Zusätzliche Innenwanddämmung, wenn Außenwanddämmung nicht möglich.
BAU-Forum: Modernisierung / Sanierung / Bauschäden

Zusätzliche Innenwanddämmung, wenn Außenwanddämmung nicht möglich.

Beabsichtige ein älteres Anwesen Baujahr. ca. 1900 zu kaufen und zu renovieren, hierzu habe ich folgende Frage nach einer zusätzlichen Innenwanddämmung (Außenwanddämmung ausgeschlossen, da Denkmalschutz (Außenfassade/Stuckarbeiten). Habe mir vorgestellt die Innenseiten der Außenwände mit hochkantgestellten Dachlatten zu versehen und die Zwischenräume mit Mineralwolle ca. 6 cm (bzw. 8 cm kompremiert auf 6 cm) auszufüllen anschließend Dampfbremsfolie und Beplankung mit Fermacell oder Knauf Top 2000 (keine anderen 'normalen' Gipsplatten!) -Probleme entstehen natürlich bei dieser Lösung bei den Übergängen der Anschlüsse (Steckdosen etc. vergleichbar Holzrahmenbau)  -  . Wäre diese Vorgehensweise möglich und sinnvoll, oder sollte man auf die zusätl. Dämmung bei einer Außenwandstärke von 49 cm verzichten und das ersparte Kapital lieber in eine vernünftige zeitgemäße Heizungsanlage mit vielleicht zusätzlichen Flächenheizungen in den Außenwänden oder Sockelheizleisten stecken. Ich Stelle diese Frage, da ich trotz des gesamten Durchstöberns des Forums keine schlüssige Antwort (teilweise widersprüchlich, vielleicht gibt es auch keine generelle Antwort) auf die zusätzliche Innenwanddämmung gefunden habe und ich die Befürchtung habe, dass man sich erst Schäden an den Bau durch die Innenwanddämmung zuziehen kann. Habe diese Schäden, selbst bei gelernten Maurern, gesehen! (Außenwand-Innenseite/aufgeklebtes Styropor 5 cm/Verputz -- naja). Wäre für Anregungen und Antworten dankbar.
  • Name:
  • S. von Fehrn
  1. hmm, so aus der ferne ...

    Foto von Stefan Ibold

    Hallo Herr/Frau S. von Fehrn,
    so aus der Ferne kann man da nicht so viel zu sagen. Wenn Sie das Forum schon durchstöbert haben, dann werden Ihnen ja auch die bereits mehrfach beschriebenen Vor- und Nachteile (Vorteile, Nachteile) aufgefallen sein. Bei solch elementaren Sachen empfehle ich eigentlich immer eine Ortsbesichtigung. Es hängen gerade beim Altbau zu viele Details von einer möglichen Ausführung ab.
    MfG
    Stefan Ibold
  2. hmm, ist gut, Herr Ibold,

    hmm, ist gut, Herr Ibold, Ihre Antwort und die bisherigen Antworten im Forum helfen mir sehr weiter, ich werde wohl dabeibleiben die alte Bausubstanz so zu belassen wie sie ist (habe mir dieses schon gedacht), das Haus hat ja so auch schon 100 Jahre gehalten! Werde liebe die eingesparten Kosten in eine gute Heizungsanlage stecken, ist sowieso nur ein Rechenexample. Die neuen DINAbk.-Vorschriften (Wärmedämmung) sind vielleicht auch wirklich nur für Neubauten anzuwenden. Durch die gesamten Antworten im Forum habe ich nämlich die Vermutung, dass sämtliche Dämmungsversuche letztendlich schlechte Auswirkungen auf die Bausubstanz und auf die Bewohner des Hauses haben können. Fazit meiner bisherigen Überlegungen: tolle Wärmedämmung, Bausubstanz durch Schwamm kaputt, Bewohner durch Allergien kaputt! Meine Überlegung in Hinblick auf eine zusätzliche Innendämmung scheint aber nicht das schlechteste zu sein. bloß Verlagerung des Taupunktes/Kondensatbildung? Hierauf hätte ich eine Antwort/Warnung erwartet! Werde aber meinen Optimismus ein altes Haus zu erhalten weiterhin behalten und mich an die Modernisierung wagen. Übrigens bin mänlich und heiße mit Vornamen Sönke nur zur Vollständigkeit.
    • Name:
    • Sönke von Fehrn
  3. Nicht so gut

    Also so ist das nun auch wieder nicht, dass Dämmung automatisch zu Schimmel und Allergien führt. Die WSVO gilt auch für Altbauten.
    Da der Taupunkt im Moment in der Mauer steckt, müsste das theoretisch auch zu Schäden führen, tut es aber nicht.
    Tipp: Suche-Funktion und Innendämmung eingeben. Hier noch mal das wichtigste: Dampf- und Luftsperre (Dampfsperre, Luftsperre) raumseitig. Denn ist egal, wo der Taupunkt liegt.
    • Name:
    • Martin Beisse
  4. nicht zu einfach machen

    Foto von Stefan Ibold

    Hallo Herr von Fehrn,
    Ihre Aussage, besser nun nichts zu machen in Sachen Dämmung, ist mir zu einfach. Mit meiner Bemerkung, einen Ortstermin einzuplanen, wollte ich Sie darauf hinweisen, das eben pauschale Aussagen von mir nichts aber auch gar nichts bringen würden. Folglich kann ich Ihnen ohne weitere Informationen auch keine Taupunktberechnung machen. Wie Herr Beisse schon bemerkt hat, liegt der jetzt auch in der Wand. Daran wird sich auch mit einer Innendämmung nichts ändern. Wichtig ist nur die Dampfbremse/-sperre und die Luftdichtschicht, damit es eben NICHT zum Schaden kommt.
    Die Übergänge müssen dabei aber auch brücksichtigt werden, wie noch sehr viele andere Details auch. Und wenn ich die hier alle theoretisch behandeln würde, würde ich hier nächste Woche noch sitzen und eine Doktorarbeit online schreiben.
    MfG
    Stefan Ibold
  5. nochmals, abschließend

    mir ist vollkomennen klar, dass das Thema schwierig ist und viele Risiken birgt. meinen Sie wie lange ich mir schon den Kopf zerbrochen habe und mit Fachleuten und 'Sogenannten' diskutiert habe; je mehr man liest und nachdenkt, naja um so verwirrender. Übrigens, dass die Dampfsperre zur Raumseite kommt ist doch wohl logisch, ist auch von mir so erklärt worden! Da der Kostenaufwand nicht so erheblich hoch ist werde ich die beschriebene Konstruktion ausprobieren, vielleicht bringt es ja etwas! . Vielen Dank an Herrn Ibold und Herrn Beisse MfG
    • Name:
    • Sönke von Fehrn
  6. Dampfdiffusionsoffene Innendämmung

    Ich würde eine Innendämmung mit Kalziumsilikat vornehmen, Verbesserung der Dämmung erheblich, aber nicht nach neuster WSVO, aber dafür dampfdiffusionsoffen, kappilaraktiv, schimmelresistent, z.B. von Getifix. Die bauphysikalisch beste Innendämmung, da die Raumluftfeuchte auch in die Dämmung darf, sozusagen als Puffer, und dann später wierde abgegeben wird. Sehr gte Erfahrung damit!
    • Name:
    • Holger Jakob
  7. Innendämmung

    Foto von Hans-Joachim Rüpke

    Liebe (r) S. von Fehrn, soweit meine Vorredner eine Innendämmung für bedenklich und nicht so einfach halten, stimme ich voll zu. Sie sollten sich auf keinen Fall stur an irgendwelchen Dämmvorschriften orientieren, denn Sie bewohnen ja ein Baudenkmal, da können Sie sich beruhigt auf "bewährte" sicher funktionierende Wandkonstruktionen zurückziehen. Ich empfehle Ihnen, eine Innendämmung mäßig und dampfduchlässig auszuführen und keinesfalls eine hohe Dämmung mit Innendampfsperre oder -bremse einzubauen. In Frage kommen zum Beispiel mineraliche Dämmputze, die (2-lagig) maschinell aufgebracht werden in 6 bis 8 cm Dicke oder angesetzte Holzwolle-Leichtbauplatten (HWLAbk.) in entsprechenden Dicken 30-50 mm mit Kalk (Gips) Putz und einer Mineralfarbe oder auch mit einem Lehmputz mit entsprechendem Anstrich. Alle diese Maßnahmen werden Ihnen ein nachhaltig angenehmes Wohnklima bescheren. Bei dem letztgenanten Aufbau könnten Sie z.B. auch eine Wandheizung mit in den Putz verlegen, Sie hätten dann eine Strahlungsheizung (T ca. 30 °C Vorlauf) mit einem wirklich überlegenswertem Raumklimavorteil, denn auch bei 17 °C Lufttemperatur ist es dann noch angenehm warm. Viele Grüße Hans-Joachim Rüpke
  8. Wäre wirklich überlegenswert!

    Vielen Dank Herr Rüpke, klingt wirklich überlegenswert und praktikabel, bleibt bloß eine Frage offen: Wie sieht es bei den von Ihnen beschriebenen Lösungen mit der Kondensatbildung aus, speziell Deckenübergang (Balkenköpfe). In den Wänden/Wandübergangen wird wohl bei den Vorschlägen kaum etwas passieren. Wäre auch interessant wie dieses die Herren Beisse und Ibold sehen würden.
    • Name:
    • Sönke von Fehrn
  9. Wärmebrücken

    ... sind leider sehr individuell, zumal in Altbauten. Von hier aus ist das nur sehr schwer zu lösen. Grundgedanke ist im Prinzip, die Wärmebrücken so einzupacken, dass hier keine Wärme abfließen kann.
    In der Praxis ist das aber nicht immer einfach.
    • Name:
    • Martin Beisse
  10. Sie haben doch Massewände

    Foto von Hans-Joachim Rüpke

    Lieber Sönke von Fehrn, ich glaube nicht, dass Sie ein Tauwasserproblem haben werden. Natürlich muss meine fehlende Ortskenntnis das einschränken. Wenn Sie die Balkenköpfe meinen, ist hier bei regelgerechter Ausführung (ohne Mauerlatten, worauf manchmal aus Bequemlichkeit die Balken regelwidrig verlegt wurden  -  in Berlin z.B. ) kein so großes Problem. Allerdings schränkt der unbekannte Erhaltungszustand des Gebäudes meine Aussage ein. Wenn Sie kaufen wollen, emfehle ich Ihnen, unbedingt einen (älteren und erfahreren) Fachmann mitzunehmen. Die Regel gilt, erst den Bestand augenscheinlich aufnehmen, Schäden grob feststellen, Ursachen grob eingrenzen (der Fachmann wird sie hoffentlich gleich finden) und dann die Finanzen genau (nicht grob!) planen, am Schluss nach Überlegung kaufen. Dann sind Sie sich sicher und ihre Familie nachhaltig zufrieden. Viele Grüße

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