welcher Klinkermörtel
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

welcher Klinkermörtel

Liebe Forumsteilnehmer,
wir wollen unser Haus mit Wittmunder Torfbrand Klinker im Bonner Raum bauen. Nach dem Ausschreibungstext der Herstellerfirma ist Mörtel der Gruppe MG IIa zu verarbeiten. Die Fugentiefe soll 0,5 cm betragen. Nun haben wir ein Haus gesehen, dass die Fugentiefe bei 2 cm belassen hat (sieht echt klasse aus!). Nach Angaben des Bauherren wurde hier P III Mörtel verwendet.
Jetzt habe ich mich informiert und herausbekommen, dass P III eigentlich ein Zementputz für den Spritzsockel ist.
Meine Frage an die Experten:
Was halten Sie von einer Fugentiefe von 2 cm? Wasser/Frost?
Was halten Sie davon, Putzmörtel als Mauermörtel zu verwenden? Ist das OK?
Nebenbei:
Kennt jemand eine Firma im Bonner Raum /Rhein-Sieg-Kreis, die schon mal Wittmunder Torfbrand Klinker verarbeitet haben?
Vielen Dank für Ihre Antworten?
  1. Für den Herrn Prof.

    Fugentiefe 0 mm alles andere ist Kokolores.
    Mauermörtel Werktrokenmörtel aus dem Silo mit Mischeinrichtung vor Ort.
    Kein Putzmörtel als Mauermörtel sondern von Ihrem Mörtellieferanten abgestimmt auf die Verblendung. z.B. Sakret
    Gruß
    Jupp
  2. jenauu

    und ganz viel mehr mm sind auch nicht erlaubt. Alles andere ist jenseits der DINAbk.. Was es nicht alles gibt, oder ist da nur noch nicht verfugt worden?
  3. klasse!

    endlich mal jemand, der sich einen schönen Vormauerziegel ausgesucht hat!
    @jupp: warum >0 = Kokolores?
    habe zweimal wittmunder mit 5 mm eingebaut. mg IIa, warum sollte man den nicht auch bei 2 cm einstand verwenden dürfen?
    was sagt denn die DINAbk. dazu, bop?
    wieder erstmal schießen und dann laden? ;--)
    Hinweis: die 1053 ist es :-))
    @wolfgang: man muss sich ja nicht immer an die DIN halten. sieht verdammt gut aus, das Mauerwerk! herzlichen Glückwunsch schon mal von hier.. : __).
    • Name:
    • Herr Rossi
  4. sage es du mir noch die Adresse?

    jaja lass doch die DINAbk. DIN sein, Rossi. Hin und wieder haben die sich aber auch mal was bei gedacht. Dann guck doch mal in Teil 8.4.2.2 (für einschaliges Verblendmauerwerk Rossi  -  ich weiß). Alle Fugen müssen vollfugig und haftschlüssig vermörtelt werden. Warum wohl. Aber mach man. Und hinterher wundern, wenn Feuchteschäden da sind.
    Grüße
  5. Für die 2 cm Einstand gilt dann die Flachdachrichtlinie

    Das ist zu viel Arbeit, denke ich ...
    :-)
    Aber wer das Risiko liebt ... (Der Kunde ist Könich)
  6. man ist be-DIN-t bei diesen Antworten

    denn ein "feuchteschaden" bei "flachdachrichtlinie" wegen 2 cm einstand bei KLINKER ist so sicher wie ein nobelpreis beim spinnen.
  7. Rossi

    halt Dich raus wenn de keine Ahnung hast.
    jupp
  8. ich vervollständige mal

    ... nur für eventuelle Unklarheiten, und du es nicht finden kannst, Rossi. In Abschnitt 8.4.3.1 steht es geschrieben.
    "Buchstabe c) wird für zweischalige Außenwände für die Ausführung der Fugen der Sichtflächen von Verblendschalen auf Abschnitt 8.4.2.2 verwiesen. " Und somit sagt die DINAbk. hier klar aus das vollflächig Verfugt werden muss. Vollflächig heißt nicht 5 mm frei lassen.
    Grüße
  9. haben die Experten Zugriff?

    auf die aktuelle bauwelt?
    • da gibt es ein Projekt: Levi-Strauss-Oberschule in Berlin-Köpenick, von christoph mäckler. dort werden ähnliche Fassadengliedernde Vor- und Rücksprünge (Vorsprünge, Rücksprünge) gemacht,
    • oder das berühmte chilehaus in Hamburg! ist das nicht normgerecht?
    • oder die vielen Bauten der Ziegelneogotik  -  egal von wem! alle nicht normgerecht?

    oder könnte es sein, dass die fuge bezogen auf die Frostbeständigkeit des steins an den bewitterten Flächen zu sehen ist? es gibt doch auch scherben, die an den flanken verklinkert sind, und somit die Frostbeständigkeit mitbringen, oder? ob das der wittmunder torfbrand Klinker leisten kann sollte der Hersteller eigentlich beantworten können!
    irgendwie sind die aussagen nicht sonderlich hilfreich! vielleicht sollte man sich erst mal auf die Frage einlassen? auskragende zeigelteile gibt es doch zuhauf! und das seit hunderten von Jahren! und letztentlich entspricht die Konstruktionsbeschreibung permanenten auskragenden Ziegelschichten? das ist doch nach DINAbk. Definitionssache, oder?

  10. na na na, jupp

    erklär doch mal lieber deine Aussage und warum es denn Kokolores ist? du kratzt lieber 2-3 cm aus und fugst wieder aus, was? ;--)
    bop: Feuchteschäden bei 5 mm einstand? wo denn?
    vollfugig und haftschlüssig, bop, bezieht sich auf die fuge selbst und nicht auf den einstand!
    aber mach mal  -  : --) gesundes Halbwissen bringt einen ja auch ein Stück weit..
    • Name:
    • Herr Rossi
  11. ja, genau

    Herr blücher hat recht.
    mit dem guten alten höger oder auch schumacher solltest du dich mal beschäftigen, bop..
    Hamburg ist ja auch nicht weit weg, oder? : --)
    mach mal!
    • Name:
    • Herr Rossi
  12. Muss man da jetzt noch was zu sagen

    oder reicht hier nur noch ein Kopfschütteln.
  13. Nur mal ein Lob!

    Foto von Helmuth Plecker

    Hallo Herr prof. Dr. Doercks! Da haben Sie s8ich einen wirklich schönen Stein ausgesucht. Ich plane derzeit auch ein Haus mit diesem Stein und werde die Fuge wohl nicht so weit zurückliegend Fugen lassen. Echt schöner Stein  -  im Oldenburger Format?
  14. @bop

    schüttel ruhig, damit wird deine Einschätzung auch nicht richtiger.. ;--)
    vor 6 Jahren habe ich zwei Baustellen mit diesem Stein gehabt. beide etwa 1000 m². fuge 5-10 mm zurückliegend. bisher keine Feuchteschäden (wo, bop?) und auch keine Frostschäden. sieht aus wie neu.
    Helmuth, by the way: was bezahlst du für den m²?
    • Name:
    • Herr Rossi
  15. Oldenburger Format

    Hallo Herr Plecker,
    das Oldenburger Format hat eine Tiefe von nur 10,5 cm. Damit muss dann ein Fugenglattstrich gemacht werden. D.h. der Stein darf nicht nachträglich verfugt werden! Ich glaube zwar, dass Sie das wissen, aber noch Rossi wollte ich es jetzt lieber einfach mal erwähnen.
    Grüße
  16. Was ist hier falsch

    Rossi? Außer deinen Beiträgen? Feuchteschäden durch Fugen, wie du Sie einzubauen pflegst, sind an der Tagesordnung. Nur wird halt immer an anderen Stellen gesucht.
  17. @bop

    Helmuth sagt ja auch, das ers ohne einstand verfugt..
    den wittmunder gibt es übrigens auch in df oder nf.
    aber beantworte doch erstmal die Frage zu den Feuchteschäden! wo sollen die deiner Ansicht nach auftreten? ich will mich hier nicht mit euch streiten, aber man darf ja wohl fachlich sachlich diskutieren? jupp hat seine *Statements* auch noch nicht untermauert..
    aus der DINAbk. lese ich deine Theorie nicht raus. und bis zu einem cm einstand sind gängige Praxis, Beispiele gibt es wirklich zur genüge.
    • Name:
    • Herr Rossi
  18. und die techn. Berater. -.

    die Technik eines bekannten großen VMZ Herstellers, hier um die Ecke gelegen, hat mir soeben bestätigt, dass diese Ausführung bei genügender Deckung zur Lochung des scherben überhaupt kein Problem darstellt. es kommt natürlich auf den Stein an! die Statik muss natürlich funktionieren.
    wird hier wieder mal helicopter geflogen?
    anflug  -  Landung  -  staub aufwirbeln  -  abflug!
    wieder grabenkämpfe statt sachdienlicher Antworten?
  19. Warum macht man ein Hohlkehle auf den Sohlplattenüberstand?

    Ich sach ja, der Kunde ist Könich!
    Ich würde aber als Architekt oder Ausführender auf ein erhöhtes Gefahrenpotential (Feuchte) hinweisen. schriftlich.
  20. nochmal bop

    meine Antworten sind also falsch? : --)
    bitte mal erklären, was denn daran falsch ist?!
    du nimmst  -  fälschlicherweise  -  eine einschalige Wand an ...
    bist du jetzt auch unter die Ziegelphysiker gegangen? oder arbeitest du  -  gemäß DINAbk. (seit etwa 1992)  -  mit Kerndämmung?
    du eierst dir hier gerade echt einen zurecht, finde ich : --)
    mal eine vorsichtige nachfrage, bop: was hast du für eine Ausbildung?
    • Name:
    • Herr Rossi
  21. So

    Na prima da war ja schon die erste Einschränkung. Jetzt muss ich aber erstmal weg, ich erklär es dir dann nachher nochmal genauer Rossi, versprochen.
  22. Wenn alle

    an dem BVAbk. Beteiligten um die evtl. Schwachpunkte dieser Ausführung wissen und mit der Ausführung leben können ist doch alles klar. Einer will was, der andere macht was (mit oder ohne Einschränkung) und fertig ist. Und die Frage ist berechtigt, wo steht das so genau festgeschrieben, dass die Verfugung bündig erfolgen muss? Zur Aufklärung der Frage, ob aus dem "Zurücksetzen der Verfugung" Folgeschäden auftreten, können doch sowohl Ziegel- als auch Mörtelhersteller und ausführende Firma im Voraus erklären, dass werden wir hier so und so nicht abschließend aufklären können.
  23. es steht

    nirgends! , das die fuge bündig sein muss, das wäre ja auch paradox.
    das Wasser bei bündiger Verfugung besser abläuft ist logisch.. aber darum geht es hier ja nicht.
    Feuchteschäden treten auch nicht auf, es sei denn, bop baut einschalig ;-)
    vollflächig verfugt heißt, das die fuge keine Lücke aufweisen darf (innerhalb der Verfugung)
    mit dem einstand hat das rein gar nichts zu tun.
    statt nach Hamburg kannst du auch mal nach worpswede fahren, bop. da kannst du expressionistischen Mauerwerksbau bestaunen..
    wie beurteilst du denn die zierfriese, die man allerortens sieht. die stehen bis zu 3 cm über. darf man sogar gemäß DINAbk. so machen :-)
    so, bop, damit du nach deiner rückkehr nicht alles nochmal lesen musst, hier aufgelistet die Fragen an dich:
    • wo steht, das man bündig verfugen muss?
    • was für eine Ausbildung hast du?
    • was bist du heute von beruf?
    • wo vermutest du bei tiefer Verfugung feuchteschädengefahr und warum?
    • welche Einschränkung?

    klinkermauerwerk baut man zweischalig, bop, das solltest du wissen. besonders so krumme Jungs wie torfbrandklinker!

    • kennst du übrigens Heinz bienefeld?
    • Name:
    • Herr Rossi
  24. ich kenne eine Katja, hilft

    dir das weiter rossi? ;-)) MfG Holzauge
    • Name:
    • Herr Holzauge
  25. an den Fragesteller

    zur Beantwortung der frage nach dem mauermörtel:
    sie dürfen keine mg III verwenden.
    dieser ist bei zweischaligem Mauerwerk nur für die nachträgliche Verfugung zulässig. also IIa nehmen.
    • Name:
    • Herr Rossi
  26. bin noch unschlüssig

    Liebe Forumsteilnehmer,
    vielleicht hilft bei der Beantwortung auch noch unser Maueraufbau:
    10,5 cm Torfbrandklinker  -  4 cm Luftschicht  -  10 cm WDAbk. 035  -  17,5 KS
    Oldenburger Format ist klar und Torfbrand gibt es nur in OF. Das Werk sagt 5 mm ist OK 2 cm wäre etwas viel, man kommt zu nahe an den 7 Schlitz ran. Mein Onkel (Maurermeister) sagt: mach die Fuge zu! Die beiden Häuser in Wilhelmshaven mit den 2 cm-Fugen stehen seit 7 Jahren und haben bisher keine Feuchteschäden und auch kein Moosbefall auf dem Fugenrückstand. Der Stein wirkt aber deutlich besser bei zurückgesetzter Fuge, da dann die abgesprungenen und schiefen Kanten besser herauskommen. Bin mir Aufgrund der Antworten leider noch nicht viel schlüssiger geworden. Wahrscheinlich wird es auf die 5 mm herauslaufen
    Aber zurück zur Frage: was ist mit dem P III Mörtel?
    Macht es Sinn, den Stein normal zu mauern mit MG IIa und dann auf 2 cm auszukratzen. Später dann mit dem P III Mörtel auf 0,5 cm zu verfugen? . Hilft der P III bei der Verhinderung von Feuchteschäden?
    Vielen Dank für die bisherige Diskussion. Leider kann ich nur vom Büro Antworten und nicht von zu Hause. Lasse mich aber auch zu Hause registrieren. Ab Mittwoch 13.00 bin ich auf auswärtigem Seminar und daher nicht mehr im Büro  -  erst wieder Montag!
    Viele Grüße
    PS: Hallo Herr Rossi. Wo sitzen Sie eigentlich?
  27. Hallo Herr doerks

    für *zu hause* brauchen sie sich nicht neu registrieren, sie können ihr gewohntes Passwort verwenden ...
    guter Wandaufbau (hatten wir uns schon aus der anderen frage zusammengereimt.. ;--))
    torfbrand gibt es von den wittmundern noch im *Hamburger Format*, dick (220 x 105 x 65 (oldenburger hat 52) )
    finde ich fast noch besser, das Hamburger ...
    ob hh oder ol: das Mauerwerk sieht bei fugeneinstand eindeutig besser aus!
    den siebenschlitz hatte ich jetzt gar nicht auf der Reihe, deshalb würde ich auf maximal 1 cm gehen.
    soll ihr Onkel das mauern? ;--)
    zur mg III.
    was sie NICHT dürfen: den Stein mit MG III vermauern (nicht DINAbk.-gerecht!)
    was sie dürfen: Fugen 2 cm auskratzen und mit MG III verfugen.
    das würde ich mal mit dem Maurer beschnacken oder mit dem Werk.
    das hat mich übrigens gerade zu einer Werksbesichtigung eingeladen, will da jemand mit? ist ja nett von denen ... : --)
    schöne Grüße vom im Norden sitzenden
    • Name:
    • Herr Rossi
  28. maurer für bonn gesucht

    (es klappt tatsächlich von zu Hause!)
    nein Herr Rossi, mein Onkel soll nicht mauern, der sitzt in Wilhelmshaven. Wir suchen noch Maurer für Bonn, die bereits Erfahrung mit Torfbrand haben. Wenn Sie Firmen kennen, die bereit sind zu vernünftigen Preisen hier nach Bonn zu kommen, sind wir sehr (!) interessiert. Wenn Sie ins Werk fahren, dann bestellen Sie den Herren Gerken und Ley bitte schöne Grüße von mir! Bin auch schon 2 x dortgewesen  -  lohnt sich! Letztes Werk dieser Art in Europa!
  29. Habe ich per E-Mail gemacht!

    Foto von Helmuth Plecker

    Ich möchte hier nicht öffentlich Unternehmer empfehlen, da ich vielleicht andere damit schädige oder auf die Füße trete!
  30. Ich danke dir, Helmuth

    Das war echt fair.
  31. Bitte, JDB!

    Foto von Helmuth Plecker

    So bin ich!
  32. die Optik der Fuge

    und auf die kommt es dem Fragesteller hier ja an, ist außer der frage des "einstands" fast ebensio eine Frage der fugenhöhe. da gibt es zwischen den beiden sehr schöne variationen und natürlich bietet sich abschließend eine fugen-Abrundung nach Art einer Hohlkehle geradezu an.
  33. Immer wieder Feuchteschäden durch Mängel an der Verfugung

    So einfach scheint das Thema ja nun wohl doch nicht zu sein, da immer wieder wohl unbestritten gerade bei der Verfugung gravierende Fehler gemacht werden.
    Der Verfugung der Sichtflächen kommen zwei Aufgaben zu. 1) Die Wetterdichtigkeit und 2) Das Aussehen. Das heißt aber nicht, dass alles was gut aussieht auch erlaubt ist, es muss schon noch der erste Punkt zutreffen. Wetterdichtigkeit heißt, Widerstand gegen äußere Einflusse Hauptsächlich "Schlagregenbeanspruchung". Hier greift dann die DINAbk. 4108 Teil 3. In Tabelle 3 stehen Beispiele für die Zuordnung von Wandbauarten und Beanspruchungsgruppen. Im Anhang C kann man dann auf der Deutschlandkarte die entsprechenden Beanspruchungsgruppen für den jeweiligen Bauort ermitteln. Die Stadt Bonn selber unterliegt hier der Zone II, aber nur ein paar km weiter östlich beginnt schon die Zone III. Zone III heißt STARKE Schlagregenbeanspruchung. Große Teile der neuen Bundesländer z.B. haben laut Einteilung die Beanspruchungsgruppe I (geringe Schlagregenbeanspruchung). Daher ist es auch nicht möglich, bei funktionieren eines Wandaufbaus in einem Teil Deutschlands, dies dann pauschal für überall deklarieren zu wollen. Das ist dann so, als würde man sagen, ein Dorf weiter haben die aber kein Grundwasser gehabt * plitschplatsch*
    Bei schlagregenbeanspruchtem Sicht- und Verblendmauerwerk (Sichtmauerwerk, Verblendmauerwerk) kommt der Fuge eine immer wieder unterschätzte Aufgabe zu. Die Zusammensetzung des Fugenmörtels, die Tiefe, Gleichmäßigkeit, Art der Einbringung UND Lage der Fugenoberfläche ist hierbei von fundamentaler Bedeutung! Die Verfugung soll hierbei nach HANDWERKSREGELN (siehe auch Punkt 8.4.2.2 ) möglichst bündig mit der Sichtfläche liegen.
    Abweichungen von dieser Grundregel gibt es NUR wenn a) der Verblender genügend Wasserspeicherfähig hat oder b) wenn zwischen Verblender und der Dämmebene eine wirksame wasserableitende Schicht besteht.
    Zu a) hierunter Fallen nur Steine bis ca. 1400 kg/ m³. Ich habe bis heute noch keinen solchen Stein eingebaut und auch noch nicht gesehen, dass den mal einer eingebaut hat. Alle Steine mit höheren Rohdichten sind vor Wasser zu schützen, da hier auch wenn manche glauben, ein harter Stein kann kein Wasser aufnehmen, die Wasseraufnahme in Volumenprozent noch groß genug ist, den Stein bei Dauerfrost zu sprengen. Das muss nun nicht unbedingt im ersten und auch noch nicht im fünften Winter sein, aber harte Winter kommen auch in Deutschland nun mal vor.
    Zu b) Die Tatsache, dass eine Luftschicht eingebaut wird, heißt noch lange nicht, dass hier auch das Regenwasser abgeleitet werden soll. Die Luftschicht gehört immer noch zum "gesunden Kern". Hier sollen nur Konvektion stattfinden. Eine Durchfeuchtung ist zu vermeiden, da sonst die Dämmschicht durchfeuchtet wird und es zu einem Dämmwirkunksverlust bis hin zu Feuchteschäden an der Hinterschale kommen kann, oder es wird alternativ eine wasserableitende Schicht eingebaut.
    Eine Handwerksgerecht ausgebildete Fuge kann im Fugenglattstrich oder per nachträglicher Verfugung erstellt werden. Sie ist dabei flächenbündig herzustellen, da bei Einstand Wasser nicht mehr abgeleitet wird und somit unterhalb der Einstandsfläche und in die Fuge hinein eine Durchfeuchtung stattfinden wird. Nur eine Fuge, die oben einen Einstand hat und dann nach unten schräg bis zur Vorderkante des Verblenders verläuft, durchfeuchtet nicht, im Gegenteil diese Art der Verfugung ist sogar das Optimum und wird unterschnittene Fuge bezeichnet. Durchfeuchtungen des Steins Aufgrund einer Verfugung mit Einstand sind u.a. immer wieder Gründe auch für Ausblühungen. Herr Doerks, Ihr Onkel der Maurermeister, liegt mit seiner Empfehlung "mach die Fuge zu" genau richtig. Vielleicht sogar in Unkenntnis der DIN, aber bauphyskalisches Verständnis und DIN sind eben keine zwei paar Schuhe.
    Die DIN 1053 regelt darüber hinaus auch, dass eine Außenschale unterhalb von 11,5 cm nachträglich NICHT mehr verfugt werden darf. Sollte hier tatsächlich das OF-Format zur Anwendung kommen dann darf NUR ein Fugenglattstrich gemacht werden! Bei einer Verblenderdicke von 10,5 cm und einer Fugentiefe von 2 cm, erhalten wir nach Adam dem Riesen 8,5 cm. Unterhalb von 9 cm haben wir es dann aber nicht mehr mit einem zweischaligem Wandaufbau zu tun, sondern mit einer Einschaligen Wand mit Außenverkleidung (Platten, Riemchen usw.). Die regelt dann die DIN 18515.
    Grüße
  34. deine Aussage

    das er bei ol-Format nur fugenglattstrich machen darf, bop, ist falsch! er darf nur die Fugen nicht auskratzen und nachträglich verfugen. das darf er erst ab 11,5 cm schalenbreite (hätte auch in meinem letzten Beitrag dabeistehen müssen).
    aber er darf mit einstand verfugen.
    eine Herleitung, das er bei ol-Format nur 15 mm einstand machen darf, kann ich logisch nachvollziehen.
    zum Thema *Regenwasser*: bop, du tust ja regelrecht so, als würde das Wasser in rinnsalen an der Rückseite runterlaufen ...
    oh man ... was bastelst du dir denn da zurecht? wozu ist die Luftschicht denn da, wenn nicht zum Feuchtigkeitsaustrag? woher hast du denn den Text? aus der DINAbk. stammt der jedenfalls nicht!
    die Dämmschicht würde nur bei einer Kerndämmung durchfeuchten, da hätte ich sogar meine bedenken (obwohl es auch DIN-gerecht ist!) der Vormauerziegel ist frostbeständig, du kannst dir doch die referenzbauten der Wittmunder-Klinkerwerke mal ansehen.
    die schreiben übrigens in ihrem Ausschreibungstext: Zitat: ... "die fugenTiefe soll ca. 5 mm betragen" soviel zum Thema fugenglattstrich. Ich vermute mal, du willst vermeiden, das die Bauherren hier auf den Geschmack kommen und tiefe Fugen haben wollen.. *gg*. die meisten Bauträger verwenden ja steine, bei denen das aussehen würde wie halb fertig.. ;-)
    Fazit für mich: Herr doerks, machen sie ruhigen Gewissens die 5 mm, und verfugen sie im eigenen Saft.
    schöne Grüße
    • Name:
    • Herr Rossi
  35. Zwei Techniken des Verfugens

    jeder Stein mit einer Ausnahme wird Wasser aufnehmen, wenn keine außenbündige Verfugung gemacht wird. Die Ausnahme bilden nur glasierte Steine. Da hier weder Feuchtetransport von außen noch von innen stattfinden kann. Deshalb sind glasierte Steine auch nicht für zweischaliges Mauerwerk ohne Luftschicht zugelassen. Wenn der Hersteller in seinen Ausschreibungen die Verfugung mit Einstand empfiehlt, dann ist der Planer, du Rossi, hier wohl auf der sicheren Seite was Garantieansprüche anbetrifft. Dem Bauherren ist damit dann aber nicht geholfen, wenn die Fassade kaputt friert. Garantieabwehr Aufgrund nicht sorgsamer handwerksgerechter Verfugung wären auch noch denkbar.
    Es gibt nur zwei Techniken des Verfugens. A) Fugenglattstrich und B) Nachträgliche Verfugung. Bei nachträglicher Verfugung sind mindestens 15 mm des Fugenmörtels ... gute Maurer machen 20 mm ... tief auszukratzen. Dies macht man deshalb, damit die spätere Verfugung allseitig gut haften kann und die Verfugung später nicht hohl steht. Wenn nicht ausgekratzt wird, kann 1) die Verfugung nicht gleichmäßig verdichtet und auch nicht satt eingebracht werden. Es werden sich zwischen Mauermörtel und Fugenmörtel Hohlräume bilden. Feuchteschäden sind dann schon im Voraus einprogrammiert. Nachdem auskratzen wird abgebürstet, und die Fugen werden von allen losen Mörtelteilen befreit. Vor der Verfugung wird dann noch von unten nach oben mit Wasser und Bürste bis zur Wassersättigung vorgenäßt. Danach wird dir Verfugung vorgegebenen Arbeitsschritten für Stoß und Lagerfugen gemacht.
    Wenn ich also keinen Fugenglattstrich mache, dann muss ich wie in b) beschrieben Verfugen. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht. Auch nachzulesen in der schon erwähnten DINAbk. Punkt 8.4.2.2 "Die Fugen der Sichtflächen sollen  -  soweit kein Fugenglattstrich ausgeführt wird  -  mindestens 15 mm tief, flankensauber ausgekratzt und anschließend handwerksgerecht ausgefugt werden"
    Weiter steht in DIN 1053 Teil 1 Punkt 8.4.3.1 Buchstabe d) Außenschalen von weniger als 115 mm Dicke dürfen nicht mehr in nachträglicher Verfugung ausgeführt werden. Wenn es noch ein anderes OL-Format gibt, dass nicht 105 mm dick ist klärt mich bitte auf.
  36. oldenburger

    Format darf nicht nachträglich verfugt werden, das hatte ich doch oben schon geschrieben. gestern war ich von df oder nf ausgegangen. bop, worauf willst du eigentlich hinaus? wo steht, das man die fuge nicht ohne nachträgliches verfugen auch 5 oder 10 (max 15) Millimeter machen darf? nirgends ...
    ich habe heute nochmal einen netten spaziergang gemacht. bei allen KlinkerBauten mit mehr als 5 mm Fugen waren nirgendwo Frostschäden oder ausgetauschte Fugen zu sehen. das waren immerhin 3 Bauten, 2 davon älter als 15 Jahre. wenn du das nicht so ausführen magst, ist es doch OK. du kannst so eine Ausführung ja gerne ablehnen.
    was soll es, die Fakten sind geklärt, alles andere ist Philosophie.
    • Name:
    • Herr Rossi
  37. fehlen schon wieder die literaturstellen für Q.E. D.?

    • dickbreiternichtgrinsenkönnendergrusanrossi* MfG Holzauge ;-)) )
    • Name:
    • Herr Holzauge

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