Erfahrungen mit elektrischer Zentralheizung?
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser
Erfahrungen mit elektrischer Zentralheizung?
Für Hilfe wäre ich dankbar.
Gesa
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Nachdem die Heizungsrohre die Decke bewässern, liegt die Entscheidung für eine elektrische Heizung nahe.
aha?
Genau so logisch wie:
Nachdem mir den Fuß brach, warf ich ihn weg.
Merke:
Mit Strom heizt man nicht!
Weißt Du wieviel Kisten Bier (a 15 kg) man mit 1 kWh Strom von der Straße in den 3. Stock (delta h=10 m) transportieren kann?
(elektrisch betriebener Flaschenzug, Gesamtwirkungsgrad 50 %) -
erst schätzen - dann rechnen - dann verstehen
A) nicht mal eine
B) 2
C) 12
D) 120
E) 1200
Zur verheizten Kilowattstunde:
Stell Dir einen kalten Wintergarten vor.
Du willst es Dir gemütlich machen.
Den herkömmlichen 2000 W-Heizlüfter lässt Du eine halbe Stunde lang an. Das war's. Weg ist! -
Noch' eine Einstiegshilfe für Zeit nach dem Schätzen ...
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Ich weiß es, ich weiß es
Aber JDB sag mal,
ich habe jetzt nirgends gefunden, wo ich meinen Preis abholen kann. -
200 Punkte
gibt's. Ideelle natürlich ...
Kannst gern lösen, aber bitte nachvollziehbar! -
Heute habe ich die Abrechnung
von meinen Energieversorgern bekommen: Strom 12.8 Ct/kWh, Gas 3.6Ct/kWh jeweils ohne MwSt. Mit Strom also ca. 3x so teuer (mit Nachtstrom wohl nicht ganz so viel) dafür lohnt es sich doch ein Rohr in Ordnung zu bringen, oder
Übrigens eine Kilowattstunde Strom heizt auch nicht wärmer als eine Kilowattstunde Gas! -
Dann löse ich!
1 kWh = 3.600.000 Nm
Kraft je Kiste = Masse mal Beschleunigung
F = m x g = 15 kg x 10 m/s² = 150N
Arbeit je Kiste = Kraft mal Weg
W= F x s = 150N x 10 m = 1500 Nm/Kiste
Anzahl der Kisten = (3.600.000Nm x 0.5) / 1500Nm = 1200 Kisten!
Wer hätte das geglaubt?
Das Fazit will ich aber nicht vorenthalten:- **Strom ist zur wertvoll, als das man ihn verheizen sollte. ***
Einzig denkbare Ausnahmen:
- In Kombination mit Wärmepumpen
- In (echten) Passivhäusern
@bernhard:
Berücksichtigt man die Wirkungsgrade, dann heizt 1 kWh Strom etwas mehr als 1 m³ Gas. (Erzeugungs- und Verteilverluste (Erzeugungsverluste, Verteilverluste))
Betracht man das Ganze jedoch primärenergetisch, wird der miese Wirkungsgrad bei der Stromerzeugung bekanntlich durch den Faktor 3 (Aufwand = Kehrwert des Wirkungsgrades) bestraft. Gas nur mit Faktor 1,1.
Bei einem Bedarf von von 1.0 kWh egibt sich somit:
Energiebedarf, primär, Stromheizung = 1 x 3,0 = 3,0 kWh
Energiebedarf, primär, Gasheizung = 1 x 1,1 = 1,1 kWh
Weil es's gerade so schön passt:
Habe ich eine (schlechte) WP mit einer Arbeitszahl von 3.0
senkt sich der Bedarf von 1.0 / 3.0 = 0.333 kWh
Somit sieht die Rechnung so aus:
Energiebedarf, primär, WP-Heizung = 0.333 x 3,0 = 1,0 kWh
Also primärenergetisch im Bereich der Gasheizung.
Deswegen spricht man hier auch von einem Nullsummenspiel und es sollten nur WP mit einer deutlich höheren Arbeitszahl eingesetzt werden. (Dumm nur, dass der Investitionsaufwand steigt)
Das Beispiel oben ist übrigens von Herrn Dipl. -Phys. Obermeyer, Energieberater in Frankfurt. Er brachte es am TWW in Wolfenbüttel. Genauso wie das "Denken in Bilanzen", Tass Kaff damals: -
Dank!
Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Leuten bedanken, die zu viel Zeit haben, um im Internet zu surfen und in sinnvollen Foren Leute zu verärgern, die ernsthaft Anliegen haben.
Viele Grüße
Gesa -
Ägypten?
Sie haben hier letztlich eine phantastische Antwort auf Ihre Frage bekommen. Ich übersetze mal: Der Einsatz einer elektrischen Heizung ist ökologisch und ökonomisch schwachsinnig. Vergessen Sie es. Und was die Bewässerung der Decke angeht: Warum verzichten Sie nur wegen eines einmaligen Schadens auf die Heizung? Sie gehen doch zukünftig auch nicht zu Fuß wenn Sie einmal mit dem Auto liegengeblieben sind!? -
Da möcht ich lieber Schiller zitieren:
Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebensWeiterführende Links: