Kombination von Solar + Stückholzheizung
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Kombination von Solar + Stückholzheizung

Ich suche nach Informationen zum oben genannten Thema.
Kann mir jemand helfen?
Besten Dank im Voraus.
  • Name:
  • Huber Andreas
  1. Da empfehle ich ...

    zuerst einmal die Suchmaschine mit der Kombination Solar AND Pellets zu füttern. Nach Studium der reichhaltigen Fundstellen können Sie getrost die Fachinfos auch auf Stückholz übertragen. Denn den Pufferspeichern ist es egal, durch welche Primärenergie ihr Wasser erwärmt wird. Vielmehr entscheidend ist die hydraulische Einbindung  -  an welchen Stellen  -  von Solarenergie und der Holzwärme. Doch das wird bei uns für den Einzelfall nach Besichtigung des Objektes geplant und gezeichnet.
    Mit sonnigem Gruß
  2. So etwas habe ich bei uns eingebaut

    Hallo Herr Huber,
    "Solar + Stückholzheizung"  -  die Beschreibung passt auf unsere etwas unkonventionelle Heizungsanlage. Ich beschreibe sie grob anhand der Hauptkomponenten. Lassen Sie sich nicht abschrecken, wenn Ihnen meine Variante zu aufwändig erscheint  -  man kann es auch anders machen  -  ich berichte eben von meinen Erfahrungen. Vielleicht Stelle ich die Anlage mal ausführlicher im Internet vor  -  im Moment existiert nur eine Skizze (ohne Solarkreislauf), siehe Link unten.
    1. Pufferspeicher

    Ich erwähne ihn zuerst, weil er sozusagen das Herzstück der Anlage ist. Bei uns ist es ein zylindrischer Stahltank mit 6800 Liter Inhalt, 1,6 m breit, 3,8 m hoch, dick isoliert, untergebracht in einem nachträglich angelegten "Tiefkeller" unter dem Haus. Die Größe wurde wegen der Solaranlage gewählt. Für die Erwärmung mit dem Holzheizkessel waren erst nur die oberen 2000 Liter vorgesehen. Es hat sich aber schnell als praktisch erwiesen, den ganzen Speicher aufzuheizen. So können wir damit zwei Tage überbrücken (bei -20 ° Außentemperatur, also heizen jeden 3. Tag) bis zwei Wochen (in der Übergangszeit).
    Gerade bei der Kombination Solar + Stückholz bewährt sich dieser große Speicher, weil er für beides nützlich ist. Eine Stückholz-Heizung ist ja nicht jedermanns Sache, weil man regelmäßig einheizen muss. Mit dem Puffer ist das aber seltener nötig und damit wieder ein Stück komfortabler. So gesehen dürfte unser Speicher auch 10000 Liter fassen. Andererseits sind auch 1000 Liter schon hilfreich.

    • Holz-Heizkessel

    Bei uns ist es ein "Fischer Guntamatic" mit 29 kW Nenn-Heizleistung. Er hat mit unterem Abbrand eine gute Feuerungsqualität (im Normalfall kein Rauch sichtbar), einen guten Wirkungsgrad und ist technisch einfach gebaut (kein Gebläse ...). Wenn er in Betrieb ist, bedient er die Heizkörper und der Wärmeüberschuss wird in den Pufferspeicher geladen. So braucht die Feuerung nie gedrosselt werden. An einem Tag mit vollem Heizbetrieb kann gerade der Puffer aufgeheizt werden. Wenn wir nur einen halben Tag heizen, ist es natürlich öfter nötig, als oben erwähnt.
    Mit dem Heizkessel können wir mit Einschränkung auch Säge- und Holelspäne, gehäckselte trockene Zweige u.ä. verfeuern.

    • Heizkreis (e)

    Die Heizkörper stammen noch von der früheren Ölheizung, sind relativ groß dimensioniert (niedrige Temperaturen reichen) und wurden nur mit Therostatventilen nachgerüstet. Der Heizbetrieb aus Heizkessel bzw. Pufferspeicher funktioniert im Schwerkraftbetrieb ohne Pumpe und auch bei Stromausfall.

    • Solaranlage

    Es sind 28 m² Vakuum-Flachkollektoren auf dem Dach. Damit wird zuerst in einem 540 Liter Warmwasserspeicher aus Edelstahl mit zwei parallel geschalteten Edelstahl-Glattrohr-Wärmetauschern Brauchwarmwasser bis 70 °C erwärmt. Danach (oder bei zu geringem Strahlungsangebot) erwärmt die Solaranlage den großen Speicher  -  vorrangig beim oberen Drittel bis 45 °C (für die Heizung brauchbares Niveau)  -  und anschließend von unten her bis zum Grenzwert 98 °C (aus Sicherheitsgründen).
    Im Frühjahr und Herbst (und zum kleinen Teil auch im Winter) unterstützt die Solaranlage die Raumheizung und erspart uns so Brennholz und Arbeit. Die Warmwasserbereitung übernimmt sie von Mai bis September komplett. In der übrigen Zeit wird das Warmwasser mit einem Heizstab im oberen Drittel des Boilers per Nachtstrom auf 55 °C (nach) erwärmt.
    Abgesehen von dem zuletzt genannten "Schönheitsfehler" beziehen wir Wärme sozusagen zu 100 % von der Sonne  -  wenn man das Brennholz als gespeicherte Sonnenenergie betrachtet. Ob man sich für eine Stückholz-Heizung entscheidet, muss man sich insofern überlegen, als immer jemand da sein muss, der bereit und in der Lage ist, immer wieder einzuheizen. Es ist aber auch schön und man sieht direkt den Zusammenhang zwischen Arbeit und deren Erfolg. Es bleibt bewusst und man gewöhnt sich nicht so leicht eine Verschwendung an.
    Ob und wann sich die Solaranlage rechnet, ist hier noch schwieriger zu sagen, als bei Anlagen wo eine bestimmte Menge Heizöl eingespart wird. Hier wird ja auch Arbeit eingespart, also Komfort gewonnen.
    Trotz viel Text ließe sich natürlich noch viel mehr sagen. Einiges habe ich schon in anderen Beiträgen geschrieben (in diesem Forum: 644,1049, 1268,1368 ... / im Forum "alternative Energien": 178,179, 194,198, 207,212 / schnell zu finden über die Suchfunktion unter: "Wolfram Zucker", AND-verknüpft) und für Nachfragen stehe ich ebenfalls zur Verfügung.
    Gutes Gelingen Ihrer geplanten Heizung wünscht
    Wolfram Zucker


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