Dach am Ortsende
BAU-Forum: Bauplanung / Baugenehmigung

Dach am Ortsende

Hallo meine lieben,
wir möchten ein Zweifamilienhaus bauen  -  das Grundstück liegt an einem Ortsende und hat keinen Bebauungsplan. Mit der Gemeinde wurde bereits gesprochen, dass wir ein Haus mit E + I Mit einem Satteldacht 25 Grad bauen möchten. Daher haben wir dies gleich mit der Gemeinde in einem Notarvertag festgehalten, dass das in Ordnung geht. Die Gemeinde hat unseren Plan bereits genehmigt und an das Landratsamt weitergeben.
Heute war ich in Landratsamt nähe und habe mir gedacht, ich frag gleich mal nach dem Stand der Dinge, da sagt mir die gute Frau, sie hätte sich eh in 2 Wochen bei mir gemeldet und mir gesagt, dass der Plan abgelehnt ist, weil ich ein spitzdach machen muss (sprich einen komplett neuen plan), weil am ortsende darf man kein Haus mit E+I bauen.
Ich habe Ihr jetzt eine Kopie des Notarvertrags überlassen. Jetzt meinte Sie darauf "naja, ihnen ist jetzt schon klar, dass ich das an die Rechtsabteilung weitergeben muss? " dann habe ich gesagt "ja, können es ruhig machen, weil die 2. Wohnung soll, wie von der Gemeinde genehmigt ebenfalls ein voller Wohnraum werden. "
ich habe das Internet gewälzt und nichts gefunden.
stimmt denn das?! Kennt jemand so einen Fall? Habe ich mich da richtig verhalten?!
  • Name:
  • Ramona
  1. Bisschen Kuddelmuddel ...

    Bisschen Kuddelmuddel und versuch mal Ordnung reinzubringen. Also, die Gemeinde ist die Grundstücksverkäuferin gewesen, richtig? Es gibt keinen Bebauungsplan, sondern es handelt sich hier um einen unbeplanten Innenbereich nach § 34 BauGB, richtig?
    Wenn es so ist, muss sich das geplante Gebäude in die Eigenart der umliegenden Bebauung einfügen. Wie die aussieht, weiß hier leider keiner.
    Weiter. Die Gemeinde ist offfensichtlich nicht Genehmigungsbehörde. Die Gemeinde kann dem Plan zustimmen, was der Genehmigungsbehörde allerdings ziemlich wurscht sein kann, denn die Genehmigungsbehörde hat sich an andere Dinge zu halten, als die Gemeinde.
    Haben Sie einen Fehler gemacht? Ja, haben Sie. Wenn Sie ein bestimmtes Haus im Auge gehabt haben, hätte man dieses vor Vertrag im Rahmen einer Bauvoranfrage klären müssen. Um mit Behörden auf Augenhöhe zu sprechen, bedarf es Fachwissen, da allein Redewendungen schon auslegbar sind.
    Jetzt kann man nur noch versuchen über den Weg "Amtshilfe"  -  also mal den Bürgermeister mit ins Boot holen  -  zu seinem Haus zu kommen ...
  2. Dach am Ortsende

    Danke für die Antwort :-)
    bei dem Grundstück handelt es sich um ein Feld, dass führer meinem Opa gehört hat und jetzt zu Bauplätzen umgwandelt wurden. Wir mussten ganz normal die Erschließung zahlen und die Straße und haben dann die Straße der Gemeinde geschenkt.
    Der Wunsch eines 2 Familienhauses E+I ist ja nicht von ungefähr gekommen. Es gibt in unserem Dorf fast mehr Häuser mit E+I und Satteldach 25 Grad als Häuser mit Spitzdach.
    Ein Dorf weiter  -  gleiche Gemeinde  -  steht am Dorfanfang ein Haus E+I, es folgt ein kleines Haus mit Spitzdach, dann kommt ein Haus im Toskana-Stil und dann kommt ein 2 Familienhaus.
    Hier in der Gemeinde wird momentan alles gebaut, wie sie gerade lustig sind. Walmdach, Pultdach alles möglich.
    und ich darf jetzt kein 2 Familienhaus bauen bei einer Grundstücksfläche von 1200 m²?! Also das geht mir wirklich nicht ein.
    • Name:
    • Ramona
  3. Was sagt

    euer Architekt dazu?
    Wenn § 34 BauGB, dann hat die Dachform nichts mit dem Einfügen zu tun!
    Was für ein Bundesland seid ihr denn?
  4. ach ...

    der hat bisher noch gar nichts gesagt.
    wir sind in bayern  -  oberpfalz.
    den § 34 habe ich auch schon gefunden, aber wenn ich den so lese, dann versteh ich das Problem erst recht nicht. Wir verschandeln ja nichts mit unserem Haus, weil in unserer Umgebung momentan mehr E+I Häuser gebaut werden, als Häuser mit Spitzdach. unsere Nachbarn haben alle unseren plan unterzeichnet und da die Stadt schon mehrere Häuser ebenfalls am Ortsende genehmigt hat, denke ich, dass diese Bauweise ebenfalls vertretbar sein müsste für die Stadt.
    Unsere Gemeinde ist doch egal wie gebaut wird. Was man wirklich an den unterschiedlichen Häusern in unserem Gebiet sieht.
    • Name:
    • Ramona
  5. Habe

    es im "Grünen" gelesen.
    Es gibt keine Abrundungssatzung oder ähnliches?
    Auf was beruft sich das Landratsamt? Die schicken euch eine "Anhörung vor Versagung" oder eine "Mängelliste", was geändert werden soll. Zu dem Schreiben hätten wir dann noch ein paar Fragen :-)
  6. also

    wir haben keine Abrundungssatzung, sondern nur eine Einzelbewertung, eben durch notarvertrag vereinbart.
    was das Landratsamt möchte, weiß ich noch nicht, weil ich ja keinen Brief bekommen habe, sondern das ganze nur mündlichen bekommen habe mit den worten "nee, ihr Haus gefällt mir nicht" und dann ging es eben los.
    • Name:
    • Ramona
  7. Vergessen Sie ...

    Vergessen Sie irgendwelche Vereinbarungen im Notarvertrag. Das ist Privatrecht. Die Gemeinde ist da im Grunde genommen nicht anders als Meier-Müller-Schulze.
    Hier geht es um öffentliches Recht. Und da steht die Genehmigungsbehörde über der Gemeinde. Und die Genehmigungsbehörde muss sich damit auseinnandersetzen. Die Begründung "nee, gefällt mir nicht" ist sicherlich nicht ausreichend. Da muss schon mehr kommen ...
  8. habe mittlerweile mit unserem Architekt gesprochen ...

    habe mittlerweile mit unserem Architekt gesprochen auch er sagt, dass er nicht versteht, wo das Problem liegt. Wir würden in unsere Umgebung passen und wir sollen dranbleiben, in unserer Gegend sind solche Häuser absolut geläufig
    • Name:
    • Ramona
  9. dann,

    solltet ihr dem LRA mitteilen, dass ihr einen rechtsmittelfähigen Bescheid haben wollt. In manchen Fällen reicht das schon, dass man sich die Entscheidung noch einmal überlegt. Falls die Überlegungen gegen euch ausfallen, dann braucht ihr im Schritt zwei einen Fachanwalt für Bau- und/oder Verwaltungsrecht (Baurecht, Verwaltungsrecht). Der sollte dann den Widerspruch schreiben.
  10. Nochmal wie schon im Grünen ...

    So wird das nix.
    Zur Erläuterung:
    Ein Bescheid einer Baubehörde ist kein positiver Bescheid (Sie dürfen ...), sondern ein Bescheid, dass Ihrem Vorhaben nichts im Wege steht! (Wir haben nichts finden können, mit dem wir ... verhindern können/müssen)
    Das ist GANZ wichtig!
    Das Bauamt prüft nicht in Ihrem Sinne, sondern ob es irgendwas findet, mit dem sich Ihr Vorhaben verhindern lässt.
    Vergleichen Sies mit einem Strafprozess:
    Das Bauamt ist der Staatsanwalt, der nur die Dinge sieht und vorführt, die Sie belasten.
    Ihr Architekt ist Ihr Verteidiger. Der muss "Entlastungszeugen" beibringen.
    Nur ist hier der Staatsanwalt gleichzeitig Richter.
    SIE müssen dem Amt also BEWEISEN! , dass Ihr Vorhaben zulässig ist.
    Natürlich ist "gefällt mir nicht" zu dünn. Aber man/Frau kann "gefällt mir nicht" auch in 10 Sätzen sagen und dann ist der Bescheid erstmal da und Sie können nur noch klagen.

    Schicken Sie Ihren Architekten auf die Reise. Der sollte wissen, wie man so eine Bestandsaufnahme vornimmt, auswertet und für das Amt schwer widerlegbar dokumentiert.
    Je besser Ihre Argumente sind, um so schwerer hat das Amt es, sein "gefällt mir nicht" rechtssicher einzupacken.
    Dann  -  und nur dann  -  haben Sie eine Chance!

  11. Ergänzung

    mittlerweile haben wir einen Brief erhalten, dass unser Bauvorhaben, ein massiver eingriff in die Ortsbebauung darstellt  -  daher abgelehnt.
    wir haben den Bürgermeister aktiviert, der auf unserer Seite ist und wir werden nun einen Termin beim landrat vereinbaren.
    wie schätzt ihr die Chancen hier ein?

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