Mit oder ohne Keller bauen
BAU-Forum: Neubau

Mit oder ohne Keller bauen

Hallo,
wir wollen ein Einfamilienhaus ohne Keller bauen. Was spricht dagegen und was dafür. Wir sind eine Familie mit 2 kleinen Kindern. Es besteht keine Hochwassergefahr. Das gesparte Geld für den Keller soll in die Wohnräume einfließen.
Gruß Peter Bies
  • Name:
  • Peter Bies
  1. Wie sehn denn dann die Wohnräume aus,

    wenn der Keller kommt?
    Apfelsinenkisten?
  2. Haben Sie sonstiges Nebengelass ...

    Haben Sie sonstiges Nebengelass außer einer eventuellen Garage, die dann ja von den Autos besetzt wird? Wenn nicht würde ich zum Keller raten, aber bitte nicht in der teuren Wohnraum-Ausführung, sondern funktionell als Abstell- und Hobbyraum (Abstellraum, Hobbyraum). Sie haben ggf. Gartengeräte und -Möbel, Fahrräder, Kinderspielzeug für draußen welches im Winter untergestellt sein will und eventuell benötigen Sie auch noch einen Bastelraum mit Werkbank wo Sie einfache Arbeiten für Haus und Garten selbst durchführen können. Und, den Keller können Sie hinterher nicht mehr nachrüsten. Letztendlich hängt es von ihren persönlichen Bedürfnissen ab.
    PS: Ich selber habe keinen, dafür aber ein großes Stallgebäude.
  3. Überlegen Sie einfach mal:

    Wo bleiben Sie mit den folgenden "Utensilien":
    Fahrräder Eltern, Fahrräder Kinder, Schlitten, Bobby Car, Roller, Kindertrecker, Gartengeräte (Schaufel, Spaten, Harken, Rechen, Hacke usw. usf.), Rasenmäher, Schubkarre, Terrassenmöbel, Sonnenschirm (e), Grill, Werkzeug, Bohrmaschine, Stichsäge, Schleifer, Farben, Pinsel, nicht benutzte Blumentöpfe, Kiste mit Ersatzglühbirnen, Strandzubehör, Winter- / Sommerreifen usw. usf.
    Wo lagern Sie / machen Sie / stellen Sie hin:
    Weinvorrat, Werkbank / Arbeitsplatz für kleine Handwerkereien, Waschmaschine, Trockner, Heizungsanlage, Hausanschlüsse usw. usf.
    Die Liste ist nicht vollständig. Manches wird auf Sie nicht zutreffen. Es ist mir aber schleierhaft wie viele Hausbesitzer sich Häuser ohne Keller bauen um das Geld zu sparen und dann nicht an ausreichen Abstellfläche und Räume für "Grobarbeiten" denken (riesige Räume aber kein Platz für den Staubsauger und die Schlitten der Kinder). Überlegen Sie was Sie an Fläche benötigen und was an Tätigkeiten anfällt. Bedenken Sie bei Ihren Planungen die Kosten für oberirdische Ersatzflächen wenn Sie auf den Keller verzichten wollen (Verbrauch teurer Wohnfläche bzw. knapper Grundstücksfläche für Schuppen). Häufig ist ein Keller letztlich gar nicht so viel teurer als die Ersatzräume.
  4. besser mit ...

    wir bauen gerade eine Doppelhaushälfte, haben auch erst ohne Keller geplant. Das war günstig, haben uns aber letztendlich doch für die Vollunterkellerung entschieden. Und wir sind jetzt (im Rohbau) schon froh darüber, dass wir den Keller haben. Im Prinzip ist er schon eingeräumt, obwohl wir noch nicht eingezogen sind. :-) Wir wüssten später nicht, wohin mit dem ganzen kram wenn nicht in den Keller.
    Gruß
  5. komisch ...

    gibt's dazu keine Architektenmeinung?
    ob mit oder ohne ist, neben technischen motiven, auch e. Kostenfrage.
    ausreichend große (!) ebenerdige (!) nebengelasse haben auch ihre Vorteile ...
    andererseits ist bei den immer schlechteren baugründen ein Beton-Schuhschachtel-Keller
    nicht zu verachten.
    viel Spaß beim kalkulieren :-)
  6. bei den ebenerdigen Nebengelassen

    sollte man auch den Kostenfaktor Grundstück berücksichtigen. Denn dafür benötigt man in der Regel ein etwas größeres Grundstück mit den dementsprechenden höheren Kosten.
  7. Danke

    für ihre Antworten. Wenn es NUR um den Stauraum geht, werden wir anderswo genug Platz in der Planung investieren z.B. unter dem Dach, Garagenverlängerung, ... Wenn das der einzige Grund für einen Keller ist, werden wir wohl ohne den Keller planen, da dann auch etwas mehr Wohnraum heraus springt, den man täglich nutzt. Irgendwo habe ich gelesen: Was der Deutsche im Keller hat, wirft der Amerikaner weg. Es ist aber auch nicht alles in Ordnung was die Amerikaner machen.
    Vielen Dank
    Peter Bies
    • Name:
    • Peter Bies
  8. Kommt darauf an

    Hallo,
    bei Reihenhäusern und Doppelhäusern macht m.E. ein Keller wegen geringerer Grundstücks- und Gebäudegröße (Grundstücksgröße, Gebäudegröße) durchaus Sinn. Bei freistehenden EFHs entsteht bei größerer Gebäudegrundfläche unnötig viel Raum im Keller, der dafür (und für Gerümpel) eigentlich zu teuer ist.
    Legen Sie  -  auch als Arbeitsgrundlage für Ihren Planer  -  Ihr Raumprogramm fest, stellen Sie eine Liste mit all den Gegenständen, die Stauraum benötigen auf und ordnen Sie diese Nebenräumen zu. Wo diese Nebenräume liegen, sollte Ihren Tages- und Arbeitsabläufen (Tagesläufen, Arbeitsabläufen) entgegenkommen. Vieles (siehe Liste Klaus-Peter Alde) ist in einem Nebengebäude neben der Garage besser untergebracht. HWR liegt meiner Ansicht nach günstiger im EGAbk. oder OGAbk. und Vorräte bzw. Küchengeräte und Staubsauger sind idealerweise gleich in Küchennähe verstaut. Nicht zu unterschätzen sind ein oder mehrere geschickt platzierte Einbauschränke.
    Am Besten ist es kein Gerümpel zu produzieren, sondern bewusstes und nachhaltiges Einkaufen.
    Ein Argument pro Keller: Häuser mit Keller lassen sich besser wiederverkaufen.
    Viele Grüße
  9. Stimme Frau Daffner zu:

    Machen Sie sich  -  wie oben schon geschrieben  -  Gedanken über Ihre Habe (auch wenn Sie vieles wegwerfen, es wird durch Haus und Kinder auch in vielen Bereichen mehr und sperriger) und Ihre Aktivitäten. Wenn Sie hin und wieder etwas basteln, reparieren, anmalen wollen werden Sie um eine Art Werkraum nicht herumkommen. Ein Nachbar hat den in seinem  -  Kellerlosen  -  Haus im EGAbk. eingeplant und ist überaus happy mit diesem Raum, einem weiteren kleinen Abstellraum im OGAbk. und dem Schuppen im Garten. Viele planen das eben nicht ein und verlassen sich auf den Minischuppen im Garten.
    Wir haben mit Keller gebaut, allerdings noch einen kleinen HWR neben der Küche. Wir haben seinerzeit den ungefähren Platzbedarf für Werkraum und Abstellfläche gerechnet. Danach war der Aufpreis für den Keller (gegenüber Arbeits- und Abstellraum im Haus, Flächenverbrauch für Schuppen und großen Schuppen) nur noch marginal.
  10. was der Deutsche im Keller hat ...

    z.B. Waschmaschine, Trockner, Werkzeuge, Werkbank, Hobby-Bastelkram, 2. Kühlschrank für größere Feiern, Kellerkühle Bier-, Getränke- und sonstige Vorräte, die Modelleisenbahn (die man sonst nirgends ständig aufgebaut lassen kann), ganz zu schweigen von Gartenmöbel im Winter, Fahrräder (OK, könnte man auch in der Garage lagern), gerade nicht benötigtes Kinderspielzeug etc.
    Das alles schmeißt der Amerikaner weg?
    Na dann wundert mich nichts mehr ...
  11. Bebauungsplan

    Hallo,
    ich vermisse hier ein Argument, vielleicht ist das in anderen Bundesländern anders:
    Wenn man den benötigten Platz ebenerdig einfach Aufgrund der Festlegungen im Bebauungsplan nicht bebauuen darf ...
    Und dann eins leg ich noch drauf: Schaut euch mal die Neubaugebiete an, gerade die Eigentumswohnungen mit Gartenanteil: Kaum eingezogen, steht schon die Gartenhütte in einer Ecke des Handtuchgartens ... Also hat doch da in der Planung irgendwas gefehlt.
    Unser Haus hat ca. 100 m² Kellerräume, und ich bedauere nicht, dass ich nochmal 45 m² unter die Garage gelegt habe ...
    • Name:
    • Guenter Koellner
  12. keine Frage ...

    keine Frage der Amerikaner ist konsumfreudiger, und er hat oft auch mehr Platz zur Verfügung.
    Aber, 2. Kühlschrank für größere Feiern, die Modelleisenbahn (die man sonst nirgends ständig aufgebaut lassen kann), gerade nicht benötigtes Kinderspielzeug etc. muss das wirklich sein?
    Für Sammler ist ein Keller ein Paradies.
    Und Raumkosten fürs Hobby rechnen, das wird teuer.
    Viele Grüße
  13. Hallo Frau Daffner:

    Wo wollen Sie denn sonst mit dem gerade nicht benötigten Spielzeug bleiben? Irgendeine Lagermöglichkeit werden Sie in jedem Fall brauchen.
    Ich bleibe dabei: Bei den heutigen Grundstückspreisen und -größen (zumindest in Stadtnähe) sollte man sehr gut überlegen ob man die knappe Fläche mit einem Schuppen zunagelt. Die Fläche dafür kostet Geld und der Schuppen ist auch nicht umsonst (und ein Kellerloses Haus ohne großen Schuppen habe ich hier in der Gegend noch nicht gesehen).
  14. geht es denn immer nur darum, was man unbedingt zum (Über-) Leben braucht?

    dann könnte man ja auch in der Wohnung (mit einem Kellerraum plus Gemeinschaftswaschküche) bleiben. Da hat man das was man unbedingt braucht ... ;-)
    Ich denke, ein eigenes Haus will man doch in der Regel auch, damit man eben NICHT mehr so platzmäßig knausern muss, wie in der Wohnung, in der man vorher gelebt hat. Oder?
    Einer der Hauptgründe für ein eigenes Haus ist doch der, dass man sich etwas mehr "ausbreiten" kann, und zwar vor allem auch für die (nicht unbedingt notwendigen) Dinge, für die man in der Wohnung keinen Platz hatte.
    Ist ein genau in diesem Punkt bis auf das nur unbedingt Lebensnotwendige heruntergeknauserte eigene Haus dann überhaupt noch erstrebenswert?
  15. Hallo Herr Alde,

    das hatte ich ja auch oben schon geschrieben, dass es auf die Grundstücks- und Gebäudegröße (Grundstücksgröße, Gebäudegröße) ankommt und stimme Ihnen diesbezüglich voll zu.
    Ich bin aber der Meinung, dass ein paar Spielzeugkisten noch keine 100 m² Keller rechtfertigen. Spielzeug ist im Kinderzimmer auch gut aufgehoben ist und sollte auch immer wieder ausgemistet, verschenkt, auf dem Flohmarkt verkauft werden. Ich bin Ihnen mit meinen Zwillingen ein paar Jahre voraus, sie haben zu viel Spielsachen, obwohl wir in den letzten Jahren dazu übergegangen sind, zum Geburtstag z.B. Erlebnisse zu schenken.
    Viele Grüße
  16. Ausbreiten

    Hallo,
    mich ausbreiten und Raum genießen möchte ich auch gerne, aber ich möchte im Keller
    • keine Gäste empfangen
    • kein Gästezimmer
    • kein Arbeitszimmer
    • kein Kinderspielzimmer. Oberirdisch ist es schöner, sonniger, freundlicher. :)

    Natürlich immer vorausgesetzt, es ist genügend Raum vorhanden.
    Viele Grüße

  17. Kein Hamster und doch

    Foto von Andrea Leidenbach

    haben wir 110 m² Keller und davon sind etwa 30 m² effektiv genutzt, den Rest hätte man sich sparen können.
    Warum wir trotzdem nicht ohne gebaut haben. Der Platz auf dem Grundstück für die 30 m² wäre Aufgrund der Überbaubarkeit nicht vorhanden gewesen und in unserer Gegend bekommen sie ein Haus ohne Keller kaum verkauft.
    Meine Freundin hat ohne Keller gebaut und insgesamt 25 m² Hauswirtschaftsraum der ihr aber nicht reicht. Im RH hatten wir einen Spitzbogen für alles was man bestimmt nie wieder braucht, aber nicht wegwirft von Dachziegeln, Fliesen, Teppichen bis Kinderwagen.
    Eine Gartenhütte oder Carport mit Schuppen braucht man trotzdem, wer will schon die Fahrräder immer in den Keller tragen und die Schubkarre.
    Wenn ich mich hier in der Nachbarschaft so umschaue, eine Garage fürs Auto hat keiner gebaut, die stehen auf der Straße ;-)
  18. Wenn man aber bedenkt,

    dass man für die Nebengebäude auch ein Fundament und eine Bodenplatte, zumindest in abgespeckter Form braucht und die Bodenplatte vom Haus ja eh bezahlt werden muss ...
    Ob man da nun ein bisschen tiefer gräbt und ein paar Wände mehr mauert macht am Ende gar nicht so einen großen Unterschied.
    Es könnte doch auch z.B. ein Teilkeller sein?
    Bei uns ist es so:
    Den HWR haben wir (trotz Keller) im EGAbk. geplant, mit Ausgang zum Garten. Aber Haustechnik, Hobby, Vorrat (wenn man auf dem Land wohnt braucht man das) und sonstiger Krimskrams kommen in den Keller. Bei unserer Dachneigung ist so gut wie kein Dachspitz vorhanden, wo sowas sonst hin kann. Aber wenn sie einen großen Speicher haben ...?
    Interessante Diskussion hier, das Kellerthema haben wir in der Planung auch vorwärts und rückwärts gekaut ;-)
    Hab noch einen Link zum reinschmökern:
  19. falsche Fragestellung

    Hallo,
    die Diskussion "Keller ja oder nein" ist immer interessant und polarisierend.
    Ich denke aber, dass die Fragestellung falsch ist. Sie müsste eigentlich lauten: Wie kann ich mein Haus so gestalten, dass es meine Lebensgewohnheiten berücksichtigt, mich in meinen Arbeitsabläufen entlastet und meinen Wohnkomfort und meine Lebensqualität maximiert. Wenn ich diese Frage für mich beantworte, komme ich zu dem Schluss, dass ich verschiedene Nebenräume an den unterschiedlichsten Stellen des Hauses benötige, nicht aber alles zusammen im Keller. Da ich die Möglichkeit habe, werde ich dies auch so verwirklichen. Hier ist ein guter Planer Gold Wert.
    Viele Grüße
  20. Ergänzung

    Hallo,
    nicht nur Nebenräume an verschiedenen Stellen, sondern auch Stauraum in Einbauschränken.
    Das geht im Windfang/Flur schon los. Bei den meisten hier vorgestellten Grundrisse frage ich mich, wo (selbst bei 16 m²) eine großzügige Garderobe Platz finden soll. Große Ausnahme: Wolfgangs Entwurf, da passt  -  glaube ich  -  ein 5- oder 6-türiger Einbauschrank unauffällig in eine Nische in der Diele.
    Viele Grüße

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