Betonwand an der Innenseite isolieren
BAU-Forum: Innenwände

Betonwand an der Innenseite isolieren

Hallo zusammen,
ich bin dabei einige Kellerräume zu Wohnraum umzubauen. Das Haus ist etwa 25 Jahre alt und der Keller ist komplett aus Beton.
Ich habe nun zwei Außenwände, die aus reinem Beton bestehen. Ich würde diese Außenwände gerne von innen Isolieren, ist das möglich, oder führt das zu Schimmelbildung.
Die Wände sind komplett durch einen oben liegenden Balkon überdacht, und liegen nicht auf der Wetterseite. Ich wüsste nicht, dass es da in den letzten 20 Jahren mal hin geregnet hat.
Ich kann die Wände leider nicht von außen Isolieren, da diverse Halterungen für Maschinen von außen mit in den Beton mit eingegossen sind. Und die brauche ich noch.
Ich habe da an Rigips-Platten mit 5 cm Styropor gedacht.
Was meint ihr?
  • Name:
  • Heinz Müller
  1. Wand

    Foto von Martin Eggelsberger

    Eine Möglichkeit ist auch, mit Porenbeton-Dämmung (z.B. YTONG/Multipor) in ca. 5 cm Dicke vor zu mauern. Diese Dämmung wird vollflächig an der Wand verklebt, ist feuchtigkeitsregulierend und es gibt kein Problem mit Tauwasser. Diese Steine kann man ganz normal verputzen.
  2. Hallo Heinz Müller,

    Ihre Rigips/ Styropor Variante vergessen Sie mal ganz schnell.
    Und Multipor ist nicht sonderlich kapillaraktiv.
    Genau diese Eigenschaft brauchen Sie aber für diese Anwendung und da gibt es derzeit nur CS Platten.
    Grüße aus Schönebeck
  3. @Herrn Struve

    Foto von Martin Eggelsberger

    die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl (uff) liegt bei CS-Platten bei 2,5 und bei Multipor bei 3. So schlecht wie Sie meinen, sind die Dinger nicht. Ich kann Ihnen gerne Datenblätter zukommen lassen.
    Lambda 0,045, Rohdichte 115 kg/m³ etc. sind sehr interessante Werte und teilweise besser als die der CS-Platten.
  4. @Herr Eggelsberger

    Wenn Sie technische Merkblätter haben auf denen die kapillare Wasseraufnahme ausgewiesen ist bin ich daran interessiert.
    Ich habe bis jetzt noch keine gefunden.
    Der Diffusionswiderstand ist hier zweitrangig.
    Grüße aus Schönebeck
  5. Mach ich

    Foto von Martin Eggelsberger

    ich faxe Sie Ihnen zu.
    Gruß
  6. Fax

    Foto von Martin Eggelsberger

    geht nicht, habe's gemailt.
  7. @Herr Eggelsberger

    Danke für die Märkblätter, ich habe nur ein paar Probleme mit.
    Zum einen wirbt YTONG damit, dass Multipot
    "das optimale, kapillaraktive System
    zur Innendämmung"
    Ist.
    Zum anderen heißt es, das sie wasserabweisend sind.
    Fakt ist, das eine der Aussagen immer die andere ausschließt.
    Das Eintauchen, ob kurz- oder langfristig (kurzfristig, langfristig) gibt in keiner Weise Aufschluss über die kapillare Wasseraufnahme.
    Glauben Sie mir, das Zeug ist hydrophob also alles andere als kapillaraktiv.
    Grüße aus Schönebeck
  8. Wichtiger

    Foto von Martin Eggelsberger

    als die Saugfähigkeit (angepriesen mit bis zu dem 3-fachen des eigenen Gewichts der CS Platten) ist doch die Diffusionsoffenheit.
    Ich habe bis jetzt auch keine Werte der kapillaren Wasseraufnahme (Sorption) der CS-Platten gefunden. Wenn die CS-Platten soviel Feuchtigkeit speichern können, haben die dann überhaupt noch eine wärmedämmende Eigenschaft? Feuchtigkeit fällt doch am meisten in den kalten Jahreszeiten an, bzw. wird da zum Problem, und genau da saugt sich die Platte voll.
    Fakt ist, und das steht auch bei den CS-Platten dabei, dass für die Eignung als Innendämmung die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl und der Lambda-Wert ausschlaggebend sind.
  9. Nein nein

    Herr Eggelsberger
    > >"Wichtiger als die Saugfähigkeit ist doch die Diffusionsoffenheit. "<<
    Das ist ein Irrglaube.
    Dann könnten wir nämlich die hochdiffusionsoffene Mineralwolldämmung nehmen, genau die säuft Ihnen aber ab.
    Die Diffusionsfähigkeit bei Innendämmungen sorgt letztendlich dafür, das die warme Luft auf die (jetzt durch Dämmung noch kältere) Wand trifft.
    Das dort anfallende Kondensat kann NUR über den Kapillartransport wieder zurück an die Wandoberfläche gelangen wo es wieder verdunsten kann.
    Das Zeitfenster über den das geschieht macht die Feuchteregulierende Wirkung aus.
    Das ist das Prinzip einer funktionierenden Innendämmung.
    Die Diffusion für den Transport von Wasser in flüssiger Form können Sie komplett vernachlässigen.
    Grüße aus Schönebeck
  10. Auszug

    Foto von Martin Eggelsberger

    Auszug aus dem Internet, Daten CS-Platte:
    "Vermeiden Sie im Innenbereich alles mit Mü Werten, die höher als 10 sind, auch wenn es angeblich künstliche Kapillare o.ä. geben sollte. Vermeiden Sie diffusionsgeschlossene Systeme, lassen Sie sich stets den Mü-Wert nennen (der liegt bei hochdämmenden Systemen oft bei Werten bis zu 20 oder noch höher). Wasserdampf im diffusionsgeschlossenem System kann schlecht abgeführt werden. Kein PU Schaum o.ä. im Innenraum akzeptieren! Nur natürliche Materialien in Innenräumen. "
    Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, ich möchte auf keinen Fall in diesem Forum so streiten wie andere, im Gegenteil, ich bin wissbegierig und lernfähig.
    Sind die Multipor Ihrer Meinung nach ungeeignet, oder nur vielleicht schlechter als CS.
  11. Hallo Herr Eggelsberger

    Erstmal muss jedem der sich eine Innendämmung einbaut klar sein, das diese eben auch ihre physikalischen Grenzen hat.
    Freilich verkauft sich eine Wärmedämmung mit den besseren Dämmwerten immer am besten.
    Je größer der Porenanteil, desto so besser der U-Wert auch klar.
    Irgendwo hat aber jeder mineralische Baustoff bezüglich der Festigkeit seine Grenzen.
    Das aufblasen mit Poren geht nicht unbegrenzt, mit dem "verkleben" des Mineralien Gerüstes kann man das Porenvolumen, und somit den U-Wert noch ein ganzes Stück erhöhen, ohne "Kleber" würden sie auseinander fallen.
    Was nutzt jetzt der schönste Mineralische Dämmstoff mit sensationellem U-Wert der auch noch hoch diffusionsoffen ist wenn er auf Kosten des Porenvolumen mit "Kleber" hydrophob ist?
    Als Innendämmung ist der denkbar ungeeignet.
    Sehen wir uns mal ein beworbenes Einsatzgebiet dieser Produktgruppe an, hier der Schimmelbekämpfung.
    Kritische Bereiche werden mit Innendämmung versehen, die Raumseitige Wandoberfläche wird wärmer, die Außenwand hinter der Dämmung kühlt aber erheblich weiter aus als vorher, sie bekommt ja von innen kaum noch Wärme ab.
    Der Dampfdiffusionswiderstand der Dämmung ist so gering das Wasserdampf fast ungehindert an die kühle Außenwand gelangt und hier in der Regel auch mehr als zuvor kondensiert.
    Es ist also zeitweise Wasser zwischen Außenwand und Dämmung vorhanden.
    Das ist im Prinzip nicht weiter dramatisch wenn das Wasser über die Kapillaren, gemäß der physikalischen Gesetzmäßigkeiten "von viel zu wenig" wieder in Richtung Raum transportiert werden kann wo es dann verdunstet.
    Ein wasserabweisender Baustoff verhindert aber genau diese Transportmechanismen, die Ebene zwischen Dämmung und Wand kann nicht mehr trocknen.
    Resultat ist eine Dauerbefeuchtung.
    Der wichtigste Faktor ist die kapillare Wasseraufnahme, also nicht die durch tauchen oder tränken, sondern rein durch den Kapillartransport und das in einer bestimmte Zeit (schnell und viel).
    Bestimmt wird die kapillare Wasseraufnahme in kg je m² in 0,5 h und auch nur so sind die Unterschiede auszumachen.
    Grüße aus Schönebeck
  12. Kapillar

    Foto von Martin Eggelsberger

    Ich will ja nicht lästig sein, aber:
    Auszug aus FAQ's Multipor:
    "MULTIPOR Mineraldämmplatten besitzen zum Schutz gegen direkte Feuchtigkeit, z.B. während der Bauphase oder auch bei Schäden im verbauten Zustand, eine Massenhydrophobierung über den gesamten Querschnitt, die ein Vollsaugen des Dämmstoffes verhindert. Das sehr gute Diffusionsverhalten wird hierdurch nicht behindert.
    Während der Nutzung anfallendes Tauwasser innerhalb der MULTIPOR Mineraldämmplatte wird im Gegensatz zu anderen Kunststoff- oder Mineralfaserdämmplatten (Kunststoffdämmplatten, Mineralfaserdämmplatten) von den Zellwänden der eingeschlossenen und wärmedämmenden Luftporen aufgenommen und durch das natürliche Austrocknungsverhalten des mineralischen Materials wieder der Raumluft zugeführt (kapillar wirksam). Der Wärmedämmwert bleibt erhalten und der Feuchtehaushalt des Wohnraumes wird auf diese natürliche Art auch ohne die Verwendung einer Dampfsperre reguliert. "
    Des weiteren wird Multipor in verschiedenen Artikeln in einem Atemzug mit CS-Platten genannt, da die Ausgangsstoffe gleich oder zumindest sehr ähnlich sind. Was Sie mit "Kleber" meinen, habe ich nicht kapiert. Auf der einen Seite wird Porenbeton als Schwammstein bezeichnet, der aber nachweislich wieder genauso schnell austrocknet, auf der anderen Seite heißt es, er kann keine Feuchtigkeit weiterleiten.
    Bitte, ich möchte keine Grundsatzdiskussion über Innendämmung anzetteln, mir geht es hier ums Material.
    In Österreich und Schweiz wird Multipor von div. anerkannten Instituten für Sanierung und auch Neubau empfohlen. (z.B. IG-Passivhaus, NaturePlus)
    Wir können das auch, auf Rücksicht auf die anderen Forumsteilnehmer (;-) auf Privat-email-Weg besprechen, sonst wird es für Andere vielleicht langweilig.
    Ich mag fachliche Gespräche und ja, ich oute mich als Porenbetonfan.
  13. Hallo

    Herr Eggelsberger,
    solange der Ton stimmt, das ist ja hier der Fall, können wir das doch hier diskutieren.
    Ich lese und lerne (nicht zu knapp) auch gern in verschiedenen Foren, ich entspanne dabei sogar mitunter.
    Warum soll das anderen nicht auch so gehen, dazu sind solche Foren ja eigentlich da.
    Heute will ich aber nicht mehr so ganz umfänglich Antworten, das mache ich morgen oder so.
    Nur eins heute noch, auf die schnelle sozusagen.
    > >"Mineraldämmplatten besitzen zum Schutz gegen direkte Feuchtigkeit, z.B. während der Bauphase ... eine Massenhydrophobierung über den gesamten Querschnitt"<<
    Warum muss man einen Baustoff der doch mit nichts besser umgehen können soll als mit Feuchtigkeit, und das langfristig, vor Feuchtigkeit die eventuell aus der Bauphase (wir sind bei Innendämmung) schützen?
    Grüße aus Schönebeck
  14. Das Thema ist interessant ...

    deshalb bitte öffentlich halten, evtl. in einem eigenen Faden.
    Die Frage des Fragestellers ist mE nicht wirklich beantwortet.
    Wir müssten hier hier genauer hinterfragen welche Voraussetzungen gegeben sind und welche geschaffen werden sollen.
    Die Gipskarton/Styroporvariante würde ich nicht kategorisch ablehnen ... wenn der Keller wirklich knochentrocken ist ... und bleibt!
  15. Herr Struve

    Foto von Martin Eggelsberger

    das mit der Hydrophobierung leuchtet mir schon ein, da Multipor auch als WDVSAbk. und als Aufdachdämmung für Massivdächer verwendet wird und dadurch auch übermäßiger und ungewollter Nässe während der Bauphase ausgesetzt sein kann. Aber es steht ja auch, dass die Kapillarwirkung trotzdem da ist.
  16. Hallo noch mal Herr Eggelsberger

    Vorweg mal zu Produktinfos und technischen Merkblättern,
    Was dort drin steht dient doch leider oft mehr der Vermarktung des jeweiligen Produktes als der ungeschönten technischen Information.
    Das sollte jedem klar sein.
    Am interessantesten sind meist die Werte die nicht drin stehen.
    hoch, viel, und schnell sind alles relative die unter einem anderem Bezugspunkt immer auch das Gegenteil sein können.
    Und das hier: ...
    > >"Während der Nutzung anfallendes Tauwasser innerhalb der MULTIPOR Mineraldämmplatte wird im Gegensatz zu anderen Kunststoff- oder Mineralfaserdämmplatten (Kunststoffdämmplatten, Mineralfaserdämmplatten) von den Zellwänden der eingeschlossenen und wärmedämmenden Luftporen aufgenommen und durch das natürliche Austrocknungsverhalten des mineralischen Materials wieder der Raumluft zugeführt (kapillar wirksam). "<<
    ... mag theoretisch, bis auf die Anmerkung " (kapillar wirksam) " richtig sein.
    Das sieht dann aber unter Umständen so aus, dass das "natürliche Austrocknungsverhalten" erst einsetzt wenn die Baustoffporen gesättigt sind.
    Die Oberfläche trocknet zwar "natürlich" durch Verdunstung ab, im innen sind die Baustoffporen aber noch mit Wasser gefüllt.
    Der super  -  Gau für jede Fachwerkkonstruktion.
    Hydrophobierungen verhindern sehr effektiv den kapillaren Wassertransport, sie werden genau deswegen auch z.B. für den Einbau nachträglicher Horizontalsperren verwendet.
    Grüße aus Schönebeck

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