das ich das erleben muss : ((
BAU-Forum: Probleme im Mittelstand und Handwerk

das ich das erleben muss : ((

Foto von Stefan Ibold

Moin,
dass ich ein "schwarzer" bin ist sicherlich bekannt. Aber nicht nur deshalb ist bei mir heute Morgen die Hutschnur hochgegangen.
Die Plünderer wollen wieder einmal dem Handwerk den Hahn zudrehen und verkaufen diesen Umstand als Erfolg ihrer sozialistischen Gleichmachungstheorie.
Hintergrund:
Mike aus Berlin, (taucht im Wesentlichen im ZDF-Forum Frontal 21 auf) der reisende Fliesenleger kämpft nunmehr seit Jahren gegen die HWKAbk., gegen den großen Befähigungsnachweis.
Begründung:
Ich lass mich nicht von den HWK's zwingen einen Haufen Geld für eine unsinnige Prüfung auszugeben.
Hier das Problem:
Clement unser "Super (mistbau) Minister" will tatsächlich den großen Befähigungsnachweis abschaffen.
Der Hintergrund ist schnell klar. Damit wird die schicke Arbeitslosenstatisik kräftig schön gefärbt. Die Ich-AG (Unwort des Jahres) lebe hoch. Der Irrglaube, die Abschaffung würde nachhaltig Arbeitsplätze schaffen. Warum das nicht funzt ist klar.
Die wirklich guten Handwerksgesellen, die das Know-how hätten einen Betrieb zu gründen, sind noch zu 95 % in Lohn und Brot. Wandern diese ab, begeben sich in die Selbständigkeit, nehmen sie mind. 1 MA aus dem alten Betrieb mit. Es entsteht KEIN neuer Arbeitsplatz, besetzt durch einen Arbeitssuchenden.
Der Versuch, die Handwerksgesellen aus der Schwarzarbeit zu holen wird auch nicht klappen. Auch hier ist der Hintergrund klar. Schwarzarbeit ist nur deshalb interessant, weil einerseits der AN keine Abgaben zu zahlen hat, und andererseits der AG weniger entgelten muss. Wird der zukünftige Legalarbeiter nunmehr gezwungen, Abgaben zu tätigen, wird sich sein Stundenverrechnungssatz ebenfalls erhöhen.
Behauptungen, es würde bedingt durch den Wettbewerb 30 % günstigere Angebote ins Haus der AG flattern sind absurd. Im Umkehrschluss hieße das ja, dass Meisterbetriebe die Kunden abzocken würden.
Sicherlich ist nicht jeder Handwerksmeister ein geschickter Handwerker. Da gibt es Gesellen, die dem ordentlich was vormachen können. Die Rede ist hier von der praktischen Arbeit.
Wenn nun Kunden behaupten, die Arbeit vom Schwarzarbeiter wäre qualitativ besser, dann muss ich mich fragen, was machen die Gesellen denn im Betrieb? Boykottieren sie diesen durch miese Arbeitsleistungen?
Und sicherlich ist nicht jeder Handwerksmeister ein guter Kaufamnn. Aber der hat wenigstens mal etwas von Buchführung und den Pflichten gehört. Argumente, wie sie hier von Mike auch schon vorgebracht wurden, für die Buchführung gibt es den Steuerberater, der mir auch gleich meinen Stundenverrechnungssatz ausrechnet und die Kalkulation (nach Schmeisser?) ) erledigen Computerprogramme, sind an sich lebensgefährlich für den Betrieb und die MA. Kann wirklich Jemand so leichtsinnig sein, ohne kaufmännisches Hintergrundwissen die Selbständigkeit einzugehen und sich vollständig auf andere zu verlassen?
Nochmal zur Qualität.
Der Schwarzarbeiter bekommt oftmals die Materialien vom AG gestellt. Bringt er Sie selber mit, ist es oftmals Baumarktqualität, die NICHT dieselbe ist, wie die, die der Handwerksbetrieb seinen Kunden abliefern muss. Die Erwartungshaltung der Kunden ist gegenüber dem Betrieb und der Qualität der Materialien deutlich höher. Bei der Schwarzarbeit werden Mängel oftmals aus Scham verschwiegen.
Mir fielen noch sehr viele weitere Argumente pro großem Befähigungsnachweis ein. Aber gegen die reine Polemik und die ewig flache Argumentation von Mike und Konsorten, die ausschließlich ihren ureigensten Vorteil, nicht etwa den der Kunden oder sonst wem, sehen, verzweifelt man.
Schade ist nur, dass die HWK sich nicht besser darstellen, sondern von den Betreibern der Abschaffung zusätzlich als die großen Abzocker dargestellt werden.
Ich für meinen Teil arbeite sehr intensiv mit meiner HWK zusammen.
Ich bitte um eine ausführliche und sachliche Diskussion.
Leider bin ich erst am Montag wieder voll einsetzbar :)
Grüße an alle Handwerksmeister
Stefan Ibold
  1. EU

    Foto von Martin G. Halbinger

    Ich bin auch für die Meisterprüfung. Es gibt aber ein Problem: die EU!
    Gesellen oder nach unseren Maßstäben sogar ungelernte Helfer aus anderen Staaten dürfen sich im gesamten Gebiet der EU zu den Bedingungen ihres Heimatlandes niederlassen und selbständig tätig werden, und das völlig legal ...
    Es gibt viele Gesellen, die fachlich so fit sind, dass sie viele Meister wie einen Lehrling dastehen lassen würden.
    Mein Vorschlag (nicht tiefer durchdacht): Ein "kleiner Befähigungsnachweis" für Gesellen die einen Kurs: "Steuerrecht und Kaufmänn. Grundkenntnisse" (z.B. 1 Monat) besucht haben und Ihre fachliche Qualifikation nachweisen. Beschränkung: max 2 Mitarbieter; keine Planungsleistungen. (keine Konzeption Heizungsanlage ...)
    Diese "Ich-AGs" könnten dann Reparaturen, kleine Umbauten usw. erledigen. Ein Marktbereich, der für viele große Firmen uninteressant ist, da oft allein die Rechnungsstellung mehr kostet als der Auftrag selbst.
  2. Hallo Stefan

    eins habe ich mir mal herausgepickt für meinen Bauherren-Senf:
    "Wenn nun Kunden behaupten, die Arbeit vom Schwarzarbeiter wäre qualitativ besser, dann muss ich mich fragen, was machen die Gesellen denn im Betrieb? Boykottieren sie diesen durch miese Arbeitsleistungen? "
    Dazu ist mir folgendes aufgefallen bei meinem Bau und bei einigen Bekannten:
    Der Geselle im Betrieb steht oftmals unter tierischem Zeitdruck, hastet von einer Baustelle auf die nächste, macht seinen Kram so schnell es geht, ohne links und rechts zu gucken (dazu hat er auch keine Zeit). Der selbe Geselle kümmert sich als Schwarzarbeiter nach Feierabend um alles umfassend und sieht zu, dass er es ordentlich macht (was auch länger dauert), weil er a) hier eben schwarz mehr auf die Hand bekommt als im Betrieb
    und
    b) er sich die Arbeit und die Kunden im Prinzip "aussuchen" kann. Das was ihm gut von der Hand geht, wird gemacht.
    Habe eben bewusst etwas übertrieben, aber ich glaube es steckt ein wahrer Kern darin.
    Übrigens: Noch ein Unwort des Jahres:
    RABATT
    (ohne diesen kauft doch keiner mehr was)
  3. OT Rabatt

    "Sag mir welchen Rabatt du dir vorstellst und ich sage Dir den Ausgangspreis! "
    Ansonsten darf man das von Werner gesagte sicher nicht als Quatsch abtun!
  4. klar

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    @ MH,
    je nach Betriebsgröße und Gewerk, auch hier lohnen sich kleinere Reparaturen schon. Schon allein deshalb, weil man Kunden halten kann und muss. Überleg mal: nach einem Sturmschaden müssten 10 Ziegel wieder neu eingesetzt werden. Im Grunde stellt sich aber heraus, dass das ganze Dach nicht mehr ewig halten wird. Der Kunde überdenkt eine Neueindeckung oder große Teilsanierung. Dann darf der Rep. Betrieb die nicht ausführen, der normale Betrieb schon? Macht keinen Sinn.
    @ WA
    klar haste da nicht Unrecht. Wo kommt den die Preistreiberei nach unten her? Glaubt hier irgendjemand, die Betriebe hätten das von sich aus angefangen?
    Den "Vorteil" des Schwarzarbeiters mit der selektiven Kundenauswahl, hast sehr gut getroffen.
    Grüße
    Stefan Ibold
  5. Eigentlich ist das Ganze ja indiskutabel ...

    Eigentlich ist das Ganze ja indiskutabel ich will das Ganze mal aus der Sicht des Straßenbauermeisters beleuchten . Unsereins hat ja nun schon seit ewig mit dem Umstand zu Kämpfen, dass es da noch den Garten-Landschaftsbauer gibt , der ein ähnliches Gewerk deutlich günstiger anbieten kann . Wenn nun ein Straßenbauer sich verselbstständigt , wird der es allein schon schwer haben , sich durch den Dschungel der ZVKs und ULAKs zu Kämpfen , Steuerberater lehnen meist Baulöhne ab und sind wenn dann viel zu teuer . Mit 4 Mitarbeitern und einem Azubi bin ich der Meinung einen wesentlich kleineren Wasserkopf als der Großteil der Straßenbauunternehmer zu Haben und kann aber dennoch den Stundenverrechnungssatz ob der Abgaben nicht deutlich günstiger anbieten als andere, die Leistung wohl weil ich gute Leute habe . Wenn sich ein solcher Geselle nun hinstellt und sich selbstständig macht weiß er ja eigentlich noch nichts von dem , was da wirklich an Kosten auf ihn zukommt. Ich für meinen Teil habe nicht so große Bedenken vor einer Abschaffung des großen Befähigungsnachweises was die Konkurrenzsituation anbelangt , wohl aber was die Qualität angeht . Ich glaube in keinem Gewerk als dem meinen kann mehr gepfuscht werden , ebenso bedeutungsvoll ist doch die Gewährleistung , mit der ein Schwarzarbeiter ja zunächst mal nichts zu tun hat . wer gewährleistet muss auch anders arbeiten . Ich denke schon, dass der Großteil der Bevölkerung dennoch weiß , das ein Handwerksmeisterbetrieb in der Ausführung für Qualität birgt . Gefährlich wird die Geschichte mit der Abschaffung des großen Befähigungsnachweises in Verbindung mit der geringen Pauschalbesteuerung von Kleinstunternehmen wie es in Planung ist ...
  6. @ all Architekten

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    hann ich in meiner "Wut" völlich vergessen.
    Die HOAIAbk. soll nicht reformiert werden, sie soll gänzlich abgeschafft werden.
    Bei der doch recht kleine Lobby, die Ihr habt, wäre eine wohltuende Zusammenarbeit wohl nicht schlecht, oder?
    Ich meine das ernst und ohne Hähme!
    Grüße
    Stefan Ibold
  7. Preistreiberei nach unten

    SI hat recht, aber woher kommt diese Preistreiberei?
    Vordergründig natürlich von den Bauherrn (allgemein gesagt).
    Wenn man genauer schaut, sind die wahre Ursachen natürlich zu suchen in der immer größeren Diskrepanz Brutto-Nettoeinkommen, also in den immer weiter wachsenden Nebenkosten/Belastungen.
    Dies trifft natürlich nicht nur die Baubetriebe/Handwerksfirmen, sondern auch die Bauherren, die bei schrumpfenden monatlich zur Verfügung stehenden effektivem Einkommen nicht bereit sind, steigende oder auch nur stabile Preise zu akzeptieren, ganz im Gegenteil. Mit immer weniger zur Verfügung stehendem Einkommen geht es natürlich nur noch um Preisnachlässe. Die (Preis-) Abwärtsspirale ist im vollem Gang ...
  8. Alles eine Frage von

    Foto von Norbert Basqué

    Angebot und Nachfrage. Da wir keine Staatswirtschaft mit Fünfjahresplänen haben, regelt den Rest der Markt.
    Wo allerdings die "soziale" Marktwirtschaft für den mittelständischen Unternehmer oder Handwerksbetrieb bleibt ist vollkommen unklar. Und das unabhängig vom Befähigungsnachweis (Wie viele Unternehmen haben als Aushängeschild Meisterbriefe jenseits der Altersgrenze).
    Sie müssen versuchen im Haifischteich nach Beute zu suchen.
    Eins ist klar. Ohne Gewinne kann kein Unternehmen überleben. Aber ich sehe nicht die "Ein-Mann-AGs" (Die bekommen sowieso keinen Kredit von der Bank) als latente Bedrohung, sondern die Öffnung der EGAbk. nach Osten; die mangelnde Zahlungsmoral öffentlicher und privater Auftraggeber, sowie das zunehmende Bündel an staatlichen Auflagen (auch Umweltauflagen wollen bezahlt sein  -  an die Grünen gerichtet).
    Und trotzdem gibt es nur eins  -  weitermachen  -  Angebote schreiben  -  Aufträge möglichst rationell abarbeiten  -  und gute Qualität abliefern.
  9. Quergedacht

    Was wäre wenn man einen Mindestgewinn von einer Firma nach x Jahren erwartet und Neufirmen nur Erleichterungen gibt wenn sie mit einer bestimmten Marge arbeiten?
    Dann wäre die Preistreiberei unterbunden und der Unternehmer muss nachweisen wie er kalkuliert. Aufträge anzunehmen nur um Geld zu tauschen machen doch die Wirtschaft kaputt, oder Gruppen die mit Marktmacht Marktanteile "kaufen"
  10. Thema Mindestgewinn ...

    Thema Mindestgewinn wenn man sieht, was hier im Lübecker Randbereich für Preise angeboten werden ... Jedenfalls ist da noch nicht mal mehr Mindestgewinn drin. Teilweise wird nur noch Geld gedreht. Frage woran liegt das? Werner hat Recht: im wesentlichen am Kunden. Weil jeder noch so dusselige Bauherr meint, er könnte doch Angebote vergleichen mit dem Ergebnis: ich bekomm ein Stück Haus. Aber das eine kostet 100.000 T€, das andere 10.000 mehr. Also drückt er die Preise so lange, bis eer einen doofen findet. Und glaubt mir, er findet einen. Und anschließend treffen wir ihn hier wieder unter der Rubrik "Wer hat ... ". Stefan, leider ist es so, dass man nicht alle unter einen Hut bekommt. Wenn aber Handwerksbetriebe aus dem Osten der Republik für Zahlungsbedingungen arbeiten (100 % Zahlung der Gesamtsumme 30 Tage nach mängelfreier Abnahme!) dann haben die irgend etwas nicht begriffen. Und das ist leider nicht die Ausnahme, es ist die Regel. Wenn Beton 1992 der m³ 185 DM kostete, wie kann derselbe m³ heute 116 DM (umgerechnet) kosten? Warum? Der Osten macht die Preise kaputt. Und das ist der Verdienst der Politik. Meinetwegen auch Marktwirtschaft, Angebot und Nachfrage. Viele Grüße
  11. Hallo MoRüBe

    Ja, ja die bösen Ossis sind es, eigentlich zu faul zum arbeiten, haben aber immer noch die 40 Stunden-Wochen, eigentlich auch zu blöd zum arbeiten, führen aber weit aus mehr Tätigkeiten selbst aus, und dies noch geschickt dazu, weil Ihnen 40 Jahre lang nichts anderes überblieb, und zu billig sind Sie auch, schön, das nicht mal der öffentliche Dienst 100 % des Westniveaus bekommt, wo ja im eigentlichen Sinne keine Wertschöpfung passiert, die mit mangelnder Produktivität zu tun haben könnte (Beispiel: ob sich der Polizist im Osten oder Westen zur Verkehrskotrolle hinstellt ist gleich, ob die Krankenschwester im Osten oder Westen eine Nachtschicht allein auf der Station schiebt ist gleich ...), dafür zahlen sie aber die gleichen einkommensunabhängigen Steuern (KFZ-Steuer, Gundsteuer, Tabaksteuer, Brandweinsteuer ...) nur das eben der Anteil des Steueraufkommens gegenüber dem eines Wessis prozentual höher ist, da weniger verdient wird. Und eine höhere Arbeitslosenquote lässt die Auftragszahlen und zu realisiernden Preise nicht ins exorbitante schießen, wie im Westen. Der Ossi gibt sich mit dem Minimalgewinn zufrieden um überleben zu können und macht, wenn er sich in den Westen wagt, selbstverständlich eingeschliffene Handwerkerpreise auf höchsten Niveau kaputt. Aber versprochen ist, dies geht nicht mehr lange so. Die EU-Osterweiterung lässt schon die nächsten Profis östlich der Oder die Sachen packen und Richtung Westen ziehen, denn selbst der Ossi-Preis ist zu unterbieten!
  12. @MoRüBe

    Der Kunde ist nur vordergründig "schuld", wie oben schon gesagt.
    Wenn man genauer schaut, lieht das NICHT daran, dass der Kunde in den letzten Jahren dusseliger geworden ist, sondern einfach weniger Geld zur Verfügung hat. Das wirkt sich aufs ganze Einkaufsverhalten aus: Sparen was das Zeug hält. Geiz ist geil. Der Preis wird zum Hauptmerkmal eines Produktes.
    Aber trotzdem bitte vorsichtig mit der Aussage "der Kunde ist heutzutage einfach zu dusselig". Nein, so einfach ist das nicht. Er hat schlicht und einfach Aufgrund der jahrelangen realen Verluste seines frei zur Verfügung stehenden Einkommens und der trüben Zukunftsaussichten sein Einkaufsverhalten geändert. Der Kunde übertreibt sicherlich, aber Gründe dafür gibt es mehr als genug.
    Und:
    Es gehören immer zwei Seiten dazu. Die, die den Preis drücken (aus den o.g. Zwängen heraus) und diejenigen die es mit sich machen lassen (sicherlich auch aus gewissen Zwängen heraus).
    Aber wenn der Kunde deswegen dusselig ist, dann ist es die andere Seite mindestens ebenso.
  13. nana, stehlt mir nicht meine Philosophie ...

    Wer war zuerst da, die Billigheinis, oder der leichtfertige Bauherr?
    Meine Antwort kennt ihr ja.
    Das Schlimme is, dass es immer schlimmer wird.
    Das Schlimme is, dass ehemalige Qualitätsanbieter aus der Not geboren nun parallel eine Billigschiene fahren. Das ist dann leider eine Gratwanderung, die man beherrschen können muss. Einige sind von der Billigschiene nicht wieder runtergekommen und stehen nun kurz vor der Pleite.
  14. Erst war das Ei da, dann die Henne, JDB  -  oder?

    Also den Ärger mit den massenhaft auftretenden Anfragern, die eigentlich nur einen Preis wissen wollen ("Was kostet bei Ihnen ein Haus? "), und schon am Telefon erklären, mit Buntpsospekt und Preis wollten sie schon mal vorsortieren, hat wahrscheinlich jeder in der Branche. Es sei denn, er jagt genau in diesem Revier. Und das gab's auch schon immer, wenn auch vielleicht heute noch verstärkt.
    Was es auch schon immer gab: Dass Hersteller, die keineswegs billig sind, trotzdem schlecht arbeiten und jahrelang massenhaft Ärger haben, sodass es sich schon herumspricht. Dies ist einem sehr großen deutschen Hersteller besonders im Osten widerfahren. Aber während andere längst eingegangen sind, gibt's den noch.
    Und vor diesem Hintergrund muss man sich auch nicht wundern, dass die Interessenten im wesentlichen ein sicheres Kriterium kennen, den Preis. Nur: Preis wofür?
  15. Das Erkenntnis des Ei's war doch erst

    1827, die Henne war schon vorher da.
    Tja, Qualität hat seinen Preis  -  Auf beiden Seiten.
  16. Nein nein ...

    Nein nein nichts mit Minimalgewinn. Null Gewinn, das ist die Richtung. Ich habe gerad eine Ausschreibung gesehen im Heizung/Sanitär- Bereich. Ales ist vorgegeben, alle liegen bei rd 200.000 €. Den Vogel schießt nen Ossi mit 163.000 € ab. Mehr muss ich hoffentlich nicht dazu sagen, oder? ...
  17. warum nicht?

    würd den doch sofort engagieren?
  18. nee

    der soll vorher einen Kurs bei Herrn Schmeisser machen!
    Sorry, konnte nicht anders! :-)) )
    Viele Grüße
  19. wie?

    Rhetorik bei Adam Riese?
  20. Nö ...

    Nö Adam konnte rechnen, und nicht dummes Zeug sabbeln ... *istjetztendlichmalwieerderspassfaktordabeifragend* ...
  21. wieso?

    ist es wirklich schon so ernst, dass mit dem Handwerk?
  22. ist zwar eine wiederh ... aber ich find's lustig

    wie wäre es mit einer pauschalen Schwarzarbeitersteuer für Hausbesitzer und Baumärkte? " Im Namen des Kanzlersongs " und keine Politikberatung
  23. Anpassung

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Die Anpassung an die sich ständig ändernde Situation der Arbeitsproduktivität ist zurzeit ein schmerzhafter Prozess, da er nur über die Vernichtung von Existenzen geht.

    Ich hatte mal überlegt etwas zu machen, wozu ich einen Meisterbrief gebraucht hätte. Also hin zur Handwerkskammer und über die Meisterprüfung gesprochen (mit einem Mitglied der Prüfungskommission). Ergebnis nach langer Diskussion: "Sie können es ja versuchen. Sie würden zwar die meisten Meister in die Tasche stecken, aber viele davon stellen dann Fragen oder verlangen Fertigkeiten, die sie in ihrer Jugend mal gelernt haben und die heute kein Mensch mehr braucht  -  aber um zu "beweisen" das Sie keine Meisterfertigkeiten haben wird es reichen. Denn Sie wären ja Konkurrenz". Deswegen und auch Fragen des Eigenkapitals habe ich es dann gelassen.

    Die kapitalistische Wirtschaft funktioniert doch hauptsächlich über den Preis  -  und dieses Wirtschaftssystem bejahen die Meisten. Aber wenn es weh tut  -  dann ist immer der und der Schuld. So nach dem Motto: wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!

    Das ist der Unterschied in der Einschätzung durch die Meisten: Wenn in der DDR etwas als gut eingeschätzt wurde, war es das Verdienst von dem und dem, war etwas schlecht, war der Staat schuld. Jetzt ist die Einstellung umgekehrt: Wenn jetzt etwas als gut eingeschätzt wird, ist es das Verdienst des Wirtschaftssystems (bzw. Staat), ist etwas schlecht, dann ist der und der schuld. Beide Einschätzungen sind zu einfach.

    Wenn in einer Branche zu viele Anbieter sind, dann schrumpft die Branche durch Insolvenzen so lange, bis so wenige Anbieter da sind, das die wenigen auskömmliche Preise erzielen können (Stichwort: Gesundschrumpfen). In einer Branche, wo viele glauben, die branchenüblichen Arbeiten auch machen zu können ist das ein besonders schmerzhafter Prozess.

    Im Zuge immer schneller werdender Veränderungen müssen Mechanismen gefunden werden können, dass ein Ausscheiden aus den zu großen Branche ohne wesentliche Einschnitte im Lebensstandard möglich ist. Denn ein Aufrechterhalten eines überholten Status quo kann nicht die Lösung der Probleme sein.

    Aber da steht ein großes "Aber". In der Großindustrie geht kaum ein Manager den Bach runter. Wer eben bei der Post versagt hat, geht zur Eisenbahn usw.. Welche Handwerkskammer macht denn sinnvolle Vorschläge zur Anpassung? Die Vorschlaggeber für Anpassungen sind doch nur obere Manager (z.B. Hartz Personalchef bei der VW-AG usw.) und die sorgen dafür, dass die Vorschläge zu den großen Unternehmen passen. Wie viele unterstützen z.B. Bruno Stubenrauch mit seiner Initiative IDIN? Aber da hat mal jemand was getan und schon geht das Copyrigth-Gesetz nicht mehr unbesehen über die Bühne.

    In den letzten 100 Jahren ist die Arbeitszeit auf die Hälfte gegangen und bis auf die Kriege ist immer die Arbeitszeit um ca. 1 % pro Jahr gesunken. Und das kann nicht aufgehalten werden, sondern muss so organisiert werden, dass möglichst keiner zum Sozialhilfefall wird. Ich mache mich dafür stark und frage nach weiteren Vorschlägen. Sieh auch Diskussion im Link.

  24. Demokratie und

    Zwangsarbeit schließt sich doch aus, oder?
  25. Hintergrund

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Hinter der Frage steht doch sicher ein Sinn? Mir geht er allerdings nicht auf.
  26. Arbeit für alle,

    schön und gut, sehr gut sogar, doch dieses vorhaben kann nur von einer einzigen Stelle aus gelenkt werden. zentral und unabhängig aller Einflüsse und Meinungen, d.h. jeder in diesem Prozess wird eingegliedert und nach seinen Fähigkeiten eingesetzt wo bedarf entsteht. sei es in München, Hamburg, krakau, konstantin opel, moskau, oslo oder Wien. wie würdden Sie das nennen?
  27. Arbeitsangebot

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Ich habe nie geschrieben, dass jemanden vorgeschrieben wird, wo er zu Arbeiten hat  -  sondern, dass die Arbeitszeit so kurz ist, dass alle gebraucht werden. Und wenn Leute gebraucht werden, dann werden auch Betriebe dorthin gehen, wo Arbeitskräfte vorhanden sind. In bestimmten Maße gehört dazu aber auch Umschulung, da sich im Laufe der Jahre Änderungen in der Berufsverteilung ergeben  -  aber das sollte auch als Arbeit angesehen werden.
  28. die Demokratie hinkt ...

    der Diktatur mindestens um 2 Jahre hinter ... her!
  29. @si: sekt oder mineralwasser?

    ich habe eben nur deinen ausgangsbeitrag gelesen und kann ihn nur unterstützen. aber: da lese ich heute (zufällig) in einem "Handwerks-Magazin" für mittelständler: "25 Ideen für zusatzgeschäfte  -  Planungsleistung inklusive ... " da bietet ein Handwerker seinen Kunden die Planung von Architekten und Ingenieurleistungen gleich mit an. es handelte sich um einen stukkateurmeister, der sich auf An- und Umbauten (Anbauten, Umbauten) in Stahl-Leichtbauweise (!) spezialisiert hat. er bietet also Leistungen an, von denen er letztlich nichts versteht. mein Fazit: du kannst machen was du willst, letztlich ist sich jeder selbst der nächste. diejenigen, die sich eigentlich gar keine Handwerker leisten können, gehen eben in den Baumarkt. die haben doch auch ein super image, bzw. bauen sich eins durch geschickte Werbung auf kosten der Handwerker auf: in derselben Zeitschrift beschwert sich nämlich ein tischlermeister über die Tatsache, das er sich beim "Handwerkervermittlungsservice" einer großen Baumarktkette mit p zwar für 500 € im Jahr angemeldet hat, dies jedoch nicht einmal eine nachfrage nach einem Angebot ergeben hat. wenn ich sowas lese, bekomme ich die krise..
    auf der nächsten Seite dann der aufruf zur demo..
    hier im Forum ist die Stimmung doch genauso. hier wird das haar in der Suppe gesucht (nach dem schwarzen schaf der Familie) und die Leute denken weiterhin, das sie mit Bauträgerhäusern besser bedient sind, am besten noch als ausbauhaus, damit man die schwarzen Freunde da arbeiten lassen kann und die Gewährleistung verliert. statt Qualität zu predigen, gibt man sich hier dem schnöden billichbauer hin. wenn hier einer eine Frage stellt, ob er seine Bodendecke zusätzlich belasten darf, dann gibt es hier eine 10-Punkte Diskussion. wahrscheinlich zeichnet ihm gleich noch einer auf, wie er seitliche stahllaschen anbringen kann, damit sich eben nichts um 9 cm durchbiegt. wenn sich noch was ändern soll, bringt das nur was über die Qualität. was die hier vielgepriesene "externe Baubetreuung" bringt, habe ich heute hier gelesen: eine prozesslawine, weil sich der arme Architekt für die 125 kröten (x4) um die wesentlichen Baumängel gekümmert hat, statt die Treppe nachzumessen, die irgendein idiot wohl mit falschen stufenhöhen eingebaut hat ... und dann die Antworten dazu: ja, verklagen sie ihn ...
    meine Empfehlung für dieses Forum und die Leute, die hier Antworten geben: lasst diejenigen doch auf die schnauze fallen, die meinen, das sie alles besser wissen, die hinterher wegen jedem Kratzer die Handwerker verklagen, die sich ihre Planungen vom Maurer machen lassen, die sich hier für lau durchschnorren wollen und dann die Antwortgeber noch anpinkeln, weil ihnen die Antwort nicht gefällt! lasst sie doch! kümmert euch um die wirklich interessierten, die noch Qualität zu schätzen wissen. das sind dann auch diejenigen, die den Handwerker, den Architekten, Statikern und der ganzen bauindustrie Arbeit bringen (und damit auch dem sozialstaat). lasst die anderen doch weiterhin vom gesparten Geld in Urlaub fahren und lasst sie in Ruhe "Test"-hefte lesen und falsch recherchierte "wieso"-Sendungen sehen während ihr hier fragen beantwortet. und eins sollte man auch mal sehen: wer sich eben KEIN Haus leisten kann, weil ein Haus nun mal teurer ist als eine neue sitzgruppe von IKEA, ja, der soll doch in seiner Dreizimmerwohnung wohnen bleiben! oder sich eine Eigentumswohnung kaufen ... oder ... oder. wenn man die zusammengehauenen wohnhäuser in unseren Neubaugebieten so sieht (mediterran oder schwarzwald, friese oder Krüppelwalm, egal) kann man es ihnen nur empfehlen! bleibt wohnen, wo ihr seid! spart euer Geld lieber und schenkt es euren kindern, damit die dann was vernünftiges machen können!
    schöne Grüße
    • Name:
    • Herr Rossi
  30. @Rossi

    Frust?
  31. @reitmeier

    nein. Gegenfrage: falsches Forum?
    • Name:
    • Herr Rossi
  32. @rossi

    denke nicht. Hier werden genau die Fragen gewälzt, die @alle betreffen. Nur wenn man den Antworten colorit beimengt, endet das nicht immer in Rosa rot.
  33. Besteht die Kunst des Architekten aber

    nicht auch darin mal für den kleinen Geldbeutel zu planen, nicht billig, aber preiswert. Viele Architektenhäuser sehen nach einer Selbstverwirklichung des Architekten aus, was sicherlich dann auch preislich zu buche schlägt und landläufig die Meinung erzeugt, mit eieinem freien Architekten zu bauen sei teuer. Also auf zum Bauträger, der ist billig. Ich denke Rossi, hier ist Eure Zunft auch etwas selbst schuld. Das roblem mit dem Ihr na klar zu kämpfen habt sind so die Vorstellungen des Bauherrn, kombiniert mit den Preislisten des Bauträgers. Hier tut Beratung Not, wozu brauche ich zwingend einen Erker, große Fenster machen es ggf. auch, diese dann aber aus Holz und nicht KS, das Geld habe ich gerade am Erker gespart. Und wieso muss da eine Gaupe rein, die Wohnfläche ist auch mit einem Drempel von ... cm realisierbar, Dachflächenfenster und für das gesparte Geld Parkett und kein Klicklaminat ins Wohnzimmer. Insgesamt glaube ich das zu viel "für die Leute" gebaut wird, ob es sinnvoll ist oder nicht!
  34. im sinne der

    globalen Markt-Arbeitsfluktuation wird es sinnvoll sein, dass Konzept des " klapp zu sammen und nimm mit Haus " weiter voran zu treiben. Vorkonfektioniert, versteht sich.
  35. @bernd jähn

    natürlich kann der Architekt für kleine budgets planen. wenn der Bauherr denn will..
    • Name:
    • Herr Rossi
  36. Es wird nicht zu viel für die Leute gebaut, sondern zu wenig!

    Allen Frustrierten, Hilflosen und Menschenunkennern ins Stammbuch: Es genügt nun einmal nicht, zu glauben oder zu fordern, die Leute müssten einem qua Kompetenz folgen. Wenn jemand von einem Erker schwärmt, und das sind ja viele, dann gehört erheblich mehr als fachliche Kompetenz dazu, diesen Menschen davon zu überzeugen, dass der Erker in diesem Fall besser unterbleiben sollte.
    Wer nicht überzeugen kann, kann sich nicht durchsetzen. Formale Kompetenzzuweisungen werden in unserer Informationsgesellschaft immer weniger akzeptiert: "Was hat der Arzt gesagt? Du sollst weniger Alkohol trinken? Der hat doch keine Ahnung. Ich habe gerade letzte Woche einen Artikel gelesen, dass Rotwein geradezu medizin für Dich ist. "
    Was lernt denn jemand, der als Planer Bauinteressenten beraten soll? Statik, oder was? dafür gibt's doch Spezialisten, die wirklich Ahnung haben. Entwurf? Ja, schön wär's! Dann muss ich aber so gut sein, dass ich damit überzeugen kann.
    Und wenn ich wenigstens verbal "überzeugend" beraten will  -  und muss? Dann benötige ich Kommunikationsfähigkeit. Was mit Zuhören können und Eingehen auf den Anderen anfängt. In dem Moment, wo ich mich in die emotionale Befindlichkeit meines Gegenüber einfühlen kann, wird dieser das Gefühl bekommen, dass ich ihn verstehe. Er baut Vertrauen auf. Dazu benötige ich überhaupt keine besonderen Techniken, sondern nur die innere Bereitschaft und ein gewisses eigenes Fallenlassen im Sinne von Aufnehmen von Signalen der anderen Seite.
    Zu diesem Thema gibt es eine komplette Lehre, wie das funktioniert. Und man kann für viel Geld Seminare dazu besuchen, die sogar wenig den gängigen Theorien zu tun haben. Ich möchte an dieser Stelle auch nicht die konkreten weiteren Schritte referieren, sondern wollte an diesem zunächst abstrakten Beispiel nur andeuten, auf welche Weise ich andere Menschen im Gespräch von etwas überzeugen kann. Dann sollte ich allerdings auch wissen, dass "meine" Lösung wirklich die objektiv richtige ist, denn sonst hält die Überzeugungskraft nicht lange an.
    Ergo: Es ist sehr wohl möglich, Bauinteressenten richtig zu beraten und zu überzeugen, wenn man es kann. Aber wer bringt es einem bei? Also können dies immer nur die paar Naturtalente. Und der Rest schimpft eben auf die dummen Leute.
    tst
  37. sehr gut gesprochen

    und gedacht@Herr Stodenberg.
    Zur Ausgangsproblematik: Ist Kompetenz denn noch geschützt?
  38. an alle profilneurotiker:

    es genügt nicht, die Leute vollzutexten, sondern es muss schon eine gewisse Kompetenz vorhanden sein, wenn man nicht nur überzeugen will, sondern wenn sich die angekündigte Qualität dann auch bestätigen soll. Beispiel: wenn man Erker schreibt, sollte man wissen, was ein Erker ist. wenn man einen bauinteressenten beraten will, sollte man wohl Ahnung vom planen (und bauen) haben, gell? auch das Wort Statik sollte man nicht nur mal gehört haben! dazu absolviert man in Deutschland in der Regel ein Studium, welches im schnitt 6 Jahre dauert.
    oder man hat eben drei fertige haustypen im Angebot, die man dem Bauherren anzubieten hat und der Berater hat keine Ahnung vom bauen und planen. das ist dann ein Verkäufer.
    natürlich gibt es den einen oder anderen, der nicht so gut kommunizieren kann. Thema war aber der Bauherr. wenn dieser nicht erkennt, das ihm sein gegenüber nur nach dem Mund redet, nützt es ihm herzlich wenig. deshalb mein Tipp: Bauherren, hütet euch vor den verkäufern, sondern geht gleich zum Fachmann, auch wenn dieser nicht psychologie studiert hat. oder gerade deshalb! ;--) schöne Grüße
    • Name:
    • Herr Rossi
  39. ja, ja

    wer kann mit dem dünnsten Minenschreiber umgehen?
  40. Futter für die Flamer

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    war das, was der deutsche Michel diese Woche wieder mal auf den Architekten abgeladen hat. Erst wird schadenfroh die Abschaffung der HOAIAbk. "diskutiert". Dann kommt der Bauherr, der hochzufrieden mit seinem Architekten war so lange der umsonst gearbeitet hat; als es was gekostet hat, stand die Leistung plötzlich in keinerlei Verhältnis zum Honorar. Und dann der Bauherr, der mit dem Erst-billig-dann-pleite-Bauträger baut, den Architekten für 250 DM zur Abnahme bestellt um ihm 2 Jahre später alle Mängelbeseitigungskosten anzuhängen. Und an allem sind die Architekten selbst schuld, tja, sollen sie doch endlich aufklären.
    Reichlich Futter für die Flamer, und gegen Flaming kommt man mit Argumenten nicht an, selbst wenn sie richtig sind. Ich kläre trotzdem mal auf:
    Leute, ihr habt ganz einfach zu wenig Geld. Ist ja keine Schande. Wenn man sich keine Qualität leisten kann muss man halt kleine Brötchen backen, den Maurer zeichnen und den Nachbarn mauern lassen. Als Ausgleich kann man ja seinen Neidkomplex pflegen und sich an denen abreagieren, die Qualität hochhalten. Der Selbstachtung tut es immer gut wenn man sagt "ich will nicht", obwohl es heißen müsste "ich kann nicht". Kollege Rossi, cool bleiben, da stehen wir doch drüber oder? ;-)
  41. tja

    selbst die Natur steht unter Schutz, nur, wer schützt uns davor?
  42. Psychologie

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Herr Stodenberg hat Recht, wenn er sinngemäß erklärt, wenn man mit jemanden Geschäfte machen will muss  -  zumindest aus der Sicht des Bauwilligen  -  die Chemie stimmen. Derjenige, der im Überangebot da ist, kann es sich leisten seinen Partner auszusuchen. Wenn zu wenig Planer da wären, könnte sich der Planer aussuchen für wen er plant. Aber da zu wenig Bauwillige für viele Anbieter da sind, kann sich der Bauwillige aussuchen mit wem. Und wer den Eindruck vermittelt, kompetent zu sein (auch wenn er es nicht ist, sondern nur gelernt hat, diesen Eindruck zu erzeugen) hat eben den Vorteil, denn es gibt ja auch Nieten, die erfolgreich studiert haben.

    Es hat doch keinen Sinn sich über die undankbaren Bauherrn aufzuregen  -  es bringt nichts.

    Und unangenehme Wahrheiten zu ignorieren bringt auch nichts. Auf meinen Beitrag zu viele Anbieter hat keiner reagiert. Sind zu viele Anbieter (Planer, Bauträger usw.) oder nicht? Ich weiß es nicht. Ich glaube eher es sind zu wenig Bauwillige in der Lage sich ihren Traum zu verwirklichen, weil die Politik versagt hat. Aber dann muss man sich entscheiden, was man will  -  entweder auch dafür eintreten (aber mit sinnvollen Vorschlägen), dass Bauwillige auch bauen können oder sagen es sind zu viele Anbieter  -  wie kann man die Zahl der Anbieter reduzieren  -  aber ohne das die Betroffenen in ein tiefes Loch fallen.

  43. zu viele Anbieter?

    kommt drauf an ...
    entscheidend kann doch nur die Frage sein:
    "zu viele gute Anbieter? "
    sicher nicht!
    zwecks der Ausgewogenheit:
    es muss auch schlechte Anbieter geben.
    damit jeder
    • bekommt, was er will!
    • hinterher maulen kann!
  44. Der Viel zu Viel in Aller Munde? Hier eine kleine Götterkunde

    Jetzt habe ich's g'schafft, jetzt steht man Oben.
    Das ist der langen Jahre Lohn.
    Es ist die Frucht, erzielt durch Ehrgeiz, nächtelang im Studium verweilt,
    die jetzt auch mir wird zugeteilt.
    Jetzt fangen kühne Tage an. Es sprüht an wirklich Schaffenskraft,
    dann wirkt die ganze Nacht die Frage, wie setze ich's um, wie ist der Plan.
    Da wird gerechnet, wird gezogen, wird Fenster  -  Tür hin und her geschoben.
    Der Ehrgeiz greift, wie in den Tagen wo Fragen aus der Vorzeit kamen.
    Wie heißt die Säule mit dem Fries, das der und der erbauen ließ?
    Schon wird gebättert und geschaut, HaAbk., das hat man noch nicht angebaut.
    So fließt es in die Planung ein, ein kleines Eck, gar wirklich fein.
    Jetzt ist er fertig, er ist vollbracht, ist genial gelungen, in einer Nacht.
    Ob das Papier auch hier und da gelitten, so kann man alledem, dem
    Skribbel eine Form vernehmen, ins reine zeichnen, angenehm,
    macht nebenan und nebenbei, die Zeichenfee, Sie ist grad frei.
    Doch, jetzt hat Psyche zugeschlagen weil Amor wieder flügig war.
    " Mortu, Mortu" schreit die Schöne " solche Ecke bringt Gefahr"
    Amor setzt dazu entgegen " Amortisation, ist mir schon klar"
    " Amorph sei hier das Zauberwort, die Ecke also unscheinbar"
  45. Wer hier wohl Profilneurotiker ist, Hr. Rossi?

    Ihre Reaktion auf meinen ernstgemeinten Beitrag war leider wieder einmal typisch. Sie zeigt, dass Sie meinen Text entweder nur schlampig überflogen oder nicht verstanden haben. Was aber schon schwierig ist, denn ich hatte versucht, auch Ihnen klarzumachen, was Kommunikationsfähigkeit im Kern ist: Sich öffnen für den Gesprächspartner, Zuhören können, Verstehen, was der andere will. Und auf dieser Basis sich gemeinsam mit ihm an seine wirklichen Bedürfnisse heranarbeiten. Sie aber wollen immer nur eines verstanden haben: Volltexten, Belehren, Überreden, "Verkaufen" usw. Herr Rossi, Verkäufer, Lehrer oder andere Leute, die nichts anderes können als das, was Ihrem Klischee entspricht, gehören zu den Schlechten, zu den Hochdruckmanipulierern. Irgendwann sind die ausgebrannt und bewirken nichts mehr, sondern schimpfen nur noch auf die doofen Kunden, die dummen Schüler usw.
    Wie machen Sie es denn? Erzählen Sie doch mal, wie Sie es schaffen, Ihre Bauherren so zu beraten, dass Sie Ihre Vorstellungen halbegs umsetzen können und der Bauherr auch überzeugt davon ist? Begreifen Sie doch endlich, dass diese Fähigkeiten entscheidend sind, nicht die Fachkompetenz, die sowieso als selbstverständlich vorausgesetzt werden muss. Sie müssen sich und Ihre Komtepenz "verkaufen" können. Und dazu müssen Sie zuerst die Menschen mögen und für vollnehmen. Da können Sie meckern, so viel Sie wollen, es wird Ihnen aber nichts nützen.
    tst
  46. Wir kommen immer weiter vom Thema ab ...

    Wir kommen immer weiter vom Thema ab und enden langsam schon wieder in persönlichen Animositäten. Die Frage war: großer Befähigungsnachweis ja oder nein. Ich denke mal der Punkt ist folgender: wenn wir einmal über unseren Tellerrand hinaussehen, sehen wir, was die anderen machen. Ob das besser ist, oder nicht, kommentiere ich einmal nicht. Die Frage, die bleibt, ist folgende: wo liegt der Unterschied, ob ein Geselle unter dem Deckmantel eines Meisters arbeitet, der Kunde dafür 40 plus Steuer bezahlt oder der Geselle als Ich-AG gleich für 30 plus Steuer kommt? Die Person ist die selbe. Aber der Kunde ist auch derselbe. Andererseits wissen wir auch, dass man sich nirgends sooft und soviel wie in Deutschland streitet. Die Heerscharen von RA's beweisen es. Liegt es eventuell doch am Kunden? Und wenn ja, warum? Ich meine der Ansatzpunkt muss ein anderer sein: dem Kunden muss klar gemacht werden, dass Qualität ihren Preis hat. Wenn aber Baumarktware mit Handwerkerware gleichgesetzt wird und der Kunde den Unterschied nicht begreift, dann ist da der Ansatzpunkt. Und nirgendwo sonst auf der Welt gibt es so viele Bau- und Heimwerkermärkte wie in Deutschland (auf die Einwohnerzahl gerechnet). Aber auch nirgendwo sonst auf der Welt werden gewisse Strukturen (insbesondere der Handel!) so gepflegt wie in Deutschland. Die Frage gilt zu klären, warum das so ist. Ein Ansatzpunkt sind die Grundstückspreise. Das Verhältnis der Kosten zwischen Grundstück und Hausbau hat dazu geführt, dass der Kunde sich eigentlich nur noch mittlere bis einfache Qualität leisten kann. Obwohl er schon 300.000 € ausgibt. Und das kann es nicht sein ... Viele Grüße
  47. Baumärkte sind was schönes

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Ich gehe auch gern dort hin. In der Jugend hat man Modellbau betrieben, jetzt bastelt man in Haus und Garten. Hobby eben. Baut man sich aber so sein Haus, nach einfachen Plänen, sprechen wir von unterschiedlichen Produkten. Ein Architektenhaus wird das nie. Der Kunde will das gar nicht, weil er es sich nicht leisten kann. Da lohnt es auch nicht, als Architekt Überzeugungsarbeit zu leisten. Solche Leute werden nie Kunden, sie legen andere Maßstäbe an. Der eine trinkt eben Lambrusco, der andere Barolo, beide mit Genuss. Wobei der eine den Unterschied nur im Geldbeutel bemerkt.
  48. Qualität ist teurer

    das ist aber heutzutage vielen nicht mehr so klar.
    Fakt ist, Deutschland (und nicht nur Deutschland) wird seit einigen Jahren immer mehr eine Art Basar. Ein Produkt, das beim Fachhändler um die Ecke 1000 € kostet, gibt's beim Großmarkt schon für 850 €, beim Internethändler für 770 € und bei einer Preisagentur für 720 €. Und dann kommt der Super-billig-Restpostenmarkt und bietet ein "100 % baugleiches" Noname-Produkt für 444 € an. Der Kunde schlägt zu. Fest im Glauben, Qualität zum Superpreis gekauft zu haben. Was manchmal durchaus stimmen mag (weil's wirklich vom selben Hersteller kommt), oft aber auch nicht (weil's billig in China abgekupfert wurde).
    So, und GENAUSO geht's bei Produkten im Baumarkt. Ich kenne jemanden, der eine Whirlpool-Wanne aus dem Baumarkt für einen Bruchteil des Preises eines über das Handwerk angepriesenen Produktes gekauft hat. Angeblich absolut baugleich, nur anderer Name ... Und? Er ist zufrieden ... warum auch immer.
    Die Grenzen werden immer mehr verwischt, der alte Grundatz "Qualität ist teurer" wird immer mehr verwässert.
    Außerdem ist es derzeit geradezu "in", zu baugleichen (oder ähnlichen) Noname-Produkten zu greifen. Natürlich erwartet man auch da die gleiche Qualität, die einem von den Verkäufern vorgegaukelt wird. Und wenn nicht, ist hinterher der Krach da.
    Es ist nun mal nicht mehr so leicht Qualität am Preis zu erkennen, denn im Zuge des "Basars Deutschland" ist mittlerweile alles möglich. Echte Qualität für den halben Preis oder auch das nachgebaute Billigprodukt für den höheren.
    Gar nicht so einfach für den Laien oder Möchtegern-Profi, den Unterschied zwischen preiswert und billig zu erkennen ...
    Und genau da tut Aufklärung not! Und zwar von den (echten!) Experten: Dem Handwerker, Meister, Architekten, wie auch immer. Schimpft nicht immer einseitig auf die blöden Kunden, die die Qualität nicht mehr richtig erkennen und würdigen. Sondern tut was dagegen!
    Wer soll es tun wenn Ihr nicht?
  49. Sag ich doch ...

    Sag ich doch wenn ich bei Aldi einkaufen, weiß ich, das die Chips von Bahlsen kommen, nur das eben halt nicht Bahlsen draufsteht. Aber das lässt sich eben halt nicht so ohne weiteres auf die Baubranche überleiten, obwohl es unter dem Strich immer weniger Anbieter werden, weil alle Konzerne doch zusammenwachsen. Stichwort Auto nochmal: Mein Nissan-Händler sagte zu mir: den kannst du kaufen, der ist in Japan gefertigt. Der kommt hier 100 %-ig an. Ein anderes Modell kommt aus Spanien, da sind wir hier vor Ort der letzte Teil des Fließbandes ...
  50. Aldi: Nicht ganz richtig

    die können den Zulieferer mal ganz schnell ohne dass es äußerlich erkennbar ist wechseln.
    Dann kaufe ich diese Chips, die dann plötzlich anders schmecken.
    Reklamieren kann ich das dann trotzdem nicht.
    Gleichbleibende Qualität ist also selbst bei einem so einfachen Produkt nicht unbedingt garantiert.
    Genauso (und noch schlimmer) sieht's im Baumarktbereich aus. Und in der Baubranche allgemein ...
  51. tja Al ... die und baumärkte haben

    Registrierkassen und nichts mit VOBAbk./B § 16 am Hut.
  52. T'Entschuldigung Stefan,

    das ich das jetzt noch mal (in copy; paste ) anführe,
    "
    Nochmal zur Qualität.
    Der Schwarzarbeiter bekommt oftmals die Materialien vom AG gestellt. Bringt er Sie selber mit, ist es oftmals Baumarktqualität, die NICHT dieselbe ist, wie die, die der Handwerksbetrieb seinen Kunden abliefern muss. Die Erwartungshaltung der Kunden ist gegenüber dem Betrieb und der Qualität der Materialien deutlich höher. Bei der Schwarzarbeit werden Mängel oftmals aus Scham verschwiegen.
    "
    Die Frage mit der Schwarzarbeitersteuer brauche ich ..., oder soll ich nochmal ...?

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN