabe bekomme und mir das richtige Lüften erleichtert. Daher folgende Heizungsphantasie: Pelletofen im Wohnzimmer  -  ökologisch, schön anzusehen und viel Strahlungswärme automatische Beschickung aus dem Keller  -  bequem Heizung der restlichen Räume konventionell über Wasser, das mit Pelletofen erwärmt wird  -  ausreichend Warmwasser im Winter über den Ofen, im Sommer über Gastherme (oder gibt es da Alternativen?) Ist zwar alles etwas teuer, aber klingt gut  -  oder. Nein, es wird wohl doch eine ganz klassische Heizung (evtl. Fußbodenheizung in Bad und Wohnzimmer) und eine mechanische Lüftung (nur Abluft oder ZU- / Abluft (Zuluft, Abluft) mit Wärmetauscher) werden. mbG Michael PS: Wie sind sie denn sonst so mit Viterra als Bauträger, dem Bauablauf und dem Haus zufrieden?

    • Name:
    • Michael Hoenen

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