Pro und Contra Wandheizung und Fußbodenheizung
BAU-Forum: Fußbodenheizungen / Wandheizungen

Pro und Contra Wandheizung und Fußbodenheizung

Hallo, leider hat mich das Durchstöbern dieses Forums nach dem Thema Wandheizung noch nicht so viel weitergebracht. Da wir vor dem Bau eines 3-Familienhauses stehen, interessiere ich mich dafür. Was man so im Internet liest muss eine Wandheizung wirklich gut sein. Mein Vater hat jedoch inzwischen 2 Heizungsbauer in unserer Nähe danach gefragt und diese haben ihm davon abgeraten. Einerseits sei sie teurer wie eine Fußbodenheizung und zweitens wäre schneller und öfter was dran. Allerdings habe ich dabei den Eindruck, dass diese jedoch nur noch keine Wandheizung eingebaut haben und daher lieber zu Fußbodenheizung (mit der sie in der Regel mehr Erfahrung haben) raten. Bei Fußbodenheizung habe ich inzwischen jedoch gehört, dass sie für Menschen mit Venenproblemen nicht so gut wären, Träger sein sollen und evtl. auftretende Schäden eben wesentlich schwerer und nur für viel Geld zu beheben seien, als bei Wandheizungen. Wir würden jedoch gerne beide kombinieren. Nur stellt sich für mich dabei auch die Frage, in welchen Räumen sind Fußboden und in welchen Räumen Wandheizungen eher angebracht? Ich habe auch gelesen, dass Wandheizungen immer besser an der Außenwand und Dachschräge angebracht werden sollen. Kann mir dazu vielleicht jemand sagen, ob die Wandfläche um die Fenster herum für eine Wandheizung meist ausreichend ist (grobe Einschätzung)? Die Frage nach dem Wandaufbau bei Wandheizung in diesem Forum blieb leider unbeantwortet. Gibt es denn dabei etwas zu beachten? Wir wollen den Rohbau mit Porotonsteinen ohne weitere Dämmung hochziehen. Eigentlich wollte mein Vater gerne diffusionsoffen bauen. Bei einer Wandheizung wird das jedoch sicher nicht möglich sein, oder? Oft handelt es sich doch um eine Art Styroporplatten, in welche die Rohre für die Wandheizung installiert werden? Kann es denn auch sein, dass durch das Anbringen dieser Platten die Steine so sehr beschädigt werden, dass der k-Wert der Wand sehr leidet, oder ist das nicht so schlimm? Ist es denn auch richtig, dass durch Wandheizungen seltener Schimmel an Wänden auftritt? Hilfe, Ihr Armen, soooo viel Text und Fragen. Hoffentlich hilft mir trotzdem jemand. Freue mich auch schon über einen Tipp auf eine Website, durch die ich meine Fragen geklärt bekäme. Vielen, vielen Dank schon mal.
  1. Mindestdämmung der Wand ist erforderlich

    Für eine Wandheizung auf der Außenwand ist ein Mindestdämmwert erforderlich. Wert habe ich aber leider nicht im Kopf. Es gibt auch System die ohne Styroporplatte auf die Wand kommen.
    Ich überlege zurzeit ob ich statt Ziegel mit Gasbeton arbeite. Dort könnte ich dann einfach Schlitze fräsen, und die Heizungsleitung eindrücken (habe ich mir so vorgestellt, keine Ahnung ob das was taugt).
    Da wir Holzböden bekommen, ist Fußbodenheizung für mich nur noch im Bad ein Thema. Allerdings ist es noch nicht ganz einfach passende Installateure für Wandheizungen zu finden. Viele haben das noch nicht gemacht. Gibt aber ein Haufen Hersteller inzwischen. Auf deren Seiten sind auch meist bessere Technische Infos zu finden.
    Gruß
  2. 0,55

    Ist der fehlende Wert (1 / Lambda). Gabe es zwar auch nicht im Kopf, aber das Buch liegt neben mir :-)
  3. Und wenn man die Rohre in Styropor legt ...

    muss man denn dann trotzdem noch zusätzlich von außen dämmen? Ich dachte immer, das würde dann reichen (hat mir aber auch ein Heizungsbauer gesagt, der uns mal ein Angebot machen möchte).
    Vielen Dank auch schon mal für die Antworten. Hoffentlich kommt noch mehr :-).
  4. Wenn ich MB's 0,55 richtig verstehe, da brauchst Du keine Dämmung dazu

    Denn die 0,55 wird deine Ziegelwand doch wohl allemal hinbekommen.
    Zum Heizen habe ich ein Interessantes Buch (ich glaube von dem Besitzer von SanCal in Murnau) letzhin gelesen. Vielleicht etwas überzogen in einigen Punkten. Aber sehr interessant. Braucht ca. zwei Abende. Liest sich recht gut.
    =>"

    ". Dort gibt es auch etwas zu Wandflächenheizungen über Heizfußleisten. (Gefallen mir aber noch nicht optimal).

  5. Richtig, es sei denn ...

    Richtig, es sei denn die Berechnung nach WschVo sagt was anderes (Energiebilanz)
  6. Nachteil der Wandheizung

    Sie haben meist nicht ausreichend Fläche zur Verfügung, da ja auch noch Möbel gestellt werden sollen. Ein Umstellen von z.B. hohen Schränken wird zu Problem da die Abgabeleistung der Wandheizung vermindert wird.
    Bei Fußbodenheizung treten solche Probleme nicht auf.
    Bei aee gibt es eine Bauanleitung zur Wandheizung
  7. PS: die Entlüftung von Wandheizungen ist immer ein großes Problem!

    Bei Kapillarmatten allerdings nicht die entlüften sich selbst!
  8. wow ...

    das ist doch schon mal was. Vielen Dank an Herrn Jahn, auch für die Links. Die aee-at-Site kannte ich noch nicht, habe mir dort aber gleich mal den Eintrag über Unterschiede zwischen Wand- und Fußbodenheizungen (Wandheizungen, Fußbodenheizungen) ausgedruckt und werde mir diesen nachher noch mal in Ruhe durchlesen. Allerdings bin ich dabei auch darauf aufmerksam geworden, dass bei Wandheizungen auch dem Putz eine Menge Bedeutung zukommt. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Und wenn ich Sie richtig verstanden habe, denken Sie, dass die Fläche um die Fenster herum zur Verlegung der Wandheizung nicht ausreicht? Das wäre dann natürlich schon ausschlaggebend für eine Entscheidung. Denn mehr als diese Fläche wollten wir für eine Wandheizung nicht nutzen. Und noch mal zur Entlüftung: Ich hatte in diesem Forum gelesen, dass man auch Wandheizungs-Rohre an der höchsten Stelle entlüften könnte. Muss man diese Vorrichtung denn dann in jedem Raum anbringen? Außerdem habe ich gelesen, dass Kapillarrohre teurer sein sollen  -  von der Anschaffung und vom Verbrauch? Ist denn der Preisunterschied zu normalen Heizungsrohren in der Wand sehr stark? Alles ganz schön laienhaft ausgedrückt, wie :-)? (Hoffentlich wenigstens verständlich ... Gruß  -  Tanja
  9. Mindest K-Wert der Außenwand bei Wandheizung 0,35

    Mit einer eingeputzten Wandheizung sind max. 100 W/m² Wandheizfläche Wärmeabgabe sinnvoll. Es dürfte also bei Ihrer Bauweise Probleme geben wenn sie wirklich nur die Fensterflächen zur Verfügung haben. Kapillarmatten sind wirklich teuer ca. 100 DM/m² und das spezielle Verrohrungssystem, Wärmetauscher etc.
    Falls Sie eine Systemauslegung für Ihr Haus brauchen wenden Sie sich an eine der Geschäftsstellen des Energieberatungszentrums!
  10. Hallo Herr Jahn,

    vielen Dank mal wieder. Jetzt habe ich sogar mal eine etwaige Preisvorstellung für Kapillarmatten. Eine grobe Preisvorstellung ist meinem Vater auch immer wichtig. Aber wenn uns die Front um die Fenster herum nicht ausreichen wird (mir hat inzwischen auch jemand geschrieben, dass man ca. 40 % der Wände für eine Wandheizung benötigt), werden wir sicher wieder zu einer Fußbodenheizung (woran wir eigentlich von Anfang an dachten) tendieren. Irgendwie sind wir da wegen Möbeln, Bilder etc. halt wirklich nicht so gebunden. Obwohl ich sagen muss, dass die Argumente, dass eine Wandheizung recht schnell und besonders angenehme Wärme verbreitet und evtl. auftretenden Schäden leichter zu beheben sind, uns halt erstmal ins Schwanken gebracht haben. Auf alle Fälle möchte ich mich noch einmal bei Ihnen und den anderen netten Menschen, die mir bei meinen Fragen geholfen haben bedanken! Viele Grüße
  11. 40 % der Raumgrundfläche

    Ups ... Sorry, muss mich noch kurz verbessern. Hatte da mal wieder etwas missverstanden. Es handelt sich um 40 % der Raumgrundfläche. Da muss ich jetzt erst mal unsere Zimmer durchgehen und etwas rechnen :-) ... Aber mit Zahlen kann man doch schon etwas anfangen. Vielen Dank auch dem Mann, der mir gemailt hat. Gruß  -  Tanja
  12. Wandheizung und Fußbodenheizung

    Hallo,
    um Wärmeverluste zu vermeiden ist es natürlich unbedingt notwendig, die Außenwand gut zu dämmen. Es wurde schon genannt, dass der K-Wert < 0,35 sein muss.
    Probleme mit der Entlüftung gibt es nicht, wenn die Wandheizung wie eine Fußbodenheizung aufgebaut wird, d.h. die einzelnen Kreise werden von einem Heizkreisverteiler (Fußbodenheizung) angefahren. Nach der Montage können alle Heizkreise einzeln gespült, und dadurch entlüftet werden. Entlüfter sind natürlich auch möglich. Der Heizkreisverteiler kann mit einstellbaren Durchflussmessern ausgestattet werden, mit denen der hydraulische Abgleich einfach gemacht werden kann. Wenn die Außenwände nicht ausreichen, kann die Wandheizung auch an den Innenwänden verlegt werden, dadurch werden sie von wärmeabstrahlenden Wandflächen umgeben. Eine Überheizung, bei Einzelraumregelung ist nicht möglich. Es genügt, wenn die Wand-Oberflächentemperatur ca. 3-5 °C über der Raumtemperatur liegt, dabei bestehen auch keine Gefahren für Bilder oder Möbel. Es ist auch nicht unbedingt notwendig, dass alle Wandheizflächen unverstellt sind. Ein Wärmeverlust kommt es dann zustande, wenn es ein Temperaturgefälle zwischen Innen- und Außentemperatur (Innentemperatur, Außentemperatur). besteht, bei einer erwärmten Wand, entsteht auch kein Wärmeverlust. Was spricht dagegen, dass Wand- und Fußbodenheizungen (Wandheizungen, Fußbodenheizungen) nicht auch kombiniert werden? Oder was halten sie von einer Heizleistenheizung?
    Viele Grüße
    Walter Höfer
  13. Hallo Herr Höfer, einen Wandheizung ist einen Strahlungsheizung

    also kann die Wandheizung welche mit z.B. großen Bücherschränken verstellt ist nur noch einen Bruchteil ihrer Leistung in den Raum abstrahlen. Oder setzten Sie sich zum Sonnen in den Schatten?
  14. Mit oder ohne Schatten

    Hallo Herr Jahn,
    ich denke, dass sie sich nicht viel Mühe gemacht haben meinen Beitrag zu lesen. Eine Wandheizung sollte immer so ausgelegt werden, dass eine raumumschließende Fläche entsteht. D.h. das potentielle Wärmeangebot ist höher, als die Wärmelast. Deshalb ist es auch möglich, dass Teilflächen durch Regale abgedeckt werden. Sicher wird niemand auf die Idee kommen, (mit und ohne Energieberatung), die gesamte, oder einen Großteil der Wandheizungsflächen hinter einer durchgehenden Schrankwand zu verstecken. Reichen die Wandflächen nicht aus, so gibt es eben zwei Möglichkeiten, die Heizlast zu senken, oder die Wandheizung nur als Teilheizung auszulegen. Wenn man sich für eine preisgünstige Variante der Wandheizung entscheidet, und nicht für ihre vielgepriesenen Kapillarplatten, dann kann man es sich sogar leisten, die Innenwände in die Heizung mit einzubeziehen.
    Mit freundlichem Gruß
    Walter Höfer
  15. Bin ganz glücklich über so viele Antworten. Danke schön!

    Was den Preis von Kapillarmatten oder Heizungsrohren betrifft, muss ich sagen, dass wir schon bereit wären, für bessere Qualität etwas mehr zu bezahlen. Solange der Preisunterschied vertretbar und nicht utopisch ist. Allerdings hatte ich hier im Forum von Verschlammen der Kapillarmatten gelesen. Das hat mich etwas verunsichert. Ich habe zwar auch gelesen, dass man das durch eine Systemtrennung verhindern kann, dass dies jedoch energieaufwändig und teuer wäre. Kann man denn damit dann generell eine Verschlammung verhindern? Vielleicht kann mir auch noch jemand zu den Befürchtungen meines Vaters etwas sagen. Er meinte nämlich letztens zu mir, ob ich mal etwas davon gehört hätte, ob Kapillarmatten nicht porös werden könnten? Er hat da ein Probestück aus Kunststoff geschickt bekommen und hat sich so seine Gedanken gemacht. Oder gibt es noch anderes Material für Kapillarmatten?
    Und noch kurz zu Herrn Höfers Frage, was ich von einer Heizleistenheizung halte: Danke für den Tipp, aber damit kenne ich mich ja noch gar nicht aus. Und das will ich diesem Forum nicht auch noch antun :-) ... Sie werden bestimmt froh sein, wenn ich hier endlich Ruhe gebe :-)! Ansonsten hoffe ich, Sie hatten alle einen schönen Feiertag, viele Grüße -
  16. Schauen Sie doch mal bei den Herstellern

    Hallo Frau Tanja!
    Werden wir doch mal konkret, und schauen Sie sich die Möglichkeiten an, die die Hersteller bieten. Stellvertretend für die Masse an Anbietern habe ich Ihnen in den weiterführenden links zwei bewährte Vertreter angegeben (einmal mit Kupferrohen, einmal mit Kunststoffrohren), die beide mehrere Systemlösungen anbieten. Für welches System Sie sich letztendlich entscheiden, ist mal wieder wie immer Vertrauenssache: Haben Sie schon den Heizungsbauer Ihres Vertrauens gefunden? Dann suchen Sie weiter, ihn gibt es! Ich werde nicht müde, auch hier im Forum immer wieder darauf hinzuweisen, da ich ständig Beiträge von entäuschten, gernervten, oder von übers Ohr gehauenen Bauwilligen lese.
    Noch Eines zu den k-Werten: Wer heutzutage neu baut, und eine Außenwand mit einem k-Wert größer 0,30 errichten lässt, müsste die nächsten 30 Jahre Zuschläge auf seine Betriebskosten zahlen! (lesen Sie auch im Forum 'Nutzung Alternative Energie.. ' unter 207)
    Mit sonnigem Gruß.
  17. Morgens schon vergesslich

    Sorry,
    mein Beitrag bezog sich auf Wandheizungen; Fußbodenheizungen können wir ja alle :-)
  18. Vielen Dank Herr Lüneborg!

    Wir haben uns viele Gedanken über alternative Energie gemacht und werden in unserem Haus auch alle Verrichtungen für eine Solaranlage vorsehen. Allerdings kommt die erst zum Schluss. Denn jetzt geht es mit dem Bau richtig los und wir müssen Prioritäten setzen. Allerdings hatten wir im Vorfeld schon mit Vertretern von Paradigma, Phönix usw. wg. Solaranlage gesprochen. Entscheiden uns dann aber zum Schluss in Ruhe. Eigentlich hatten wir uns auch schon fast für eine Pelletheizung entschieden, als uns kurzfristig noch angeboten wurde, uns doch einen bezahlbaren Gasanschluss zu legen. Daraufhin haben sich meine Eltern dann umentschieden. So und jetzt werde ich meinen Vater mal vor diese Antworten setzen, damit er sich hier auch noch durcharbeiten und sämtlliche Links ansehen kann. Vielen Dank  -  Gruß
  19. Wandheizung

    Ich habe gerade die bisherigen Beiträge überflogen und hierbei festgestellt, dass da ein großes Informationsdefizit besteht. Da ich selbst bei meinen Bauwerken seit vielen Jahren Wandheizungen einbauen lasse, kenne ich mich da recht gut aus. Für meine Bauherren habe ich eine Schrift verfasst "Die Temperierung". Wer will, kann den Text als E  -  E-Mail  -  Anhang von mit kostenlos zugeschickt bekommen. Es handelt sich um etwa 100 Seiten Text. In dieser Schrift sind nahezu alle hier gestellten Fragen behandelt. Beste Grüße von
  20. Das ist aber ein nettes Angebot!

    Vielen Dank Herr Schwan. Darauf komme ich gerne zurück und freue mich über diese Informationen. Meine eMail an Sie ist schon unterwegs :-). Viele Grüße  -  Tanja
  21. Bücherregal vor Wandheizung

    Stellen Sie ruhig Ihr Bücherregal vor der Wandheizung auf. Zunächst erwärmen sich die Bücher. Sodann strahlen die Bücher in den Raum. Wärmestrahlung können Sie "verschatten". Dann wird über kurz oder lang der Schattenspender selbst zum Strahler. Das Einzige, was Sie gegen Strahlung ausrichten können, ist ein Reflektor. Den bauen Sie aber lieber in Ihre Außenwand an richtiger Stelle ein, weil Sie damit richtig Energie einsparen können. Gruß
  22. Bücher sind ein guter Dämmstoff und werden wohl kaum zum "Strahler" werden!

    Nur gut das ich mir bisher Ihre 100 Seiten zur Wandheizung nicht bestellt habe, es wäre bestimmt eine Enttäuschung!
  23. Meister Jahn!

    Natürlich sind Bücher ein guter Dämmstoff, auch meine Temperierschrift, die Sie ruhig lesen sollten. Durch die fortwährende Bestrahlung aus der Wandoberfläche werden aber auch diese Bücher warm. Was bleibt ihnen auch anderes übrig? Und wenn sie warm sind, strahlen sie auch entsprechend, genau nach dem Strahlungsgesetz von Stefan  -  Boltzmannn, das Sie sich auch einverleiben sollten. Oder wollen Sie etwa behaupten, dass Dämmstoffe deshalb, weil sie Dämmstoffe sind, kalt bleiben müssen? Wenn Sie es etwas wissenschaftlicher haben wollen, bitte: Jeder Stoff nimmt das Temperaturniveau seiner Umgebung an. Das ist eines der Grundprinzipien der Thermodynamik. Auch hierüber gibt es Literatur, die nicht nur als Dämmstoff verwendet werden sollte. Beste Grüße an den Mann, der den Namen des berühmten Turnvaters trägt.
  24. Warum heißt es wohl Dämmung..

    und nicht Isolierung? Ich bin mit Sicherheit kein Nachplapperer von Herrn Schwan, aber da hat er Recht. Es ist eine Frage der Zeit.
    Profan ausgedrückt geht es um Erwärmung, ob die Bücher nun strahlen oder die Wärme über Konvektion abgeben ist egal. Warm werden sie und geben die Wärme auch wieder ab.
    Davon abgesehen: das hier ist konstruktiver Streit, den ich auch gerne pflegen will. Das Thema ist so komplex, dass wir uns alle davor hüten sollten, die alleinige Wahrheit zu kennen.
  25. Bücherheizung!?

    Hallo Herr Schwan,
    beste Grüße aus Sachsen zurück!
    Es stimmt sicher das auch Bücher wenn Sie genug aufgeheizt sind die Wärme an einen kälteren Raum abgeben.
    Es kann doch aber nicht der Sinn der Wandheizung sein, welche ich als flinke Heizung im Oberputz flächig einbringe, diese dann mit Bücherregalen zuzustellen und auf die Pufferwirkung und danach Wärmeabgabe der Bücher zu hoffen.
    Echte Wandheizflächen sollten weitestgehend frei sein von Möbeln etc.
    Bei Ihrer Temperiermethode Herr Schwan sieht das ganze etwas anders aus, da geht es ja vorrangig um das trockenheizen von nassem Mauerwerk oder sehe ich das falsch. Ihre 100 Seitige Schrift können Sie mir gern E-Mailen, warum ist sie im

    auf einer HP?Ich hätte sogar eine Domain für Sie

    Mit freundlichem Gruß
    Ullrich Jahn
    Mit Energie Geld sparen!

  26. schwarz-weiß- was soll das? ß

    Als Laie möchte ich zum Experten-Disput folgendes sagen:
    Mache ichaus meinem Wohnzimmer eine Bibliothek uns Stelle rundum Bücherregale ist ein Wandheizung sinnlos.
    Das Optimum einer Wandheizung erreiche ich natürlich, wenn ich ein spartanisch eingerichtetes Wohnzimmer habe.
    Im wirklichen Leben liegen die Dinge doch dazwischen. Ich habe freie Flächen, die sofort angenehm strahlen. Stelle ich irgendwas zu  -  mit Regal oder Bild, nicht Schrank  -  dauert es eine kleine Ewigkeit bis das mit heizt. Aber es heizt!
    Also jetzt mal platt gesagt, die Bude bekomme ich warm, so oder so. Sinnvoll ist die Sache aber nur, wenn ich einen Kompromiss eingehe. Mein ganzes Haus besteht aus lauter Kompromissen.
    Frage habe ich (ein bisschen ) Recht, oder war das blanker Unsinn?
  27. Wandheizung und Bücher, blanker Unsinn?

    Ein Laie ist unfähig, blanken Unsinn zu verbreiten. Das ist die Spezialität6 von sog. "Fachleuten", die daran erkannt werden, dass sie sich sehr schwer damit tun, von altgewohnten Urteilen und Vorurteilen sich zu trennen, weil sie damit notwendigerweise auch ihren eigenen Irrtum eingestehen müssen. Hierbei müssten sie allerdings ihren Ruf und ihre Verdienstquelle verlieren, sodass sie sich mit Händen und Füssen dagegen zur Wehr setzen, sogar um den Preis der Verbreitung von Unsinn. Ich selbst habe das Dilemma, ein Fachmann zu sein. Ist das nicht eine persönliche Tragödie?
    Nun zu den Büchern:
    Ziel einer Wandheizung ist es, über die energieabstrahlende Wand
    die Umgebung zu erwärmen. Ob das nun Möbel, Skulpturen, hartgekochte Eier oder gar Bücher sind, ist eigentlich wurscht. Daher gibt es bei Wandheizungssystemen keine Verschattung. Hierbei ist zu bedenken, dass die "Flinkheit" eines Heizungssystems nur bei vorübergehend und kurzzeitig beheizten Räumen von Interesse ist. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die PKW  -  Heizung. Im Wohnhaus wird gleichmäßig durchgeheizt, Nachtabsenkung sogar ist Unfug. Daher darf eine Heizanlage auch im Wohnhaus träge sein, was die Wandheizung allemal ist.
    Ich z.B. lasse hemmungslos auch Wandheizungen hinter Küchenmöbeln installieren, weil das nach dem Prinzip der permanenten Energieweitergabe funktioniert. Das ist aus bauphysikalischen Gründen sogar besonders gut, weil ohne Wandheizungssystem Möbel als innenliegender Dämmstoff mit der Folge von Tauwasser und Schimmelbildung wirken. Wer's nicht glaubt, möge nur einmal die Wandoberflächen hinter van Außenwänden aufgehängten Bildern betrachten. In aller Regel findet er hier Spuren von Tauwasserbildung.
    Fazit: Alte Denkgewohnheiten muss man bei der Temperiermethode aufgeben. Das wiederum können Laien besonders gut. Darin sind sie den Fachleuten haushoch überlegen. Gruß
  28. hmm

    Foto von Stefan Ibold

    Moin zusammen,
    auch wenn ich mit Herrn Schwan nicht immer konform gehe, abr hier hat er, glaube ich zumindest, in vielen Teilen Recht.
    Sicherlich ist seine Motivation eine andere, denn seine Theorien, von Fischer gelehrt, gehen von trockenem Mauerwerk als besten Wandaufbau und somit Dämmung aus. Eigentlich logisch, das mit dem trockenen MW. Nur  -  und hier kommen die Unterschiede  -  der Weg dahin ist ein anderer. Dem MW ist es letztlich egal, wie es trocken wird oder bleibt. Während die Wandheizung der schnellste Weg dahin sein dürfte, frage ich mich dennoch, ober sie ausschließlich mit Masse als Dämmung auch ökologisch sinnvoll bleibt. Beispiel: an einem großen öffentlichen Gebäude unserer Stadt wurde in einem Durchgang eine Wandheizung angeordnet (nachträglich ), weil die Außenwände feucht waren. Im Sommer schaltete die Heizung ab, was zur Folge hatte, das die Wand wieder feucht wurde. Konsequenz, die Heizung läuft durch : ((.
    Sicherlich eine Fehlplanung.
    Auch ist m.E. richtig, dass Bücher und/oder Schränke als Dämmung wirken. Aber  -  auch die erwärmen sich im Laufe der Zeit und "heizen mit". Die von Herrn Schwan angesprochenen Schimmelprobs. hinter Schränken decken sich mit meinen Erfahrungen. Nur Herr Schwan, wenn die Wände entsprechend gedämmt sind, die Bewohner nicht dem Wahn unterliegen, alle Schränke luftdicht ans MW zu stellen, dann geht das auch ohne Wandheizung, oder sind Millionen von Wohnungen nur zufällig schimmelfrei?
    Der Nachteil der Wandheizung ist der anlog einer Fußbodenheizung. Sie wäre mir einfach zu träge. In den Jahreszeiten, in denen wie in diesen Tagen Nachts die Außentemperatur. rapide runtergeht, tagsüber aber über 20 °C beträgt, reagiert die schnell genug?
    Ich würde, wenn ich denn bauen würde, eine Fußbodenheizung in Verbindung mit herkömmlichen Heizkörpern vorziehen.
    MfG
    Stefan Ibold
  29. Trägheit der Wandheizung, Wandtrocknung

    Wenn man die Temperierung zur Wandtrocknung einsetzen will, was ich selbst schon häufig mit großem Erfolg gemacht habe, sollte man den Sommerbetrieb über einen warmwassergeführten Sonnenkollektor bewerkstelligen. Dann kann die Heizanlage abgeschaltet bleiben.
    In der Trägheit der Temperiermethode sehe ich kein großes Problem. Die Reaktionszeit der Wandheizung beträgt zwischen 4  -  6 Stunden. Da auch die Wetterereignisse sich in verhältnismäßig langen Zeiträumen ändern, ist die Wandheizungstechnik wiederum flink genug. Man profitiert auch vom Selbststeuerungseffekt dieser Technik, die ja nicht über Außenfühler oder Raumthermostate geseteuert wird, sondern ausschließlich aus der Temperaturdifferenz zwischen Vor  -  und Rücklauf. Das funktioniert also ganz ähnlich wie die Temperatursteuerung eines Warmblüters. Gruß
  30. Trägheit und Einzelraum-Temperaturregelung

    Trägheit:
    "Die Reaktionszeit der Wandheizung beträgt zwischen 4  -  6 Stunden. "  -  Was ist damit gemeint? Meint das, dass ein kalter Raum nach 4 bis 6 Stunden die gewünschte Raumtemperatur erreicht hat? Oder bedeutet das, dass der Raum erst nach 4  -  6 Stunden *beginnt*, (möglicherweise ganz langsam) warm zu werden?
    Ich habe nur Erfahrungen mit unserer Fußbodenheizung. Von der wurde auch behauptet, dass die Reaktionszeit bei 4 Stunden liegt. Als ich Mitte April eingezogen bin (Erdgeschoss eines Zweifamilienhaus), hat es zwei Tage gedauert bis die Raumtemperatur von 18 °C auf 21 °C gestiegen war. (Das liegt sicher auch daran, dass die Vorlauftemperaturen so niedrig wie möglich eingestellt sind.)
    Tag/Nachtverlauf der Raumtemperatur:
    Diese Trägheit hat aber andererseits wohl auch den Vorteil, dass die Temperaturen über den Tag bzw. über die Nacht fast bis aufs Zehntel Grad genau konstant gehalten werden. Die Trägheit hat ja nicht nur den Nachteil, dass die Erwärmung lange dauert, sondern auch den Vorteil, dass die Auskühlung lange dauert. Lediglich direkte Sonneneinstrahlung führt in den betroffenen Räumen zu kurzzeitgem Temperauranstieg von 1 bis 2 Grad. Der Unterschied in der Außentemperatur von bspw. Tag 20 °C zu Nacht 10 °C wirkt sich dagegen nicht aus. Die Raumtemperatur bleibt konstant. Jedenfalls ist das bei unserer Fußbodenheizung so. Ich Stelle mir das als Laie so vor, dass die Heizung eben immer genau die Energie zuführt, die gerade nach der aktuellen Außentemperatur für erforderlich gehalten wird. Da die Heizung  -  genauer der Gasbrenner  -  aber nicht träge ist, kann eben sehr flink auf schwankende oder springende *Außen*Temperaturen reagiert werden. Lediglich auf schwankende bzw. springende *Raum*Temperaturen bzw. gewünschte Änderungen kann die Heizung nicht flink reagieren.
    Temperaturregelung einzelner Räume?
    Die Trägheit unserer Fußbodenheizung führt meiner Vermutung nach auch dazu, dass eine individuelle Temperaturregelung einzelner Räume (fast) unmöglich ist. In unserem Haus hat jeder Raum mit Fußbodenheizung einen Raumthermostat, der an einen thermischen Stellring angeschlossen ist. Mir ist es bisher nicht gelungen, damit eine Feintemperierung zu erreichen, also bspw. einige Räume auf 22 °C und andere Räume auf 24 °C zu stellen. Die Raumtemperaturen lassen sich hier praktisch nur über die Vorlauftemperaturen steuern. Und da ich die Vorlauftemperatur nur einmal fürs ganze Haus vorgeben kann, wirkt sich eine Änderung gleich auf alle Räume aus.
    Meine Frage an die Profis: Lassen sich mit trägen Heizungssystemen überhaupt individuelle Raumtemperaturen regeln (!), und wenn ja wie?
    Zum Test habe ich letzte Woche Dienstag mal alle Raumthermostate im EGAbk. auf 5 °C gestellt. Die tatsächlichen Raumtemperaturen lagen zu diesem Zeitpunkt bei knapp über 24 °C. Nach 24 h hatte sich daran absolut nichts geändert. Nach 48 h war eine Absenkung um ein halbes Grad zu verzeichnen. Kann bei solchen Reaktionszeiten eine Regelung mit Raumthermostaten überhaupt theoretisch funktionieren oder sind das nur bessere Ein-Aus-Schalter?
    Zur Info: Außenwände 24 cm Liaplan Blähton, 4 cm Kerndämmung, 11,5 cm Klinker, Fußböden: Betonestrich mit Fliesen
  31. Zu Herrn M. Schulz

    Unter der Reaktionszeit verstehe ich den Zeitraum, der verstreicht, bis sich eine Veränderung der Steuerung auf den Beheizungszustand im Gebäude signifikant auswirkt.
    Dass eine träge Heizung in der Aneizphase längere Zeit benötigt, bis der erwünschte Zustand im Gebäude erreicht ist, ist normal. Wand oder Fußbodenheizungen erwärmen ja nicht die Luft, die ja eine äußerst geringe Wärmekapazität hat, sondern die Bausubstanz unmittelbar. Allerdings ist das Ziel einer Konvektionsheizung das gleiche, nämlich ebenfalls die Erwärmung der Bausubstanz. Die Methode ist aber energieverlustträchtig und ineffektiv. Daher dauert es bei einer Konvektionsheizung etwa eine Woche, bis das Haus ein ordentliches Raumklima hat.
    Nun aber zu den Steuerungsproblemen:
    Eine richtig projektierte Flächenheizung wird so geplant, dass sie in einzelne Heizkreise, im Normalfall raumweise, ausgelegt wird. Die Wielandwerke in Ulm stellen einen fabelhaften Heizkreisverteiler her, von dem aus die einzelnen Heizkreise voreingestellt werden können. Ein derartiger Verteiler ist ein "Muss". Mit Außenfühlern kann eine Wandflächen / Fußbodenheizung nicht gesteuert werden. Das Tempo von kurzfristigen Steuerimpulsen, die von einem Außenfühler ausgehen, prallen am trägen Heizsystem erfolglos ab. Nahezu gleich schlecht ist eine Steuerung über einen oder mehrere Raumthermostaten. Eine Konstruktion mit mehreren Raumthermostaten hätte nur dann einen Sinn, wenn die Heizkreise separat betrieben werden könnten. Dies wäre ein ungeheurer Aufwand. Bei etwa 15 Heizkreisen, wie sie an einem normalen Einfamilienhaus vorkommen, bräuchte man beispielsweise 15 getrennt arbeitende Umwälzpumpen.
    Ich empfehle meinen Bauherren, die Anlage so zu betreiben, dass während der gesamten Heizperiode völlig gleichmäßig gefahren wird. Wenn der Wunsch besteht, einzelne Räume kühler zu halten, erfolgt dies durch eine Einstellung an den Vorlaufventilen.
    Die Grundsteuerung der Anlage erfolgt jedoch ausschließlich über den Wärmebereiter, der bei meinen Anlagen die Temperaturspreizung zwischen Vor  -  und Rücklauf steuerungstechnisch verwertet. Das ist die wirtschaftlichste Betriebsweise, da nur die Energie erzeugt wird, die zur Aufrechterhaltung der richtigen Wandtemperatur benötigt wird. Einfacher geht es bestimmt nicht.
    Herr Schulz, eigentlich müsste auch Ihre Anlage einen Verteiler haben. Falls hier die Steuerelemente fehlen, empfehle ich Ihnen den Austausch gegen einen CUPROTHERM  -  Verteiler. Dann können auch Sie mühelos unterschiedliche Temperaturzustände in einzelnen Räumen erreichen.
  32. Geringe Vorlauftemperaturen und den Selbstreglungseffekt nutzen, das ist die einfache Lösung des Problems!

    Hier mal eine frühere Antwort zum Thema passt genauso auf Wandheizung :
    Fb-Heizung ist zwar träge, hat aber einen Selbstregeleffekt wenn Haus und Wärmeabgabesystem zusammenpassen!
    Bei einem entsprecheund gut gedämmten Haus und Bodenplatte siund die zur Beheizung nötigen Vorlauftemperatur. so niedrig dass die Trägheit der Fußbodenheizung zu vernachläsigen ist! Entscheide und si'und die Oberflächentemperaturen wird der Vorlauf der Fb mit z.B. 28 Grad C gefahren stellen sich 23 Grad Oberflächentemperatur ein wenn der Raum durchgeheizt ist, erhöht sich dann durch Fremdeinfluss (Sonne, Abwärme von Personen o. Geräten) die Raumtemperatur über die Oberflächentemperatur des Fußbodens kann dieser seine Energie gegenüber dem wärmeren Medium nicht abgeben, dies nennt man Selbstregeleffekt bei der Fb!
    Keine Einzelraumreglung ist zwar gegen die DINAbk. ...
  33. Kleine Korrektur, Herr Jahn!

    Die Energieabgabe von erwärmten Flächen erfolgt ausschließlich durch Strahlung, da die Lufttemperatur in der Regel geringer als die Stofftemperatur ist. Diese Energieabgabe erfolgt vollkommen unabhängig von der Lufttemperatur. Die Fachleute bitte ich inständig darum, dies bei ihren Berechnungen zu berücksichtigen.
    Konvektiver Energieübergang ist ein thermodynamischer Vorgang. Strahlung ist dagegen ein quantenmechanischer Prozess und unterliegt daher vollkommen anderen Gesetzmäßigkeiten. Sie dürfen daher nicht vermischt werden. Derartige Rechenkunststücke führen zu fehlerhaften Ergebnissen. Gruß
  34. Antwort zu Nr. 31

    Es gibt hier in jeder Etage einen Heizkreisverteiler für die Fußbodenheizung, in dem sich die thermischen Stellantriebe befinden. Und für jeden Heizkreis sind die Ventile entsprechend voreingestellt. Diese Voreinstellung kann man natürlich jederzeit ändern. Bis man/ich jedoch den Zusammenhang zwischen Veränderung am Ventil und Auswirkung auf die Raumtemperatur herausgefunden hat, kann es allerdings einige Zeit (Tage/Wochen) dauern. Mit einer komfortablen individuellen Temperaturregelung pro Raum hat das jedoch nichts zu tun. Das ist ein klarer Nachteil, aber keiner, der in meinen Augen die anderen Vorteile überwiegt.
  35. zu 32.

    Falls mit den geringen Vorlauftemperaturen und dem Selbstreglungseffekt das von mir angesprochene Problem der individuellen Einzelraumtemperierung (Nr. 30) gelöst werden soll, kann ich das nicht nachvollziehen.
    Außerdem schreiben Sie:
    "Bei einem entsprechend gut gedämmten Haus und Bodenplatte sind die zur Beheizung nötigen Vorlauftemperatur. so niedrig dass die Trägheit der Fußbodenheizung zu vernachläsigen ist! "  -  Wobei/wofür ist die Trägheit zu vernachlässigen? Für die Frage, ob man schnell mal die Raumtemperatur ändern kann, ist die Trägheit oder Nichtträgheit der Fußbodenheizung ja gerade entscheidend.
  36. Es geht um die Notwendigkeit der Reglung bei Störeinflüssen

    dadurch regelt sich eine Heizung mit niedrigen Vorlauftemperaturen selbst. Aber wozu soll die Raumtemperatur schnell geändert werden?
  37. Vielschichtiges Thema

    Dieses Thema ist sehr komplex, aber soviel ist klar: Hauptsächlich von der Speichermasse hängt die Reaktionszeit der Fußbodenheizung ab. Fußbodenheizungssysteme mit Nassestrich sind naturgemäß schwerer und dicker  -  daher Träger, Trockensysteme ohne Estrich (neue: Kompaktfußbodenheizung von Variotherm = 18 mm Fermacell-Platte mit Variomodul-Rohr, Füllmasse statt Estrich, direkt darauf Verfliesung möglich) leichter und dünner  -  daher schneller.
    Trotz allem sind Heizleisten und Bodenkanalheizungen die schnelleren Systeme (z.B. Wintergartenbeheizung u.v.m.).
    In jedem Fall regelt man am besten mit Raumthermostaten, der sog. Selbstregeleffekt der Fußbodenheizung alleine ist nur in geringen Bereichen regelnd (führt eher zu Übererwärmung  -  bei falschem Benutzerverhalten [z.B. falsches Lüften] dann auch zu einem höheren Energieverbrauch als notwendig).
    Grundsätzlich hängt die Wahl des Heizsystems auch vom Benutzerverhalten und der Art des Hauses ab: Werden die Räume/das Haus dauernd bewohnt, oder sind Absenkzeiten sinnvoll, wie schnell sollen Räume/das Haus wieder beheizt werden?
    Die Wirkung der Fußbodenheizung und der Wandheizung selbst ist aber unterschiedlich: Durch Strahlungswärme können Räume mit niedrigeren Raumlufttemperaturen beheizt werden, was Energie einspart (und gesünder ist: relative Luftfeuchtigkeit, ...).
    Strahlungswärme wirkt aber sinngemäß natürlich nur als Strahlungswärme, wenn die warme Fläche auch auf den menschlichen Körper (normal) auftreffen kann. Die "Anstrahlfläche" auf den menschlichen Körper der Fußbodenheizung ist naturgemäß kleiner als die der Wandheizung auf den Körper, d.h. dass mit der Wandheizung Räume behaglicher beheizt werden können.
    Wir produzieren Trocken- und Nasssysteme. Je nach Baustelle
    wird das entsprechende System sorgfältig zusammen mit den Kunden ausgesucht.
    Grundsätzlich werden meistens Kombinationen wie Wohn- und Schlafräume (Wohnräume, Schlafräume) mit Wandheizung, Nass- und etc. Vorräume mit Fußbodenheizung sehr oft ausgeführt. Auch andere Kombinationen sind möglich (Bodenkanalheizung, Heizleisten und Gestaltete Wärme).
    In Deutschland haben wir mehrere Werkvertretungen, die auch Heizungsinstallateure bzw. Hafner für die jew. Gebiete bekanntgeben und beratend tätig sind.
    In unserer (ausführlichen) Homepage sind Referenzanlagen-Reporte, Werkvertretungen und natürlich ausführliche Dokumentationen über die Heizsysteme nachlesbar (mit vielen Illustrationen bzw. Fotos).
    In der Rubrik Downloads kann ein Fragebogen (Winword-Formular) als Hilfe bei der Einholung von Angeboten heruntergeladen werden.
    Der Prozentsatz der benötigten Wandheizungsfläche hängt sehr von den U-Werten der Raumumhüllungsflächen und der gewünschten maximalen Vorlauftemperatur ab  -  auch ob nicht statt der Wandheizung dann nicht doch eine Heizleistenheizung zum Einsatz kommt (bei größeren U-Werten).
    Grundsätzlich sollte wenn, eher außen gedämmt werden (bauphysikalisch gesehen: Diffusionswiderstand sollte nach außen immer geringer werden statt umgekehrt). Thermische Trennungen zur schnelleren Reaktion der Wandheizung, Nutzung der Speichermasse bei z.B. (Hoch-) Hohllochziegelmauerwerken sind bei bestimmten Aufbauten empfehlenswert.
  38. Grundsätzliches zur Wandheizung

    Ein Heizsystem ist dann gut, wenn ein richtiges Raumklima erzeugt wird. Dieses wiederum hängt entscheidend vom Strahlungsklima ab. Die Temperatur der Raumluft ist von zweitrangiger Bedeutung. Bei Strahlungsheizungssystemen stellt sich die richtige Lufttemperatur von selbst ein. Sie ist somit lediglich ein Indiz für ein richtiges Strahlungsklima. Weiterhin sollte auch die relaive Luftfeuchte einen Wert von 40  -  55 % haben. Konvektive Heizsysteme, also solche, die mit Heizkörpern betrieben werden, können ein richtiges Raumklima nicht erzeugen. Bei ihnen ist die Raumlufttemperatur zu hoch, die Wandoberflächen sind zu kühl. Wegen der hierdurch bewirkten Kondensationseffekte ist die Luftfeuchtigkeit zu gering, weshalb die Schleimhäute austrocknen und daher ihrer Abwehraufgabe gegen Krankheitserreger nicht mehr nachkommen können. Daher beginnt in Deutschland die Heizperiode mit einem signifikanten Anstieg von Infektionskrankheiten. Fußbodenheizungen sind eine Lösung zweiter Wahl. Hier ist das richtige Heizsystem an der falschen Stelle. Sie sollten nur dann als Ergänzung zur Wandheizung herangezogen werden, wenn wegen großer Fensterflächen nicht genügend Wand zur Verfügung steht. Auch von der gestalterischen Seite her sind die unsichtbaren Wandheizungssysteme den Konvektionsheizungen überlegen. Eine richtig konstruierte Wandheizung senkt gegenüber konventionellen Techniken die Heizkosten etwa um 40 %. Dies hat mehrere Ursachen: Verlustloser Energieeintrag, erheblich verminderte Lüftungsverluste, geringere Betriebstemperatur, Austrocknung der Umschließungsflächen mit erheblicher Verbesserung der Wärmeleitzahl (bis zum Dreifachen). Inzwischen haben sich diese Systeme bewährt und beginnen sich am Markt durchzusetzen. Von daher ist es mir rätselhaft, warum Wandheizungen nicht schon längst Standard sind und die konventionellen Techniken nicht in den Rang einer Notlösung abgestiegen sind. Einer der Gründe ist sicherlich, dass sie bis heute ungenormt sind und daher unsere braven Handwerker dem Irrtum unterliegen, dass der Bau einer ungenormten Heizanlage ein Verstoß gegen die anerkannten Regeln der Baukunst sei. Dem ist jedoch nicht so. Vielmehr sind Wandheizungen "Stand der Technik", also besser als genormte Systeme. Nach wie vor biete ich allen Interessierten an, ihnen meine Temperierschrift (100 Seiten) als E  -  E-Mail kostenlos zu schicken. Mir liegt nämlich sehr daran, dass die Temperiermethode sich möglichst schnell durchsetzt. Hiermit verbinde ich keinerlei kommerzielle Interessen. Gruß
  39. Fehler

    In meinem Beitrag Nr. 33 ist mir ein Fehler unterlaufen. Wer findet ihn als erster heraus?
  40. Eigenkorrektur zu Nr. 33

    Da sich bisher niemand die Mühe gemacht hat, meinen Fehler zu korrigieren, tue ich das nun selbst:
    Es muss heißen: Die wandbeheizte Umschließungsfläche ist geringfügig wärmer als die eingeschlossene Raumluft. Daher findet ein geringer konvektiver Energieübergang von der Wandfläche in die Raumluft statt. Der ganz überwiegende Energieeintrag in den Raum erfolgt jedoch durch Strahlung nach dem Gesetz von Stefan  -  Boltzmann. Bei einer Wandoberflächentemperatur von 21 °C = 294 °K sind das immerhin schon ca. 390 W/m². Gruß
  41. Wärmeabgabe

    Die Aussage bezüglich 390 W/m² Energieeintrag könnte zu Missverständnissen führen:
    In die Auslegung der Wandheizungsflächen zur Abdeckung der berechneten Heizlast (nach Norm) gehen Temperaturdifferenzen (!) mit ein: Heizmitteltemperatur (Oberflächentemperatur) und Raumtemperatur.
    Beispiel: Bei einer mittleren Heizwassertemperatur von 35 °C (maximale Heizflächentemperatur 31 °C) kann, abhängig vom System bei einer Raumlufttemperatur von 20 °C mit einer Wärmeabgabe von 120 W/m² gerechnet werden.
  42. Jetzt geht das mit der

    Schwan'schen Strahlungsleere (lehre kann man das ja wohl nicht nennen) wieder los.
  43. Immerhin berechnet sich dieser Wert

    für 15 °C immer noch zu 358 W/m² und bei Null Grad Celsius zu 290 W/m². Wer da nicht ins Schwitzen kommt und friert ist wohl selber Schuld. Also wozu Heizen, Herr Schwan? Ob die Wand mit 300 oder mit 400 Watt pro Quadratmeter strahlt kann doch wohl den Kohl nicht fettmachen? (Hinweis für neue Leser: Schauen Sie mal bei den Beiträgen zu "eingequetschte Alufolie" um Herrn Schwans Spezialphysik kennenzulernen.)
  44. Trägheit von Wandheizungen:

    Die Antwort auf die Frage nach der Trägheit der Wandheizung lautet:
    Es ist die Zeit bis der Wandheizkörper auf der Temperatur ist, die entsprechend der Außentemperatur (oder deren jahreszeitlichem Mittel)
    und aktueller Raumtemperatur nötig ist, um ein behagliches Raumklima zu erzeugen. Die Trägheit hängt von seiner Masse und der Wärmekapazität des Materials ab.
  45. Sommerklima im Winter

    Das ist aber schön, dass unser anonymer "Energiesparer" wieder aufgetaucht ist. Die Mitleser, die ihn noch nicht kennen, können sich nun auf Einiges gefasst machen. Im Moment scheint er sich noch aufzublasen. Aber gleich zu ihm und zum fetten Kohl, was aber nicht falsch ausgelegt werden sollte. So schlecht war unser Altkanzler auch wieder nicht.
    Das Sommerklima empfinden wir ganz angenehm und bekömmlich, sodass es bis heute der Industrie noch nicht gelungen ist, uns aufzuschwatzen, dass wir auch das Sommerklima verbessern sollten.
    Nun liegt es nahe, zu sagen, dass ein gutes Heizungssystem so etwas ähnliches wie ein Sommerklima in unseren Räumen herstellen sollte. Dieses Sommerklima ist dadurch gekennzeichnet, dass die Wand  -  Boden  -  und Deckenflächen und alles, was sich im Raum befindet, eine Oberflächentemperatur zwischen 18 °C und 24 °C hat. Die Folge ist ein bestimmtes Strahlungsklima, welches ausschließlich durch diese Temperaturen bestimmt ist. Selbst bei einem Temperatursturz nach warmen Sommertagen bleibt das Raumklima angenehm. Jeder hat dies schon am eigenen Leibe erfahren. Von da ab wird die Konstruktion einer richtigen Heizung ganz einfach: Man benötigt eine Technik, bei der möglichst wirksam und unmittelbar Wandoberflächen auf die Temperaturen des Sommers gebracht werden. Temperieranlagen, bei denen die gesamte Innenfläche der Außenwände erwärmt wird, schaffen das besser als jeder andere Technik. Diese Lösung ist rein empirisch gefunden und sinnvoll. Techniken, bei denen nur Teilflächen als Strahlungsflächen wirken, sind dagegen schlecht, weil sie den Zwang zu erheblich größeren Oberflächentemperaturen auslösen, was unweigerlich zu einer Verschiebung der mittleren Wellenlängen der abgestrahlten Energie in den kurzwelligen Spektralbereich führt, damit auch weg vom Sommerklima. Daher ist es auch richtig, eine Temperieranlage so zu betreiben, dass die Strahlungsleistung etwa 390 W/m² beträgt. Hierauf reagiert der menschliche Körper mit Wohlbehagen. Es ist somit Unsinn, wie der Energiesparer zu sagen, dass es gleichgültig sei, ob nun eine Strahlungsleistung von 300 oder 400 W/m² bestünde.
    Zu Herrn Jahn:
    Die Trägheit einer Temperieranlage ist nur bei Inbetriebnahme zu Beginn der Heizpperiode von Bedeutung. Hier ist mit einem Aufheizzeitraum von etwa 2  -  3 Tagen zu rechnen, in Abhängigkeit von der Wärmekapazität der zu erwärmenden Wandkonstruktion. Hierbei geht übrigens der überwiegende Teil der aufgewendeten einergie für die Trocknung der Wand drauf, da sie im Verlaufe des Sommers viel Wasser aufgenommen hat. Bei einem Ziegelmauerwerk können sich da je m³ bis zu 100 l Wasser ansammeln. Ist die Wand dann endlich trocken, verringert sich die Wärmeleitzahl bis zu einem Drittel des Ausgangswertes, was einer der vielen Gründe dafür ist, dass Temperieranlagen erheblich wirtschaftlicher im Betrieb sind als Konvektorheizungen. Sehr interessant ist bei Temperieranlagen auch der Umstand, dass die Oberflächentemperatur der Strahlungsflächen über den Raumlufttemperaturen liegt. Es gibt daher einen  -  wenn auch geringen  -  konvektiven einergieübergang von der Wand in die Raumluft, sodass schon deshhalb die Berechnungen nach DINAbk. 4108 hier versagen. Diese unsägliche Norm kennt ja nur den einergieübergang von der Raumluft in die Wand und definiert diesen als Teil des zu berechnenden einergieverlustes. Bei Temperieranlagen gibt es diesen einergieverlust nicht. Weiterhin führt dieser Effekt dazu, dass Tauwasserbildung in der beheizten Wand vollkommen unmöglich ist.
    Ist die Aufheizphase beendet und wird die Temperieranlage vernünftig betrieben, also gleichmäßig und ohne "Nachtabsenkung", benötigt man nur noch die wenige Energie, die zur Aufrechterhaltung des energetischen Zustandes der beheizten Flächen erforderlich ist. Vom Lüftungsverhalten abhängige Schwankungen der Raumlufttemperatur sind hierbei weitgehend unerheblich. Man profitiert hierbei von dem sehr geringen konvektiv bestimmten Energieübergang zwischen massiven Oberflächen und Luft.
    Eine kleine Anmerkung zu Frau A. Fischer:
    Die Abgabe von Strahlungsenergie einer beheizten Wand ist vollkommen unabhängig von der Temperatur der Raumluft. Luft kann weder Strahlungsenergie absorbieren noch emittieren. Die Menge der abgestrahlten Energie wird ausschließlich nach dem Strahlungsgesetz von Stefan  -  Boltzmann berechnet. Hierzu benötigt man nur zwei Parameter: Den Strahlungskoeffizienten und die absolute Temperatur des Strahlers. Eine Verrechnung mit Lufttemperaturen hat keinen wissenschaftlich  -  physikalischen Hintergrund.
    Nun bin ich gespannt, was er Energiesparer dagegen zu sagen hat.
    Gruß, auch an die Mitleser, die inzwischen zahlreich meine Temperierschrift angefordert und erhalten haben.
  46. Mein lieber (Herr) Schwan

    hier braucht Sicht niemand auf etwas gefasst zu machen. Ich weiß selber (wie außerdem jeder, auch der, der überhaupt nichts von Physik versteht, dass es nicht egal ist ob es -15 oder 23 Grad warme oder kalte Wände hat. Vielleicht merkt aber der eine oder andere auch, mit was für unseriösen Betrachtungen Sie bewusst agieren. Ich will das nicht wieder vertiefen, sondern nenne nur noch mal das Stichwort Strahlungsaustausch. Dieser ist nämlich bei gleichen Temperaturen Null.
  47. Ich hatte wohl vergessen

    den Energiesparer drunterzusetzen. Herr Schwan, sagen Sie mal, wo kommt (Ihrer Meinung nach) eigentlich die Strahlungsleistung von 300 Watt/Quadratmeter bei den eiskalten Wänden her? Führen sie die mit Ihrem Heizkessel zu? Bei einem quadratischen Raum mit 30 m² Wohnfläche sind das 60 ² für Fußboden und Decke und bei 2,5 m Raumhöhe ca. 55 m² Wände also insgesamt 115 ² strahlende Fläche mit einer Gesamtstrahlungsleistung von 34 kW. Nein da komm sie nicht her, denn sie stammt aus wiederum absorbierter Strahlung von den anderen Flächen und in der Bilanz wird gar keine Wärme ausgetauscht, wenn alles auf gleicher Temperatur ist. Aber damit kann man arme Laien ja nicht verwirren.
  48. Eiskalte Wände

    Lieber Energiesparer, warum fragen Sie mich eigentlich etwas, das Sie wissen? Ich bin aber für die Frage dankbar:
    Eine Wand mit 0 °C Oberflächentemperatur wird von dem warmblütigen Lebewesen Mensch als "eiskalt" empfunden. Den Begriff "kalt" gibt es aber in der Physik genau genommen nicht. Da es bis heute noch nicht gelungen ist, im Experiment den absoluten Nullpunkt zu erreichen, das Weltall insgesamt eine Durchschnittstemperatur von immerhin noch 3 °K hat, haben wir es nur mit Wärme zu tun. Die fragliche Wand ist daher schon recht warm, nämlich 273 °K. Also strahlt sie auch die von Ihnen ganz richtig ermittelte Energiemenge ab. Wo kommt nun diese her?
    Auf unserer Erde ist das auf der Oberfläche die liebe Sonne. Die Aufgabe unseres Heizkessels besteht daher keineswegs darin, die gesamte Energie im Gebäude herzustellen, sondern lediglich die geringfügige Differenzenergie, die wir für ein behagliches Klima in unseren Häusern benötigen. Gruß
  49. Ja sehen Sie Herr Schwan

    der warme Mensch strahlt halt mehr zur eiskalten Wand, als er von dieser an Strahlung empfängt. Deshalb ist die Strahlungsbilanz  -  und nur auf die kommt es an  -  für den Menschen negativ und ihm ist kalt. Das habe ich mit Ihnen schon zigfach diskutiert, aber Sie agieren immer wieder mit Ihren völlig nichtssagenden hohen Strahlungswerten, obwohl Sie in der Diskussion zur eingequetschten Folie ja wenigstens einmal die Berechnung des Strahlungsaustausches (wennauch mit falsch angesetzten Randbedingungen) richtig durchgeführt haben. Sie wissen es also besser und wollen mit Ihren Darstellungen demnach also bewusst nichtsahnende Laien manipulativ beeinflussen.
  50. Energiebilanz des Menschen

    Lieber Energiesparer, wie kommen Sie eigentlich auf die Idee, dass der Mensch friert, wenn er mehr Energie abstrahlt als er empfängt? Da genügt doch auch das empirische Wissen eines Laien, um zu erkennen, dass eine ausreichend warme Wand zu einem Behaglichkeitsempfinden führt und nicht zu dem Gefühl des Frierens. Würde der Mensch nicht mehr Energie abstrahlen als er empfängt, würde er jämmerlich an seiner eigenen Energieproduktion verschmachten. Am Besten sprechen Sie hierüber einmal mit einem Physiologen, der Ihnen das genau erklären kann. Nur soviel: Eine der erstaunlichsten Leistungen der Evolution bei der Herausbildung der Warmblüter war die Entwicklung eines perfekt arbeitenden Kühlungssystems, wie es in dieser Präzision von der Technik noch nicht erreicht worden ist. Interessant hierbei ist, dass das natürliche Erwärmungssystem bei weitem nicht so perfekt arbeitet. Da der Mensch sich in extrem heißen Breiten entwickelt hat, nämlich in den äquatorialen Breiten Afrikas war die Entwicklung des Kühlungssystemes das wesentliche von der Evolution zu lösende Problem. Da die Evolution ja weitergeht, ist zu hoffen, dass sie auch das Erwärmungssystem verbessert. Bei uns beiden kommt das leider zu spät. Diesbezüglich sind wir leider Fehlkonstruktionen. Dass sich hier etwas tut, ist daran erkennbar, dass bereits heute es unterschiedlich reagierende Menschen gibt. Die einen sind die verfrorenen Typen, erkennbar an roten Nasenspitzen und kalten Extremitäten, den anderen ist es andauernd zu warm, sie besitzen keine Handschuhe, keine Wollmützen und ziehen sich den Unmut ihrer Weiber zu, weil sie im Winter ständig die Fenster aufreißen. Zu denen gehöre ich selbst, woraus erklärbar ist, dass ich das traurige Leben eines Junggesellen friste. Gruß
  51. @ Hrn Schwan und über den Strahlungsaustausch *zwischen Flächen beliebiger Lage*

    Gegen ihre Theorien habe (und hatte) ich gar nichts einzuwenden (!).
    Mit den oben angegebenen Auslegungswerten wollte ich nur vermeiden, dass jemand Aufgrund dieser Watt-Angabe (z.B. für Ausschreibung) eine zu kleine Wandheizungfläche für seine zu beheizenden Räume berücksichtigt.
    Beim Stefan-Bolzmannschen Gesetz geht es um die Gesamtenergiestromdichte (des schwarzen Strahlers, beim realen Strahler werden Emissionswerte mit berücksichtigt [übrigens: markante Unterschiede bei elektrischen Leitern und Nichtleitern], die beim schwarzen Strahler auf 1 gesetzt sind  -  Kirchhoffsches Gesetz: Emissions- und Absorptionsgrad (Emissionsgrad, Absorptionsgrad) sind gleich und nur von der Körpertemperatur abhängig [gilt für einen mit schwarzer Strahlung erfüllten Raum] [ ... ] )
    Spätestens bei der Berechnung des Strahlungsaustausches *zwischen Körpern und deren Umhüllungen* bzw. *zwischen Flächen beliebiger Lage* (nicht zur *Luft* (!) ) wird die auch die Temperaturdifferenz (auch T hoch 4, weitergeführt vom Stefan-Bolzmannschen Gesetz) berücksichtigt.
    Die hier beschränkten Möglichkeiten schließen aus, Formeln darzustellen, was sowieso zu weit führen würde (Literatur: z.B. von Glück "Wärmeübertragung, Wärmeabgabe von Raumheizflächen und Rohren", Verlag für Bauwesen, behandelt eingehend die Grundlagen der Wärmeübertragung: Leitung, Konvektion und Strahlung).
    Das wichtigste aber ist, was sogar rechnerisch nachweisbar aber oft nicht berücksichtigt wird beim Vergleich von Fußboden- und Wandheizung (Fußbodenheizung, Wandheizung): Während bei Fußbodenheizungen die Wärmeabgabe etwa je zur Hälfte durch Wärmestrahlung und durch Konvektion erfolgt, sind Wandheizungssysteme praktisch reine Strahlungsheizungen (Auch Deckenheizungen sind praktisch reine Strahlungsheizungen  -  diese sind nicht ganz so optimal zur Raumbeheizung aber sehr gut zur Kühlungsunterstützung da für die Kühlung eines Gebäudes meist mehr Energie und daher größere Flächen erforderlich sind als zum Heizen). Durch dasselbe Wandheizungssystem kann deshalb (hauptsächlich durch Strahlung) auch gekühlt werden (Die Energieübertragung durch Konvektion der Fußbodenheizung fällt bei Kühlung aus, da kalte Luft am Boden bleibt und nicht aufsteigt), was einem weiteren der vielen Vorteile der Wandheizung gegenüber der Beheizung von Räumen durch Fußbodenheizung entspricht.
  52. Sicher ist die Hüllflächentemperierung oder Wandheizung das Nonplusultra

    Das habe ich nie anders behauptet. Und die Nullpunktverschiebung beim Wärmeempfinden, hatte ich Ihnen Herr Schwan unter folgendem Link unter Beitrag 53 selbst erklärt. Aber ich habe keine Lust alles nochmal zu diskutiern.
  53. @Fischer

    Kennen Sie Herrn Schwans Temperierschrift? Kennen Sie die Beiträge zur eingequetschten Alufolie?
  54. Nullpunktverschiebung

    Lieber Energiesparer, Ihren Ausführungen unter dem erwähnten Zitat stimme ich zu. Das ist alles richtig. Nur den von Ihnen gewählten Begriff "Nullpunktverschiebung" kenne ich nicht. Könnten Sie das einmal erläutern? Übrigens: Haben Sie schon gemerkt, dass Frau Fischer von dieser Thematik etwas versteht. Hoffentlich bleibt Sie diesem Forum treu. Gruß
  55. Schön

    Herr Schwan, dass Sie mir einmal zustimmen. Eine exakte Definition der Nullpunktverschiebung in diesem Zusammenhang ist glaue ich nicht erforderlich. Was ich damit meine ist, denke ich, schon zu verstehen. Ansonsten ist der Begriff vielfältig geläufig. Gehen Sie z.B. mal zu google.de und geben Sie den Begriff ein. Die meisten Ergebnisse haben direkt nicht mit dem Thema zu tun. Aber der Begriff ist keine willkürliche Erfindung von mir. PS: Meine Frau hat auch eine andere Nullpunktverschiebung als ich.
  56. Traurig, traurig, lieber Energiesparer

    Bisher haben Sie immer versucht, mich zu belehren. Nun, wo ich Sie ausdrücklich darum bitte, lassen Sie mich in Unwissenheit verharren. Vielleicht gibt es auch Mitleser, die auch gerne wüssten, was eine Nullpunktverschiebung ist. Also, bitte, bitte!
  57. Ich will Sie nicht belehren

    lieber Herr Schwan, aber für Sie erkläre ich gern was ich gemeint habe (auch wenn das vielleicht nicht ganz einer normgemäßen Definition der Nullpunktverschiebung entspricht): Der unbeheizte Mensch (z.B. Crashdummy) hat eine Körpertemperatur von 37 Grad Celsius z.B. in einer Umgebung von 37 Grad Celsius (Luft und Hüllflächen). Die Summe aus abgegebener und zugefühter Energie (z.B. auch über Strahlung ist Null.) Beim realen Menschen führt der Energieumsatz aus der Nahrung dazu, dass er diese Energie wieder abführen muss. Es muss sich also wieder ein Gleichgewichtszustand von zugeführter und abgeführter Energie einstellen. Dies ist bei einer niedrigeren Temperatur (beim bekleideten Menschen) offenbar bei üblichen Zimmertemperaturen der Fall. Der Nullpunkt (Energiesumme gleich Null) verschiebt sich also von 37 Grad zu 21 Grad. Das habe ich gemeint und erhebe damit keinen Anspruch auf korrekte Verwendung des Begriffes.
  58. Danke

    Vielen Dank für die sehr einleuchtende Erklärung. Heute, lieber Energiesparer kommt Ihnen das Verdienst zu, dafür gesorgt zu haben, dass dieser Tag nicht verloren ist. Gruß
  59. Was für den Bauherrn Brauchbares, bitte ...

    Wie wäre es mal mit einer Quintessenz für den normalen, nichtwissenschaftlichen Bauherren. Darf nun ein Schrank vor die Wandheizun? Darf es nur ein offenes Regal sein? Wieviel Bücher dürfen drin stehen? Darf ein Bild an die Wand mit oder ohne Luft dazwischen? Irgendwer lebt doch sicher schon mit dieser Technik und da muss die Praxis doch irgendetwas erwiesen haben. Was hat sich denn nun in der Praxis als machbar erwiesen?
  60. Herzliches Dankeschön für diese vielen Antworten!

    Aber dass sich hier die Gelehrten streiten, war nicht meine Absicht! Zu meinen Zwillingen kann ich da noch sagen: "Jetzt vertragt euch wieder! " Aber die sind halt auch erst 4 Jahre und selbst da zieht das schon nicht mehr so oft ... :-)
    Da ich mal wieder einen Virus auf dem PC hatte, konnte ich einige Zeit nicht richtig damit arbeiten. Mein Curser ist ständig an die selbe Stelle gesprungen. Mistding! Dank einem 16 jährigen Computergenie ist alles wieder in Ordnung. Wenn ich Ihre Antworten jetzt so lese, ist das schon alles sehr interessant, aber zugegeben: manches ist mir doch zu hoch ... Respekt vor Euch Heizungsfachmännern! Ich bin nur froh, dass ich mich nicht alleine entscheiden muss. Viele Grüße und 1000 Dank
  61. An Dieterchen und Tanja

    Außer hochreflektierenden Schichten können Sie vor einer Wandheizung alles, ja wirklich alles aufstellen. Luftschichten benötigen Sie nicht. Weil die Wand wärmer als die Umgebung ist, kann es niemals zu Tauwasserbildung und den unliebsamen Nebeneffekten wie Schimmel etc. kommen. Tanja, sind Sie mit der Lektüre meiner Temperierschrift schon vorangekommen? Was halten Sie davon? Gruß
  62. Temperier-Schrift Schwan

    Hallo Herr Schwan, Ihre 100 Seitige Schrift ist mit ca. 40 Seiten Vorbemerkungen etwas lang geraten. Ab S. 63 habe ich sie jetzt mal ausgedruckt. Beim Überfliegen habe ich bis jetzt nichts bemerkenswertes Neues entdeckt, außer naturwissenschaftlichen Ungereimtheiten. "Weniger wäre mehr gewesen! " Wie mein alter Deutschlehrer immer sagte!
  63. Bitte etwas präziser, Herr Jahn!

    Lieber Herr Jahn, es freut mich, dass Sie sich mit meiner Temperierschrift beschäftigen. Sie können nun aber nicht davon ausgehen, dass die Mitleser in diesem Forum diese Schrift kennen, obwohl ich sie in den letzten vierzehn Tagen an ca. 40 Leute verschickt habe. Wenn Sie also hier  -  in einer gewissen Öffentlichkeit  -  etwas an meiner Schrift zu bemängeln haben, sollten Sie das aus Fairness den Lesern und auch mir gegenüber, detailliert darstellen und Ihre Gegenthese darstellen. Hieraus kann dann eine interessante Diskussion entstehen, bei der ich gerne mitwirke. Nur am Rande: Auch etliche Kollegen aus der Architektenzunft haben meine Schrift angefordert. Soweit ich hier Reaktionen erfahren haben, waren diese durchwegs zustimmend und ich wurde aufgefordert, auch weiterhin die Irrtümer zu bekämpfen, die sich unter dem Einfluss der Industrie, die verkaufen muss, im Bauwesen breitgemacht haben. Beim Durchstöbern Ihrer Webseite konnte ich mich übrigens auch nicht des Eindrucks erwehren, dass auch durch Sie unreflektiert die Verkaufsgesänge der Baustoffindustrie angestimmt werden. Mir scheint, dass die sich in den Bundesländern sich gebildeten "Energieberatungszentren" ohne hin nichts anderes sind, als der verlängerte Arm der Industrielobby. Wer finanziert denn eigentlich Ihr Unternehmen? Gruß
  64. Keine Angst Herr Schwan die konstruktive Kritik kommt noch!

    Positiv ist ja schon mal das Sie solare Wärme direkt in Ihr Temperiersystem einkoppeln, das ist sinnvoll und solange solare Überschusswärme vorhanden können die Fenster auch auf Dauerkippstellung, sonst nicht! In Ihrer Schrift widersprechen Sie sich teilweise selbst. Wenn ich Zeit finde werde ich die wichtigsten Aspekte am Wochenende mal zusammenfassen und Ihnen direkt E-Mailen, ehe wir die "Öffentlichkeit scheu machen!
  65. Und ich Stelle meine Fenster auf kipp wenn ich will

    Und ich Stelle meine Fenster auf kipp wenn ich will
  66. Genau!

    Und das ist dann, wenn die Vögel zwitschern und die Sonne lacht. Was soll ich jetzt das Fenster öffnen? Ich bin heilfroh, dass ich das nicht muss.
  67. Eine Zeichnung fehlt leider in Ihrer 100 seitigen Schrift!?

    Damit wir wissen wovon wir reden habe ich mal eine zur Diskussion ins Netz gestellt. Entspricht das ihrem System Herr Schwan?
  68. Übrigens sind wir ein gemeinütziger Verein und kein verlängerter Arm, Herr Schwan!

    Unser herstellerunabhängigen Energiegutachten werden z.B. vom Bundesamt für Wirtschaft geprüft und gefördert!
  69. Zeichnung zur Wandtemperierung siehe Link

    Hallo Herr Schwan, noch eine Alufolie dahinter und die "ideale Heizung " ist fertig!? Ich habe mir doch das Wochenende nicht mit Ihrer Schrift verdorben. Ein paar erklärende Zeichnungen Ihrerseits wären doch sinnvoll und sollten für einen Architekten nicht das Problem sein!
  70. Zeichnungen

    Lieber Herr Jahn, ob Ihnen die Lektüre meiner Schrift "Die Temperierung" das Wochenende verdirbt oder vielleicht sogar vergnüglich gestaltet, können Sie nach den Gesetzen der Logik eigentlich erst dann entscheiden, wenn Sie sie gelesen haben. Wenn Sie das einmal geschafft haben, werden Sie auch sehen, dass man zum Verständnis meiner Darlegungen auch keine Zeichnungen benötigt. Da ich aber inzwischen gebeten worden bin, ein richtiges Fachbuch über die Temperiermethode zu schreiben, mit dem dann auch der Handwerker etwas anfangen kann, werde ich dieses Buch dann auch mit Zeichnungen ausstatten.
    Nun aber doch noch ein paar Anmerkungen zu Ihrem Unternehmen:
    Beratung in Energiefragen schließt ein, dass sie vollkommen unabhängig und ohne Rücksicht auf fremde Interessen stattfindet.
    Nun teilen Sie mit, dass Ihre Arbeit durch den Staat gefördert wird. Eben dieser Staat schickt sich an, eine Energieeinsparverordnung (EnEVAbk.) im kommenden Frühjahr rechtskräftige Bauvorschrift werden zu lassen, deren wissenschaftliche Grundlagen nahezu in jeder Hinsicht falsch sind. Ich greife nur zwei Punkte heraus:

    1) Die Begründung der EnEV liegt ausschließlich darin, den CO2-Eintrag, der vom Menschen stammt und daher "antropogen" genannt wird, zu mindern, um damit eine Klimakatastrophe zu vermeiden. Diese Begründung ist erwiesenermassen Unsinn. Dies wurde inzwischen in Fachkreisen umfassend bekannt, da eine dem Budeswirtschaftsministerium unterstellte Forschungsbehörde unwiderleglich vorgeführt hat, dass das Klima der Erde mit dem jeweiligen CO2  -  Gehalt nichts zu tun hat. Nachzulesen im Buch "Klimafakten". Inzwischen wurden diese Forschungsergebnisse auch einem breiten Publikum bekannt gemacht. "Spiegel" und "Bild der Wissenschaft", letztere eine seriöse Wissenschaftspublikation. Dennoch wird dieser offenkundige Quatsch immer noch regierungsamtlich weiterbetrieben. Gerade jüngst hat unser Umweltminister Trittin wieder einige hunderttausend Deutsche Mark verpulvert, um an einer diesbezüglichen Konferenz irgendwo in Afrika teilzunehmen, wo er stolz den Durchbruch verkündet, weil man nun den antropogenen CO2- Ausstoß um 5/100 mindern würde. Jetzt rechne ich einmal die umwerfende Bedeutung dieses Ergebnisses aus: Am gesamten CO2 Eintrag in die Atmosphäre ist der Mensch mit seinen Aktivitäten mit etwa einem Fünftausendstel beteiligt. (1/5000). Dieses Fünftausendstel wird nun um 5 % reduziert, somit um einen Fuzzel, den mein Tschenrechner wegen Geringfügigkeit gar nicht mehr ausrechnet. Wenn man nun noch zur Kenntnis nimmt, dass der ziemlich konstante Anteil von CO2 in der Atmosphäre gerade 3/1000, in Worten "drei Tausendstel" beträgt, kann auch ein einfaches Gemüt ermessen, welcher Unfug hier betrieben wird. Die erzielten Ergebnisse liegen weit unter der Messbarkeitsgrenze und sind vollkommen Bedeutungslos, dennoch aber sind sie ein Grund zum Erlass einer EnEV, deren Misserfolg auf der Hand liegt, da auch die physikalischen Grundlagen, wie sie z.B. in der DINAbk. 4108 und den Folgenormen niedergelegt sind, erwiesenermassen falsch sind.
    Die EnEV setzt ausschließlich auf den k-Wert, der nun künftig, ohne dass sich an ihm inhaltlich etwas ändern wird, U -Wert heißen wird. Dieser Wert beruht jedoch auf einer vollkommenen Verstümmelung der Fourier'schen Wärmeleitungsgleichung, die dazu führt, dass bei der rechnerischen Bewertung einer Hüllflächenkonstruktion nur noch der Beharrungszustand berechnet wird, den es im Labor durchaus geben kann, niemals jedoch an einem Gebäude, das extrem unterschiedlichen Wetter  -  und Strahlungsbedingungen ausgesetzt ist. Daher sind notwnediger Weise alle Berechnungen auf der Grundlage der k  -  Zahl falsch. Die seriösen Bauphysiker wissen das auch, die unseriösen wissen das ebenfalls, jedoch haben sie eine Entscheidung darüber getroffen, ob sie lieber Drittmittel für ihre Pseudoforschungen entgegennehmen wollen oder ernsthafte wissenschaftliche Arbeit betrieben wollen, die  -  Gott sei es geklagt  -  finanziell bei Weitem unergiebiger ist.
    Dieser Unfug hat nun dazu geführt, dass sich die unseriösen Wissenschaftler in ihrem eigenen Netz gefangen haben und nun dazu gezwungen sind, wollen sie nicht auch den letzten Rest ihrer Reputation verlieren, auf ihrem verhängnisvollen Weg weitermarchieren.
    Das traurige Ergebnis sieht derzeit so aus, dass sie einfach behaupten, dass eine Verkleinerung der k  -  Zahl  -  also eine Verdickung von Dämmschichten  -  zu einer Senkung der Beheizungskosten führen müsse. Nun hat das eine jedoch mit dem anderen nichts  -  aber auch gar nichts zu tun. Hier besteht eine groteske Verwechslung zwischen der Wärmeleitzahl und dem Energieverbrauch an einem zu beheizenden Gebäude. Wer dennoch behauptet, dass eine "bessere k  -  Zahl" zu einer Senkung der Heizkosten führen würde, ist entweder ein Dummkopf oder ein Lügner.
    Soweit ich einen Einblick in die öffentlich geförderten Energieberatungszentren gewonnen habe, verkünden sie genau den Unfug, den ich hier in knapper Form dargestellt habe. Sollte Ihr Unternehmen hiervon eine Ausnahme sein, werde ich das zu rühmen wissen. Sollte es jedoch nicht so sein, was ich für wahrscheinlicher halte, wunndert es mich gar nicht, dass Sie, lieber Herr Jahn, bereits wissen, was Sie von meiner Schrift zu halten haben, ohne sie gelesen zu haben. Natürlich rüttle ich an den Grundlagen Ihrer wirtschaftlichen Existenz.
    Daher ist es mir entschieden lieber, wenn Sie Ihre Kritik an meiner Schrift hier, in diesem Forum, veröffentlichen. Dann kann es zu einer offenen und öffentlichen Diskussion kommen. Das genau ist die Funktion dieses Forums, die ich sehr begrüße. Daher bitte ich Sie auch, mich mit privaten Mitteilungen zu verschonen. Hic Rhodos  -  hic salta, caro mio!

  71. Zu Herrn Rinninsland

    Lieber Herr Rinninsland, ich habe mir die Sachen im Internet angesehen. Eine Seite hat gar nicht geöffnet, eine andere Seite wollte mir Broschüren verkaufen, irgendwelche handfesten Technischen Informationen habe ich leider nicht gefunden. Interessant war der Forschungsbericht über die Verkeimung von Erdlüftungsleitungen. Wenn Sie aus diesem Bericht schließen, dass das verkeimungsmäßig problemlos sei, sind Sie aber ein rechter Leichtsinnsvogel und müssen sich nicht wundern, wenn Ihre Kinder, die ich Ihnen zahlreich wünsche, sich eines Tages dem großen Heer der Allergiker zugesellen. Tatsache ist, dass die Verkeimung von Lüftungsanlagen Riesenproblem ist, für das man bis heute keine praktikable Lösung gefunden hat. Es gibt keine brauchbare Technik der Entkeimung von Lüftungsleitungen. Auch auf die Feinfilter ist kein Verlass: Ertsens sind se ein idealer Nährboden für Sporen und Bakterien jeglicher Art. Selbst wenn sie so fein sind, dass nicht einmal die Einzeller durchkommen  -  die von Ihnen produzierten Schadstoffe kommen allemal durch. Vorsicht auch bei allen Berichten über die Verkeimung. Gefunden werden nur die Keime, die gesucht werden.
    Insgesamr vermittelt Ihr Bericht den Eindruck, dass Ihr Passivhaus sich im Experimentierstadium befindet und Sie selbst noch nicht genau wissen, wie das alles enden wird.
    Dass es Berichte gibt, die dem Passivhaus extrem niedrigen Energieverbrauch bescheinigen, glaube ich Ihnen gerne. Auch ich kenne derartige Berichte. Ihnen haftet allerdings der Mangel an, dass sie unmittelbar oder mittelbar von den Propagandisten dieser Bauweise stammen. Ihnen kommt daher nur der Wert einer Werbebroschüre zu-X1234Xmehr nicht. Auch die Passivhausbauleute kommen an ein paar physikalischen Grundwahrheiten nicht vorbei:
    So sind Berechnungen des K-Wertes, der sich bei Verdoppelung der Dämmstärke ebenfalls nach Normrechnungen verdoppelt, irreführender Unsinn. Die dämmende Wirkung von Dämmstoffen nimmt eben einmal umgekehrt proportional mit der Materialstärke im Quadrat ab. Das hieraus entwickelte Diagramm ist eine Hyperbel, die zeigt, dass bei einer Dämmstärke von über 80 mm keine messbaren Verbesserungen mehr erreicht werden können. Allerdings wird das Gebäude im Wandbereich vom exogenen Energieeintrag "abgekoppelt". Das bestätigt sogar Prof. Karl Gertis, Fraunhofer Institut Holzkirchen, zumindest bis jetzt ein entschiedener Verfechter der sog. "Superdämmung" und stets auf der Suche nach Drittmitteln aus der Industrie. Wenn Sie sich nun aber klar machen  -  und als Elektroniker verfügen Sie über das mathematische Rüstzeug, um das auch nachrechnen zu können  -  dass 95 % (!) der ins Gebäude eingetragenen Energie von außen kommt und nur der kümmerliche Rest von der Heizanlage stammt, können Sie sich auch ein zutreffendes Bild davon machen, wenn man ein bauphysikalisches Modell verfolgt, das den exogenen Energieeintrag negiert  -  mathematisch gesprochen  -  auf Null setzt.
    Alle anderen Techniken, die zur Energieeinsparung beitragen, sind nicht an die Passivbauweise angekoppelt. Jedes Haus können Sie mit seinen Hauptfensterflächen nach Süden ausrichten, jedes Haus können Sie mit einer Solaranlage ausrüsten, und wenn es unbedingt sein muss, können Sie auch jedes Haus luftdicht machen und die Frischluftversorgung über eine mechanische Anlage mit Wärmerückgewinnung ausrüsten. Nehmen Sie diese allgemein anwendbaren Komponenten vom Passivhaus weg, bleibt eine Leichtbauweise mit allen ihren großen Nachteilen übrig, einschließlich dem von Ihnen zugestandenen Barackenklima, gegen das Sie sich mit besonderen Verschattungseinrichtungen schützen müssen. Hinzu kommen die typischen Bauschäden an "Superdämmungen" an Außenwandoberflächen in Form der Veralgung, eine Folge der unvermeidbaren Tauwasserbildung in den inneren Zonen der Dämmschichten, wo eben die Tauzone sich befindet und das dort entsehende Tauwasser aber nicht mehr an die Oberfläche gelangt und dort abtrocknen zu können. Ihre Bauphysiker werden Sie spätestens im von Ihnen anzustrengenden Bauprozess damit abspeisen, dass sie Ihnen vorrechnen werden, dass im Sommer das Haus schon wieder austrocknen wird. Solche Berechnungen landen ungelogen schon heute auf den Richtertischen. Sie werden sich also damit abzufinden haben, dass ausgerechnet dann, wenn Sie dringend eine trockene Außenwand benötigen, nämlich im Winter, Sie sich mit einer nassen Konstruktion abzufinden haben. In alten Zeiten galt das noch als gravierender und zum Schadensersatzanspruch führender Baumangel und Planungsfehler. Die Dämmfreaks in den Forschungsinstituten haben aber es geschafft, hinzurechnen, dass eine Bauteildurchnässung zulässig ist, wenn sie im Sommer abtrocknen kann. Heiliger Vater, weit haben wir es gebracht.
    Fragen Sie doch einfach einmal die Hersteller Ihres Hauses nach diesen Sachen und lassen Sie sich am Besten die Antworten schriftlich geben. Sie werden staunen, was Ihnen da alles aufgetischt werden wird. Als man Ihnen Ihr Passivhaus angedreht hat  -  hat man Ihnen da eigentlich den versprochenen "technischen Erfolg" irgendwie garantiert? Oder hat man Ihnen zugemutet, das alles einfach zu glauben? das würde mich schon einmal interessieren. Welche vertraglichen Ansprüche haben Sie eigentlich Ausbedungen für den  -  sehr wahrscheinlichen  -  Fall, dass das alles gar nicht funktioniert. Hat man Ihnen allen Ernstes eingeredet, dass ein 0,3-facher Luftwechsel ausreichend sei? Dies, obwohl sogar die von mir gar nicht sehr geschätzte EnEVAbk. sogar einen 0,8  -  fachen Luftwechsel vorschreibt, es sich somit, weil auch bundesrechtliche Verordnung, um eine gesetzliche Vorschrift handelt, die sogar ausnahmsweise vernünftig ist? Mein lieber Scholli, ich befürchte Arges. Dennoch weiterhin viel Glück. Trostreicher Spruch eines alten Hasen: Wenn jede Fehlplanung zum Bauschaden führen würde, wären wir Architekten alle schon längst pleite.
  72. Vielen Dank

    für Ihre Anteilnahme  -  ich kann Sie aber beruhigen: es ist völlig unnötig.
    Da wohl kaum noch jemand anderes dabei ist, könnten wir das ganze auch auf eMail auslagern.
    Die beiden Hersteller für Lüftungsanlagen wollen Ihnen natürlich Lüftungsanlagen verkaufen  -  ist deren Geschäft.
    Offensichtlich haben Sie den Sinn einer Lüftungsanlage noch nicht verstanden. Es ist mir doch völlig wurscht, ob meine eigens produzierten Schadstoffe durch die Filter kommen  -  sie werden doch dann sofort nach draußen geblasen. Es gibt bei Wohnungslüftungen keine Vermengung von Abluft und Zuluft. Die Luft hinter dem Erdwärmetauscher/Filter ist keimfreier als die Außenluft. Nicht, dass mir eine keimfreie Umgebung wichtig ist (sonst hätte ich mir ja einen elektrostatischen Pollenfilter der Filterklasse F9 gekauft)  -  aber es ist nun mal so.
    Ich bau mir kein Haus, damit ich einfach nur drin wohne. Es ist mein privates "Forschungsprojekt"  -  ist halt so eine Art Hobby. Ich könnte es auch einfach so laufen lassen, aber ich habe den Ehrgeiz, die bekannten Techniken zu verbessern.
    Und wenn Sie der Ansicht sind, dass alle Berichte und Messungen von Passivhäusern unwahr sind  -  dann glauben Sie dies. Oder noch besser: widerlegen Sie es!
    Über die Dämmstärken diskutiere ich nicht weiter. Ich vertraue auf meine Messungen.
    Übrigens haben wir keinen Leicht- sondern eine Massivbau. Wir haben auch keine besonderen Verschattungseinrichtungen, sondern handelsübliche Raffstores  -  und die brauchen Sie bei jedem Hauskonzept, welches eine Südausrichtung und sehr große Fensterflächen. Dies hätten wir Aufgrund der Lage unseres Grundstückes und unserem Bedürfnis nach Licht auch bei anderen Bauweisen gemacht. Das Barackenklima ist eine Erfindung Ihrerseits. In Passivhäusern gibt es das jedenfalls nicht.
    Tauwasser bildet sich auch nur, wenn es auch nach draußen kommt. Unsere Bauweise ist so, dass es draußen erheblich diffusionsoffener als drinnen ist.
    Es gibt keinen Hersteller unseres Hauses  -  ist eine freie Planung. Der Erfolg ist uns allerdings garantiert  -  von der von Ihnen sicherlich besonders geliebten PHD.
    Es wurde mir nicht eingeredet, dass ein 0,3-facher Luftwechsel ausreicht. Es ist einfach so (nageln Sie mich nicht auf exakt 0,3 fest. Hängt halt sehr stark von der Nutzung ab). Dazu sind nur ausgeklügelte Messverfahren notwendig.
    Außerdem gibt es seit 10 Jahren Passivhäuser  -  ohne die von Ihnen prophezeiten Schäden.
  73. doch

    zumindest ich lese bisher noch mit ... auch wenn es immer schwerer fällt.
    Schönen Abend ... bf
  74. Ich auch

    auch wenn es dann längere Lesungen werden..
    Herr Schwan, sie meinten, auch im Winter hätte ich einen Wärmeeintrag von 600 W.
    1. Können Sie mir mal erklären wie der zustande kommt?
    2. Wenn ich zu viel Dämmung habe, die verhindert, dass der Wärmeeintrag genutzt werden kann, müsste die Außenseite der Hauswand dann nicht spürbar wärmer sein, als innen?
    Gruß
    Roland
  75. Für Roland!

    Nehmen Sie einen frostklaren Wintertag, wolkenlos, Mitte Januar,
    auch mittags steht die Sonne tief, scheint also nahezu senkrecht auf die Südwand. Dann haben Sie einen Eintrag aus Wärmestrahlung von bis zu 600 w/m². Da kann eine dunkelbraune Ziegelwand auch bei einer Lufttemperatur von  -  15 °C eine Oberflächentemperatur von + 25  -  30 ° C annehmen. Das habe ich schon häiufig selbst gemessen. Übrigens: Wandoberflächen über Wärmedämmverbundsystemen werden noch wärmer. Es kommt da zu einer Art Energiestau. Leider verhindert aber der Dämmstoff den Energieübergang nach innen. Bei der nicht gedämmten Wand haben Sie ein Energiegefälle von außen nach innen, Energie über die Heizanlage muss also nicht verbraucht werden.
    Herr Rinninsland, wenn Ihr Haus ein Massivbau ist, ist es kein typisches Passivhaus. Viel Glück weiterhin bei Ihren Experimenten. Vielleicht erfahren wir erste Ergebnisse im kommenden Frühjahr. Gruß
  76. nochmal, nur aus Langeweile

    Foto von Stefan Ibold

    Moin Herr Schwan,
    erstmal danke für die Schrift, ab nur momentan keine Zeit zum Lesen, werde ich aber bestimmt nachholen.
    Was ist denn nun die Dämmung? Einerseits erzählen Sie hier, dass eben diese Dämmung das Eindringen von Erträgen von außen nach innen verhindert, auf der anderen Seite behaupten Sie, dass die Dämmung keine Einsparung bringt.
    Dann ist nun wieder eine dunkle Fassade erforderlich (da werden Sie aber Probes bekommen, wenn die Fassaden demnächst alle dunkel werden *graus*).
    Auch haben Sie einen sonnigen Januartag vorausgesetzt, was mache ich, wenn es dunkel ist? So Nachts meine ich.
    Grüße
    si
    • Name:
    • si
  77. Das ist dann wohl schon mal die Hintertür ...

    "Herr Rinninsland, wenn ... dann ist es kein typisches Massivhaus. "
    Gruß bf
  78. @Schwanarchitekt

    auch für Sie bestimmt, der Beitrag unter:
  79. @Schwanarchitekt

    nochmal, und viel Spaß bei der Auflösung der Fragen
  80. Für Herrn Ibold

    Ganz kurz zu Ihrem Einwurf. Die außenliegende Dämmschicht behindert den Energieeintrag von außen. Bei einem nicht gedämmten Massivbau dringt die eingestrahlte Energie in den Baustoff ein. Nachts sieht es da schlechter aus, das ist wahr. Jedoch kann ein Massivbau Wärme speichern. Leichtbauweisen können das nicht, bei Außendämmungen kommt es schon gar nicht hierzu. Übrigens, auch nachts dringt natürlich Strahlungsenergie auf die Außenand ein, z.B. aus gegenüberliegenden Gebäuden und der sonstigen Umgebung. Das dunkelsreichen von Häusern ist übrigens weitgehend sinnlos. Es wird zwar mehr Energie absorbiert, in strahlungsarmen Zeiten aber auch mehr abgestrahlt. Das gleicht sich also aus, sodass unter dem Gesichtspunkt des winterlichen Wärmeschutzes die Farbe keine nennenswerte Bedeutung hat. Anders ist es im Sommer. Da hält die weiße Farbe kühl, weil sie viel reflektiert. Daher sind in heißen Ländern die Häuser meistens weiß gestrichen.
    Die Seiten unter "Bauphysik" habe ich kurz überflogen. Es ist nicht erkennbar, um was es da eigentlich geht. Allerdings verspüre ich keine große Lust, Polemiken zu verfassen, die zur Sache nichts beitragen. Ich kann das zwar, macht mir manchmal auch Spaß ... aber eigentlich bringt's nichts. Daher Gruß
  81. Da sagt einer monatlich DM 43,- pro 100 m² Wohnfläche sei..

    nicht schlecht  -  aber auch nicht gut?! Nun, Herr Rinninsland, haben Sie auch den Aufwand bedacht, mit dem dieses Ergebnis erzielt wird? Gar keiner nämlich. Jedenfalls nicht im Vergleich zu einer normalen Konvektionsheizung. Haben Sie mal zusammengerechnet, was Sie ausgegeben haben, für Ihre Dämmung plus extra dichte Fenster, plus Belüftungsanlage, plus Solaranlage plus Zinsen für all dieses? Mal angenommen Sie erreichen tatsächlich *dauerhaft* den niedrigen Verbrauch, wie in den Prospekten der Passivhaushersteller angegeben, dann würden Sie pro Jahr etwa 700,- DM einsparen, nicht wahr? Reicht das? Nö  -  reicht nicht. Aber es ist halt Ihr Hobby. Das kann ich akzeptieren. Aber wenn Sie jetzt Energieberater wären, würden Sie dann den Leuten Ihr Haus als vernünftige Lösung empfehlen können, wohl wissend dass andere einfache Maßnahmen sehr viel effektiever sind? Und wenn Sie diesen anderen Maßnahmen, die Wandheizung meine ich, noch nicht so recht trauen würden, würden Sie als Energieberater es nicht als Ihre Pflicht ansehen, sich mal vor Ort zu erkundigen, oder wäre es Ihnen dann nicht der Mühe Wert herauszufinden wieviel genau eine wirklich trockene Wand an Wärmeleitfähigkeit verliert? Aber Sie sind ja kein Energieberater. Und deswegen braucht Sie das auch alles nicht zu interessieren  -  höchstens als Hobby. Nicht wahr Herr Jahn? Gruß an Alle
  82. Ich habe nie behauptet

    dass eine Wandheizung schlecht ist. Wenn man keine vernünftige Dämmung draufpackt, ist dies wahrscheinlich der einzige Weg, keine unangenehm kalten Wände + Schimmel zu haben. Bei uns sind die Wandtemperaturen auch ohne Wandheizung deutlich höher als bei normalen Bauten.
    Aber zu behaupten, dass kein Aufwand nötig ist, ist verkehrt. Oder wollen Sie sagen, dass jemand 100 er Kupferrohr zum Spaß verlegt? Oder eine Brennwerttherme, von der ich eine Preis >20 tDM hier gelesen habe, für lau einbaut? Oder das Gaswerk  -  weil es seinen guten Tag hat  -  die Leitung ohne Monats- und Anschlusspauschale (Monatspauschale, Anschlusspauschale) hergibt? Oder 10 cm dicke Gipswände einfach so zu haben sind?
    Sie können nicht ohne Kenntnis der Zahlen hier ein Passivhaus darniederreden. Wir wären ohne Probleme auf 2 tDM pro m² gekommen, wenn wir uns was zusammengenommen hätten. Inkl. 36 cm Dämmung und Lüftungsanlage und ach so teuren Fenstern. Der Mehrpreis hält sich beileibe in Grenzen und wird teilweise durch Förderungen wieder ausgeglichen.
    Die Fenster waren schon etwas teurer als "normale", aber wenn ich die Kunststofffenster bei unseren Bekannten für 27 tDM und unsere Holzfenster für 38 tDm sehe (wir haben auch noch mehr Fläche), dann bin ich schon ganz zufrieden. Man muss halt nur eine ordentliche Ausschreibung machen!
    Unsere Lüftungsanlage hat 12 tDM gekostet  -  worauf ich auch nie wieder verzichten würde. Die Solaranlage nochmal so viel  -  ist zwar nicht wirtschaftlich, aber was tut man nicht alles für die Umwelt (und nicht regenerative Energien spart die ein!).
    Das soll nicht heißen, dass ein Passivhaus das allein glücklichmachende ist  -  es ist ein extremer Ansatz (zum Nullenergiehaus hat halt das Geld nicht gereicht ;-)). Und bei den jetzigen Energiepreisen ist es auch nicht wirtschaftlich, das habe ich ebenfalls nie behauptet.
    Ich habe übrigens gerade die Studie von Herrn Hauser bekommen und lese ein wenig darin.
    Natürlich ist es als Energieberater meine Pflicht (ich bin ja keiner und tue trotzdem ein bisschen für meine Bildung), mich fortwährend weiterzubilden. Und wenn Sie mal genau geschaut hätten, kennt Herr Jahn die Wandheizung nicht nur aus der Theorie.
    Und die Dämmwirkung einer trockenen Wand und die Folie ist doch seltsam: Mir wird immer vorgeworfen, dass mein Haus durch die hohe Dämmung keinen Energieeintrag von außen zulässt  -  im Sommer Barackenklima. Dafür kann eine Schwansche Wand im Sommer die Wärme draußen halten (da sie dann ja feucht ist), im Winter (da sie dann ja trocken ist) die Wärme von draußen reinholen.
    Heute ist mal wieder Stichtag: 376 kWh für Heizenergie im November, für ein solch schlechtes Hauskonzept wie unseres geht das noch, denke ich. Davor hatten wir übrigens 0 kWh. (knapp 180 m² Wohnfläche)
    Wenn Sie glauben, dass Energie preislich so bleibt, wie sie ist, kennen Sie unsere Politiker nicht. Und unser Dämmstoff (<< 100 m³) hat schon gut 10 tDM gekostet, das ist wohl wahr. Eine Klinkerfassade wär aber teurer geworden. Jedem Tierchen ...
    Einfache Maßnahmen sind nicht effektiver, wenn überhaupt, dann wirtschaftlicher. Und selbst da bin ich mir (über die Jahre gerechnet) nicht sicher.
  83. Zu teuer  -  die 2 T DM, Herr Rinninsland

    Da können Sie beim Schwan 1/4 sparen. Auch mit großen Holzfenster, Vollziegelmauerwerk als Sichtmauerwerk usw. Bin eigens mit meinem Architekten von Köln u. Neuss nach Berlin gefahren, um mir die Häuser in Berlin anzusehen. Jetzt baue ich auch mit der Temperierungsmethode  -  allerdings ein Massivhaus mit 36,5er Ziegelmauerwerk. Das ist dann mein Hobby. Als nichttragende Innenwände bevorzugt mein Architekt übrigens auch 10er Gipsdielen. Weil es gut ist fürs Wohnklima u. außerdem kaum teurer ist. Die Heizung kostet nicht mehr als jede andere. Ich brauche keine aufwendige Steuerungstechnik und keine Heizkörper. Mehr Kupferrohr als bei einer Fußbodenheizung brauchen wir, glaube ich auch nicht.
    Überschlagen wir mal: Dämmung: 10.000,-, Belüftung: 12.000,- Solartechnik: 12.000,- Lassen wir ruhig mal die Holzfenster weg. Die will ich schließlich auch haben. So bleiben DM 34.000,- Legen wir mal 5,5 % Zinsen plus 1 % Tilgung zugrunde, dann zahlen Sie jährlich für Ihre DM 700,- Energieeinsparung immerhin DM 2.210,-. Und zwar ca. 33 Jahre lang. Und das war jetzt nur der wirtschaftliche Aspekt. Für heute Nacht muss das reichen. Gruß
  84. Nächster Aspekt: Ökologie

    Hat jemand eigentlich mal ausgerechnet wieviel Energie es kostet, all dieses Dämmmaterial herzustellen? Mich wundert immer wieder, dass ausgerechnet diese "zurückzurNatur Typen" plötzlich wie wild ihre Häuse mit dem so verhaßtem Kunststoff bekleben. Die gleichen Leute lassen doch sonst kein gutes Haar an der chemischen Industrie. Und hat mal jemand nachgerechnet, wieviel Millionen m³ Polysterol jetzt zusätzlich produziert werden. Wie werden wir die eines Tages entsorgen? Wo bleibt da die Nachhaltigkeit. Seit Jahrtausenden weiß der Mensch die Speicherfähigkeit von Ziegelsteinen zu schätzen und wohnt nicht nur in Ziegelbauten, sondern backt auch sein Brot im Backsteinofen (bei dem das Feuer *vor* dem Backvorgang übrigens vollständig entfernt wird, was offensichtlich viele nicht wissen). Und jetzt soll das alles nichts mehr taugen und wir brauchen, um die Welt zu retten, Behausungen, die einer Thermoskanne ähnlicher sind, mit künstlicher Belüftung und in Kürze wahrscheinlich auch noch Luftschläusen oder zumindest Drehtüren als Eingangspforte. Diese Form des wohnens ist für mich "Trendy", weiter nichts. In 10  -  15 Jahren wird man darüber lächeln, sofern man dass noch kann: "Ach ja, wieder so'n Bau aus der Jahrtausendwende" Nichts für ungut  -  aber ich sehe da keinen Schritt nach vorn, eher drei zurück, in die Siebziger, als Waschbetonfassaden der letzte Schrei waren.
  85. @Ludwig: Rechnen Sie richtig, dann kommen Sie dahinter

    weggelassen haben wir:
    20 tDM Heizung (Kessel/Brenner)
    15 tDM Fußboden/Wandheizung
    > 4 tDM Gasanschluss
    Den Rest brauche ich nicht mehr zu berechnen, weil es schon mehr ist, als Sie mir dazugerechnet haben.
    Außerdem haben wir "obenrum" kein Polystyrol/Extruderschaum. Im Erdreich geht es halt nicht anders. Wenn Sie mir da was von Dämmung weglassen wegen Energieeintrag, bekomme ich mich nicht mehr ein.
    Und wir backen unser Brot seit zig Jahren in einem Metallofen  -  mit Lüfter drin  -  geht wunderbar.
    Und von zurück zu Natur habe ich nie was gesagt. Viele zigtausend Jahre haben Menschen auch in Höhlen gelebt  -  irgendwann taugte das nichts mehr, und es wurden Häuser gebaut. Lassen Sie das Niveau mal nicht zu tief herunter, sondern bleiben Sie einfach bei Fakten.
    Und: Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Machen Sies gut.
  86. @H. Ludwig, @DRI

    Jeder so wie er mag ... sagte schon der Alte Fritz damals in Preußen..
    Bezogen auf die Häuser: jeder sollte in dem Haus wohnen, das er vom System her bevorzugt. (bei uns Holz-Niedrigenergiehaus (NEH)) Dann stellt sich ein zusätzlicher Wohlfühl Effekt (der hoffentlich kein Placebo Effekt ist) ein: bei Herrn Rinninsland die frische Luft und das Wissen, bei uns das Klima und das Wissen, dass wir für Niedrigenergiehaus (NEH) auch gut liegen (200 lÖl im November für HZ/WW, also Erfahrungsgemäß ca. 100,- DM/Monat bei ca. 200 m² ) und bei Ihnen Herr Ludwig, hoffentlich auch das, was Sie sich wünschen.
    Ökologie und Rentabilität sind ein heikles Thema: Im Fahrzeugsektor gab es auch die eine oder andere gravierende Veränderung im Laufe der Zeit. Beispielsweise gibt es kaum noch Fahrzeuge (ab Mittelklasse aufwärts) ohne Klimaanlage. Deren Vorteil bei hohen Temperaturen dürfte bekannt sein. (Weniger bekannt ist vielleicht, dass sie die Luft bei Regenwetter entfeuchtet/keine beschlagenen Scheiben also). Die Klimaanlage ist aber ein absolutes muss, wenn Sie Ihr Fahrzeug nicht bis zum Auseinanderfallen fahren ... Relativ neue Fahrzeuge ohne Klimaanlage sind nur mit Preisabschlag verkäuflich ...
    Bauen Sie also Ihr Haus und machen Sie ihre Erfahrungen ... die würde ich dann gerne wissen, hoffentlich gute, aber bitte objektiv ... bf
  87. @ Rinninsland

    Woher um Himmelswillen kommen Sie zu der Annahme, dass ich alleine für den Heizbrenner 20 TDM zahlen muss. So ein Ding kostet zwischen 3.500,- und max. 6.500,- Für das gesamte Heizsystem benötigen Sie bei einem Einfamilienhaus 180 m² Wohnfläche nicht mehr als 18.000,-. Genaueres können Sie mit Sicherheit von Herrn Schwan erfahren. Wieviel teurer ist dass nun gegenüber einer Fußbodenheizung oder gegenüber einer normalen Konvektorheizung?
    @ Furch:
    Natürlich sollte jeder so wohnen, wie er mag. Aber, wenn jemand heutzutage sein Haus ohne Außendämmung bauen will, wird er ja bereits als Energieverschwender und Umweltsünder hingestellt. Dabei ist die übermäßige Dämmung äußerst umstritten, und es hat immer noch niemand darauf geantwortet, ob man sich auch schon mal Gedanken gemacht hat wohin das ganze Zeug eines Tages entsorgt wird. Herrn Rinninsland muss das ganze auch nicht weiter bekümmern. So einen Energieberater aber schon. Mein persöhnlicher Grund für eine Strahlenheizung ist übrigens der gesundheitliche Aspekt. Da habe'ich jetzt leider keine Zeit mehr zu, werde ihn aber nachholen. Gruß
  88. Der von Herrn Schwan präferierte

    MAN Duomat soll soviel kosten. Ich habe das nur irgendwo hier gelesen. Sie wollen doch nicht auf diesen Superbrenner verzichten und irgendwas billiges einbauen!
    Und sonst werde ich hier nicht weiter mit Zahlen um mich schmeißen, weil jeder ein Haus für 1500 oder auch für 4000 pro m² bauen kann. Es kommt halt drauf an, was man im Detail haben will und wie groß die Bude ist. Und die Förderungen vergessen Sie auch geflissentlich  -  so kann man nicht rechnen. Gehen Sie mal davon aus, dass Sie keine Mehrkosten in Ihrer veranschlagten Dimension haben. Für den Rest muss man genau rechnen und nicht hier so plakativ mit Zahlen um sich werfen.
    Und die Entsorgung ist doch gar kein Problem. Wird eingeschmolzen und wieder verwandt. Kostet allerdings Energie, und das ist tatsächlich noch das Problem (allerdings sind die energetischen Amortisationszeiten selbst bei Steinwolle (laut Ökotest!) unter 2 Jahren). Hier ist die Dämmstoffmafia gefragt, die natürlich kein Interesse hat, Energie bei der Produktion einzusparen, weil sie ja nicht so viel Ökosteuer zahlen muss.
  89. und weiter

    Foto von Stefan Ibold

    Sorry Herr Schwan,
    habe erst eben wieder diesen Beitrag hier angelesen.
    Sie stifften bei mir nun endgültig Verwirrung. Warum? Nun denn:
    Sie schrieben weiter oben, dass auch Nachts die Gebäude Wärme speichern. Ok, so weit, so gut. Im nächsten Satz schreiben Sie aber weiter, dass die se meine Außenwand von den Nachbargebäuden Strahlung empfängt. So weit, so gut. Aber  -  in meiner völlig selbstlosen Art möchte ich meinen Nachbar ebenso gutes zukommen lassen, will sagen, dass die auch hetwas von meiner gespeicherten Strahlung abbekommen sollen, denn die sollen ja in kalten Winternächten nicht frieren. Geht denn dann aber nicht von mir selber so dringend eingefangene und gespeichtere Energie verloren? Wenn es denn so wäre, ist es aber nicht, weil: Wenn alle umliegenen Gebäude letztlich die gleiche Menge Strahlungsenergie aufgenommen hätten, also im Umkehrschluss die gleiche Menge Energie wieder freisetzen könnten und würden (gleiche Bauweise vorausgesetzt) wie soll denn da etwas passieren? ein Austausch findet doch gar nicht statt, weil ja kein dafür erforderliches Gefälle vorhanden ist.
    Nein Herr Schwan, da klemmt noch was.
    Und noch was klemmt. Die Einstrahlmöglichkeit im Winter ist ja doch deutlich geringer als im Sommer. Folglich sind die Abstrahlungsmöglichkeiten im Winter deutlich länger, so rein Zeitmäßig gesehen. Kann ich mir denn diese Verlust über einen Zeitraum von sagen wir mal 14 Tagen überhaupt leisten? Ich meine, so ohne mal gelegentlich nen Stückchen Holz in den Ofen zu werfen?
    Hach ist das alles kompliziert. Habe die Temperierschrift zu meinem Bedauern immernochnicht lesen können.
    Grüße
    Stefan Ibold
  90. Hallo Herr Ludwig

    nett wieder von Ihnen zu hören. Bauen Sie ein Schwan-Haus? Haben Sie schon eins? Wenn ja, würden Sie uns Ihren Energieverbrauch genauso offenherzig mitteilen, wie Herr Rinninsland? Ich würde mich darüber freuen  -  sogar dann, wenn Sie Herrn Rinninsland unterbieten können.
  91. Hallo "Energiesparer"!

    Tja, muss noch viel Lesestoff nachholen. Beruflich viel Arbeit (Weihnachtsgeschäft) Baubehördlich viel Tam Tam  -  weil die Behörde ihren Bebauungsplan liebt, ich aber nicht. Also wird der Bagger wohl erst im Januar oder Februar kommen. Nein  -  es ist kein Schwan Haus. Er wohnt in Berlin  -  wir in Neuss. Geplan ist ein Massivbau mit Vormauerwerk bei ca. 2,5 cm Luftabstand ohne zusätzliche Dämmung. Innen in der Tat die Schwansche "Temperierung". Und selbstverständlich werde ich leider erst in der nächsten Heizperiode über den Verbrauch und meine sonstigen Erfahrungen so objektiv wie möglich berichten. Ist es so gut, wie erwartet, können viele ähnlich bauen. Ist es nicht so gut, sollen wenigstens die anderen wissen, was auf sie zukommt.  -  zufrieden?
    Mein wichtigstes Ziel ist übrigens gar nicht die Energieeinsparung. (Soll jetzt aber nicht als Rückzugsgefecht missverstanden werden.) Ich kam überhaupt auf die Wandheizung, weil meine Kinder und ich selbst unter Allergien leiden. Von Stauballergie, über Pollenallergie veriedener Sorten, Neurodermitis bis Asthmagefährdung ist leider alles dabei. Ärzte rieten unter anderem auch zu Luftbefeuchter, welche die sehr trockene Luft während der Heizperiode verbessert und zudem zu weniger Staubaufwirbelungen führt.
    Nun, die Wandheizung soll uns ca. 45 % Luftfeuchtigkeit erhalten; die Luft wird längst nicht so herumgeschichtet wie bei der Konvektions- oder auch bei der Fußbodenheizung. Die Wärme ist vielmehr von vornherein da, wo man sie sich wünscht. Kommt noch dazu, dass wir unser EGAbk. mit 3,10 m lichter Höhe planen. Des weitern war ich schon immer ein 'BedienungsanleitungsMuffel'. Ich halte es lieber mit "Beton Jupp" und stell das Fenster auf Kipp wenn ich will. Auch liebe ich es nicht ständig meiner Frau oder meinen Kindern hinterherzumeckern, weil die Haustüre aufsteht. Und Drehtüren mag ich auch nicht. Und ich stell auch gerne mal draußen eine Leiter ans Haus, ohne Angst haben zu müssen, dass ich gleich einbreche.  -  Aber in jedem Fall werde ich berichten.
    @ Rinninsland
    Das Supergerät von Herrn Schwan kostet keine 20 T DM. Das habe'ich in meiner Kalkulation auch drin. Die gesamte Anlage für ein 200 m² Haus hat soviel gekostet.
    Gruß
  92. Bei Allergien

    kann ich nur die Lüftungsanlage mit Pollenfilter empfehlen. Wenn Sie die Fenster öffnen, haben Sie den ganzen Mist doch im Haus. Mit der Lüftungsanlage nicht. Meine allergiegeplagte Schwiegermutter weiß es nun auch zu schätzen und denkt über eine Nachrüstung nach.
  93. Die Fenster mach'ich doch nicht bei Pollenflug auf!

    Lüften brauche überhaupt nur, wenn mir danach ist, habe ich sagen wollen. Weil bei mir nichts schimmeln kann. Wenn die Wände wärmer sind, als die Raumluft, dann kann dort auch keine Luftfeuchtigkeit kondensieren. Nie muss ich befürchten, dass die 0,3-fache Luftumschichtung vielleicht doch nicht ausreicht und mir klammheimlich die Dämmung absäuft und der Schimmel sein Unwesen treibt. Und wenn ich keinen Durchzug mache, wird eben auch keine Luft durch den Raum gewirbelt. Und wenn die Atemluft zudem noch kühler ist, enthält sie auch mehr Sauerstoff.
  94. Wenn Sie also meinen

    dass Lüftung nur zur Schimmelbekämpfung an den Wänden ist, haben Sie den Sinn derselben offensichtlich nicht verstanden. Lassen Sie Ihre Fenster halt von Ende Dezember bis Ende September geschlossen, dann brauchen Sie auch keinen Schimmel an den Wänden mehr.
    Es war mir nicht bewusst, was für Meinungen in den Köpfen der Leute existieren. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit Ihrem Haus.
  95. Nu sein 'se doch nicht gleich so grantelich,

    bloß weil ich Ihr Haus ein wenig kritisiere. Hätte ich Sie irgendwo privat kennengelernt, würde ich gar nichts dazu sagen. Da hier aber viele Mitleser nach Entscheidungshilfen, suchen muss ernstgemeinte Kritik *immer* erlaubt sein. Ok?
    Zur Sache: Die Pollenallergie belastet mich natürlich hauptsächlich im Sommer. Staub und trockene Luft hingegen (Neurodermitis, Asthma) sind die Geiseln während der Heizperiode. Lüften kann man mit der Wandheizung schon deshalb unbedenklicher, weil hier nicht die warme Luft gehütet wird, wie ein Augapfel, sondern die warmen Wände und Möbel für Behaglichkeit sorgen. Haben Sie noch nie in einem unbeheiztem Wintergarten gesessen, und sich durch die Scheiben, windgeschützt von der Sonne bestrahlen lassen? Sehen Sie, dass ist angenehm. Die Atemluft ist angenehm kühl, und sie verbraucht sich deshalb auch nicht so schnell  -  und doch ist Ihnen warm. Wenn ich natürlich im Winter lang anhaltenden Durchzug mache, werden auch irgendwann durch Konvektion die Möbel und die Wände abgekühlt. Aber das dauert.
    Sie sind hingegen, was Ihre *Atemluft* angeht zu 100 % von Ihrer Belüftungsmaschine abhängig. Wenn sich in deren Luftkanälen (von Filtern rede ich hier gar nicht) nach und nach Bakterien ablagern, die sich dort auch prima vermehren können, da Ihre Frischluft ja dort immer sofort wieder schön angewärmt wird, dann holen Sie sich ebenfalls nach und nach diese angereicherte Luft als *alleinige* Atemluft ins Haus. Mag sein, dass ich das zu schwarz sehe, aber ich mache lieber einfach das Fenster auf.
  96. Wir hatten die Untersuchung auch in diesem Thread schon:

    Die Luft aus EWT ist besser als Außenluft.
    Wenn Sie meinen, monatelang nicht lüften zu müssen, ist das Ihre Entscheidung. Sowas aber offen zu postulieren, halte ich für Unsinn. Deswegen werde ich grantig.
    Außerdem fangen Sie an zu polemisieren, und dazu sach ich nichts mehr. Die Diskussion dreht sich im gleichen Kreis wie einige Seiten vorher. Ich werde nicht immer wieder die gleichen Argumente nennen.
  97. Übrigens kritisiere

    ich auch Freunde und Bekannte, wenn mir die Meinung nicht passt. Da müssen Sie sich nichts bei denken. Ob meine richtig ist, sei dahingestellt.
    Haben Sie übrigens das Bauphysiker-Quiz mitbekommen?
  98. Hallo Herr Ludwig ...

    in Ihrem Wintergarten/Sonneneinstrahlungs-Beispiel könnte ein gravierender Denkfehler sein ... Ich sag bewusst könnte, weil ich keine Erfahrungswerte mit Wandheizung habe. Aber: Wenn die Wandheizung die gleiche Fläche hat /gleiche Leistung erbringen muss wie eine (gutdimensionierte) Fußbodenheizung, dann werden Sie von Ihrer Wandheizung enttäuscht sein! Grüße .. bf
    PS: Leider ist mir auch nicht ganz klar, wie Sie bei Ihrer angespannten Situation die Allergieverursache ohne techn. Hilfsmittel eingrenzen wollen.
  99. Noch mal genauer

    Sie werden enttäuscht sein, wenn Sie die gleiche Strahlungsintensität bei Ihrer Wandheizung erwarten, wie bei Sonneneinstrahlung im Wintergarten ... bf
  100. @Ludwig

    Foto von Andrea Leidenbach

    Hallo Herr Ludwig, ich kann mir auch nicht vorstellen siw ein Haus ohne Lüften den ganzen Sommer bewohnt werden soll, außer man baut absichtlich Ritzen ein.
    Dieses Absichtlich kann man im Form von Öffnungen in den Fenstern herbeiführen, vielleicht ist dies eine Alternative für sie wenn eine kontrollierte Be- und Entlüftung (Belüftung, Entlüftung) für sie nicht in Frage kommt.
    Schauen sie doch bitte einmal auf die Seite von Herrn Ries.
    Ist nur als Anregung gedacht.
  101. Und schwupps

    sind die bösen Pollen/Sporen wieder drin. Da bleibt nur ein mechanischer/elektrostatischer Pollenfilter. Der filtert zwar auch nicht alles raus, aber fast.
    Und: (OZ) Diese Systeme sollen die notwendige Lüftung ergänzen. Ersetzen können sie sie nicht, das heißt, das beschriebene Stoßlüften tut nach wie vor not. Nur nicht mehr ganz so dringend ...
  102. Ich dachte, ich hätte geschrieben, dass ich mit einer Strahlungsheizung

    • unbedenklicher* lüften kann, als mit einem "Luftheizsystem", welches die kostbare warme Luft auf keinen Fall durch das Fenster verlieren will.

    Da wir hier von Heizsystemen reden (siehe Ausgangsfrage), geht es doch wohl hauptsächlich um die Heizperiode. In dieser Zeit, ich schrieb es schon, geht es mir darum die Staubentwicklung und die ausgetrocknete Luft zu vermeiden. Daraus resultierende trockene Schleimhäute sind übrigens für *jeden* Menschen nachteilig. Fragen Sie einfach mal Ihren Hausartzt. Nicht nur die jährlich immer wieder pünktlich beginnenden Erkältungskrankheiten, auch Migräne, ständige Müdigkeit und andere Zivilisationszipperlein sind *teilweise* auf unsere "Luftheizsystem" zurückzuführen.
    Die Erwärmung unserer Wohnräume durch geziehlte Aufheizung der Atemluft betreibt man erst seit ca. 100 Jahren, flächendeckend erst seit der Nachkriegszeit. Nun versucht man die Technik hinsichtlich der Energieeinsparung zu verbessern, statt darüber nachzudenken, ob die Heizmethode nicht vielleicht grundsätzlich der falsche Weg ist. Natürlich erwärmt auch die Wandheizung meine Atemluft  -  aber längst nicht in dem Maße! Einfaches Beispiel: Sie betreten nacheinander zwei Räume, die Sie als gleich warm empfinden. Nun messen Sie die Oberflächentemperatur der Innenwände: Beide 20 Grad C. Jetzt messen Sie die Raumluft: Raum A: 22 Grad, Raum B: 18 Grad. Wie gesagt; Sie haben in beiden Räumen dass gleiche Wärmeempfinden. Welchen Raum würden Sie bevorzugen; wo lebt es sich Ihrer Meinung nach gesünder? Dass die Sonneneinstrahlung im Wintergarten natürlich extremer ist, weiß ich auch. Das Beispiel sollte ja auch nur grundsätzlich das Verständnis von Strahlungswärme veranschaulichen.

  103. Kosten einer Temperieranlage

    Angebotslage und Abrechnung einer Tenmperierarnlage (Nettppreise)
    DM 9.587,52 für Wärmebereiter und Zubehör, also EWFE  -  Therme, Abgas  -  Zuluft  -  Vorrichtung, Steuergerät, Untergestell, Ausgleichsgefäß für Trinkwasserbereitung, Montage, Messgeräte, Betriebsstundenzähler, Einstellung.
    DM 13.043,13 für Heizleitungen mit Zubehör, also 650,- lfm Leitungen, Verteiler, Montage, Insgemeinzuschlag, Schnellentlüfter, Probebetrieb, Fräsen von Leitungsschlitzen, Verbindungsleitungen, Ventile, Bezeichnungsschilder, Rohrdämmungen, Sonstiges wie Verschnitt etc.
    Somit Gesamtkosten DM 22.630,65 für ein Fachwerkhaus, nicht unterkellert, Erdgeschoss, Dachgeschoss, Spitzbogen mit insgesamt 210 m² Wohn- und Nutzfläche (Wohnfläche, Nutzfläche). In diesen Kosten ist die Warmwasserbereitung, jedoch ohne Leitungsnetz, enthalten.
    Seit etwa 14 Tagen läuft die Anlage. Durchschnittliche Temperaturspreizung zwischen Vor  -  und Rücklauf 2 °C, durchschnittliche Wandoberflächentemperatur 21 °C, durchschnittliche Oberflächentemperatur an Zweischeibenisolierverglasungen 19 °C (kein Tippfehler). Die Feineinsteuerung ist noch nicht durchgeführt. Außerdem läuft die Therme zurzeit mit einer zu hohen Vorlauftemperatur. Sie wird werkseitig noch eingestellt werden.
    Zu Herrn Ibold:
    Die Strahlungsproblematik an Gebäuden haben Sie durchaus richtig dargestellt. Gegenüberliegende Gebäude bestrahlen sich gegenseitig. Insgesamt führt dies jedoch zu einem höheren Energieniveau der Gebäudeumgebung, was dazu führt, dass die Erhaltung des Energieniveaus in den Gebäuden mit einem geringeren Aufwand möglich ist. Es ist sicherlich einleuchtend, dass der Heizenergieaufwand ausschließlich vom Energieniveau der Gebäudeumgebung abhängt und von sonst nichts. Berechnen können Sie da herzlich wenig, da das Wettergeschehen chaotisch  -  im streng wissenschaftlichen Sinne  -  ist und sich daher jeglicher Berechnung entzieht. das ist der große Kummer der Wetterfrösche. Wir können daher nur empirisch und mit unseren täglichen Erfahrungen die Problematik lösen. Wir müssen uns nur einmal vor Augen halten, dass der Beitrag einer Heizanlage zur Aufrechterhaltung des Energieniveaus höchstens 5/100 beträgt, der gesamte Rest jedoch vonaußen eingetragene Energie ist. Die Heizanlage müsste nur dann alles leisten, wenn sich die Gebäudeumgebung auf dem Energieniveau des absoluten Nullpunkts befinden würde. Gottseidank liegen wir aber im Winter wenigstens 250 °K darüber. Und wenn im Winter die Sonne aufs Gebäude strahlt, haben wir in dieser Phase einen Energieeintrag von bis zu 600 W/m². Das ist weit mehr, als das Gebäude gleichzeitig abstrahlt. Wir haben somit einen echten Energieüberschuss, den ich momentan gar nicht in dieser Größe benötige. Also muss ich ihn zwischenlagern. Das machen wärmespeichernde Konstruktionen.
    Und nur die. Auch wenn die Sonne nicht scheint, habe ich durch Strahlung einen Energieeintrag, der zwar geringer als der Energieabtrag ist, ohne den jedoch meine Energiebilanz trostlos aussehen würde.
    Baue ich nun aber Häuser mit überdimensionierten Außendämmungen, wie das die offizielle Bauphysik fordert, schirme ich sie gegen den äußeren Energieeintrag ab, ohne dass ich gegen den auf Strahlung beruhenden Energieabtrag etwas ausrichten kann, da die Abstrahlung ja an der Gebäudeoberfläche, also vor dem Dämmstoff stattfindet. Da verhält sich sodann die Dämmstoffoberfläche wie ein Autodach aus Blech, sie kühlt daher weit unter die Außenlufttempoeratur ab. Die bauphysikalische Folge ist eine gewaltige Erhöhung des Temperaturgefälles im Dämmstoff, sodass sogar die Berechnungen nach DINAbk. 4108 zeigen, dass die übermäßige Verdickung der Dämmschicht nutzlos ist. Sie wissen sicherlich, dass der Energiestrom sich aus dem Produkt des Wärmedurchgangskoeffizienten mit dem Temperaturgefälle errechnen lässt.
    Da die gedämmten Oberflächen so kalt werden, sind sie sodann die Tauzone geenüber der Außenluft. Sie durchnässen von außen und werden zum Substrat für Algen und Flechten, die wiederum die Oberflächen zerstören.
    Ein weiteres Übel ist die tief hinter der Oberfläche liegende Tauzone gegenüber dem Wasserdampf aus dem Gebäudeinnern, die ebenfalls durchfeuchtet, jedoch nicht mehr trocknet, weil sie zu weit hinter dcer belüfteten Oberfläche liegt, die außerdem bei WDV  -  Systemen auch auch noch mit Beschichtungen verschlossen ist. Daher haben wird es seit der Einführung der übermäßigen Außendämmungen mit dem Absaufen der Dämmschichten zu tun. Dass eine abgesoffene Dämmschicht natürlich auch nicht dämmt, sondern den Energietransport nach außen sogar befördert, liegt auf der Hand. Habe ich Ihre Frage nun befriedigend beantwortet?
  104. Herr Schwan

    Ihre Auskünfte zu den Kosten Ihrer Temperieranlage sind sicher informativ und hilfreich. Sie führen aber jetzt aus, dass der Enerieverbrauch eines Gebäudes nur von der äußeren energetischen Situation der Umgebung abhängt. Das würde ja bedeuten, dass man Ihrer Fachmeinung nach durch geeignete Wahl der Bauweise gar nichts beeinflussen kann. Steht das nicht in krassem Gegensatz zu Ihren Bemühungen, den Wärmeverlust durch reflektierende Folien zu verringern? Oder verstehe ich mal wieder alles falsch?
  105. Ja

    Ja
  106. BS  -  was ist das?

    Der Kurzbeitrag von BS verschließt sich mir.
    Aber zum Beitrag des Energiesparers. Meine These  -  ich glaube an sie als für mich gültige Tatsache  -  wonach das Wettergeschehen ursächlich für den Energieverbrauch ist, bedeutet natürlich nicht, dass wir dem nun hilflos ausgesetzt wären. Ich bestreite auch nicht, dass hierbei Wärmeleitungsvorgänge in einer Gebäudehülle von einer gewissen Bedeutung sind. Ich glaube jedoch, dass ich soeben im Forum Bauphysik einigermaßen eingehend auf Ihren Einwurf eingegangen bin.
    Zur Alufolie: Bei der Dachdiskussion habe ich meine Technik erläutert und vorgeführt. Dafür wurde ich auch geprügelt. Dennoch funktioniert das Ganze recht gut. Ich lade Sie herzlich ein, im kommenden Sommer die Wirkung vor Ort zu studieren.
    Die in meinen Fachwerkkonstruktionen vor 10 cm dicken Vollgipswänden nach innen reflektierenden Folien bewähren sch ebenfalls recht gut. Sie sind ein "Muss", da diese Wände ja Temperierleitungen enthalten. Das ist daher einer der Fälle, wo auch ich an die Wirkung von Dämmstoff glaube, allerdings erheblich verbessert durch die Reflexionsschicht. Wenn Sie wollen, E-Maile ich Ihnen gerne eine Detailzeichnung des Wandaufbaus zu. Beste Grüße
  107. Herr Ludwig, sie sind Herrn Schwans Temperierschrift auf den Leim gegangen,

    wie ich sehe, und damit die Enttäuschung nicht zu groß wird, wenn Ihr Bau steht, ein paar Korrekturen:
    1. "Temperierung mit Wandheizung ermöglicht hemmungsloses Dauerlüften ohne hohe Heizkosten. " Falsch! Die warmen Wände erwärmen konvektiv die Innenluft, und mit der erwärmten Innenluft entweicht beim Lüften die Energie. Selbst wenn die Innenluft wegen der Wandheizung relativ zur Außenluft 20 % kälter ist, sodass die Lüftungswärmeverluste 20 % niedriger ausfallen, so kann dies keinesfalls den x-fach höheren Luftdurchsatz des Dauerlüftens kompensieren.
    2. "Das Wärmeempfinden hängt nur von Oberflächentemperatur der Innenwände, z.B. 20 °C, ab, ob die Lufttemperatur nun 22 oder 18 °C beträgt": Falsch! Das Wärmeempfinden hängt im Temperaturbereich um die 20 °C vom Mittelwert von Luft- und Strahlungstemperatur (Lufttemperatur, Strahlungstemperatur) ab! Weil der menschliche Körper etwa zu gleichen Teilen konvektiv und über Wärmestrahlung in Wechselwirkung mit der Umgebung steht!

    Sie würden den Raum mit der wärmeren Luft als um ca. 2 °C wärmer empfinden. Ansonsten beschreibt die "Kurve physiologischer Behaglichkeit" die Kombinationen von Luft- und Strahlungstemperatur (Lufttemperatur, Strahlungstemperatur), bei denen wir uns wohlfühlen, siehe beispielsweise erster weiterführender Link. Es ist Unsinn, zu behaupten, es käme nur auf die Strahlungstemperatur an.
    Bezüglich Allergie (wir haben da auch Probleme): Sicher ist die Wandheizung eine gute Wahl, wenn es um minimale Luftbewegung und Staubaufwirbelung geht. Bezüglich Luftfeuchtigkeit würde ich noch weitere Informationen einholen. Man ist ja meist nicht allergisch auf Staub, sondern auf dessen Bestandteile Milbenkot und/oder Schimmelsporen. Unterhalb von 40-50 % Luftfeuchtigkeit gehen Milben in den Ruhezustand (oder sterben sogar ab), und auch Schimmel lebt von hoher Luftfeuchtigkeit. Insofern verstehe ich den Rat Ihres Arztes (Luftbefeuchter) nicht ganz. Ich habe alle Luftbefeuchter entsorgt. Ein Luftentfeuchter und ein HEPA-Luftfilter im Schlafraum erscheint mir eigentlich sinnvoller.

  108. Mit Übertreibungen kommen wir auch nicht weiter, Herr Lange

    Zunächst einmal habe ich nicht vom *hemmungslosem Dauerlüften* geschrieben. Genauso wenig wie vom *garnichtlüften*. Ich habe geschrieben das ich unbedenklich*er* lüften kann, als diejenigen, die mit einer Luftheizung dass primere Medium ihrer Wärmeverbreitung im Raum hüten müssen. Die Lüftungsverluste werden dort logischerweise immer höher sein, als wenn vorangig die Strahlungswärme den Raum erwärmt.
    • Muss Pause machen  -  Fortsetzung folgt.
  109. @ Lange Fortsetzung

    Nächste Falschinterpretation:
    Zu feuchte Luft ist dem Menschen genauso unbekömmlich, wie zu trockene. Mit dem Luftbefeuchter will ich mir also keine 70 % Luftfeuchtigkeit zaubern, sondern lediglich der übermäßig ausgetrockneten Heizungsluft entfliehen. Eine Luftfeuchtigkeit zwischen 45 % und 60 % wird vom Menschen als angenehm empfunden. Ca. 45 % erhoffe ich mir von der Wandheizung. Bei der normalen Luftheizung muss ich auch mit unter 35 % rechnen. "Tote Milben  -  tote Schleimhäute" kann auch nicht die Rettung sein. Sonst könnten wir den Gedankengang auch übertreiben: Tote Bakterien  -  tote Menschen. Wir Menschen sind nun mal Teil der Natur, und werden zumindest auch teilweise mit den Viehchern leben müssen. Ich bin überhaupt davon überzeugt dass unsere, heutigen "keimfreien" Wohnungen mindestens ebenso Mitverursacher unserer ständig zunehmenden Allergien sind, wie ich mir auch vorstellen kann, dass unsere Luftbeheizung daran ihren Anteil hat. Zumindest ist die zeitgleiche Entwicklung von Zentralheizungen, Meister Proper und Allergien sehr verdächtig.
    Das das Wärmeempfinden nicht *nur* von der Strahlungswärme abhängt, mag richtig sein  -  aber zu einem sehr hohen Anteil. Beispiel: Sich in Badebekleidung sonnende Wintersportler mit Liegestuhl im Schnee. OK Ist auch übertrieben weil die Strahlungsmenge höher ist. Aber die Lufttemperatur ist dafür auch wesentlich kälter. Und wann funktioniert das am besten? Richtig! wenn es Windstill ist. Also wenn kalte Luft durch mangelnde Luftbewegung eher wenig bewirken kann. Wenig Konvektion. (Extrembeispiel: Wintergarten, Frühbet)
    Nun  -  in meinem Wohnzimmer ist es windstill und die Luft verhält sich im Vergleich zu konvektiv geheizten Räumen sehr viel ruhiger, was für sich alleine schon angenehmer ist.
    Hinzu kommt noch, Herr Lange, dass ich mit der Wandheizung kein Risiko hinsichtlich Schimmelbildung eingehe. Auch gibt es kein Risiko hinsichtlich absaufender Dämmung, wegen defekter Belüftungsautomatik z.B. . Weniger Technik ist oft mehr. Weniger Wartung  -  weniger Reparaturen  -  weniger Steß. Und wenn einer mal zu lange die Fenster od. Haustüre aufläßt? Tja  -  wenn es kalt wird dann machen wir sie eben wieder zu. Deswegen springt aber nicht gleich die Heizung an und die Wände sind noch beihnahe genauso warm wie vorher.
    Last not least sehe ich einen großen Vorteil darin, dass die Außenmauer vollständig trocken gelegt wird. Das dieses die Wärmeleitung erheblich einschränkt habe ich inzwischen auch von einem Bauunternehmer gehört, welcher 1. dieses Forum u. auch Herrn Schwan gar nicht kennt, und der 2. selbst eine Wandheizung allerdings nachträglich eingebaut hat und erhebliche Energiekosten einspart.
    Wenn Sie also behaupten, ich wäre Herrn Schwan auf den Leim gegangen, dann listen Sie doch umgekehrt mal die Nachteile der Temperierung auf! Gruß
  110. @ Lange: Einen habe'ich noch.

    Einer der Bauherrn der Schwanschen Häuser gibt einen Energieverbrauch mit DM 5,14 pro m² und Jahr an. Nun vermute ich, dass er in so einer Leichtbauweise wohnt, die Herr Schwan ja bevorzugt baut. Wir haben uns aus anderen Gründen für die teure massive Ziegelbauweise entschieden. Ob die Energiebilanz dann eher schlechter oder besser wird, habe'ich noch gar nicht nachgefragt.
    Aber nun rechnen Sie doch mal den Aufwand im Verhältnis zum Nutzen. Die genauen Kosten für die Wandheizung finden Sie ja weiter oben aufgelistet.  -  Wo ist da der Leim, an dem ich klebe?
  111. Lieber Herr Lange,

    da Herr Ludwig das Wesentlichste zu Ihrer Kritik vorgetragen hat, was mich freut, kann ich mir weitere Ausführungen ersparen. Nur ein kleiner Hinweis: Bei einer richtig eingesteuerten Temperieranlage beträgt der Temperaturunterschied zwischen Innenwandoberfläche und Raumluft ungefähr 2 °C, die Raumluft liegt meistens bei 19 °C, die Wandtemperatur bei 21 °C. Übrigens, bei dem aus dem Forum bekannten Fachwerkhaus in Teltow, das inzwischen fertig gebaut ist, habe ich vor einigen Tagen die Oberflächentemperaturen gemessen. Die Außentemperatur lag gerade bei 0 °C. Spaßeshalber habe ich auch die Oberflächentemperaturen der Zweischeibenisolierverglasung gemessen. Sie werden staunen: da betrug die Temperatur wie die Raumluft ebenfalls 19 °C. Damit hatte ich selbst nicht gerechnet. Wir hatten somit folgenden energetischen Prozess:
    Die Innenwandflächen hatten die nach Stefan  -  Boltzmann berechenbare Strahlungsleistung. Außerdem gab es einen äußerst geringfügigen konvektiven Energieübergang von Innenwandoberfläche in die Raumluft und das erstaunlichste war, dass es wegen Temperaturgleichheit an den Fenstern überhaupt keinen konvektiven Verlust gab und ebenso keinen Ausstrahlungsverlust, weil Glas ja auch für Wärmestrahlung undurchlässig ist. Ich schätze, dass der Wandanteil zum Fensterflächenanteil sich etwa wie 7:3 verhält. Noch eine Information: Obwohl der Wärmebereiter und die einzelnen Heizkreise noch nicht optimal eingestellt sind, läuft die Heizanlage mit einer Temperaturspreizung von knapp 2 °C. Also, lieber Herr Lange, machen Sie doch dieses gute System nicht madig. Es gibt kein besseres.
  112. Lieber Herr Schwan,

    für das Empfinden einer gleichmäßigen Beheizung ist das doch toll. Aber wie wird die Innenscheibe denn so warm? Konvektion gering, Strahlung von den anderen Wänden, Gegenständen. Aber warum kühlt sie nicht deutlich ab? Weil Sie ein vermutlich gutes Wärmeschutzglas sprich Fenster mit gutem K-Wert haben. Sie selbst tauschen (wenn sie sich im Raum aufhalten) auch mit der warmen Innenscheibe Strahlung aus. Und nun überdenken Sie das mal wie es denn wäre, wenn Sie nur Einscheibenglas hätten. Das wäre nach Ihrem Herrn und Meister Meier ja genauso gut. Warum ist es aber nicht so? Bei gleichem Wärmeübergang innen/ außen nimmt nämlich die Einfachverglasung ungefähr die mittlere Temperatur aus Außen und Innentemperatur an.
    Aber schön ist es, dass Sie einfach mal schreiben: ... hätte ich so nicht erwartet. Sie können also doch noch Ergebnisse zustimmend zur Kenntnis nehmen, die Ihren Denkmodellen nicht entsprechen. Das ist doch eine gute neue Ausgangsbasis.
    Viele Grüße
  113. Hallo Herr Schwan , Theorie richtig, aber Schlussfolgerungen falsch!

    Hallo Herr Schwan,
    Herr Jahn von Energieberatungszentrum Sachsen hat mir Ihre Schrift "Die Temperierung von Gebäuden " zur Durchsicht vorgelegt und mich gebeten, meine Meinung dazu zu äußern. Ich habe Ihre Schrift aufmerksam gelesen und mir auch die Meinungsäußerungen im Internet angesehen. Mein Entschluss daraus kann nur sein, mich hier nicht fachlich einzumischen, da an den gegenwärtigen Diskussionen nur Sie  -  lieber Herr Schwan  -  echte Freude empfinden dürften. Aus meiner Sicht ist bereits alles Kritische zu Ihrer Temperierschrift gesagt und ich habe hierzu nichts wesentliches mehr beizutragen. Das Schlimme nur ist, dass Sie doch gar nicht bereit sind, positive Kritik aufzunehmen, geschweige Ihre Schrift zur Temperierung von Gebäuden auf ein solides physikalisches Fundament stellen zu wollen.
    Sie sind ein verbitterter Einzelkämpfer, verfügen über ein hohes Allgemeinwissen, sind der deutschen Sprache mächtig und lieben die Provokation. Alles stellen Sie in Frage und unterziehen es einer vernichtenden Kritik. Wer andere Auffassungen vertritt, wird zu den von Ihnen oft zitierten Faulenzern, Dummköpfen und Lügnern gezählt. Meine Hochachtung all den Fachkollegen, die nichts unversucht lassen und auch nicht müde werden, Sie doch noch zum Umdenken zu bewegen.
    Denn in Wahrheit  -  sehr geehrter Herr Schwan  -  hat Sie der wissenschaftliche Erkenntnisstand schon längst überrannt. Nicht die Temperierung von Wänden als Beheizungsmethode wird scheitern, sondern Sie werden ohne positiven Erfolg bleiben mit Ihren falschen Schlussfolgerungen aus der in Ihrer Schrift " Die Temperierung von Gebäuden " dargestellten Theorie des Wärmetransportes.
    Dennoch bin ich auf Ihre in den nächsten Monaten angekündigte revolutionöre Innovation sehr gespannt und wenn sie auf einer sauberen physikalische Lösung beruht, werde ich mich dieser nicht mit einer positiven Bewertung verschließen. Bis dahin viel Erfolg.
    Dr. rer. nat. Kaschmierzeck, Klaus-Dieter
    Energieberatungszentrum Sachsen
  114. Lieber Herr. Dr. Kschmierzeck,

    Herr Jahn hatte angekündigt, dass Sie eine eingehnde Stellungnahme zu meiner Temperierschrift abfassen würden. Nun dementieren Sie diese Ankündigung. Statt dessen setzen Sie die Vermutung in die Welt, dass ich nicht bereit sei, Kritik aufzunehmen. Wenn Sie die Schrift aufmerksam gelesen hätten, wären Sie sogar auf eine Passage gestoßen, wo ich ausdrücklich um Kritik bitte. In der Tat habe ich inzwischen neben einer großen Reihe von allgemein gehaltenen Zustimmungen auch kritische Kommentare bekommen, die teilweise von professionellen Physikern stammen und in denen ich auch auf verschiedene Fehler hingewiesen werde. Diese sind meistens dann entstanden, wenn ich mich zu weit in den Bereich der Physik hineinbegenen habe. Meinen Kritikern bin ich aber sehr dankbar, da ich in der nächsten Zeit den Text aktualisiern werde, viele Diskussionen in diesem Forum verwerten werde und natürlich auch Fehler ausmerzen werde. Ich darf Ihnen aber sagen, dass der Grundtendenz meiner Schrift grundsätzlich zugestimmt wird.
    Wie kommen Sie eigentlich dazu, in mir einen verbitterten Einzelkämpfer zu vermuten, obwohl viele meiner Leser mir bestätigt haben, dass der Humor in meinem Text manchmal fast zu viel des Guten sei? Angenehm berührt nehme ich aber auch Ihr Kompliment entgegen, dass ich ein hohes Allgemeinwissen besässe, der deutschen Sprache mächtig sei und die Provokation lieben würde. (provocare lat. hervorrufen). Ich fühle mich geschmeichelt.
    Gut, ich sehe ein, dass Sie als Mitarbeiter in einem Energieberatungszentrum natürlich, wollen Sie Ihren Job nicht gefährden, meinen Thesen nicht zustimmen können. So, wie sich diese "Zentren" im Internet vorführen, sind sie ja offenkundig nichts anderes als staatlich subventionierte Vollzugsorgane der Energieeinsparverordnung. Daher erwarte ich auch keine neutrale und rein auf die Sache bezogene kritische Auseinandersetzung von Ihnen. Auch ich würde meinen Bauherren nicht raten, die Finger vom Bauen zu lassen, obwohl dies in einzelnen Fällen angebracht wäre.
    Ich lasse es also dabei bewenden und Stelle fest, dass das Energieberatungszentrum Sachsen es ablehnt, sich mit meinen Thesen auseinanderzusetzen.
  115. Energieberatung nutzen!

    Liebe Freunde und Gegner,
    nichts vergnügt derzeit mehr als ein Telefonat bei aus UMTS-Milliarden sponsorierten neuen Energieberatern landauf und -ab. Baumenschen sind dort Mangelware (habe noch keinen erwischt). Dafür Physiker/Innen und Maschinenbauer/bäuerinnen zu Hauf, die in ihrer Profession offenbar nichts gefunden haben.
    Das Lichtenfelser Experiment (Link) haben die verblüffend schnell auf den Tisch bekommen (Künzels dolle Glosse dazu im Folgeheft aber noch nicht ...), die Reaktion dazu oberkläglich. Zwei bis drei (selbstverständlich im netten Ton gehaltene) Fangfragen, dann setzt das große Stottern, Schweigen bzw. der Gesprächsabbruch ein. Experten eben.
    Ausprobieren!
  116. So, da die Heizphase ja schon seit einiger Zeit vorbei ist

    würden mich die Energieverbräuche des Wandheizungshauses doch mal interessieren. Vielleicht stellen Sie die mal hier ein! Das Angebot haben Sie ja gemacht.
    Dazu vielleicht noch mal kurz Größe in (DINAbk.) -m² und A/V-Verhältnis.
  117. hör ich da ...

    etwas Zynismus zwischen den Zeilen?
    Die Heizsaison ist für den größten Teil der Bevölkerung bestimmt noch nicht zu Ende! (Für uns auch nicht, wenn auch sehr geringer Bedarf zurzeit). Aber der Verbrauch würde mich auch interessieren. Grüße bf
  118. Zynismus?

    Herr Furch, da habe ich wohl mal wieder was nicht verstanden. Soweit ich hier durch verschiedenste Experten erfahren habe, ist ein Passivhaus schlecht, Viel Dämmung behindert den Energieeintrag usw. Damit war ich der Ansicht, dass ich eine lange Heizperiode (halt bis fast Ende Januar) bei mir gesehen habe und davon ausging, dass ein gutes Haus diese natürlich verkürzt. Was ist denn an Ihrem Haus noch verkehrter als an meinem?
    Mit verwunderten Blicken und in freudiger Erwartung von Antworten;-)
  119. Informationen zum Energieberatungszentrum (EBZ) e.V.

    Das EBZ wurde als gemeinütziger Verein im Frühjahr 2001 gegründet. Ziel des EBZ ist es, zu einem verantwortungsbewussten und intelligenten Umgang mit Energie beizutragen. Neben mehr Informationen über die Möglichkeiten hierzu, wollen wir mit neuen Dienstleistungen und Projekten auch dort ansetzen, wo Investitionen in effizientere Energietechniken und regenerative Energien an organisatorischen und finanziellen Hemmnissen scheitern. Wir möchten sowohl öffentliche Institutionen wie auch private Bauherren/Frauen durch unsere unabhängige und herstellerneutrale Informations- und Beratungsarbeit (Informationsarbeit, Beratungsarbeit) bei Ihren Entscheidungen bezüglich eines ressourcenschonenden und effizienten Energieeinsatzes unterstützen.
    Um die Ziele des Energieberatungszentrums zu verwirklichen, wurde das EBZ als flexibles Netzwerk verschiedenster Kleinstrukturen gegründet. Das Netzwerk setzt sich aus Handwerkern, Ingenieuren, Energieberatern und Architekten zusammen. Die Mitglieder des EBZ verfügen über eine große Bandbreite an ökologischen und energetischen Fachwissen. Ein ständiger Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Unterstützung erweitern die Palette um neues Know how.
    Die Mitglieder des EBZ führen u.a. die auch die Energie-vor-Ort-Beratung durch. Diese Beratung ist unabhängig, kompetent und individuell.
    Im Rahmen der Beratung werden folgende Punkte untersucht:
     Wärmeschutz von Außenwänden, Dach, Decken und Böden
     Wärmeschutz von Türen, Fenstern und Verglasungen
     Wärmeerzeugung für Heizung und Warmwasser
     Nutzung erneuerbarer Energien
     Fördermöglichkeiten (z.B. das CO2-Gebäudesanierungsprogramm der KfW)
    Bei älteren Gebäuden entfallen etwa 70-80 % der Heizwärmeverluste auf die meist gar nicht oder nur unzureichend gedämmte Gebäudehülle. Wärmedämmmaßnahmen reduzieren den Energieverbrauch und die Heizkosten in erheblichem Maße und tragen zusätzlich zur Verbesserung des Raumklimas bei. Eine bewährte Wärmedämmmaßnahme für Außenwände ist das z.B. das Wärmedämmverbundsystem.
    Über Fenster und Türen entweicht ein nicht unerheblicher Teil der Heizwärme. Zum einen besitzen alte Kasten- oder Verbundfenster (Kastenfenster, Verbundfenster), aber auch ältere Isolierglasfenster keinen guten k-Wert, zum anderen sind die alten Fenster oft sehr undicht. Durch den Einbau neuer, dichtschließender Fenster mit hochwertiger Wärmeschutzverglasung können die Wärmeverluste durch transparente Bauteile um mehr als 50 % reduziert werden.
    500.000 Heizkessel stehen nach Angaben des Schornsteinfegerhandwerks vor dem aus. Nach Auslaufen der Übergangsregelungen der Heizungsanlagenverordnung müssen viele alte Kessel wegen hoher Abgasverluste erneuert werden. Neue Kessel sparen nicht nur 20-30 % Energie und Heizkosten, sondern entlasten die Umwelt zusätzlich durch wesentlich geringere CO2- und Schadstoffemissionen. Übrigens: Thermostatventile an den Heizkörpern bzw. Einzelraumregelung für Fußbodenheizungen sind vom Gesetzgeber zwingend vorgeschrieben.
    Entgegen Ihrer Aussage gibt es keine "öffentlich geförderten Energieberatungszentren". Das EBZ erhält keine staatliche Förderung. Der Auftraggeber eines Vor-Ort-Energiegutachtens (der Bauherr!) kann jedoch eine staatliche Förderung für die Beratung in Anspruch nehmen. Das EBZ ist ein unabhängiger Verein der sich aus den Beiträgen und Spenden seiner Mitglieder finanziert. Die Arbeit des EBZ wäre durch den Idealismus einzelner auch nicht unvorstellbar. Abschließend noch ein paar Anmerkungen zur neuen Energiespar-Verordnung:
    Ein wesentliches Element der Energiespar- und der Klimaschutzpolitik ist die "Energieeinspar-Verordnung" (EnEVAbk.). Die EnEV fasst die bisherigen Anforderungen der Wärmeschutz-Verordnung und der Heizungsanlagen-Verordnung zusammen und setzt neue Standards für die Energieeinsparung bei Neubauten: Der zulässige Energiebedarf der Gebäude wird um rund 30 Prozent gegenüber dem gegenwärtigen Anforderungsniveau gesenkt  -  damit ist künftig der so genannte Niedrigenergiehaus-Standard die Regel. Für den Nachweis ist ein "Energiebedarfsausweis" vorgesehen, der die Transparenz insbesondere für die Gebäudeeigentümer, die Mieter und den Immobilienmarkt deutlich verbessert. Grundlage ist der gesamte Energiebedarf eines Neubaus: für Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung. Von den Bauherren verlangt die Verordnung nur wirtschaftlich vertretbare Maßnahmen, die sich generell durch die eingesparten Energiekosten in zumutbaren Zeiträumen amortisieren  -  unabhängige Gutachten haben dies Aufgrund standardisierter Berechnungen weitgehend bestätigt. Und: Es steht den Bauherren und Planern frei, wie sie den Energiestandard erreichen, ob durch bauliche und/oder anlagentechnische Maßnahmen oder den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien. Auch im Altbaubestand ist der Energieverbrauch noch bei weitem zu hoch, obwohl hier die bisherigen Wärmeschutz- und Heizungsanlagen-Verordnungen den Energiebedarf gegenüber dem Standard vor 1978 inzwischen bereits um über 60 Prozent reduziert haben. Schätzungen gehen insbesondere bei älteren Gebäuden von einem noch erheblichen Energieeinsparpotenzial aus. Um dieses Potenzial weiter auszuschöpfen, wird die künftige EnEV ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten. Denn sie wird diese Reserven durch weitere Modernisierungsverpflichtungen und Vorgabe erhöhter Standards bei ohnehin anstehenden Modernisierungs- oder Instandsetzungsmaßnahmen verstärkt mobilisieren (so genannte bedingte Anforderungen). Insbesondere geht es um die etwa zwei Millionen vor dem 1. Oktober 1978 eingebauten Heizkessel, die durch effizientere Wärmeerzeuger abgelöst werden sollten, und die nachträgliche Dämmung von Rohrleitungen und der obersten Geschossdecken unter nicht ausbaufähigen Dachräumen. Bei anstehenden Modernisierungsarbeiten sind die Möglichkeiten einer energetischen Verbesserung zu nutzen. Insbesondere bei der Putzerneuerung und dem Austausch von Fenstern oder Verglasungen ist es in aller Regel wirtschaftlich, gleichzeitig die energetische Qualität deutlich zu verbessern.
    Das Energieberatungszentrum e.V. wird seinen Beitrag zur Umsetzung der künftigen Energiespar-Verordnung leisten mit einer unabhängigen und produktneutralen Beratung und Information leisten.
  120. Energiepass Pilotprojekt

    Foto von Robert Worsch

    Das Land Sachsen bezahlt im Rahmen eines Pilotprojektes in Zwickau die Kosten für die Energieberatung. Da ich mein Dachgeschoss nächstes Jahr sowieso ausbauen möchte und auch der Rest des Hauses einiges nötig hat, will ich dem Staat auch nichts schenken und mir eine Energieberatung einholen. Gerne beauftrage ich Sie, Herr Jahn oder Herr Pongs, wenn Sie möchten. Ich würde dann sozusagen life berichten und das Ergebnis zum besseren Gesamtverständnis aller hier im Forum einstellen. Wäre das eine Idee?
  121. Hallo Herr Schwan,

    bitte mal eine kurze Erklärung für einen Laien:
    Zwei Häuser. Beide ca. 200 m² beheizte Fläche, beide freistehend, ca. 30 m auseinander. haus1:11 cm Holz+10 cm Holzfaserdämmstoff+Holzverkleidung, Fenster k1,1 haus2:24 cm Bimshohlblock+Putz, Fenster3,0 Fläche deutlich kleiner und weniger in Süd und Ostausrichtung. Personenanzahl und Gebräuche nicht erkennbar verschieden. Energiekosten einschl WW. Haus 1:1300 DM/a mit Solarunterstützung, ohne geschätzt1800 DM/a, Haus2:3500 DM/a. woher kommt der riesige Unterschied? ... bf
  122. Hallo Herr Worsch!

    Energieberatung in Zwicke?
    Klar machen wir das , im Rahmen einer Vor Ort Beratung welche von BAFA gefördert wird.
    Der Energiepass den Sachsen jetzt "erfunden" hat ist bei unserem über 80 seitigen Bericht seit Jahren dabei!
    Mit freundlichem Gruß
    Ullrich Jahn
  123. Zwei Häuser im Vergleich

    Sehr geehrter Herr Furch, gerne werde ich auf Ihre Frage eingehen. Dazu benötige ich aber etwas mehr Ausgangsdaten. Also:
    Wie ist der Baukörper geformt, ein  -  oder zweigeschossig, welche Dachform, Dachraum wie genutzt? Welches Heizsystem haben Sie.
    Würden Sie mir bitte den Wandaufbau von Haus 1 genauer erläutern. Was ist unter der Angabe 11 cm Holz zu verstehen. Ist das ein Blockhaus? Nützlich wäre mir auch eine Angabe über den Fensterflächenanteil im Verhältnis zur gesamten Wandoberfläche. Keller? Wie genutzt? Wie sehen die Wärmebereiter aus?
    Also, ich werde gelegentlich einmal hier nachsehen. Sie können mir die Angaben natürlich auch unmittelbar zumailen. Gruß
    Wie sieht die Dachkonstruktion aus? Kaltdach oder Warmdach?
  124. Energieberatungszentren

    Na also! Da wird nun wenigstens freimütig zugegeben, dass diese "gemeinnützigen" Vereine der Umsetzung der EnEVAbk. zu dienen haben, eine neutrale Beratung also nicht stattfindet. Da hilft alles Schönreden nichts. Nur ein Gesichtspunkt: Sogar die Musterberechnungen nach EnEV, die ja zum Ziel den Energiepass haben, sehen eine Ergebnisabweichung von nahezu 50 % nach oben und unten vor. Wem soll denn ein derartiger wissenschaftlicher Mumpitz nützen? Der Leser sollte sich auch nicht durch den Begriff "gemeinnützig" verführten lassen. Das ist ausschließslich ein steuerrechtlicher Begriff und sagt nahezu nichts über den tatsächlich bewirkten "Gemeinnutz" aus. Eigentlich schade! Eine wirkliche Energieberatung  -  allerdings auf einer haltbaren wissenschaftlich  -  physikalischen Grundlage  -  wäre wirklich nötig. Hierzu nur noch eine mehr rethorische aber ernst gemeinte Frage: Angenommen, es würde sich alsbald herausstellen, dass die Grundlagen der EnEV tatsächlich so falsch sind, wie es die Kritiker dieser Verordnung schon seit langem begründet darstellen, angenommen, es würde sich ein angesehenes wissenschaftliches Institut dazu bekennen, dass die bisherigen Wege zur Energieeinsparung tatsächlich Irrwege waren ..., wie würden sich dann die EBZ's verhalten. Würden sie beispielsweise auch die Schäden ersetzen, die sie durch fehlerhafte Beratung angerichtet haben? Ist den EBZ'z eigentlich überhaupt klar, dass sie auf der Grundlage von Beratungsverträgen arbeiten, die zu einer  -  wenn ich mich nicht irre  -  30  -  jährigen Gewährleistung und damit verbundener Haftung führen? Ist denn EBZ's eigentlich entgangen, dass bei den Befürwortern der EnEV bereits die ersten Rückzugsgefechte eingeleitet worden sind und dass dies unübersehbare Zeichen dafür sind, dass schneller, als wir derzeit denken, die bisherigen Wege, also die DINAbk. 4108, EN 823 und die EnEV auch offiziell vom Markt verschwinden werden? Ja, ja! Die Wissenschaftsgeschichte zeigt, dass sich die Wahrheit zwar zeitweise unterdrücken lässt, am Ende sich aber doch durchgesetzt hat. Übrigens: Verfolgen Sie doch einmal die Aktienkurse der Unternehmen, die sich bis vor Kurzem auf dem Hintergrund der EnEV eine rasante Umsatz  -  und Gewinnerwartung ausgerechnet hatten. Gruß
  125. Aktienkurse

    als Beleg für irgendwelche richtigen oder falschen Ansätze zu verwenden ist schon lustig.
    Dann haben in der letzten Zeit ja 99 % der Unternehmen alles falsch gemacht. Somit können wir die Weltwirtschaft eigentlich zumachen und wieder Steine behauen.
    Es ist mir ob Ihrer Erklärungen immer schleierhafter, wie denn die realen Energieeinsparungen im sanierten Altbau entstehen können, wenn doch i.W. nur der U-Wert der Bauteile und die Luftdichtigkeit verbessert wird.
  126. Bei aller Achtung vor dem Alter Herr Schwan meine Mutter ist auch Baujahr. 38 wie Sie,

    Bei aller Achtung vor dem Alter Herr Schwan meine Mutter ist auch Baujahr. 38 wie Sie,
  127. An Herrn Rinninsland

    Aktienkurse sind u.A. ein Ausdruck für die wirtschaftlichen Aussichten eines Unternehmens. Insofern kann man hieraus durchaus Rückschlüsse ziehen.
    Die k-Zahl (U -Wert ) Diskussion unterliegt dem fundamentalen Irrtum, dass diese Werte irgendetwas mit der Energiebilanz eines Gebäudes zu tun hätten. Es geht also um den Abgleich von Energieeintrag und Energieabtrag. Wenn Sie sich jetzt noch klar darüber werden, dass etwa 95 % des Energieeintrages (kein Tippfehler) aus der Umwelt kommt, hierbei überwiegend Einstrahlung und in den Heizungsübergangszeiten auch über erwärmte Luft an ausgekühlten Gebäudeoberflächen, demgegenüber die Rolle der Heizanlage nur geringfügig ist, werden Sie ganz schnell dahinterkommen, dass Baustoffe, die den Energieeintrag von außen behindern, also Dämmschichten, die Energiebilanz verschlechtern. Dieses Ergebnis wurde durch Messungen an vielen nachträglich gedämmten Bauwerken bestätigt und wird nicht einmal von den professralen Befürwortern der Dämmtechnik bestritten. Wir haben es daher mit der Tatsache zu tun, dass eine Verkleinerung der k-Zahl zu einer Erhöhung des Energieverbrauchs führt. Dies ist die Folge der unwissenschaftlichen Annahme des stationären Zustandes der energetischen Vorgänge am Gebäude.
    So ist das leider. Ich denke aber, dass mit diesem Unfug in absehbarer Zeit Schluss sein wird, da gerade die nach der EnEVAbk. nun vermehrt verbauten Dämmschichten an breiter Front sich als unwirksam herausstellen werden. Dies aber kann nicht lange im Verborgenen gehalten werden.
  128. Bei aller Achtung vor dem Alter Herr Schwan meine Mutter ist auch Baujahr. 38 wie Sie,

    Aber lernfähig ist man da scheinbar nicht mehr, wir bieten demnächst auch "In House Lehrgänge" für Architekten an welche sich sonst ja manchmal schämen sich an normalen Weiterbildungen zu beteiligen. Irgendwie passen Sie genau in die Reihe der ewig gestrigen Konrad Fischer;Paul Bossert etc. Da ist es ja schon ein Wunder das Sie Fachwerk mit 10 cm Dämmung bauen (nur um unkontrollierte Hohlräume zu vermeiden), warum fachen Sie den nicht das gesamte Ständerwerk massiv aus? Das müsste doch Ihrer Theorie nach ideal sein! Massive beheizte Wände die nach außen und Innen die Wärme abstrahlen, ich habe auch schon mit Leuten gesprochen die bringen zusätzlich einen Wandheizung auf der Außenwand auf und temperieren diese im Winter auf +6 Grad C dann ist der U-Wert der Wand nahe Null, wäre das nicht etwas für Sie Herr Schwan?
    Wir planen und bauen auch im Neubau Wandheizung ein, die Wände sind allerdings in Holzrahmenbau auf U-Werte von 0,17 gedämmt und innen bringen wir Masse mit Lehmsteinen und Lehmputz in welche die Wandheizung eingeputzt wird. Da Sie aus Berlin sind lade ich Sie gern auf unsere Baustelle nach Kleinmachnow ein!
    Eine Anmerkung noch zu Ihrem System, sie reden von Gasthermen
    als Wärmeerzeuger, wieviel kW hat denn so ein Teil bei Ihnen bei ca. 150 m² WF? Finden Sie es sinnvoll Herr Schwan mit einer
    1000 Grad heißen Flamme 35 Grad C Vorlauf für die Wandtemperierung zu erzeugen? Wir setzten für soetwas Wärmepumpen ein und die hat z.B. in Kleinmachnow 300 m² / WF 4 kW Heizleistung und 1 kW elektr. Anschlussleistung läuft also mit einem Wirkungsgrad von 4 mit Vorlauftemperaturen von unter 30 Grad C ideal, so macht man das heute!
  129. Das probiere ich sofort aus ...

    das Novemberwetter bietet sich jetzt gerade zu einem Test an. Ich werfe die unnütze Dämmung von mir, und laufe in Badehose durchs Land. Wenn ich für bescheuert erklärt werde, werde ich mich auf Sie berufen, Herr Schwan. (Keine böse Polemik, sondern Ironie des verständnislosen Laien)
  130. Den Ansatz finde ich auch interessant

    wir haben im Oktober 0 kWh für Heizenergie aufgewendet. Dann schmeiße ich unsere Dämmung weg und bekomme noch was wieder! Das Perpetuum mobile ist gefunden!
    Herr Schwan, Sie wissen, das nicht nur 1 Millionen Mark in bar darauf angesetzt ist, sondern Sie auch wie Dagobert Duck in Kürze im Geld schwimmen können.
    Den Grundsatz mit den Aktienkursen habe ich auch verstanden. Leider ist die Börse nicht  -  wie von Ihnen festgestellt  -  von Logik getrieben. Wie erklären Sie denn sonst den Aufschwung der Internet-Branche vor 2-3 Jahren? Ohne Substanz, nur durch hohle Reden. Und genauso geht es jetzt bergab. Dies hat nichts mit Verstand zu tun  -  Analyst kann ja jeder werden.
  131. Hallo Herr Schwan!

    Sie greifen unser Energieberatungszentrum e.V. ja ganz schön an. Das EBZ wird weiter seine unabhängige und verbraucherneutrale Beratung durchführen. Kleiner Veranstaltungshinweis: Am 14. November stellen wir das EBZ auf einer Veranstaltung der Stadt Willich (bei Mönchengladbach) vor. 20.00 Uhr im Schlosskeller in Willich-Neinrsen. Ziel der Stadt Willich ist es, den gesamten privaten Energieverbrauch bis zum Jahre 2005 um 10 % zu senken. Dieses Ziel wird nur durch Dämmmaßnahmen und neue Heizungsanlagen erreicht und da bringt uns die neue Energiespar-Verordnung ein ganzes Stück weiter.
  132. Kurze Unterbrechung für den Börsenbericht

    Infineon geht es dreckiger denn je, sie haben auch keine Produkte in der Pipeline, die in Zukunft die Situation verbessern könnten, der Markt ist bescheiden  -  also alles düster. Die Preise für Module steigen zwar momentan (dies wirkt sich aber schon in der Nachfrage aus  -  der Spotmarkt hat zu viele Chips + Module), 2 Mitbewerber steigen aus  -  aber warum wohl?
    Und was macht der Kurs? Steigt um 6 %.
    Soviel zum Thema Zusammenhang Börsenkurs  -  Unternehmenserfolg.
  133. Der Kontrabass geht heute Abend vor!

    Ich muss nun gleich zu einer Orchesterprobe des Zehlendorfer Kammerorchesters. Für Berliner und Anrainer: Konzert am 1.12.01 in der Stephanuskirche, 18.00 Uhr, zwei Violoinkonzerte von Mozart und Haydn, ein Concertino von Ricciotti. Daher nur das Wichtigste in Kürze: Lieber Herr Jahn, zeigen Sie doch Ihre Bemerkung zur Lernunfähigkeit für die Angehörigen des Jahrgangs 1938 doch auch Ihrer Mutter und nehmen Sie von Ihr die wohlverdiente Backpfeife entgegen. Übrigens zur Lernfähigkeit:
    Kontrabassspielen habe ich mit 50 Jahren angefangen.
    Der von mir favorisierte Wärmebereiter arbeitet stufenlos im Bereich von 100 W bis 25 kW. (EWFE  -  Therme). Der Wirkungsgrad liegt nach Norm und Herstellerangabe bei 105 %. Da Sie als Verfechter der EnEVAbk. den CO2  -  Ausstoß verringern wollen, sollten Sie mal bedenken, mit welch saumäßigem Wirkungsgrad der elektrische Strom beim Verbraucher ankommt. Wenn Sie sauber nachrechnen, werden Sie feststellen, dass Sie mit der Wärmepumpe lediglich das Energieeinsparproblem ins E  -  Werk verlagern. Von Energieersparnis daher keine Spur.
    Noch etwas: Ein Wandheizungssystem benötigt zur Funktion keine wärmespeichernden Massen. Hierbei kommt es nur auf eine Oberflächentemperatur von 18  -  21 °C an. Ob Sie dies an einer Gipskartonplatte oder an der Innenfläche einer Bruchsteinmauer erreichen, ist für die Wirkung der Heizung gleichgültig.
    Wärmespeichernde Massen sind wichtig zur Gewinnung von Umweltenergien. Daher können Sie mit Leichtbauweisen keine Umweltenergie einfangen. Weil die Erfinder der EnEV das natürlich auch wissen, haben sie kurzerhand das Erfordernis ausreichender Wärmespeicherfähigkeit aus der Norm gestrichen. Mit dem unsinnigen k-Wert, der losgelöst von der Wirklichkeit am Gebäude vor sich hinfristet und der Umweltenergie gar nicht kennt, ist das auch unschwer möglich. Nur  -  die physikalische Wirklichkeit und das Wettergeschehen, das die Energiebilanz eines Hauses entscheidend mitbestimmt, können Sie nicht wegrechnen. Genau das machen Sie aber augenscheinlich.
    Herrn Ulrich gebe ich den Rat, einmal den k-Wert seiner Winterkleidung zu bestimmen und sodann, ausgehend von der Temperatur seiner Körperoberfläche nachzurechnen. Würde seine Rechnung stimmen, wäre er schon längst erfroren. Die Wirkung der Kleidung beruht nicht  -  das mag manchem neu erscheinen  -  nicht auf der k-Zahl, sondern auf der reflektierenden Eigenschaft von Textilien.
    Energieberatungszentren greife ich solange an, bis sie bereit sind, sich einer ernsthaften Diskussion zu stellen. Damit sind wir wieder bei der Lernfähigkeit angelangt, die auch diesen Organisationen gut zu Gesicht stünde.
  134. 2 Bitten

    Herr Schwan, als immer verwirrterer Laie (der auch noch in einem Passivhaus wohnen muss) bitte ich Sie um 2 Dinge:
    1. teilen Sie uns hier mal eine Studie mit, welche den Nachweis erbringt, dass ein Haus _nach_ einer wärmedämmenden Maßnahme (U-Wert-Verbesserung + Luftdichtigkeitserhöhung) mehr Energie verbraucht als vorher.
    2. hätte ich auch gerne eine Langzeitstudie eines Ihrer Häuser. Mit komplettem Aufbau und mgl.detaillierten Energieverbräuchen, am besten über ein paar Jahre. Grundsätzlich glaube ich nicht mal, dass der Verbrauch sonderlich hoch sein wird (eine niedrige Temperatur ist ja grundsätzlich förderlich), es interessiert mich aber wirklich, dies mal mit einem konventionellen Tool nachzurechnen und Vergleiche zu ziehen.
    Sehen Sie dieses bitte nicht als Böswilligkeit an, sondern als Chance, uns Ihre Theorie näherzubringen.
    Entsprechende Literaturangaben verfolge ich gerne.
    Viel Spaß bei Ihrem Konzert!
  135. Wirkungsgrade von über 100 % sind bei Gas und Ölheizungen unmöglich!

    Schon physikalisch ist bei reiner Verbrennung ein Wirkungsgrad von fast 100 % schwer machbar, über 100 %aber unmöglich! Nicht nur Stiftung Warentest hat es gefordert diese Art von Werbung einzustellen! Zu WP haben wir schon in anderen Unter-Foren genug diskutiert, selbst wenn der Kraftwerkwirkunksgrad mit 35 % angenommen wird, ist die elektromotorisch angetriebene WP mit 140  -  160 % Wirkungsgrad besser als jeder mir bekannte Kessel!
    Gerade für Niedertemperaturheizungen ideal!
    Die Kraftwerkswirkungsgrade werden übrigens immer besser, regenerertive Stromerzeugung nicht vergessen, der Wirkungsgrad von BRENNWERTGERÄTEN IST AUSGEREIZT!
    Übrigens wird auch die tolle EWFE  -  Therme bei 100 W Leistung einen Wirkungsgrad haben der weit unter 50 % liegt!
    Wichtiger war mir ja zu lesen das Sie 25 kW Thermen einbauen, wofür eigentlich? Damit können Sie doch nach Ihrer Theorie und Auslegung Paläste mit über 500 m² WF heizen!?
    Wie steht es denn mit dem Angebot sich mal einen modernen Bau mit Wandheizung in Kleinmachnow anzusehen? Die Bauherrin ist übrigens auch aus Zehlendorf und die Tochter spielt auch Geige.
    Mit freundlichem und energiesparendem Gruß Ullrich Jahn
  136. Guten Abend, Herr Schwan ...

    ein paar Daten zu den Häusern Stelle ich zusammen, vielleicht werden die ja noch gebraucht.
    Allerdings verstehe ich den Ansatz grundsätzlich nicht, vielleicht liegt es daran, dass Physik nicht unbedingt mein Fach war.
    Mal ein Beispiel: Der Winter naht und mittlerweile ist mir die Sommerbettdecke zu kalt. Also bin ich auf die dickere Winterdecke umgestiegen um angenehm zu schlafen. Mir ist durchaus bewusst, dass eine Verdoppelung der Decke keinen Komfortzugewinn mehr bringt. Wie müsste ich mich denn nach Ihrem Ansatz verhalten.. Grüße bf
  137. Nach der Orchesterprobe

    Zurück aus der Orchesterprobe um Mitternacht zu einigen wenigen Fragen:
    Herr Rinninsland  -  heißen Sie wirklich so?  -  da gibt es eine Studie der GEWOS, Hamburg. Da wurden bauartgleiche Häuser teilweise mit Dämmstoffen verkleidet, andere nicht. Es lagen für alle Häuser langjährige Energieverbrauchsmessungen vor. Resultat:
    Der Energieverbrauch der gedämmten Häuser stieg gegenüber den ungedämmten Häusern an. Das wurde in der Fachpresse veröffentlicht. Prof. Dr. -Ing. Hauser, Gesamthochschule Kassel, ein prominenter Befürworter und eigentlicher Miturheber der EnEVAbk. untersuchte diese Studie und veröffentlichte eine Gegendarstellung, in dem er wenigstens darlegen konnte, dass die nachträglich angebrachten Dämmschichten zu keinen signifikanten Energieverbrauchserhöhungen geführt haben. (DBZ 3/97). Die Arbeit von Prof. Hauser kann über die Kalksandsteinindustrie kostenlos bezogen werden.
    Leider gibt es bei den von mir entworfenen Häusern keine wissenschaftlichen Studien über den Energieverbrauch. Von meinen Bauherren erfahrte ich nur die tatsächlichen Heizkosten. Ein Beispiel: Ein Fachwerkhaus mit ca. 350 m² Wohn- und Nutzfläche (Wohnfläche, Nutzfläche) verbraucht jährlich für Beheizung durchschnittlich DM 1.500,--. Im Verhältnis zu den Wohnflächen bei meinen anderen Häusern scheint es sich hier um einen typischen Verbrauchswert zu handeln.
    Herr Jahn: Selbstverständlich ist ein Wirkungsgrad von 100 % und mehr, wissenschaftlich betrachtet, nicht möglich. Dieser Wert ergibt sich aus den einschlägigen Normen. Die EWFE  -  Therme hat tatsächlich eine Leistung zwischen 100 W und 25 kW. Es handelt sich um den Typ "DUOMAT". Dieses Gerät arbeitet im gleitenden Betrieb und verbraucht daher nur die Energie, die benötigt wird.
    Beschaffen Sie sich am Besten die technischen Unterlagen für dieses Gerät. Ich halte es für eine sehr intelligente Technologie mit einem sehr wirkungsvollen Selbststeuerungseffekt, den ich von anderen Geräten nicht kenne. Die Mutter des Geräteherstellers ist die MAN, ein Konzern also, der sehr erfolgreich auf dem Gebiet der rationellen Energieverwendung tätig ist. Denken Sie nur an Blockkraftheizwerke, die durchwegs mit Schiffsdieselmotoren der MAN ausgerüstet sind.
    Wenn Sie bei Wärmepumpen die Energiekaskade bis ins E  -  Werk hinein verfolgen, was eigentlich als Energieberater Ihre Pflicht ist, sieht es recht finster für diese Technik aus. Auch hier liegt die theoretische Grenze des Wirkungsgrades bei 100 %, die natürlich in Wirklichkeit und nach dem II. Thermodynamischen Gesetz nicht erreicht werden kann.
    Natürlich sehe ich mir gerne Ihren Bau in Kleinmachnow an. Teilen Sie mir also näheres mit. Da ich selbst eine nun zu Ende gehende Baustelle in Teltow habe, durchquere ich nahezu täglich Kleinmachnow. Auch die geigespielende Tochter ist von größtem Interesse, da wir in unserem Orchester dringend geigerischen Nachwuchs suchen.
    Für Tipps bezüglich des Schlafkomforts von Herrn Furch sehe ich mich überfordert. Auch ich kann nicht alles wissen.
    Lieber Herr Jahn, denken Sie bitte an die mir versprochene Kritik an meiner Schrift "Die Temperierung". Gruß
  138. Vielen Dank für die genannten Studien

    da leider keine exakten Quellen angegeben sind, bin ich erst mal am Suchen.
    Der Heizenergieverbrauch liegt dann bei Ihrem Haus bei ca. 60 kWh/ (m²*a) (wenn die Nutzfläche auch vollständig beheizt ist). Dieses wäre ja zwar kein umwerfender Erfolg, aber es liegt ja im mittleren Bereich.
    Leider ist die Firma EWFE ja Aufgrund entsprechend schlechter Produkte (?) 1996 in Konkurs gegangen. Könnten Sie zu dieser Therme Links oder Prospektmaterial / Untersuchungsergebnisse beisteuern?
    An man-Heiztechnik.de komme ich leider derzeit nicht dran.
    Die Erfahrungen des Links sind wohl auf die alte EWFE-Therme (vor der MAN-Zeit) zu sehen.
    Natürlich ist der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe nicht >100 %. Die JAZ ist nur ein Verhältnis der elektrisch zugeführten Energie zur abgenommenen Wärmeleistung. Das da nicht die dreifache Energiemenge durch ein Wurmloch hereinfliegen, ist doch wohl klar. Es ist die in der Erde gespeicherte und z.B. durch die Sonneneinstrahlung ständig zugeführte Energie. Es ist aber sinnvoll, die Sonnenenergie zu nutzen, und das werden Sie wohl nicht bestreiten wollen.
    Außerdem sollte man für eine Wärmepumpe nicht unbedingt Atom/Kohle-Strom benutzen. Elektrische Energie ist 100 % regenerativ erzeugbar. Das dem leider _noch_ nicht so ist, ist auch mir bewusst.
  139. Zur EWFE  -  Thermeetc.

    Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die mit diesem Gerät verbunden waren- 1996  -  1997  -  lagen nach meinen Informationen nicht an der technischen Qualität. Zusammengebrochen ist seinerzeit die Vertriebsunternehmung. Nunmehr ist diese Technik in besten Händen. Derzeit wird ein solches Gerät an einem Fachwerkhausneubau in Teltow eingebaut und am kommenden Freitag zur Versorgung einer Temperieranlage in Betrieb genommen. Aber auch das 1997 eingebaute Gerät arbeitet seit dem nahezu störungsfrei. Nur kürzlich musste ein Kupferrohr gegen einen Kunststoffschlauch ausgetauscht werden, da es da ein Korrosionsproblem gab. Ansprechpartner ist die EWFE  -  Brennwert  -  Heiztechnik GmbH, 28357 Bremen, Haferwende 23, Telefon 0421-2079-0. (Stand 15.1.1998)
    Ich bin sehr für die Einbeziehung der Sonnenenergie bei Gebäuden. Da kann noch sehr viel getan werden. Außenliegende Dämmschichten, die über das vernünftige Maß hinausgehen, das zur Abdeckung von Wärmebrücken erforderlich ist, stehen jedoch dem Eintrag von Sonnenenergie am Gebäude entgegen. Das ist der Hauptmangel der Dämmtechnik. Inzwischen ist aber auch in der Fachwelt bekannt, dass Wärmedämmverbundsystem zu einer weiteren großen Zahl von Bauschäden führen.
    Ich selbst arbeite zurzeit an einer völlig neuen Technik der Verbesserung der Energiebilanz an Gebäuden, wobei ich hier von einer technischen Universität unterstützt werde. Demnächst startet ein Versuch mit wissenschaftlichen Messungen, der im Frühjahr 2002 abgeschlossen sein wird. Ich vermute, dass von da ab es eine kleine Revolution im Bauwesen geben wird. Mehr verrate ich aber nicht. Lassen Sie sich also überraschen. Soviel aber doch: Diese Technik kommt ohne Dämmstoff aus, sodass sie auch die Sonnenenergie nicht behindert. Gruß
  140. Kennen Sie Transparente Wärmedämmung, Herr Schwan?

    Keine Angst Ihre Temperierschrift liegt mit 20 Seiten Anmerkungen von mir z.Z. bei unserem EBZ Mitglied und Bauphysik-Doktor Herrn Kaschmirzeckn zur Bearbeitung!
  141. Transparente Fassaden

    Dieses Fachgebiet beherrsche ich nicht. Ich kenne nur einige Literatur über diese Technik. Im Übrigen freue ich mich auf die Kommentare Ihres Bauphysikers. Gruß
  142. Schade, Herr Schwan ...

    eine Darstellung des Konzeptes anhand des Beispiels mit der Bettdecke wäre glaube ich ganz brauchbar gewesen.
    Ich bin Neuem durchaus aufgeschlossen ... vieles was z.B. vor Dreißig Jahren bei den ersten Star Trek /Raumschiff Enterprise Folgen als "Zukunftsmusik" galt, ist heute Stand der Technik: Kleincomputer/Sprachsteuerung usw. Durchaus denkbar dass wir eines Tages unsere Häuser mit einem Kraftfeld vor Wärmeverlust schützen ... Ich lese aber keine zig Seiten ohne eine Anfangsbeschreibung ...
    Was die Studien angeht, so ist natürlich denkbar, dass ein gedämmtes Haus auch u.U. mehr Energiekosten "verursacht" als vorher ungedämmt. Ich kann mich an einen vor Jahren gelesenen Artikel erinnern. Da ging es um hochgedämmte Häuser, in den der errechnete Wert bei weitem nicht erreicht wurde. Grund war das Niveau der Bewohner und deren "Lüftungsgewohnheiten". So ein Grund liegt auch hier nahe: Vor der Dämmmaßnahme wussten die Bewohner, bei offenen Fenstern ist die Hütte in einer Zeit x total ausgekühlt und die Heizung braucht Zeit y um wieder erträgliche Temperaturen zu schaffen. Nach der Dämmmaßnahme sieht es anders aus, die Heizung schaffts schneller, Raumtemperatur herzustellen, und demensprechend wird üppiger "gelüftet". Und dass die HK abgestellt werden beim Lüften ... darauf würde ich keine Wette eingehen.
    Untersuchungen/Statistiken sind so eine Sache. Ich halte es da mit Winston Churchill: "Traue nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast. " Schönen Abend ... bf
  143. Nutzerverhalten

    Der Begriff "Nutzerverhalten" ist wesentlicher Bestandteil der Erklärungsversuche derjenigen, die zugeben müssen  -  gegen Messungen ist schwer zu argumentieren  -  dass die Versprechungen der Dämmtechniker nicht eingelöst werden. Statt dessen steigt der Energieverbrauch häufig sogar an und neue Bauschäden treten auf. (Durchnässung der Dämmschichten, Schimmel auf den Innenwänden, Veralgung auf den Außenflächen.) Mit dieser faulen Ausrede kann man schließlich jeden Fehlschlag kaschieren. Aber vielleicht wird eines schönen Tages auch das Nutzerverhalten Gegenstand einer Norm und in konsequenter Weiterentwicklung werden wir sodann auch Kontaktbereichsbeamte haben, die das Nutzerverhalten kontrollieren und notfalls mit Verwarnungen sanktionieren. Besonders witzig sind hierbei die matten Erklärungen aus der Passivhausindustrie und deren Propagandisten, die zugegen müssen, dass bei ihren Erzeugnissen die Energieverbrauchswerte im Verhältnis 1:9 schwanken und denen außer dem Nutzerverhalten überhaupt nichts mehr einfällt. Erklärung für die Mitleser: Passivhäuser sind luftdichte Gebäude mit bis zu 40 cm (!) dicken Dämmschichten, in denen die Atemluft durch künstliche Vorrichtungen portioniert wird.
    Fazit: Wer bereit ist, sich vom Staat nun auch noch sein tägliches Wohnverhalten vorschreiben zu lassen, hat es auch nicht besser verdient. Der soll sich ruhig selbst zum Passivhäuser verurteilen, so wie er ja auch dazu zu neigen scheint, deine Parkvergehen durch tägliche Selbstanzeigen beim Ortspolizsten anzuzeigen. Schöne neue Welt!
  144. Gegen Messungen ist schwer zu argumentieren ... Gar nicht notwendig! ...

    Guten Abend, Herr Schwan.
    Untersuchungen, bei denen 1. die Grundgesamtheit nicht sehr groß ist und 2. auch nicht homogen ist, sind von sehr zweifelhaften Wert. (Ich unterstelle mal, Sie kennen die Grundlagen der statistischen Lehre). Insofern wäre eine Argumentation erstmal gar nicht notwendig ... Aber wer überlässt, dem Gegner schon gerne "kampflos" das Feld ...?
    Der Mensch ist zwar ein Gewohnheitstier, aber leider ändern sich manche Gewohnheiten recht schnell zum schlechteren hin. Ich greife mir da gerne an die eigene Nase: während ich mit meinem alten Wagen auf der Autobahn selten über 150 kmh für, bewege ich mich jetzt in der Regel (wenn es der Verkehr zulässt) mit 160-180 kmh. In dem Bewusstsein, dass die Dieselrechnung alle 4-5 Tage niedriger ausfällt oder die Kosten pro Monat sich knapp halbiert haben. Dass der Dieselmotor etwas teurer war und die Kfz-Steuer ebenfalls, wird dezent ausgeblendet. (Alles in allem rechnet es sich natürlich ...).
    Ich kann mir gut vorstellen, dass die Hausbewohner ebenfalls in so einer "Bewusstseinsfalle" stecken. Die Dämmungsmaßnahmen haben sie mitbekommen, die Energiekostenabrechnung kommt aber erst am Jahresende ...
    Ihrer teilweise leicht sarkastischen, teilweise unsachlichen Reaktion entnehme ich (Irrtum ist möglich), dass Ihnen diese Argument weh tut. Einen Kontaktbereichsbeamten brauchen wir nicht, die haben Sinnvolleres zu tun, Denunzianten finden sich bestimmt (man könnte die Personengruppe (wie teilweise gewohnt) IM nennen. *g*.) auch so.
    Eine Nutzernorm brauchen wir auch nicht, eine entsprechende hohe Grundgesamtheit und Erfassung der Randbedingung (Fenster auf/zu) würde reichen, der Rest ist errechenbar. So eine Untersuchung ist s.. teuer und es findet sich sicher keiner, der sowas in Auftrag gibt. Aber gesetzt der Fall, Herr Schwan: Was wäre wenn eine solche unangreifbare Untersuchung zu dem Ergebnis käme, dass Dämmung Sinn macht ... Schönen Abend
  145. Doch, Herr Furch!

    Es wurde ja schon gemessen. z.B. die GEWOS  -  Studie in Hamburg, die die Nutzlosigkeit nachträglicher Dämmmaßnahmen im Hinblick auf den Heizenergieverbrauch bestätigt hat. Daneben gibt es eine Reihe weiterer Untersuchungen mit dem gleichen Ergebnis. Diese Messungen sind bis heute unumstritten, werden jedoch, wie nahezu alles, was sich auf diesem Markt tut, in der Fachpresse weitgehend unterdrückt. Ich vermute  -  wohl nicht zu Unrecht  -  dass der Grad der Informationsunterdrückung umgekehrt proportional zum Ertrag aus Insertionen der Baustoffindustrie ist. Allerdings gibt es auch rühmliche Ausnahmen.
    Nochmals weise ich auf den grundsätzlichen Denkfehler der Dämmtechnik hin: Die zur Dämmtechnik gehörende DINAbk. 4108 behandelt ausschließlich den Wärmedurchgang von innen nach außen im stationären Zustand, also unter der unveränderbaren Grundannahme, dass innen die üblichen Raumlufttempoeraturen herrschen und außen es immer gleichmäßig kalt ist. Die Realität, die von der Norm jedoch nicht behandelt wird, hat vor allem im Außenbereich mit extrem wechselnden Energiezuständen zu tun, bei denen ein riesiger Energieeintrag auch von außen stattfindet. Denken Sie doch nur einmal an die Heizungsübergangszeiten, die etwa 60  -  70 % der gesamten Heizperiode ausmachen. Der entscheidende Nachteil der Dämmtechnik besteht somit darin, dass außen angebrachte Dämmstoffe, die ja nun noch kräftig dicker werden sollen  -  Prof. Gertis vom Fraunhofer Institut in Holzkirchen empfiehlt sogar 40 cm Dicke  -  den Energieeintrag von außen unterdrücken. Wir haben es somit mit dem Phänomen zu tun, dass eine "Verbesserung" der k-Zahl, die rechnerisch nach Norm zur energetischen Verbesserung führt, in Wirklichkeit die Energiebilanz verschlechtert, die ja nichts anderes sein kann als das Resultat einer Verrechnung von Energieverlusten mit Energiegewinnen.
    Was wir also benötigen, ist eine Konstruktion, die einerseits dem Energieabtrag Widerstand entgegensetzt, andererseits den Energieeintrag von außen möglichst störungsfrei ermöglicht. Mit der bisherigen und normenmäßigen Dämmtechnik funktioniert das nicht. Ich selbst habe eine Technik entwickelt, die rechnerisch der Dämmtechnik überlegen ist und die Forderung w.o. erfüllen wird. Im Verlaufe dieses Winters wird diese Technik im Freilandversuch unter wissenschaftlicher Begleitung getestet werden. Möglicherweise verfügen wir dann im kommenden Jahr über eine Technik, die die bisherige Fehlentwicklung ablösen wird. Solange müssen wir uns aber noch in Geduld üben.
    Zur Ehrenrettung der Dämtechnik: Soweit sie zur Verhinderung von Tauwasserschäden an Wärmebrücken eingesetzt wird, ist sie in Ordnung, wenngleich sie nicht die einzige Technik hierzu ist.
    Eine interessante Alternative ist z.B. die Bauteilbeheizung im tauwassergefährdeten Bereich. Aber dies ist ein anderes Thema. Gruß
  146. Was ist denn Heizungsübergangszeiten?

    Ich vermute mal, Sie meinen den Bereich 5-15 °C Außentemperatur? Dann müssten wir ja bisher gewaltige Heizkosten haben. Dem ist allerdings nicht so  -  der Verbrauch liegt in diesem Bereich bei 0 Wh. Erst bei Temperaturen um den Gefrierpunkt müssen wir nachheizen  -  wenn keine Sonne scheint. Die Leistung liegt dann bei unter einem kW.
    Wie kommt das?
  147. Heizungsübergangszeiten

    Der Begriff ist normenmäßig  -  soweit ich weiß  -  nicht definiert. Betrachten wird aber einmal den Verlauf einer Heizperiode, die im Schnitt den Zeitraum Oktober  -  Anfang Mai umfasst, also etwas mehr als sieben Monate. Erfahrungsgemäß müssen wir in den Zeiträumen ab Mitte Dezember bis Ende Februar mit bitterer Kälte rechnen, dadurch verschärft, dass aus astronomischen Gründen in diesem Zeitraum auch die Sonneneinstrahlung gering ist. Wäre der gesamte Winter von einer derartigen Wetterlage geprägt, könnte man  -  mit Einschränkungen zwar  -  mit der Dämmtechnik leben, da in diesen Phasen zweifellos der Energieeintrag von außen so gering ist, dass der durch Dämmschichten ausgelöste Verzicht zu verschmerzen wäre. Die Phasen vor und nach der Kernheizzeit sind jedoch dadurch gekennzeichnet, dass hier ganz erhebliche Energiezuflüsse von außen stattfinden. Das ist zum Einen die noch sehr intensive und langanhaltende unmittelbare Sonneneinstrahlung, an frostklaren Tagen besonders intensiv, aber auch die Umgebungsstrahlung, wobei hier bemerkenswerter Weise in eng bebauten Stadtgebieten Nordwände sehr stark von reflektierter und emittierter Strahlungsenergie gegenüberliegender Südwände profitieren. Weiterhinn ist folgendes zu aberbedenken: In den Heizungsübergangszeiten haben wir es mit extremen Temperaturschwankungen im Tag  -  Nacht  -  Verlauf zu tun. Daher kühlen Wandoberflächen  -  ob gedämmt oder ungedämmt  -  sehr stark aus. Diese Auskühlung erfolgt überwiegend durch Abstrahlung nach dem Stefan  -  Boltzmann'schen Strahlungsgesetz. Daher ist es  -  wir wir von Autodächen her wissen  -  möglich, dass auf abstrahlenden Oberflächen sich Reif bildet, obwohl die Umgebungsluft noch erheblich über dem Gefrierpunkt liegt. Nun erwärmt sich nach Sonnenaufgang die Umgebung sehr rasch. An Hauswänden, die noch immer sehr kalt sind, strömt erwärmte Luft nach oben. Wir haben es in dieser Phase des Geschehens damit zu tun, dass mitten in der Heizperiode das Gebäude von außen her erwärmt wird. Noch intensiver ist die Wirkung der unmittelbaren Sonneneinstrahlung. Diese Effekte haben wir nun an 5 von 7 Heizmonaten. Das sind 70 % der Heizperiode, also der ganz überwiegende Zeitraum. Haben wir es nun mit einem "supergedämmten" Haus zu tun, hat die von außen kommende Energie keine Chance, in die Umhüllungsflächen einzudringen. Lediglich über Fensterflächen auf den Seiten SO bis SW gelangt unmittelbar Sonnenenergie ins Gebäude. Da aber der Fensterflächenanteil in der Regel verhältnismäßig gering ist, wird bei derart gedämmten Konstruktionen der von außen kommende Energieeintrag weitgehend unterbunden. Um dies alles zu erkennen, muss man nicht studiert haben. Das ist alles einfaches Erfahrungswissen. Es ist klar, dass ein derart komplizierter Verlauf der klimatischen Randbedingungen an einem Gebäude mit Primitivberechnungen nach DINAbk. 4108 mathematisch nicht beherrschbar ist. Statt dass die Erfinder der Energieeinsparverordnungen daraus die richtige Schlussfolgerung ziehen und daher empirisch gefundene Lösungen empfehlen, haben sie zwanghaft  -  und weil sie glauben  -  dass man rechnen muss, ein Berechnungsverfahren entwickelt, das zwar in sich selbst mathematisch stimmig ist, das jedoch mit der eigentlichen Aufgabenstellung  -  der Einsparung von Heizenergie  -  nichts mehr zu tun hat. Das Modell der DIN 4108 kennt nur einen einzigen Zustand: Innen befindet sich warme Luft, außen herrscht eine Lufttemperatur von  -  15 bis -20 °C. Etwas anderes kennen sie nicht. Dass aber selbst bei derart tiefen Temperaturen intensive Einstrahlungsgewinne aus der Sonne zu verzeichnen sind, wird nicht berücksichtigt, nicht etwa, weil den Normerfindern dies entgangen wäre, nein, ausschließlich deshalb, weil es den Rechengang stören würde. Wir haben es daher mit der Absonderlichkeit zu tun, dass der Gesetzgeber in seinen Normen uns auch ein bestimmtes Wettergeschenen vorschreibt, obwohl dieses so komplex ist, dass trotz jahrelanger Bemühung und trotz computergestützter Rechenmodelle die Meteorologen bis heute kaum in der Lage sind, wenigstens für drei Tage im Voraus eine zutreffende Wetterprognose zu stellen. Der Gesetzgeber allerdings glaubt, dass er das kann, was natürlich lächerlich ist. Wenn ich hierüber nachdenke, kommt mir die Idee, dass sich seit Galileis Zeiten eigentlich nicht viel geändert hat. Der Inhaber der politischen Macht erfrecht sich offenbar zu allen Zeiten, sogar die Naturgesetze reglemtieren zu wollen. Hierbei scheut er vor nichts zurück, nicht einmal vor Fälschungen und der Verbreitung von offenkundigem Unsinn. Da wird doch allen Ernstes die Erde zum Treibhaus erklärt, obwohl jeder auch nur halbwegs seriöse Wissenschaftler weiß, dass es für ein Treibhaus jeder, aber auch wirklich jeder Voraussetzung entbehrt. da wird dem CO2, einem der wichtigsten und unverzichtbaren Bestandteil der Luft, der Krieg erklärt. Und keiner der seriösen Wissenschaftler hat auch nur die geringste Chance, diesem Unsinn ein Ende zu bereiten. Wir haben es daher nicht nur mit dem Terror zu tun, wie wir ihn zurzeit seit dem 11. September zu spüren bekommen haben. Hier herrscht auch Meinungsterror, einer nach meiner Ansicht nicht weniger gefährlichen terroristischen Verhaltensweise. Galilei hat man den Scheiterhaufen angedroht und er hat sich gebeugt. Subtil und weniger spektakulär geht das auch heute noch weiter. Wissenschaftler, die sich dem Meinungsterror nicht beugen, entzieht man die Reputation, erklärt sie zu "Außenseitern" und entkoppelt sie von der Forschung. Hier wird dann auch der Einfluss der eigentlich bestimmenden Macht in unserem Staate, der Wirtschaft und der Industrie spürbar. Wären doch ohne die Drittmittel der Wirtschaft Forschungen gar nicht mehr finanzierbar. Halten Sie es wirklich für glaubhaft, dass die Drittmittel für zweckfreie Forschung gegeben werden. Der heutige Stand der Verordnungen spricht eher dafür, dass Forschung und Staat zum willfährigen Erfüllungsgehilfen der Wirtschaft geworden sind und der Bürger nur noch das Objekt wirtschaftlicher Ausbeutung ist. Gruß
  148. ähh, hmm

    Foto von Stefan Ibold

    Moin Herr Schwan,
    leider habe ich noch nicht alles hier gelesen, aber stutzig machen mich zwei Aussagen.
    1. Wenn denn überall eine einer Nordwand gegenüberliegende Südwand wäre, diese dann auch noch so massiv zurückstrahlen würde, dass die Nordwand erwärmt würde, dann frage ich mich, wie und vor allem welche Energie soll denn nochh die Südwand selber erwärmen? Entweder sie reflektiert die Strahlung, dann reicht es aber wohl nicht mehr aus sich selber zu erwärmen, oder sie nimmt sie auf, dann reicht es nicht mehr, um die Nordwand zu bestrahlen.
    2. Nehmen wir doch die Zahlen auf. Außen  -  10 °C innen + 20 °C, also einen Unterschied von 30 K. Wenn ich nun die Physik in ihren Grundzügen verstanden habe (kann ja sein, dass ich wirklich völlig daneben liege), dann geht doch der Ausgleich immer von Warm nach Kalt, oder? Das hieße denn aber doch, das diese beschienende Wand auf eben mind. 20 °C aufgeheizt werden müsste, um einen Stromstillstand zu erreichen. Erst wenn die Temperatur noch weiter erhöht würde, dann käme es zu einem Zulauf in die Räumlichkeiten.
    Was ist aber mit den anderen Wänden? Ostwand, da scheint ja morgens die Sonne nur ungenügend hin, in den Großstadtkernen wird diese meist auch noch beschattet, Westwand, da kommt sie Sonne denn ja erst am Nachmittag hin, sonst auch beschattet. Norden ist wohl völlig ohne Einstrahlung, es sei denn dahinter wäre die Südwand des Nachbargebäudes.
    Ich sehe da für mich noch Klärungsbedarf.
    Grüße
    Stefan Ibold
  149. Herr Schwan, meine Frage wurde nicht beantwortet

    wir haben im Oktober (inkl. Warmwasserbereitung und sämtlicher Hilfsenergie für die Haustechnik!) knapp 21 kWh Energie verbraucht. Dies ist für Sie ja bereits ein Heizungsüberganszeitraum. Im November sind es bis heute (die Regelungen sind leider noch sehr suboptimal) knapp 200 kWh. Die Raumtemperatur liegt im Durchschnitt bei 24,4 °C im Oktober und bei 21,5 °C im November.
    Wir haben die Möglichkeit, über große Fensterflächen im Süden Sonneneinstrahlung einzufangen (im Norden gibt es kein Haus, da reflektiert also nichts), die Dämmung beträgt an den Außenwänden 36 cm, im Dach 42 cm. Die Außenwandtemperaturen ändern sich trotz der stark schwankenden Außentemperaturen nicht merklich (leider steht mir noch kein Kontaktthermometer zur Verfügung).
    Also die Frage: Wie ist dies mit Ihren Theorien in Einklang zu bringen? Ich bitte um direkte Beantwortung dieser Frage und nicht um Rundumschläge Politik/EnEVAbk./Dämmstoffindustrie.
  150. Was ich vergessen habe:

    die Wohnfläche beträgt knapp 180 m², eine Solaranlage ist natürlich auch dabei, und auch im Oktober/November lassen wir manchmal die Raffstores runter, damit es nicht zu warm wird.
  151. Hallo Herr Schwan, ...

    Ihre Beiträge zählen nachprüfbar zu den längsten und auch nachprüfbar: Die, die eine bestimmte Länge überschreiten, bedauerlichweise auch zu den Beststrukturiertesten. Soll heißen: 1. Hälfte: mehr oder minder
    gelungene Erklärungsversuche. 2. Hälfte: Schuldzuweisung an alle, die nicht auf der Linie liegen (siehe Vorbeitrag). Insofern wäre es schon hilfreich, wenn Sie auf die zweite Hälfte verzichten könnten ... Danke.
    Leider auch wahr: konkrete Fragen werden nicht beantwortet. Ich verweise hier auf mein Beispiel mit der Bettdecke, das ich hier nochmals konkretisieren möchte: Istzustand: mittlerweile dickere Decke, um höhere Wärmeverluste im Winter zu unterbinden. Ein Versuchsaufbau nach Ihren Theorien (soweit ich sie verstanden habe) würde dann so aussehen: Bett in Ost-West-Richtung. dünne Sommerbettdecke. Auf der Nordseite arbeitet ein Quarzstraler mit geringer Leistung (sagen wir 100 w/h), der die von Ihnen benannte Strahlung simuliert und es schafft, die Nordseite der Bettdecke ausreichend zu erwärmen. Ost/Westseite sind in diesem Beispiel vernachlässigbar. Aber was ist mit der Südseite, unterstellt es gäbe praktisch keine Reflektionsflächen. Und: wenn ich den Quarzstrahler unter die Bettdecke stecke, habe ich dann nicht das bessere Ergebnis, auch wenn ich die Hälfte wieder durch Strahlungsverluste durch die Bettdecke verliere? Wo bekommen wir die Strahlungsleistung ohne Sonneneinstrahlung in der Winternacht her? ... bf
  152. Drei Beiträge  -  drei Versuche zu Antworten

    Moin, Herr Ibold.
    Zu 1)
    Wenn eine Südwand bestrahlt wird, absorbiert sie Strahlungsenergie und erwärmt sich. Ist sie nicht gedämmt, wandert ein Teil dieser Energie ins Wandinnere, vorausgesetzt, es besteht ein entsprechendes Temperaturgefälle. Im schlechtesten Falle reduziert sich das Temperaturgefälle von innen nach außen, was dazu führt, dass Energie eingespart wird. Unvermeidbar wird die so erwärmte Wand an ihrer Oberfläche auch gemäß der Stefan  -  Boltzmann  -  Formel auch mehr Energie abstrahlen als zuvor. (E = C* (T/100) ^4, was besagt, dass die abgestrahlte Energie mit der vierten Potenz der absoluten Temperatur zunimmt. Die Summe aller absorbierten und abgestrahlten Energiebeträge einschglieslich etwaiger Konvektionsverluste ist allerdings immer gleich. Das ergibt sich aus dem Energieerhaltungssatz. Sicher ist auch, dass dass die einzelnen Energiebeträge niemals die Größe Null annehmen können, da der absolute Nullpunkt nichtb erreicht wird, Stoffoberflächen mit einer Temperatur über dem absoluten Nullpunkt aber immer Energie abstrahlen. Stoffe sind daher immer "warm"  -  mehr oder weniger. Dass der Mensch manche Temperaturen als "kalt" empfindet, interessiert die Physik nicht.
    Zu 2)
    Richtig ist, dass der Wärmestrom, der auf Wärmeleitung beruht, bei Temperaturgleichheit innen und außen zum Stillstand kommt. Das ist aber nur ein Teil des Geschehens. Auch bei Temperaturgleichheit finden Energieabgaben durch Strahlung statt.
    Im Innenbereich ist der Normalfall, dass Ein  -  und Abstrahlung in einem gleichmäßig temperierten Raum sich ziemlich ausgleichen. Anders jedoch an der Außenwand. Dort herrscht je nach der Oberflächentemperatur der Wand und der Einstrahlungsbedingungen ein dehr differenziertes Strahlungsungleichgewicht, wobei es darauf ankommt, dieses zugunsten der Energiebilanz zu beeinflussen. Dasauswirken wird. Im kommenden Frühjahr werden erste Ergebnisse veröffentlicht werden.
    Im Übrigen:
    Einstrahlung findet nicht nur durch unmittelbare Sonneneinstrahlung statt, sondern auch durch die diffuse Strahlung und die Umgebungsstrahlung. Insofern sind Nordwände gar nicht so schlecht dran. Weniger als 50 W/m² sind es kaum.
    Zu Herrn Rinninsland:
    Da Sie Ihr Haus nur mit statistischen Werten vorstellen, ist es kaum möglich, Ihre Frage guten Gewissens zu beantworten. Interessant sind Ihre wenigen Zahlen aber dennoch: So teilen Sie mit, dass der Energieverbrauch bei Ihnen im November ungefähr zehnmal so hoch ist, als im Oktober. Hoffentlich geht das bei Ihnen nicht so weiter, denn der eigentliche Winter steht Ihnen noch bevor. Wenn Sie im Süden große Fensterflächen haben, können Sie sich gratulieren. Der energiebringende Effekt großer Fensterflächen ist jedoch kein Privileg des Passivhauses, wie Sie scheinbar eines haben. Das beweist also a priori nichts.
    Dass die Oberflächentemperaturen Ihrer Außenwände sich kaum ändern, deckt sich mit meinen Beobachtungen und Messungen im vergangenen Winter. Nun kommt aber das Interessante: Wenn die Wirkung Ihrer 36 cm dicken Dämmschichten tatsächlich gegeben wären, müssten bei Ihnen die Oberflächen der Außenwände entschieden kälter sein. Das sind sie aber nicht. Merken Sie was? Die Lösung des Rätsels: Die Oberflächentemperatur einer Außenwand ist gar nicht von der Dämmschicht abhängig, sondern von Energieverlust durch Abstrahlung. Gegen diese Abstrahlung kannaber die Dämmschicht nichts ausrichten, weil sie ja hinter der Strahlungsfläche liegt. Wenn Sie nun demnächst einen Kontaktthermometer haben, messen Sie einmal Ihre Außenwandoberfläche in einer frostklaren Winternacht. Sie werden feststellen, dass die Temperatur weit unter der Lufttemperatur liegen wird. Wir haben also ein gigantisches Temperaturgefälle zwischen Innenwand und Außenoberfläche, und zwar umso größer, je stärker die Dämmschicht ist. Hierdurch wird also  -  Sie können das selbst ganz leicht nach DINAbk. 4108 ausrechnen  -  die rechnerische Wirkung der Dämmschicht durch einen selbststeuernden Effekt wieder aufgehoben. Ihre dicken Dämmschichten nützen also nichts. Sie müssen sich hierbei immer klar machen, dass auch die dickste Dämmschicht den Wärmedurchgang nicht verhindern, sondern nur verzögern kann. Und dieser Verzögerungseffekt wird durch das größere Temperaturgefälle aufgehoben. So leid mir das für Sie ist ... aber die Physik der Thermodynamik ist unerbittlich. Das eigentlich Schlimme an Ihrer Konstruktion ist aber, dass Ihre Dämmschichten in jedem Falle den Energieeintrag von außen vollständig behindern, Ihre Energiebilanz sich also verschlechtert. Ihre Solaranlage ist zu begrüßen, auch wenn sie vermutlich unwirtschaftlich ist, wenn Sie Investitionskosten und Ertrag gegenüberstellen. Sie führt Ihnen sozusagen über die Hintertür einen Teil der Energie wieder auch mit der linzu, die Sie durch Ihre Dämmschichten ausgesperrt haben. Das läuft halt nach dem Motto, dass man sich auch mit der linken Hand am rechten Ohr kratzen kann. Sie können sich allerdings damit trösten, dass Sie an der einschlägigen Industrie ein gutes Werk verrichtet haben. Wollten Sie das etwa?
    Zu bf:
    Dass ich auch polemisch werde, wenn ich es für erforderlich halte, sehen Sie mir nach. Vielleicht hängt das auch mit meinen Berufspflichten zusammen, da ich als Architekt gehalten bin, alles, was mir geboten wird, kritisch zu prüfen. und wenn ich nun sehe, wie mühsam sich meine Bauherren unter vielerlei Verzicht ihren Traum vom eigenen Haus erfüllen, sich oft lebenslang verschulden, ärgert es mich maßlos, wenn ich sehe, dass verantwortungslose Pseudowissenschaftler, Industrien und Politiker samt Regierungen meine Bauherren zu unnützen Geldausgaben zwingen wollen und damit unermesslichen Schaden anrichten. Das ist ein Politikum, dem ich mich als Bürger eines freiheitlichen Rechtsstaates, der von seinen kritischen Mitgliedern seine Existenzberechtigung erhält und nicht von gläubigen Mitläufern, Stelle. Solange ich das darf, werde ich es auch tun.
    Nun zu Ihrem Bettdeckenproblem:
    Auch eine Bettdecke ist ein Dämmstoff. Dämmstoffe haben die Wirkung, dass sie die Temperatur der gedämmten Struktur, also hier Ihren corpus delicti hochhalten. Das funktioniert. Bleiben Sie daher bei der bewährten Methode. Glauben Sie aber nicht, dass deswegen Ihr körpereigener Energieverbrauch nennenswert gemindert würde. Dämmung hat mit Energieeinsparung eben nichts zu tun. Siehe auch die Mitteilungen zur Superdämmung. Ihr Ziel, nämlich die Oberflächentemperatur Ihrer Haut hoch zu halten, erreichen Sie, genau wie auch ich. Aber von da ab haben Sie ein großes Temperaturgefälle von Innenseite Bettdecke zur Außenseite. Und dieses Temperaturgefälle bestimmt maßgeblich neben dem Dämmwert den Energiedurchgang. Ich weiß, dass das nicht einfach zu begreifen ist. Auch meine Berufskollegen brauchen oft Monate, bis sie den Unterschied von Dämmung und Energieeinsparung verinnerlichen. Aber am Ende begreifen sie es alle.
    Und nun Dank für die interessanten Fragen, die mir immer wieder Gelegenheit geben, auf diese wichtigen Sachen hinzuweisen und die mir vor allem zeigen, wo die Verständnisschwierigkeiten liegen. Gruß
  153. Viel Text aber keine Erklärung

    Hallo Herr Schwan  -  sicherlich ist der Energieverbrauch deutlich höher als im Oktober  -  dieser war ja deutlich wärmer und hatte wesentlich mehr Sonneneinstrahlung. Aber den absolut niedrigen Energieverbrauch scheinen Sie nicht zu bewerten.
    Und Ihre Befürchtung bzgl. der Steigerungsrate:
    1. Die letzten Tage waren wieder so schön, dass wir natürlich keine Nachheizung laufen lassen mussten (nur für die Warmwasserbereitung).
    2. Unsere Haus enthält sicherlich noch eine hohe Restfeuchtigkeit durch das Mauern. Hier wäre Ihre Heizmethode sicherlich schneller. Der Energieverbrauch zum Trocknen wäre allerdings genauso aufzubringen.
    3. Die Dämmung der Lüftungsleitungen ist noch sehr unvollkommen. Im Technikraum sind fast alle Leitungen noch ungedämmt, sodass hier ein großer Energieverlust zu verzeichnen ist.
    4. Die Regelungstechnik war bis vor kurzem noch: Es könnte heute kalt werden, also stellen wir mal die Nachheizung an. Dadurch ist sicherlich ein erheblicher Energieverbrauch unnütz entstanden. Die Regelung ist nun auf Herstellerniveau, dieses wird allerdings in absehbarer Zeit deutlich angehoben.
    Außerdem bin ich  -  ehrlich gesagt  -  froh, dass ich keinen sonderlich hohen Wärmeeintrag über die Wände habe. Diesen Wärmeeintrag haben wir nämlich im Sommer feststellen können, als unsere Beschattungsmöglichkeit der Fenster noch nicht installiert war. Wenn dann noch Wärme durch die Wände käme ...
  154. konfus mit deutlichem Gefälle

    Foto von Stefan Ibold

    Moin Herr Schwan,
    ich pers. finde es erstaunlich, vielleicht auch aus Unkenntnis, wie man sich die Ergebnisse so schönrehchnen und hindrehen kann, dass es passt.
    Herr Rininnsland hat ja schon geschrieben, was passiert, wenn die Hitze im sommen nun eindringt? Die Wärmeleitung nun hier zu vernachlässigen, halte ich für merkwürdig. Vor allem dann, wenn man wie Sie auf der anderen Seite immer wieder erklärt, dass eine trockene Wand erheblich besser dämmt als eine feuchte. Da das aber über die Leitfähigkeit der Stoffe funzt, frage ich mich, weshalb das hier nun wieder nicht so sein soll.
    Es ist logisch, dass es immer Temperatur gibt. Alles was über dem -276 °C liegt ist Temperatur im "warmen" Sinne. In sofern macht die Einteilung nach Fahrenheit (stimmt die Schreibweise?) mehr Sinn. Aber nochmal, jeder Druck versucht sich auszugleichen, von hoch nach tief, jede Temperatur vrsucht sich auszugleichen von hoch nach tief (deshalb ja auch der Begriff Wärmebrücke). Nun soll es bei der Strahlung anders sein. Hmm. Wenn es denn so ist, dann strahlt doch mehr Energie im Winter von innen nach außen als umgekehrt. Auch wenn sich die Wandoberfläche erwärmt durch Absorption der Strahlung. OK, das funzt im Winter vielleicht 5  -  6 Stunden. Und dann? in der Nacht, dann wird doch keine Strahlung mehr hinzugefügt. Dann muss ich doch verhindern, dass die Einträge möglichst lange gespeichert werden. Wie erstelle ich sowas?
    MfG
    Stefan Ibold
    • Name:
    • si
  155. kleine Korrektur für Herrn Ibold

    der absolute Nullpunkt ist bei -273,15 °C und die absolute Temperatur wird in Kelvin und nicht in Fahrenheit gemessen. Die Fahrenheitskala hat auch einen Nullpunkt. mit bestem Gruß
  156. dilletant und grobmotoriker ich :) )

    Foto von Stefan Ibold

    Moin Energiesparer,
    merci für die Richtigstellung :) )
    Und was war inhaltlich?
    si
    • Name:
    • si
  157. Hallo Herr Ibold

    die inhaltliche Auseinandersetzung mit Herrn Schwan habe ich aufgegeben. Das bringt nichts und würde nur zu Wiederholungen von bereits geführten Diskussionen führen. Herr Lange schreibt dazu ja offenbar auch nichts mehr. Gruß
  158. Puh geschafft!

    das hat meinem Provider mal wieder richtig Geld gebracht, dass ich den ganzen Thread gelesen habe.
    Ging es nicht eigentlich um die Wandheizung?
    Wenn ich die ganzen Außenwände heize, geht ja keine Wärme verloren, und ich muss auch keine zuführen, zumindest nicht dem Rauminneren, sondern nur den Wärmestrom nach außen ausgleichen. Bei einer Innenwandtemperatur von 24 Grad ist da außer im Sommer immer ein Wärmefluss nach außen, und eine bessere Wanddämmung bringt eine Heizkostenersparnis, und mir soll keiner erzählen, dass meine Hausaußenwand bei 15 Grad Außenlufttemperatur im Schnitt mehr als 24 Grad erreicht, auch nicht bei eitel Sonnenschein (außer ich mach sie schwarz, aber was ist dann bei Nacht?)!
    Da fast keine Wärme aus dem Raum rausgeht (außer durch Fensterflächen und Lüftung), muss auch nur sehr wenig eingebracht werden, und ich glaube kaum, dass irgendjemand jeden Quadratmeter Wand verstellt. Es sollte also eine kleine unverstellte Wandfläche reichen.
    Anders bei kalten Räumen/Mauern, da dauert es schon länger. Aber für solche Fälle, oder wenn es schneller mal warm sein muss, hat man ja seinen Schweden-, Kamin-, oder Kachelofen, der die Luft mal ein bisserl erwärmt und auch schneller Strahlungswärme abgeben kann.
    Für mich die Ideale Kombi:
    Wandheizung+Kaminofen und die Wandheizung mit Wärmepumpe/Solaranlage, und entweder Mauerwerk mit kleiner Wärmeleitzahl oder eben mit MiWo oder Schaumdämmung. Und wenn ich mein vor einem Jahr gekauftes und bis spätestens Weihnachten voll renoviertes Häußchen mal verkaufe und neu baue wird es so wie oben beschrieben gemacht!
    Die Diskussion finde ich aber ganz informativ (anfangs eher, gegen Ende weniger), allerdings sind manche Beiträge sehr lange, was sehr störend ist. Kurz und sachlich wäre besser. Meiner ist zwar auch nicht der Kürzeste, dafür schreib ich aber (vorerst) nur einen!
    Gruß Roland
  159. Jetzt habe ich mal kurz in der Schrift 'Die Temperierung' gelesen

    werde noch kurz was dazu sagen und mich dann wohl nicht mehr zu diesen hochwissenschaftlichen Erkenntnissen zu Worte melden. Als Vorschlag für alle Interessierten der Temperierung: Lassen Sie sich von Herrn Schwan und anderen Befürwortern dieser Methode mehrere Referenzen geben und suchen Sie diese alleine auf. Lassen Sie sich die von den Bewohnern aufgeschriebenen (ist ja von Herrn Schwan in seiner Schrift so an die Benutzer herangetragen worden  -  leider erhalten wir hier keinerlei Messdaten  -  warum nicht?) Heizverbräuche zeigen (und schauen Sie mal selber auf den Gaszähler, vielleicht wurde ja nicht genau abgelesen ;-)).
    Vor allem im Winter, bei niedrigen Außentemperaturen, wäre die Temperatur der Einfachverglasung interessant. Also mal die Hand dranhalten und sich davorstellen.
    Wieso allerdings keine Lüftungswärmeverluste auftreten, wenn man die Fenster aufreißt, werden wir hier wohl nicht ergründen können. Im Winter dauerlüften  -  und dann keine Verluste.
    Der Dämmstoff ist intelligent: Im Sommer geht die Wärme nicht von außen nach innen, im Winter nicht von innen nach außen  -  aber von außen nach innen. Wunder der Technik!
    Und durch die EnEVAbk. werden die Fassaden in Berlin gesichtslos. Noch nie was von Vakuumdämmung gehört?
    Allein für die Aufheizphase am ersten Tag werden im Oktober schon 600-700 kWh Energie durchgejagt  -  das haben wir erst Anfang bis Mitte Dezember insgesamt  -  wo ist der Erfolg?
    Ich werde wohl eher dem Beispiel des Energiesparers folgen, mich aus solchen Diskussionen heraushalten und mich an den niedrigen Heizkosten unseres Passivhauses erfreuen. Wer die Theorien von Herrn Schwan in der Praxis verifiziert hat und dies für sich mag, wird damit wohl glücklich werden können  -  hoffentlich.
  160. Zu den Beiträgen Rinninsland, Ibold und Saur-Brosch

    Das Passivhaus von Herrn Rinninsland ist offensichtlich noch gar nicht zu Ende gebaut, insbesondere nicht im technischen Teil. Man kann also derzeit noch gar nichts Endgültiges in diesem Fall sagen. Immerhin hat er schon bemerkt, dass im Sommer sein Haus ungemütlich heiß wird. Das ist eines der Merkmale der Passivbauweise, die ja über keine nennenswerten speicherfähigen Massen verfügt und sich daher bei länger anhaltenden Hitzeperioden das typische Barackenklima einstellt. Die Bemerkungen von Herrn Rinninsland zur Temperierschrift sind bereits dort ausgiebig erläutert. Wer sich ein wenig Mühe macht, sich eingehend mit meinen Ausführungen zu befassen, wird sie auch nachvollziehen können. Daher nur kurz zu den Einfachverglasungen bei Strahlungsheizungen. Fensterglas ist für Wärmestrahlung undurchlässig. Darauf beruht das Prinzip von Treibhäusern. In einem temperierten Haus haben wir es nahezu ausschließlich mit Wärmestrahlung zu tun. Daher sind hier Fensterflächen keine Energieverlustzonen nennenswerter Größe, sondern im Gegenteil Energiefallen, da das kurzwellige und sehr energiereiche Sonnenlicht und die diffuse Strahlung nahezu ungehindert durch das Glas durchgehen, im Raum sodann durch Absorption die Stoffe erwärmen, die dann selbst wiederum langwellige Strahlung absondern, die durchs Glas nicht entweichen kann. Die Zweischeibenisolierverglasung, die dadurch wärmedämmende Eigenschaft hat, dass zwischen den Scheiben eine stehende Luftschicht ist, wirkt natürlich nur dann, wenn permanent warme Luft an der Scheibe vorbeistreicht. Das ist bei Konvektionsheizungen mit rotierenden Warmluftwalzen der Fall, besonders intensiv ausgerechnet bei Pasivhausbauweisen, die ja nur deshalb bewohnbar sind, weil in ihnen die Raumluft pausenlos umgewälzt werden muss, damit der notwendige Luftaustausch über die sog. "kontrollierte Lüftung" sichergestellt wird. Dies ist nur dann erreicht, wenn stündlich das Raumluftvolumen 0,7  -  fach gegen Frischluft ausgetauscht wird. Bei den üblichen Lüftungsgeräten beträgt die Frischluftbeimengung etwa 20/100. Daher muss im 24  -  Stundentag die Luft bewegt werden nach folgender Rechnung:
    Raumluftvolumen x 0,7 x 5 x 24. Wenn Sie dies ausrechnen, werden Sie feststellen, dass das Raumluftvolumen täglich 84 mal durch das Lüftungsgerät geschickt werden muss. Bei einem bescheidenen Haus mit 500 m³ Volumen sind das bereits 42 000 m³. Sie haben es also mit einem gewaltigen Luftumtrieb zu tun, der weit über dem eines konventionell über Heizkörper beheizten Hauses liegt. Dabei ist unausweichlich, dass die Fensterflächen eine Kühlrippenfunktion haben und daher sogar Dreifach  -  Isolierverglasungen erforderlich werden. Im temperierten Haus dagegen haben wir es mit einer stabilen Luftschichtung ohne großen konvektiven Umtrieb zu tun, sodass in der Tat Isolierverglasungen nicht erforderlich wären, würde uns nicht die Wärmeschutzverordnung hierzu zwingen. Ich tröste mich damit, dass Isolierverglasungen auch eine bessere Schalldämmung haben, sodass wenigstens ein kleiner Nutzeffekt vorhanden ist.
    Ein weiterer wesentlicher Unterschied der von mir empfohlenen Temperiermethode zu konvektiven Systemen besteht darin, dass bei konvektiven System die Lufttemperatur die entscheidende Größe ist, während es bei der Temperiertechnik enzig und alleine auf das Strahlungsklima ankommt. Daher steht diese Technik dem Sommerklima sehr nahe. Die produzierte Wärmeenergie ist daher überwiegend in der Bausubstanz abgespeichert. Auf die Lufttempertaur kommt es nicht entscheidend an. Daher darf in einem temperierten Haus auch dauergelüftet werden. Beim Passivhaus, der extremsten Form des konvektiv beheizten Gebäudes ist natürliche Lüftung regelrecht verboten. Wer dennoch einmal nrmale frische Luft schnappen will, macht sich der Untat des "falschen Nutzerverhaltens" schuldig.
    Lieber Herr Rinninsland, Ihre Erwartungen an Dämmstoffe werden gewiss nicht erfüllt werden. Dämmstoffe wirken nicht jahreszeitlich abhängig, sondern ständig nach beiden Richtungen. Es ist nicht daran zu deuteln, dass sie im Winter dem Energieeintrag von außen entgegenwirken. Dieser Energieeintrag von außen überwiegt die Leistung einer Heizanlage bei weitem. Sie verschlechtern daher vor allem dann, wenn sie im Übermaß  -  wie bei Ihnen  -  eingesetzt werden, die Energiebilanz. Außerdem -
    die wirtschaftliche Grenze der Dämmstoffdicke ist bei 80 mm erreicht. Von da ab fällt der Wirkungsgrad von Dämmstoffen umgekehrt proportional  -  quadratisch ab. Die Fachwelt spricht hier von der Hyperbelform des abnehmenden Wirkungsgrades. Die Vorstellung, dass 20 cm Dämmstoff doppelt so gut dämmen würden wie 10 cm ist daher unbegründet. Wegen der "Hyperbeltragik" ist die Verbesserung der Dämmwirkung oberhalb einer vernünftigen Dämmstärke nicht mehr messbar. Wenn man Ihnen daher versprochen hat, dass Ihre irrsinigen Dämmstärken besonders gut wären, hat man Sie einfach beschissen. Dass Sie das nicht wahrhaben wollen, verstehe ich. Fehlentscheidungen dieser Größenordnung gesetht niemand gerne ein. Sogar ich habe ein schlechtes Gewissen Ihnen gegenüber, weil ich Ihnen ja dennoch nicht die Freude an Ihrem Haus verderben will.
    Für Herrn Saur-Brosch:
    Kein Mensch bestreitet die Wirkung von Dämmstoffen. Wenn wir nur das Problem hätten, dass außen nur kalte Luft ist, dass es also nur ein Energiegefälle von innen nach außen gäbe und sonst nichts  -  wenn also die Grundannahme der DINAbk. 4108 eines derartigen stationären Zustands in der Wirklichkeit gegeben wäre, wär ja alles in bester Ordnung. Diese Grundannahme gibt es aber nicht. Daher  -  ist das wirklich so schwer zu begreifen? -
    sind die berechneten Ergebnisse mit der Wirklichkeit nicht identisch. Die DIN 4108 ist ja nicht einmal falsch. Sie erklärt ganz offen, dass die nach ihr durchgeführten Berechnungen nur den stationären Zustand berücksichtigen können. Die Anwender dieser Norm weigern sich aber beharrlich, hieraus die notwendigen Schlussfolgerungen zu ziehen, obwohl dies sogar vom Deutschen Normenausschuss audrücklich empfohlen wird, weil er ausdrücklich darauf hinweist, dass Normen nicht davon entbinden, selbst nachzudenken. Den stationären Zustand  -  also die Grundlage der DIN 4108  -  können Sie nur im Labor herstellen, niemals jedoch an einem Gebäude.
    Zu Herrn Ibold,
    natürlich soll man nicht die Wärmleitungseffekte nicht vernachlässigen. Sie bestimmen ja im Wesentlichen den Energiefluss im Baustoff. Entscheidend ist jedoch  -  wenn es um Heizkosten geht  -  der Vorgang der Energieübergabe ins Freie, der einzig und allein den Energieverlust bewirkt und nicht etwa, wie dies die DIN 4108 uns weismachen will, die Wärmeleitung im Baustoff, die nämlich energiebilanzmäßig völlig neutral ist. Analog verhält es sich mit Energieeintrag von außen, der auch im Winter  -  Herr Ibold, das wissen Sie doch  -  den Energieübergang von der Außenwandoberfläche ins Freie weit übertreffen kann. Selbst im Hochwinter haben wir es bei entsprechenden Wetterlagen mit Energieeinträgen bis zu 600 W/m² zu tun. Mit Dämmstoffen können sie diesen Energieeintrag natürlich mühelos aussperren, allerdings mit der Verschlechterung der Energiebilanz einhergehend. Wenn Sie nun eine wärmespeichernde Außenwand haben, kommt die eingetragenen Energie dem Gebäude zugute. Bei Leichtbauweisen ohne speichernde Massen sieht es natürlich viel schlechter aus. Natürlich geht es hier letztlich um einen Vergleich von ankommenden und abgehenden Energiemengen. In der DIN 4108, nach der wir nach dem Willen des Gesetzgebers zu rechnen und zu planen haben, wird aber dieses entscheidende Problem ausdrücklich nicht behandelt. Daher meine ewige Rede: Die Berechnung von k-Zahlen hat mit der Energiebilanz nichts zu tun. Das sind zwei Problemkreise, die sich nur in Grenzonen berühren, ansonsten aber nichts miteinander zu tun haben. Gruß  -  auch an den Energiesparer, der ja immerhin noch mitliest.
  161. Ich kann es mir nicht verkneifen

    noch was zu sagen:
    Herr Schwan, wenn Sie noch weniger Ahnung von Lüftungsanlagen als ich haben, sollten Sie lieber gar nichts dazu sagen. Ihre Aussage zu der Umwälzung ist schlichtweg falsch.
    Und das Barackenklima gab es sofort nicht mehr, nachdem die Beschattung installiert war. Danach hatten wir sehr angenehme Raumtemperaturen. Wenn Sie offensichtlich noch nie in einem Passivhaus waren, sollten Sie auch hierüber nicht richten.
    Von Ihren Häusern gibt es offensichtlich keine Erkenntnisse über den Energieverbrauch  -  also ist die Diskussion eine rein hypothetische  -  was sollen wir uns damit länger beschäftigen? Leere Hülsen in den Raum werfen kann jeder. Die von Ihnen genannten Studien sind nicht auffindbar  -  leider habe ich auch nicht den ganzen Tag Zeit, danach zu suchen.
  162. oh man

    Foto von Stefan Ibold

    Herr Schwan,
    tut mir leid, andere haben es auch schon aufgegeben, ich bin auch davor.
    Was ich aber am eigenen Leib, besser in der eigenen Wohnung erlebt habe, widerspricht Ihren Theorien und gibt mir die Hoffnung nicht die ganze Bauphysik verpennt zu haben.
    Ich hatte in einer ca. 78 m² Wohnung, die zudem auch noch mit Nachtspeicheröfen geheizt wurde, weniger Energieverbrauch für die Heizung als in der Wohnung, in der ich jetzt lebe, bei einer konventionellen Heizung mit Gas.
    Der Wohnraum ist in etwa gleich, der größte Unterschied ist die Gebäudehülle. Früher recht gut mit Dämmstoffen gepolstert, zus. Doppelverglasung; heute nur unzureichend gedämmt mit schlechterer Verglasung : (((.
    Also, Herr Schwan, wenn ich mal wieder Zeit habe, werde ich mir Ihre Temperierschrift "reinziehen" (habe die allerdings noch nicht) und mir meinen Teil denken.
    Dem Rest der Leserschaft sei versichert, nicht alle haben die gleichen Ideen wie Herr Schwan und verstehen trotzdem etwas von Physik.
    Grüße an die Leserschaft
    Stefan Ibold
  163. Lüftungsanlagen, Temperierschrift

    Lieber Herr Rinninsland, auch ich bin gerne bereit, etwas dazu zu lernen. Da ich selbst keine Passivhäuser plane, muss ich in meine Häuser auch keine Lüftungsanlagen einbauen. Daher kenne ich diese Problematik nur aus der Fachliteratur. Demzufolge funktionieren Passivhäuser nur mit kontrollierter Lüftung, d.h., sie müssen luftdicht sein, Fensterlüftung ist "falsches Nutzerverhalten", die Lüftungsanlagen müssen mit einer Wärmerückgewinnungsanlage ausgerüstet sein. Der Rest ist genormt oder Vorschrift. Eine dieser Vorschriften besagt, dass der stündliche Luftwechsel 0,7  -  fach sein muss, weil bei einem geringeren Luftwechsel unhygienische Zustände einreißen. Die mir bekannten Lüftungsgeräte arbeiten mit einer Frischluftbeimengung von 20 %. Hieraus ergibt sich die vorgeführte Berechnung. Wenn Sie eine bessere Technik in Ihrem Haus haben, interessiert mich das.
    Ungelöst bei allen Arten der Zwangslüftung ist die Verkeimung in den Luftleitungssystemen.
    Ich bin sehr skeptisch bei Hauskonstruktionen, deren Funktionstüchtigkeit von mechanisch  -  motorischen Maschinen abhängt, deren Lebenserwartung natürlich gering ist. Glauben Sie wirklich, dass Sie in zehn Jahren, wenn die ersten Betriebsstörungen durch Verschleiß der Mechanik auftreten, Sie alle erforderlichen Ersatzteile noch bekommen? Noch schlimmer wird es, wenn meine Prognose eintreffen wird, wonach die Passivhausbauweise wieder vom Markt verschwinden wird und damit auch die Hersteller der Aggregate, ohne die Ihr Haus aber unbewohnbar wird.
    Zu den Betriebskosten der von mir geplanten Häuser:
    Mein Architekturbüro ist kein Forschungsinstitut. Von meinen Bauherren erfahre ich nur in etwa die jährlichen Beheizungskosten, die natürlich eine Aussagekraft haben. Demzufolge liegt bei diesen Häusern der Energieverbrauch weit unter dem Durchschnitt. Bei einem Haus habe ich etwas genauere Daten: Allerdings sind diese auch leicht verfälscht, weil mein Bauherr auch mit Erdgas kocht und das leidenschaftlich gerne. Bezogen auf den Quadratmeter beheizte Wohn  -  und Nutzfläche ist seine Gasrechnung jährlich DM 5,14. Je Monat also DM -, 43.
    das ist jedenfalls sehr günstig. Bei den anderen Häusern ist es ähnlich günstig. Vielleicht können Sie mit dieser Zahl etwas anfangen. Haben Sie bei Ihrem Haus vergleichbare Zahlen?
    Natürlich gibt es für die Passivhausbauweise bereits umfangreiche Untersuchungen über die Betriebskosten der Heizanlage. Die Ergebnisse sind jedoch wenig aussagekräftig. Die Messwerte schwanken  -  wie die Passivhausbauer selbst zugeben  -  im Verhältnis 1:9. Die Erklärungen für diese extremen Schwankungen sind ausweichend, enden aber stets mit dem Hinweis auf ein offensichtlich "falsches Nutzerverhalten". damit ein Passivhaus entstehtehen kann, müssen m.E. schon die richtigen Leute zusammenkommen, nämlich diejenigen, die unverdrossen an die Wirkung übermäßiger Dämmschichten glauben oder diesen Glauben wenigstens verbreiten und Bauherren, die bereit sind, sich ein bestimmtes Nutzerverhalten aufzwingen zu lassen und wo eine Familienkrise entsteht, wenn ein Familienmitglied ein Fenster öffnet. Ich meine immer noch, dass ein Haus dem Menschen zu dienen hat und nicht umgekehrt.
    Herr Ibold, ich habe Ihnen soeben meine Schrift "Die Temperierung" zugemailt. An kritischen Bemerkungen hierzu bin ich interessiert. Ich habe diese Schrift inzwischen schon an ca. 250 Leute "vermailt". Die bisherigen Reaktionen  -  auch von Fachkollegen  -  waren durchwegs zustimmend. Hier im Forum wird zwar ständig ein Verriss angekündigt  -  z.B. auch durch Herrn Jahn, der sogar hierzu einen promovierten Bauphysiker eingeschaltet hat. Bis heute warte ich aber auf die ablehnenden Stellungnahmen. Das enttäuscht mich etwas. Irgend einen Fehler wird man doch in meiner Schrift finden können. Denn Fehlerlos bin auch ich nicht. Auch die Aussage z.B. des Energiesparers, dass er keinen Sinn in einer Auseinandersetzung mit meinen Ausführungen sähe und daher nichts mehr veröffentlicht, ist interpretatationsfähig. Könnte es nicht sein, dass ihm nichts mehr einfällt?
    Also, lieber Herr Rinninsfeld, vielleicht können Sie mir eine Information über Ihre Lüftungsanlage zukommen lassen oder mir mitteilen, wie ich an solche Informationen gelangen kann. Im Voraus Dank.
  164. Grundlagen der Lüftungstechnik

    Eine Lüftungsanlage funktioniert immer mit 100 %igem Luftaustausch. Es wird keine Vermengung vorgenommen. Dies ist sogar unzulässig. Natürlich gibt es keine 100 %: Undichtigkeiten zwischen 1 und 5 % sind normal. Sicherlich gibt es da auch eine DINAbk., die ist mir aber nicht bekannt.
    DIN-Lüftung ist 0,5 bis 1-facher Luftwechsel pro Stunde. Dies ist Blödsinn, da nicht bedarfsgerecht. Dazu gibt es verschiedene Untersuchungen (z.B. bine), die eine bedarfsgerechte Lüftung mittels CO²-Feuchte-Mischgas-Temperatursensor präferieren. Hier sind wir uns einig: Durch den wir-machen-das-schon-immer-so-Standard werden gute Ideen im Keim erstickt. Bei mir gehe ich mal von einem 0,3-fachen Luftwechsel aus, der mit Sicherheit ausreichend ist. Das werde ich aber feststellen, wenn ich die entsprechenden Sensoren habe. Sie stellen richtig fest, das mein Haus noch nicht fertig ist. Das liegt einerseits am hohen Eigenleistungsanteil (mit 28 und halbfertigem Studium ein Haus abzubezahlen, ist halt nicht so einfach), andererseits an der Unkenntnis, die immer noch vorherrscht (Fehlplanungen des Haustechnikers vor allem). Durch die weiteren Verbesserungen wird der Energieverbrauch aber eher sinken.
    Einen Forschungsbericht über die Verkeimung von Erdwärmetauschern (die ja immer besonders hochstilisiert wird) finden Sie im ersten Link. Hiernach lehne ich mich beruhigt zurück, da im Hausluftkanalsystem kein Tauwasser anfallen kann.
    Die Lebensdauer von Motoren ist nicht sonderlich gering. Und Lüfter wird es immer geben, da können Sie sich sicher sein. Vielleicht nicht genau die, die bei uns verbaut sind  -  aber ich gehe davon aus, dass die Entwicklung auch hier weitergeht.
    Dann gibt es noch die Steuerung  -  wenn die ausfallen sollte, baut man diese entweder nach oder setzt sich mal ein paar Wochen hin, um eine verbesserte Version nachzubauen. Als Elektroniker ist dies für mich keine große Sache. Währenddessen ist halt die "Intelligenz" der Anlage analog zu der des Bedieners.
    Mehr Defekte kann es kaum geben (2 Bypassklappen sind noch vorhanden, die auch auf primitivster Technik funktionieren).
    In Ihrer Schrift fordern Sie die Bewohner auf, täglich den Gaszähler zu betrachten und die Werte zu notieren. Irgend was davon müssten Sie ja mal bekommen.
    Der von Ihnen angegebene Wert sagt mir: ca. 60 kWh/ (m²*a). Den Wert hatten wir oben schon mal, ich sage dazu: nicht schlecht, aber auch nicht gut. Solides Mittelmaß.
    Unser Haus ist leider noch nicht so alt, dass ich dazu genaueres sagen kann. Aber es gibt genug Berichte über Passivhäuser (auch wissenschaftlich begleitete), die einen realen Energieverbrauch unter 15 kWh (teilweise auch deutlich darunter) nachweisen.
    Sicherlich ist es Blödsinn, in einem Passivhaus ein Fenster über den Winter auf Kipp zu lassen (das behaupte ich auch für alle anderen Haustypen). Wer das macht, ist halt eindeutig nicht "passivhaustauglich" und sollte so eines nicht beziehen. Man muss sich halt an ein paar Regeln halten  -  wie in jedem Haus. In Häusern ohne mechanische Lüftungsanlage ist halt der Gang zu allen Fenstern mehrmals pro Tag unumgänglich.
    Im zweiten Link finden Sie einen groben Abriss über unsere Lüftungsanlage durch den Hersteller. Dort können Sie auch Informationen anfordern. Da mich sehr viele Anfragen diesbezüglich erreichen, werde ich aber mal in absehbarer Zeit meine Homepage internettauglich aufmöbeln und die Informationen dort zur Verfügung stellen.
    Im dritten Link ist ein weitere sehr gutes Anlagenkonzept zu bewundern.
    Im vierten Link können Sie sich Vergleichsdaten bestellen  -  die Werte darf ich leider nicht veröffentlichen.

    Genug der Worte, schönen Abend noch


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